Der Guard, der zu Beginn der Serie nicht einmal in der Rotation war, erzielte jeden seiner 15 Punkte im vierten Viertel, schnappte sich kurz vor Schluss auch den entscheidenden Rebound und blieb an der Linie nervenstark. Auch LeBron James drehte im vierten Viertel noch einmal auf, zeigte aber durchaus Zeichen von Müdigkeit. Es reichte trotzdem zu 27 Punkten (10/25 FG), 9 Rebounds und 6 Assists.
Anthony Davis steuerte 23 Zähler (10/16) sowie 15 Rebounds zum Erfolg bei, während Dennis Schröder 35 Minuten auf dem Feld war und wichtige 10 Zähler sowie 3 Assists verbuchte. Kurz vor Schluss forcierte der Deutsche auch noch einen Turnover von Draymond Green, nachdem Stephen Curry kurz zuvor gleich zwei Möglichkeiten zur Warriors-Führung liegen gelassen hatte.
Der Point Guard legte mit 31 Punkten (12/30 FG, 3/14 Dreier), 10 Rebounds und 14 Assists sein drittes Playoff-Triple-Double auf, der Wurf wollte aber nur bedingt fallen. Gary Payton II (15) machte als Starter eine gute Figur, während Klay Thompson (9, 3/11) überhaupt kein Faktor war.
Die Warriors wählten eine kleine Aufstellung mit Payton für JaMychal Green, allerdings verschwand der Guard nach wenigen Minuten in die Kabine. Der Start war zumindest gut für die Dubs, die Davis aus der Zone zogen und so einfache Punkte am Korb bekamen. Die Lakers-Offense stockte derweil, nur Davis rettete einige schwache Possesssions. Da aber die Dubs einen Dreier nach dem anderen vergaben und über vier Minuten ohne Punkte blieben, wurde es nicht bestraft, dass L.A. selbst keine Jumper traf. So powerte eben LeBron zweimal zum Korb und sorgte dafür, dass die Gastgeber mit 22:21 vorne waren.
Lonnie Walker rettet den Lakers den Sieg
Payton war wieder da und schon bekamen die Warriors wieder leichte Punkte. Es war immer das gleiche Rezept. Ein Pick'n'Roll mit Curry und dem Gegenspieler von Davis und schon war die Lakers-Defense entblößt. Auf der Gegenseite traf Reaves nach 18 Minuten den ersten Dreier für die Gastgeber, LeBron legte sofort nach. Dank Curry beendeten die Gäste das Viertel aber besser (14:6-Lauf). Ein tiefer Dreier, ein And-1 gegen Davis - vor allem dank des Chefkochs nahmen die Dubs eine knappe Führung mit in die Pause (52:49).
Auch nach dem Wechsel scorten die Warriors weiter, bevor L.A. mit einem 10:0-Lauf - meist in Transition - durch LeBron und Reaves konterte. Golden State fing sich, wobei nun Payton bei einem 11:0-Run sieben Zähler markierte. Die Lakers wirkten müde, vor allem LeBrons Versuche waren nun alle kurz. Schröder brachte dafür Schwung rein und ärgerte Curry erneut mit einem Backcourt-Steal. Der war aber ansonsten nicht zu stoppen, auch wenn der Dreier nicht fiel. Dass die Warriors aber mit 84:77 vor dem Schlussviertel führten, lag vor allem an ihm.
LeBron sammelte sich aber noch einmal und orchestrierte einen 9:0-Lauf. Er attackierte Curry aus Mismatches und räumte den Warriors-Star auf der Gegenseite ab, dieser antwortete aber mit einem Vierpunktspiel gegen Schröder. L.A. bekam dazu noch einen Push von Lonnie Walker, der als einziger Laker noch konstant scoren konnte. Folgerichtig war es auch er, der per Jumper L.A. zwei Minuten vor Schluss wieder in Front brachte. Curry hielt die Partie offen, doch in den letzten 30 Sekunden verpasste es der Guard gleich zweimal, die Warriors wieder in Führung zu bringen. Stattdessen war der Rebound bei Walker, der 15 Sekunden vor Schluss auf 104:101 erhöhte.
Und die Warriors bekamen nicht einmal mehr einen Wurf los, da Schröder einen Turnover von Green forcierte. Es gab noch einmal einen Jump Ball, doch irgendwie rollte der Ball ins Aus und die Lakers spielten in der Folge die Uhr herunter. Die Lakers brauchen somit nur noch einen Sieg, um erstmals seit 2020 wieder die Conference Finals zu erreichen. Den Warriors droht dagegen die erste verlorene Serie in der Western Conference seit 2014. Spiel 6 findet in der Nacht auf Donnerstag um 4 Uhr in San Francisco statt.
Die wichtigsten Statistiken
Los Angeles Lakers (W7) - Golden State Warriors (W6) 104:101 (BOXSCORE), Serie: 3-1
- Die Warriors gewannen tatsächlich mal das Duell in der Zone (52:46), doch ausgerechnet in diesem Spiel ging von der Dreierlinie nichts. Vor allem Curry (3/14) war kalt wie lange nicht, als Team trafen die Dubs gerade einmal 29 Prozent. Aber: Die Lakers waren sogar noch schlechter (6/25, 24 Prozent), hatten aber erneut den Vorteil der Freiwürfe (20:12) auf ihrer Seite.
- Trotz der schwachen Quote war das wieder ein richtig gutes Curry-Spiel. Vor allem in den ersten drei Vierteln sezierte der Guard die Defense der Lakers und verbuchte den zweitbesten Assist-Wert seiner Playoff-Karriere. Nur vor neun Jahren hatte der 35-Jährige in der Erstrundenserie gegen die Clippers mal mehr (15).
- Die Bank rettete letztlich die Lakers. Neben den 15 Punkten von Walker war auch Schröder mit seinen 10 Zählern ein wichtiger Faktor für die Gastgeber. Das Bank-Duell ging mit 27:21 an die Lakers, während sich die Warriors eigentlich nur auf Moses Moody (7) verlassen konnten.
- Die Warriors ließen im vierten Viertel vier Starter durchspielen und womöglich war auch das ein Grund, warum die Würfe nicht mehr fallen wollten. Mit 27:17 ging der Abschnitt an L.A., Walker outscorte die Gäste fast im Alleingang. Curry und Thompson spielten über 40 Minuten, bei den Lakers spulten sowohl Davis als auch LeBron 43 Minuten ab.
Lakers vs. Warriors: Die Stimmen zum Spiel
Lonnie Walker (Lakers): "Das ist das beste Gefühl, was man sich vorstellen kann. Als Kind träumst du von Momenten wie diesen."
LeBron James (Lakers): "Ohne Lonnie Walker gewinnen wir dieses Spiel nicht, so viel ist sicher. So hart das auch heute war, es wird in zwei Tagen noch härter. Dem sind wir uns bewusst."
Stephen Curry (Warriors): "Wir müssen einfach besser spielen. Wir werden weiter zusammenhalten und nicht einen Einzelnen an den Pranger stellen."
Steve Kerr (Head Coach Warriors) über das vierte Viertel: "Lonnie Walker hat uns wehgetan, aber ich fand vor allem enttäuschend, dass wir drei- oder viermal Offensiv-Fouls für Illegal Screens bekommen haben. (...) Die Lakers reizen die Grenzen wirklich aus und wissen, wie man Calls bekommt. Ich glaube, da waren einige Flops dabei und dafür wurden sie belohnt."
Der Top des Spiels: Lonnie Walker IV
Unfassbar. Walker war in diesen Playoffs überhaupt nicht mehr in der Rotation der Lakers, nun hat er sich wieder festgebissen. Als Coach Ham dringend Offense brauchte, war es Walker, der im vierten Viertel für die müden Stars in die Bresche sprang. Alle seine 15 Punkte kamen im vierten Viertel, dazu holte er sich den wichtigsten Rebound der Partie und blieb auch an der Freiwurflinie eiskalt.
Der Flop des Spiels: Jordan Poole
Ein bisschen mehr Offense hätte den Warriors schon gereicht, doch Poole ist mit Ausnahme seiner sechs Dreier in Spiel 1 eine absolute No Show. Das hat inzwischen auch Steve Kerr eingesehen, der Poole in Halbzeit zwei schmoren ließ. Ebenfalls schwach: Klay Thompson, dem mit Ausnahme eines Dreiers in der Crunchtime nichts gelang und kurz darauf einen weiteren überhasteten Versuch nahm.
NBA Playoffs: Die Stats-Leader bei Lakers vs. Warriors
Kategorie | Lakers | Warriors |
Punkte | LeBron James (27) | Stephen Curry (31) |
Rebounds | Anthony Davis (15) | Stephen Curry (10) |
Assists | LeBron James (6) | Stephen Curry (14) |
Steals | Anthony Davis (3) | Stephen Curry (3) |
Blocks | LeBron James (1) | Moody, D. Green (je 1) |