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NBA: Nikola Jokic zaubert, Bones Hyland fängt Feuer - Denver Nuggets gewinnen MVP-Clash gegen Sixers

Von Philipp Jakob
Nikola Jokic und Joel Embiid liefern sich einen heißen Kampf im MVP-Rennen.
© getty

Der Schlagabtausch der beiden MVP-Kandidaten Nikola Jokic und Joel Embiid hielt, was er versprach. Am Ende einer unterhaltsamen Partie mit zwei starken Hauptdarstellern haben sich die Denver Nuggets einen knappen 114:110-Sieg in Philadelphia gesichert. Das lag nicht nur an den Zauberkünsten des Jokers, sondern auch an einem brandheißen Rookie.

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Philadelphia 76ers (41-26) - Denver Nuggets (41-28) 110:114 (BOXSCORE)

Jokic zeigte nach anfänglichen Problemen sein komplettes MVP-Paket. Er versenkte irre Würfe auf dem Weg zu 22 Punkten (8/16 FG), bediente seine Teamkollegen gewohnt spektakulär mit 8 Assists und sammelte zudem 13 Rebounds, 2 Steals und 2 Blocks (bei 5 Turnover). Der Serbe durfte sich aber auch bei der starken Unterstützung der Bank bedanken, dass es am Ende zum Comeback-Sieg reichte.

Denver hatte den Start komplett verschlafen, dann waren es Jokic, Will Barton (20) und die Reservisten, die die Nuggets zurückbrachten. Das Duell der Bänke ging mit 48:14 an die Gäste, im Schlussabschnitt fing vor allem Bones Hyland Feuer. 12 seiner 21 Zähler (darunter 4 Dreier) erzielte er in diesem Durchgang, DeMarcus Cousins (8 und 4 Assists) oder JaMychal Green (10 und 8 Rebounds) wussten ebenfalls in ihren Minuten zu gefallen.

Auf der Gegenseite kam abgesehen von der Big Three zu wenig. Zwar zeigte Joel Embiid eine starke Leistung (34 Punkte, 9 Rebounds und 4 Assists, 11/20 FG) und James Harden kratzte an einem Triple-Double (24, 11 Assists und 9 Rebounds bei 6/11 FG und 11/12 FT), doch ansonsten lieferte nur Tyrese Maxey mit 19 Punkten gute Unterstützung.

Im Fokus standen vor allem Jokic und Embiid, der letztjährige MVP-Zweite zollte dem Serben großen Respekt: "Er ist ein großartiger Spieler, ich liebe es, gegen die besten Spieler anzutreten. Er ist ein Monster. Ich liebe es, ihm zuzusehen. Er ist aber auch leicht zu studieren."

Joel Embiid startet stark - Jokic kommt spät in Fahrt

Das heiß ersehnte Duell der beiden MVP-Kandidaten startete äußerst vielversprechend. Direkt in der ersten Spielminute blockte Jokic einen Layup-Versuch von Embiid, der rächte sich kurz darauf mit einem cleveren Pump-Fake gefolgt von einem Driving Dunk. Auch der Dreier fiel beim Kameruner. Sein zweiter Triple des Abends stellte Mitte des ersten Viertels bereits auf 27:14, Embiid hatte da schon 10 Punkte.

Auch die Teamkollegen hatten das richtige Zielwasser intus, die Sixers versenkten 5 der ersten 7 Versuche aus der Distanz. Auf der anderen Seite des Courts erzwang die gute Defense zahlreiche Nuggets-Ballverluste (7 im ersten Viertel), was eine zwischenzeitliche 17-Punkte-Führung für die Hausherren zur Folge hatte. Es ging mit 37:22 in den zweiten Abschnitt.

Bei den Sixers gingen dann allerdings die Wurfquoten gewaltig in den Keller, Denver agierte weiterhin fahrig. Auch Jokic kam gegen das häufige Doppeln der Gastgeber noch nicht in Fahrt, Matisse Thybulle holte einen Highlight-Block gegen den Joker raus. Dessen Brillanz machte sich aber wieder einmal mit einem perfekten Fullcourt-Pass bemerkbar, Denver drückte nun vermehrt aufs Tempo - die Transition-Defense offenbarte sich nun schon öfters als Sixers-Problem - und verkürzte, auch dank des nächsten Zauberpasses von Jokic, mit einem 10:0-Lauf. 58:53 für die Sixers zur Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel war Philadelphias Führung schnell dahin. Der amtierende MVP hatte nun endgültig den schwachen Beginn abgeschüttelt, ein 10:3-Start in die zweite Halbzeit brachte Denver die Führung. Die Sixers antworteten mit verbesserter Defense, einigen butterweichen Jumpern von Embiid und zahlreichen Freiwürfen von Harden. Bis zum Schlussabschnitt zog Philly wieder auf 88:81 davon.

Nikola Jokic zaubert, Hyland on fire - Nuggets siegen

Auch diese Führung hielt aber nur kurz, dieses Mal dank der starken Nuggets-Bank um Counsins und Hyland. Bei Denver fiel nun endlich auch der Dreier, was der Rookie mit drei tiefen Buckets in Folge eindrucksvoll unter Beweis stellte. Über die ersten drei Durchgänge trafen die Gäste gerade einmal 6/23 aus der Distanz, im vierten Viertel waren es 7/10.

Als Jokic Mitte des Schlussabschnitts aufs Parkett zurückkehrte, hatte Denver eine 103:99-Führung im Rücken. Die ersten 26 Nuggets-Punkte im vierten Viertel kamen allesamt von der Bank. Philly konzentrierte sich derweil auf das Two-Man-Game zwischen Harden und Embiid, Letzterer wurde von JaMychal Green mit einem Flagrant 1 abgeräumt, der Center landete mit dem Rücken übel auf dem Court, konnte aber weitermachen.

Schon wieder schlug für die Nuggets Hyland von Downtown zu, Jokic versenkte einen verrückten Runner im Vorwärtsfallen und die Sixers ließen ihrerseits einige Chancen aus der Distanz liegen. Maxey beendete eine zweiminütige Dürreperiode der Sixers, Will Barton zeigte aber Nerven und versenkten wenige Sekunden vor Schluss nur einen seiner zwei Freiwürfe und hielt es so spannend (+3 Nuggets). Georges Niang (8, 2/10 Dreier) bekam einen guten Look aus der linken Ecke - aber setzte den potenziellen Dreier zum Ausgleich an die Seite des Backboards. Sieg für die Nuggets!

Nuggets-Coach Michael Malone spielte die Bedeutung des direkten Duells zwischen Embiid und Jokic im Anschluss herunter: "Ich verstehe die Aufregung, sie sind beide zurecht MVP-Kandidaten. Aber ich gehe nachts nicht zu Bett und denke, ich kann es nicht erwarten, bis sie gegeneinander spielen. Mich interessiert es mehr, wie wir den nächsten Sieg einfahren können."

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