Franz Wagner hat mit einer starken Crunchtime Orlando einen weiteren Sieg in der Preseason gesichert. Der Berliner überzeugt aber auch während der vollen 48 Minuten. Die Golden State Warriors lassen ihre Youngster von der Leine und überrollen ein schwaches Blazers-Team.
Detroit Pistons (0-3) - Oklahoma City Thunder (4-1) 99:115 (BOXSCORE)
- Bitterer Abend für die Pistons, die schon nach einer Minute Marvin Bagley III verloren. Der Center rutschte beim Verteidigen eines Fastbreaks ohne Einwirkung des Gegners böse aus und konnte nur mit Hilfe das Feld verlassen. Noch ist nichts über die Schwere der Knieverletzung bekannt, der frühere Nr.2-Pick bekommt zeitnah ein MRT.
- Auch ansonsten lief es für Detroit nicht wie gewünscht. Nr.5-Pick Jaden Ivey (11, 4/12) zog zwar einige Male sehenswert zum Korb, seine Jumper waren aber ausschließlich Fahrkarten. Dies galt auch für Cade Cunningham (10, 3/13, 8 Rebounds), der jeden seiner fünf Dreier daneben setzte. Nr.13-Pick Jalen Duren (5) schnappte sich immerhin 10 Rebounds. Die besten Scorer der Gastgeber waren Killian Hayes (20) und Saddiq Bey (19).
- OKC bestätigte dagegen die gute Frühform und sorgte mit einem starken dritten Viertel (28:17) für klare Verhältnisse. Josh Giddey (16, 4/8 Dreier, 9 Assists) zeigte sich treffsicher, dazu spielte auch Nr.11-Pick Jalen Williams (16, 7/10, 7 Rebounds) wieder groß auf. Als Dritter im Bunde verbuchte auch Lu Dort 16 Zähler.
Orlando Magic (3-1) - Memphis Grizzlies (2-2) 109:105 (BOXSCORE)
- So langsam wird es ernst in der Preseason, das sah man in dieser Partie, in der beide Coaches ihre normalen Rotationen bis zum Schluss spielen ließen. So war auch Franz Wagner bis zum Ende auf dem Feld und der deutsche Nationalspieler wurde direkt zum Matchwinner.
- 33 Sekunden vor dem Ende traf der Berliner beim Stand von 102:100 einen ansatzlosen Dreier über Brandon Clarke, im Gegenzug gelang Wagner der Steal gegen Grizzlies-Star Ja Morant (23, 8/24 FG), was die Entscheidung darstellte. Aber auch zuvor war es ein starker Auftritt des 21-Jährigen, am Ende standen 14 Punkte (5/10 FG, 2/6 Dreier), 10 Rebounds und 7 Assists im Boxscore.
- Vor allem das Zusammenspiel mit Wendell Carter Jr. (18, 8/13 FG, 7 Rebounds, 8 Assists) funktionierte wieder prächtig, mehrfach bediente Wagner seinen Big per Alley Oop (im Netz tauchten daraufhin in Anlehnung an die Magna Carta Memes von der "Wagna Carta" auf). Top-Pick Paolo Banchero (17, 6/9, 9 Rebounds) stand den beiden aber in nichts nach. Moritz Wagner blieb dagegen in gut acht Minuten unglücklich und ohne Punkte (0/2 FG, 3 Rebounds, 2 TO).
- Für die Grizzlies war Desmond Bane mit 33 Punkten (11/18 FG, 4/6 Dreier) der beste Scorer, ansonsten ging aber aus der Distanz kaum etwas (5/31 3FG). Dillon Brooks (10, 4/13) schoss jede Menge Backsteine, das galt auch für Morant (0/6 3FG).
Chicago Bulls (3-1) - Milwaukee Bucks (0-4) 127:104 (BOXSCORE)
- Die Bucks bleiben in dieser Preseason sieglos, allzu viel sollte man hier aber nicht hineininterpretieren. Auch in Chicago fehlten zahlreiche Rotationsspieler, darunter auch die verfügbaren Stars Giannis Antetokounmpo und Jrue Holiday. Chicago schonte auf der Gegenseite mit Zach LaVine und DeMar DeRozan ebenfalls seine besten Spieler.
- So avancierte für Chicago Patrick Williams (22, 9/17 FG) zum besten Scorer. Aus der Starting Five punkteten auch Nikola Vucevic (17, 11 Rebounds) und Coby White (15) zweistellig. Von der Bank kommend wussten zudem Andre Drummond (16, 9 Rebounds) sowie Goran Dragic (13) zu gefallen.
- Milwaukee trat dagegen nur mit acht Spielern an, so verwunderte es nicht, dass ihnen in der zweiten Halbzeit die Luft ausging (45:66). Die fleißigsten Punktesammler waren Jordan Nwora (25, 9/17) und Center Marques Bolden (21, 9/11), Rookie MarJon Beauchamp (14, 6/16 FG, 1/7 3FG) hatte so seine Probleme von der Dreierlinie.
Utah Jazz (1-2) - San Antonio Spurs (1-3) 104:111 (BOXSCORE)
- Wer sich fragte, wie die Starting Five der Spurs zu Saisonstart aussehen könnte, bekam von Coach Gregg Popovich heute die Antwort. Tre Jones, Devin Vassell, Keldon Johnson, Jeremy Sochan und Jakob Pöltl begannen in Utah - und das soll auch so bleiben. Diese Unit dominierte die Jazz angeführt von den starken Vassell (24, 10/15) und Johnson (22, 9/13, 4/5 Dreier).
- Pöltl legte in 21 Minuten 6 Zähler, 5 Rebounds sowie 5 Assists auf, Nr.9-Pick Sochan (6, 0/4 Dreier) sucht weiterhin nach seinem Wurf, überzeugte aber erneut defensiv. Utah verzichtete auf der Gegenseite auf Mike Conley, dafür stand Jordan Clarkson in der Starting Five. Ihm gelangen 12 Zähler (5/15) und 7 Assists.
- Bester Scorer der Gastgeber war Lauri Markkanen (18, 6/13, 10 Rebounds), während Collin Sexton (7, 2/7) in 21 Minuten eher blass blieb. Von der Bank kommend konnten zumindest Rookie-Center Walker Kessler (12, 7 Rebounds, 4 Blocks), Jared Butler (13) und Talen Horton-Tucker (10) etwas Eigenwerbung betreiben.
Golden State Warriors (4-1) - Portland Trail Blazers (1-4) 131:98 (BOXSCORE)
- Kein Curry, kein Wiggins, kein Thompson, natürlich kein Green und auch kein Poole - und trotzdem hatten die Warriors leichtes Spiel mit einem Portland-Team, welches lediglich auf Damian Lillard verzichtete. Die Youngster standen im Fokus und lieferten auch ab. Moses Moody war mit 20 Punkten (6/12 FG) bester Scorer und verwandelte auch drei Triples.
- James Wiseman (18, 6/8, 7 Rebounds) stand dem Nr.14-Pick aus dem Vorjahr in nichts nach und überzeugte wieder als klassischer Center. Jonathan Kuminga (10, 3/9) traf nicht so viel, überzeugte dafür aber in der Defense und hatte von allen Spielern das mit Abstand beste Plus-Minus-Rating (+31). JaMychal Green steuerte 20 Zähler und 8 Boards zum Sieg bei.
- Portland lieferte dagegen eine weitere bedenkliche Vorstellung ab, der einzige Erfolg der Preseason gelang gegen einen israelischen Zweitligisten. Von den Startern machten Anfernee Simons (12) und Jusuf Nurkic (16, 12/14 FT) noch den besten Eindruck, dazu durfte sich Nr.7-Pick Shaedon Sharpe (17, 7/19 FG) ordentlich austoben. Der Youngster sorgte mit diesem Putback-Dunk auch für das Highlight des Spiels.