Es war ein Start-Ziel-Sieg für die Celtics, die sich früh absetzten und für den Rest des Spiels zweistellig führten. Die Dreier der Gastgeber fielen, wobei vor allem die beiden Guards Derrick White (24, 6/8 3P) und Marcus Smart (23, 4/6 3P) glänzen konnten. Jayson Tatum (21, 8/16, 8/16 FG, 10 Assists) trat derweil weniger als Scorer in Erscheinung, ließ aber den Ball gut laufen und machte in der Regel das richtige Play.
In Jaylen Brown (21, 9/18) punktete auch noch ein vierter Starter zweistellig, das gelang auf der Gegenseite lediglich Jimmy Butler (14, 5/10) und Bam Adebayo (16, 8/15, 8 Rebounds, 6 TO). Allerdings zeigten beide Stars der Gäste nicht ihr bestes Spiel und hatten mit der physischen und aggressiven Defense der Celtics große Probleme. Die Lichtblicke der Heat waren die Bankspieler, vornehmlich Caleb Martin (14), Duncan Robinson (18, 9 Assists) und Haywood Highsmith (15), die folgerichtig jede Menge Minuten sahen.
Das reichte jedoch nicht, sodass Boston nach 0-3-Rückstand nun auch ein zweites Mal das Ausscheiden abwenden konnte. In Spiel 7 nach drei Niederlagen zu Beginn konnten erst drei Teams erzwingen, letztmals die Portland Trail Blazers im Jahr 2003 gegen die Dallas Mavericks, welches sie aber verloren. Spiel 6 der Serie findet in der Nacht auf Sonntag um 2.30 Uhr statt.
Celtics vs. Heat: Dreierregen sichert Bostons Start-Ziel-Sieg
Miami musste tatsächlich auf Gabe Vincent (Knöchel) verzichten, sodass Kyle Lowry in die Starting Five rückte. Der Spielmacher hatte mit 2 Ballverlusten einen Anteil daran, dass Boston mit einem 21:7-Run startete. Miami bekam keine guten Würfe, vieles war spät in der Shotclock, während Boston immer wieder in Transition zuschlug und einfache Eckendreier bekam. Dazu kam Tatum stets zum Korb, zweimal schloss er krachend per Dunk ab. Butler hatte dagegen Probleme (1/5), unter anderem wurde sein Dreier von Rob Williams abgeräumt. Bei Boston lief es dagegen, auch ein Buzzerbeater von Derrick White fiel, sodass es nach zwölf Minuten 35:20 stand.
Die Celtics blieben dank Brown heiß, der Vorsprung wurde aber nicht größer. Wenn Miami den Ball nicht wegwarf, dann trafen die Gäste sehr konstant. Duncan Robinson versenkte Dreier und sogar nach Drives, auch Caleb Martin lieferte wieder gute Minuten. Was Boston zudem half, waren zahlreiche Offensiv-Rebounds gegen die Zone der Heat und dass zum Ende des Viertels wieder der Dreier fiel. Adebayo und Butler waren dagegen abgemeldet (5/16), entsprechend deutlich war es für die Celtics zur Pause (61:44)
Beide Heat-Stars zeigten sich nach dem Wechsel verbessert, doch wirklich näher kamen die Gäste nicht. Immer wenn die Heat etwas schnupperten, versenkte Boston einen Dreier, sodass der Vorsprung konstant zwischen 15 und 20 Punkten hin- und herpendelte. Die Gastgeber waren zwar nicht mehr so dominant wie vor der Pause (vor allem offensiv), doch es war genug, um vor dem Schlussabschnitt weiter mit 90:72 zu führen.
Komplett entschieden war die Partie aber noch nicht. Zwar zogen die Celtics einige Fouls, blieben aber über vier Minuten ohne Field Goal. Näher kamen die Heat trotzdem nicht, sodass Heat-Coach Erik Spoelstra darauf verzichtete, seine Stars noch einmal zu bringen. Die Sache war gelaufen, auch wenn Bostons Starter noch einige Zeit auf dem Feld blieben und erst 3:20 Minuten vor dem Ende Feierabend hatten.
Die wichtigsten Statistiken
Boston Celtics (E2) vs. Miami Heat (E8) 110:97 (BOXSCORE), Serie: 2-3
- Wenn die Celtics ihre Dreier treffen, sind sie kaum zu schlagen. Versenken sie mindestens 40 Prozent von Downtown, stehen sie in dieser Saison bei 38-2. In Halbzeit eins waren es bereits 11 Treffer bei 25 Versuchen, Miami hat im gleichen Zeitraum elfmal von draußen abgedrückt. Am Ende waren es wieder 41 Prozent von Downtown für Boston (16/39), folgerichtig wurde auch dieses Spiel gewonnen.
- Wie schon in Spiel 4 waren es Turnover, die Miami zu schaffen machten. 10 waren es in der ersten Halbzeit, was Boston zu 17 Punkten nutzte. Dazu sammelten die Celtics 8 Offensiv-Rebounds ein und erzielten so 13 Extrapunkte (MIA: 0, 0/5).
- Miamis Coach Erik Spoelstra vertraute diesmal nur drei Bankspielern, Cody Zeller wurde nach vier katastrophalen Minuten schnell wieder auf die Bank gesetzt. Martin, Robinson und Highsmith machten ihre Sache aber richtig gut. Erstere überzeugten als Scorer, letzterer als Verteidiger, zeitweise als Small-Ball-Center. Bei Boston gab es dagegen wenig Produktion von der Bank, auch weil Malcolm Brogdon (Ellenbogen) angeschlagen kein Faktor war (0, 0/2 in 8 Minuten). Miami gewann immerhin dieses Duell mit 53:15.
- Die Celtics sind das erste NBA-Team der Geschichte, bei dem die Starting Five zusammengenommen mindestens 12 Steals und 12 Dreier verbuchte.
Celtics vs. Heat: Die Stimmen zum Spiel
Jimmy Butler (Heat): "Das waren nicht wir in den letzten beiden Spielen. Wir haben nicht mehr verteidigt, nachdem wir unsere Würfe nicht mehr getroffen haben. Wir bleiben aber positiv, weil wir wissen, dass wir das nächste Spiel gewinnen werden."
Joe Mazzulla (Head Coach Celtics): "Eine Saison ist neun Monate lang und wir hatten nun eine schlechte Woche. Das war natürlich schlechtes Timing, aber wir haben noch immer die Chance, diese Scharte auszuwetzen, erst recht wenn wenn wir zusammenhalten und so gut spielen, wie wir es heute getan haben."
Bam Adebayo (Heat): "Warum sollten wir jetzt nicht mehr an uns glauben? Niemand hat an uns geglaubt, jeder hat damit gerechnet, dass wir gegen Milwaukee ausscheiden. Gleiches galt für die Knicks-Serie. Und trotzdem fehlt uns weiter nur ein Sieg für die Finals. Wir haben weiter Selbstvertrauen und das wird auch nicht verschwinden."
Der Top des Spiels: Derrick White
Wenn auch White seine Dreier trifft (6 waren ein Playoff-Bestwert), wird es für den Gegner verdammt schwer. Spiel 5 war dafür der beste Beweis. Der Guard nahm seine Versuche mit jeder Menge Selbstvertrauen und war auch defensiv wieder voll auf der Höhe. White stand gegen größere Gegenspieler seinen Mann und glänzte auch als Point-of-Attack-Verteidiger. Zusammen mit dem ebenfalls starken Marcus Smart setzte er in der Defense die Akzente. Auch der reife Auftritt von Jayson Taum soll an dieser Stelle aber nicht unter den Tisch fallen.
Der Flop des Spiels: Kyle Lowry
Der Vincent-Ausfall war kostspielig für die Heat, nicht nur weil so ein weiterer Rotationsspieler wegbrach. Dass Ersatz Lowry einen rabenschwarzen Tag erwischte (5 Punkte, 2/6 FG, 4 TO in 30 Minuten), half ebenso wenig. Der Oldie hatte zu Beginn leichte Ballverluste und konnte Vincents Defense am Perimeter zu keinem Zeitpunkt ersetzen. An ihm alleine lag es natürlich nicht, auch von Adebayo und Butler muss wieder mehr kommen.
NBA Playoffs: Die Stats-Leader bei Celtics vs. Heat
Kategorie | Celtics | Heat |
Punkte | Derrick White (24) | Duncan Robinson (18) |
Rebounds | Al Horford (11) | Bam Adebayo (8) |
Assists | Jayson Tatum (11) | Duncan Robinson (9) |
Steals | Marcus Smart (5) | Adebayo, Butler, Highsmith (je 2) |
Blocks | Horford, G. Williams, R. Williams, Kornet (je 1) | Adebayo, Yurtseven (je 1) |