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NBA - Kandidaten für einen Super-Max-Vertrag: Diese Voraussetzungen müssen Luka Doncic, Jamal Murray und Co. erfüllen

Von Ruben Martin
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Jaylen Brown hat diesen Sommer einen Super-Max-Contract ("Supermax") bei den Boston Celtics unterschrieben und wurde damit zum Bestverdiener der NBA. Welche Stars der Liga könnten ihm in den nächsten Jahren folgen? SPOX zeigt potenzielle Kandidaten - und verrät, wie sie ans ganz große Geld kommen können.

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Jaylen Brown wird in den kommenden fünf Jahren rund 300 Millionen Dollar bei den Boston Celtics verdienen, vollständig garantiert. Die genauen Summen hängen noch davon ab, wie sich der Salary Cap der Liga entwickelt, da es sich um eine prozentuale Summe handelt.

Für die Spieler, die im kommenden Sommer einen Super-Max-Vertrag unterschreiben, werden aktuell 303 Millionen Dollar über fünf Jahre erwartet. Um sich dafür zu qualifizieren, müssen jedoch bestimmte Anforderungen erfüllt werden.

Offiziell wurde der besagte Vertrag "Designated Veteran Extension and Contract" getauft, was klar darauf hinweist: Man muss schon einige Jahre in der NBA auf dem Buckel haben, um zu den Bestverdienern zu gehören. Als der Vertrag im Tarifvertrag (CBA) 2017 eingeführt wurde, hatten sich die Verantwortlichen auf sieben Jahre Erfahrung in der Liga als Anforderung geeinigt. Außerdem darf der Spieler nach seinen ersten vier Saisons (= nach dem Rookie-Vertrag) nicht mehr das Team gewechselt haben.

Spieler dürfen ein "Supermax" unterschreiben, wenn nur noch ein oder zwei Jahre ihrer aktuellen Arbeitspapiere verbleiben. Der neue Deal darf dann bis zu 35 Prozent des aktuellen Cap wert sein. Das allerdings nur, wenn der Spieler entweder in zwei der drei direkt letzten oder der direkt vorherigen Saison zum All-NBA-Spieler oder Defensive Player of the Year gewählt wurde - der zum MVP in einer der drei vorherigen Saisons.

Voraussetzungen für den "Supermax":

  • Mindestens sieben Jahre in der NBA beim "Supermax"-Start
  • Noch maximal zwei Jahre Vertrag (bei einem verbliebenen Jahr darf für fünf Jahre unterschrieben werden, sonst für vier)
  • All-NBA-Nominierung oder Defensive Player of the Year in der Saison zuvor (oder in zwei der letzten drei Saisons) ODER MVP in einer der letzten drei Saisons

Ein Beispiel: Jayson Tatum von den Celtics wurde in den vergangenen beiden Saisons jeweils in ein All-NBA-Team gewählt und geht in sein siebtes Jahr in der Liga. Er hat sich also bereits dafür qualifiziert, im Sommer 2024 einen solchen Vertrag für geschätzte 303 Millionen über fünf Jahre zu unterschreiben. Sein aktueller Vertrag läuft ohne Spieleroption auch nur noch bis 2025, das passt also auch in das Kriterium.

Werfen wir nun einen Blick auf die führenden Kandidaten, die sich in der kommenden Saison für einen Super-Max-Vertrag qualifizieren können:

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NBA Supermax: Luka Doncic (Dallas Mavericks)

  • Vertrag bis 2026 (Spieleroption für 2026/27)

Luka Doncic ist auf bestem Wege, als erster Spieler jemals 70 Millionen in einer Saison zu verdienen. Der 24-Jährige wurde seit seiner zweiten Spielzeit 2019/20 durchgehend ins All-NBA-Team gewählt, das schafften laut ESPN Stats & Info zuvor nur Kevin Durant, Tim Duncan und - wer kennt ihn nicht? - Max Zaslofsky (1947-1950).

Sollte Doncic dieses Ziel auch in der anstehenden Saison wieder erreichen, wäre er automatisch qualifiziert für einen Super-Max-Contract, den er im Sommer 2025 unterschreiben könnte - unabhängig vom Verlauf der Spielzeit 2024/25.

Doncic hätte dann sieben Jahre an NBA-Erfahrung und nur noch ein laufendes Vertragsjahr ohne seine Spieleroption, wodurch er eine Vertragsverlängerung über fünf Jahre im Wert von Stand jetzt etwa 318 Millionen unterschreiben dürfte. Sollte das Salary Cap in den kommenden drei Saisons jeweils die maximal erlaubten zehn Prozent steigen, hätte der Vertrag sogar einen Gesamtwert von 367,5 Millionen. Doncic würde im letzten Jahr unfassbare 83,6 Millionen verdienen.

Das scheint allerdings sehr unwahrscheinlich: Aktuell werden die Erhöhungen der kommenden Jahre auf knapp fünf Prozent geschätzt.

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NBA Supermax: Shai Gilgeous-Alexander (Oklahoma City Thunder)

  • Vertrag bis 2027

Shai Gilgeous-Alexander kam genau wie Doncic 2018 in die Liga, auch er wurde in der vergangenen Saison ins All-NBA-Team gewählt. Für ihn sind die Umstände ähnlich, er würde sich ebenfalls mit einer weiteren All-NBA-Nominierung für einen "Supermax" in der Offseason 2025 qualifizieren. Falls die jungen Thunder einen Schritt nach vorne machen und das Team mehr Spiele als im Vorjahr gewinnt, würde das Gilgeous-Alexander bei einer zweiten Nominierung sicherlich helfen.

Aber Achtung: Für SGA könnte die Dauer seines aktuellen Deals zum kleinen Nachteil werden, da dieser noch bis 2027 läuft. Der Kanadier könnte 2025 dementsprechend nur für vier Jahre verlängern, weil er dann immer noch zwei Jahre Vertrag hat.

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NBA Supermax: De'Aaron Fox (Sacramento Kings)

  • Vertrag bis 2026

Wie Gilgeous-Alexander wurde auch De'Aaron Fox in der vergangenen Saison erstmals zum All-NBA-Spieler gewählt, mit einer zweiten Nominierung in der kommenden Spielzeit könnte er schon im nächsten Sommer ein "Supermax" unterschreiben, da er ein Jahr vor Doncic und SGA in die Liga kam. Fox steht jedoch noch bis 2026 unter Vertrag, wodurch er 2024 nur für vier Jahre verlängern könnte.

Sollte Fox in knapp einem halben Jahr erneut in ein All-NBA-Team gewählt werden, könnte er es also auch riskieren, bis 2025 zu warten um dann einen "Supermax" über die vollen fünf Jahre zu unterschreiben. Die Qualifikation hätte er sicher, die Zustimmung der Franchise bräuchte er natürlich trotzdem weiter.

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NBA Supermax: Pascal Siakam (Toronto Raptors)

  • Vertrag bis 2024

Pascal Siakam verpasste das All-NBA-Team in der vergangenen Saison, wurde 2022 allerdings berufen. Sollte er dies in der kommenden Saison erneut schaffen, könnte er 2024 als Free Agent direkt den Super-Max-Vertrag über fünf Jahre für einen vorausgesagten Wert von 288 Millionen unterschreiben.

Siakam ist jedoch der mit etwas Abstand älteste Spieler auf dieser Liste und wäre zum Zeitpunkt des neuen Vertrags schon 30 Jahre alt. Der Power Forward verpasste in seiner Karriere zwar bisher nicht allzu viele Spiele, jede Franchise wird sich jedoch dreimal überlegen, ob sie einen 30-Jährigen mit solch einem Monstervertrag ausstattet, wenn er nicht in die oberste Kategorie der NBA-Superstars gehört.

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NBA Supermax: Brandon Ingram (New Orleans Pelicans)

  • Vertrag bis 2025

Brandon Ingram wurde innerhalb seiner ersten vier Jahre in der Liga getradet, weshalb ihn sein Wechsel von den Los Angeles Lakers zu den New Orleans Pelicans nicht von einem Super-Max-Vertrag ausschließt. Er hat bereits sieben Jahre in der NBA hinter sich, wäre also mit seiner ersten All-NBA-Nominierung umgehend qualifiziert für einen neuen Deal zum höchsten Preis.

Ingrams Vertrag läuft 2025 aus, er könnte mit einer Nominierung also einen Vertragsverlängerung über die vollen fünf Jahre im kommenden Sommer unterschreiben. Dafür muss er jedoch deutlich mehr Spiele absolvieren als in den vergangenen Jahren: Durch das neue CBA dürfen Spieler erst mit 65 absolvierten Partien in ein All-NBA-Team gewählt werden. Das schaffte Ingram zuletzt in seiner Rookie-Saison, letztes Jahr standen nur 45 Spiele auf seinem Konto.

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NBA Supermax: Bam Adebayo (Miami Heat)

  • Vertrag bis 2026

Auch Bam Adebayo könnte von einer neuen Regelung des CBA betroffen sein, da nun die All-NBA-Teams positionslos gewählt werden. Das könnte je nach Saison sowohl ein Vorteil als auch Nachteil für ihn werden: In den vergangenen Jahren besetzten Joel Embiid und Nikola Jokic die ersten beiden Plätze, wodurch der dritte Platz der Center-Position hart umkämpft war.

Adebayo könnte sich für den "Supermax" auch mit dem Titel des Defensive Player of the Year qualifizieren. Das würde bei ab der kommenden Saison klappen, da er in sein siebtes NBA-Jahr geht. Sollte er dies nächstmöglich schaffen, könnte er im Sommer 2024 eine Vertragsverlängerung über vier Jahre für voraussichtlich 245 Millionen unterschreiben.

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NBA Supermax: Jaren Jackson Jr. (Memphis Grizzlies)

  • Vertrag bis 2026

Jaren Jackson Jr. hat erst fünf Jahre in der Liga absolviert, sein Titel als bester Verteidiger des Jahres kam also vertragstechnisch nicht zum optimalen Zeitpunkt. Allerdings bedeutet dies auch, dass er mit einer Titelverteidigung im kommenden Jahr oder einer Nominierung in ein All-NBA-Team bereits für die Offseason 2025 qualifiziert wäre.

Ein Jahr später läuft auch sein aktueller Vertrag aus, weshalb er 2025 eine Vertragsverlängerung über fünf Jahre für voraussichtlich 318 Millionen unterschreiben könnte. Für die Nominierung in ein All-NBA-Team müsste Jackson Jr. offensiv vermutlich noch einen kleinen Schritt nach vorne machen, er hat jedoch sicherlich keine schlechten Chance, erneut als bester Verteidiger gewählt zu werden.

In der vergangenen Saison blockte er als erster Spieler seit 2015/16 durchschnittlich mehr als drei Würfe pro Spiel (mindestens 50 Partien). Davor hatte dies zuletzt Hassan Whiteside bei den Miami Heat erreicht, mit ganzen 3,7 Rejections pro Spiel.

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NBA Supermax: Jamal Murray (Denver Nuggets)

  • Vertrag bis 2025

Jamal Murray ist der einzige Spieler auf dieser Liste, der bisher weder zum All-Star noch All-NBA-Spieler gewählt wurde und gilt als einer der besten Spieler überhaupt, dem keine dieser beiden Ehren zuteil wurden.

Die gute Nachricht ist, dass ihm eine All-NBA-Nominierung reichen würde, da er in seine siebte Saison geht und 2024 direkt einen "Supermax" unterschreiben könnte.

Murray hat dann auch nur noch ein Vertragsjahr übrig, wodurch er die vollen fünf Jahre Vertragsverlängerung und voraussichtlich 303 Millionen mitnehmen könnte. Der Point Guard absolvierte in der vergangenen Saison genau die 65 benötigten Spiele, sein höchstes Niveau rief er jedoch vor allem in den Playoffs ab.

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