Memphis Grizzlies (2) - Minnesota Timberwolves (7) 111:109 (BOXSCORE), Serie: 3-2
3,7 Sekunden waren noch auf der Uhr, als Morant den Ball bekam, den Ring attackierte und einen spektakulären Layup zum Sieg rausholte. Memphis lag im vierten Viertel mit bis zu 13 Punkten hinten, doch Morant avancierte doch noch zum Helden.
18 seiner 30 Punkte (9/22 FG) erzielte der 22-Jährige im Schlussabschnitt, dazu sammelte er 13 Rebounds, 9 Assists, 3 Steals sowie einen Monster-Dunk, der schon jetzt gute Chancen auf den besten Slam der Postseason haben dürfte. Desmond Bane half mit 25 Punkten bei 9/20 aus dem Feld, Brandon Clarke dominierte die Bretter und sicherte sich ein Double-Double (21 und 15 Rebounds, 9 Offensiv-Rebounds). Memphis kam auf 23 Second Chance Points.
"Go get a bucket, Ja", beschrieb der Held des Abends sein Mindset, bevor er den Ball im letzten Spielzug bekam. Aber auch seine Plays zuvor waren ein wichtiger Faktor beim Comeback: "Der Dunk hat bei den Fans definitiv ein Feuer entfacht und uns Energie gebracht. Von da an wollte ich einfach aggressiv sein - ich werde nicht darüber reden, was mich sonst noch angestachelt hat." Damit spielte Morant womöglich auf einen Jubel von Karl-Anthony Towns oder eine "Too Small"-Geste von Patrick Beverley kurz zuvor an.
Die Wurfquoten der beiden Grizzlies-Stars lassen es schon erahnen, es war ein komisches Spiel. Beide Teams leisteten sich enorm viele Fehler (MIN: 23 Turnover, MEM: 16), ließen eine Menge teils offene Würfe sowie Freiwürfe liegen, lieferten aber auch zahlreiche Highlight-Plays. So gewannen die Grizzlies, obwohl sie nur 41,5 Prozent aus dem Feld und 7/28 Dreier trafen.
Towns hielt für Minnesota mit 28 Punkten (5/7 Dreier) und 12 Rebounds dagegen, auch er kam aber auf 7 Turnover und feierte mit seiner Jubelgeste gegenüber den Grizzlies-Fans viel zu früh. Anthony Edwards kam auf 22 Punkte bei 8/20 FG, D'Angelo Russell blieb mit 12 Punkten (4/10 FG), 8 Assists und 4 Turnover relativ blass. Die Serie geht nun in der Nacht auf Samstag in Minnesota weiter.
Grizzlies vs. Wolves: Fehlerfestival in Halbzeit eins
Der Start hätte aus Wolves-Sicht kaum katastrophaler verlaufen können. Schlechte Pässe führten zu Ballverlusten, KAT kassierte zwei schnelle Fouls und Memphis rannte mit 13:2 davon. Nach einer Auszeit fand Minnesota aber deutlich besser ins Spiel (9:0-Lauf) und anschließend lieferten sich die beiden Teams ein ausgeglichenes und unterhaltsames erstes Viertel. Spektakuläre Plays wie diesen Highlight-Block gab es auf beiden Seiten, Minnesota hatte dank 7 Dreier auf dem Scoreboard einen leichten Vorteil (31:28).
Die Wolves machten das Spiel schnell und kamen einerseits zu guten Abschlüssen in Transition, leisteten sich andererseits aber weiterhin enorm viele Fehler (14 Ballverluste in Halbzeit eins). Auch der Dreier wollte nicht mehr fallen (1/9). Doch Memphis konnte das aufgrund eigener Schwächen von Downtown (3/12 zur Halbzeitpause) und vor allem von der Freiwurflinie (10/18) nicht bestrafen. Kurios wurde es zudem, als Bane ein Technical Foul erhielt, weil er Wolves-Coach Chris Finch zur Seite schubste. Es ging mit 55:53 für Minnesota in die Kabinen.
Die Qualität des Spiels ließ nun auch im dritten Viertel zu wünschen übrig, in Anbetracht solcher Sequenzen fühlte sich manch einer an ein Summer League-Spiel erinnert. Towns von Downtown und Jarred Vanderbilt brachten Minnesota zweistellig weg, da Memphis weiterhin kein Zielwasser intus hatte. Auch offene Würfe klatschten reihenweise an den Ring (9/25 FG im dritten Viertel). Dann wachte aber doch noch Morant auf und schenkte den Grizzlies mit einem absoluten Monster-Dunk neues Leben. 85:74 für die Wolves.
Wildes Finish: Morant schockt die Wolves per Gamewinner
Zum Start des vierten Viertels scheiterte Morant zwar mit seinem nächsten-Poster-Versuch, dafür netzte Bane seit einer gefühlten Ewigkeit mal wieder einen Dreier für Memphis. Towns von Downtown brachte aber im Gegenzug die Grizzlies-Fans per Dreier zum Schweigen.
Seine Jubelgeste mit dem Finger auf dem Mund kam aber deutlich zu früh. Die Schlussphase war absolut wild: Morant verkürzte mit einem akrobatischen Layup, dann ärgerte Clarke die Wolves gleich mehrfach mit seiner hervorragenden Arbeit unter den Brettern und Tip-Ins. Nach einem seiner 9 Offensiv-Rebounds bediente er eine Minute vor dem Ende Morant an der Dreierlinie, der Memphis tatsächlich wieder in Führung schoss.
In Isolation leistete sich Russell einen Airball, Morant erhöhte von der Linie auf +3. Und dann kam Edwards! Der 20-Jährige bekam 4 Sekunden vor dem Ende den Ball in der rechten Ecke serviert und versenkte den eiskalten Dreier zum Ausgleich. Overtime? Von wegen! Morant zog im letzten Angriff viel zu einfach in die Zone, da Edwards erfolglos auf den Steal ging. Der Grizzlies-Youngster vermied beim Layup den Block und legte den Ball zum Sieg ins Netz. 3-2 für Memphis!
NBA Playoffs - Grizzlies vs. Timberwolves: Die Serie im Überblick (3-2)
Spiel | Datum | Uhrzeit | Heim | Auswärts | Ergebnis |
1 | 16. April | 21.30 Uhr | Memphis Grizzlies | Minnesota Timberwolves | 117:130 |
2 | 20. April | 2.30 Uhr | Memphis Grizzlies | Minnesota Timberwolves | 124:96 |
3 | 22. April | 1.30 Uhr | Minnesota Timberwolves | Memphis Grizzlies | 95:104 |
4 | 24. April | 4 Uhr | Minnesota Timberwolves | Memphis Grizzlies | 119:118 |
5 | 27. April | 1.30 Uhr | Memphis Grizzlies | Minnesota Timberwolves | 111:109 |
6 | 30. April | TBD | Minnesota Timberwolves | Memphis Grizzlies | - |
7* | 1. Mai | TBD | Memphis Grizzlies | Minnesota Timberwolves | - |
*falls nötig