Morant war nach der Niederlage der Grizzlies in Denver feiern gegangen und setzte auf Instagram um 3 Uhr nacht Ortszeit auch einen Livestream auf. Dort sah man den 23-Jährigen oberkörperfrei rappen, wenig später zog der Aufbauspieler der Grizzlies auch eine Waffe. Inzwischen hat Morant sowohl seinen Twitter- als auch seinen Instagram-Account gelöscht.
"Wir haben das Video wahrgenommen und werden das untersuchen", sagte NBA-Pressesprecher Mike Bass in einem Statement. Auch Morant äußerte sich inzwischen in einem Statement, in dem er "die volle Verantwortung" für seine Taten in der vergangenen Nacht übernahm.
Damit nicht genug, denn auch die örtliche Polizei hat Ermittlungen angekündigt. Am Montag verkündete das Glendale Police Department, dass es untersuchen werde, ob Morant irgendwelche Waffen-Gesetze gebrochen habe. Auch die NBA ermittelt und Marc Stein (Substack) spekulierte zuletzt darüber, dass Morant eine lange Sperre droht. Hier geht es vor allem um die Waffe. Sollte Morant diese während der Reisen des Teams dabei gehabt haben, könnte dies drastische Maßnahmen zur Folge haben. Zum Vergleich: Den legendären Waffenvorfall von Gilbert Arenas bestrafte die NBA mit 50 Spielen Sperre.
Auch Mitspieler von Morant waren wohl schon vor dem Vorfall besorgt. So meldet Shams Charania (The Athletic), dass es ein Spielermeeting gegeben habe, in dem Center Steven Adams forderte, dass gewisse Spieler auswärts nicht so viel feiern gehen sollten. Dabei soll insbesondere Morant angesprochen worden sein. Auch ohne Morant blieben die Grizzlies zuletzt zweimal auswärts ohne Sieg. Wann der Guard zurückkehren wird, ist weiterhin völlig offen.
"Ich entschuldige mich bei meiner Familie, meinen Mitspielern, Coaches, Fans, Partnern, der Stadt Memphis und der Franchise. Ich habe sie enttäuscht. Ich werde nun eine Auszeit nehmen und mir Hilfe suchen, um Wege zu finden, um mit dem Stress besser zurechtzukommen, um mich selbst besser zu fühlen."
Das Morant-Video kam zu einem Zeitpunkt, als der Point Guard nach einem Artikel der Washington Post in die Negativschlagzeilen geraten war. Das Blatt hatte berichtet, dass Morant im vergangenen Sommer gleich zweimal ins Visier der Polizei geraten war, allerdings wurde nie Anklage erhoben. Einmal soll Morant einem 17-Jährigen eine Waffe an den Kopf gehalten haben, nachdem es bei einem Pickup-Spiel in Morants Garten zu einem Streit gekommen war.
Ja Morant: Heftige Anschuldigungen gegen Grizzlies-Star
Wenige Tage später soll Morants Mutter ihren Sohn nach einem Streit mit einem Mitarbeiter eines Einkaufscenters angerufen haben. Der Grizzlies-Star erschien daraufhin mit mehreren Freunden und bedrohte angeblich einen Security-Mann. Morants Anwalt wies diese Anschuldigungen aber bereits zurück.
"Alle Anschuldigungen, die Waffen involvieren, wurden untersucht und konnten nicht bestätigt werden", erklärte Jim Tanner in einem Statement als Antwort auf die Story der Washington Post.
Auch die NBA ermittelte bereits im vergangenen Monat gegen Morant nach einem Vorfall bei einem Spiel der Grizzlies gegen die Indiana Pacers. In einem Bericht bei The Athletic behaupteten mehrere Angestellte der Pacers, dass auf sie ein roter Laserpunkt gehalten wurde, als ein Auto, in welchem auch Morant saß, an ihnen vorbeifuhr. Die Mitarbeiter der Pacers vermuteten eine Waffe.
Schon während des Spiels hatte es einige Wortgefechte gegeben, wobei unter anderem Morants Kindheitsfreund Devonte Pack vom Sicherheitspersonal abgeführt werden musste. Pack erhielt ein einjähriges Hausverbot. Die Untersuchung der NBA hatte aber keine Folgen für Morant, da nicht bewiesen werden konnte, dass tatsächlich eine Waffe auf die Pacers-Mitarbeiter gehalten wurde. Wie Bass bestätigte, würde die NBA die Untersuchung wieder aufnehmen, wenn sich neues Beweismaterial finden würde.
"Fast alles, was da geschrieben wurde, ist falsch", hatte Morant vor einigen Wochen beteuert. "Das ist ein Fakt, die Untersuchung hat nichts ergeben. Mehr möchte ich dazu nicht sagen."