"Wir versuchen immer noch, uns als Team zu finden, wie wir spielen müssen, um eine erfolgreiche Saison zu haben", sagte Schröder bei ran.
Team-Chemie sei "alles", erklärte der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft weiter. Die Raptors könnten sich dabei eine Scheibe vom DBB-Team abschneiden, das sich im September zum Weltmeister gekrönt hat.
"Das braucht man einfach, um erfolgreich spielen zu können. Bei der Nationalmannschaft waren wir in diesem Sommer die am meisten zusammengerückten Teamkollegen des ganzen Turniers. Nichts hat uns auseinandergebracht. Jeder hat sein Ego zur Seite getan", so Schröder: "Das müssen wir hier genauso machen. Da spiele ich natürlich auch eine große Rolle, aber der Coach und jeder Einzelne in der Kabine auch. Wir müssen es genießen, als Team zusammen zu sein. Es ist nicht normal, in der NBA zu spielen."
Und der Point Guard weiter: "Dass du das als Hobby machen und dabei so viel Geld verdienen kannst, sodass du deiner Familie helfen kannst - etwas Besseres gibt es nicht. Es gibt keinen Grund, warum du mit Frustration ins Training gehst. Ich meine, wir haben den besten Job, den es gibt. Ich glaube, das muss jeder einfach nur verstehen. Wenn wir das haben und jeder das einfach genießt, dann werden wir auch viel erreichen."
Dennis Schröder: Das ist "eine Challenge"
Gleichzeitig räumte Schröder ein, dass es "eine Challenge" sei, nach dem Gold-Coup mit dem DBB sich auf seine Aufgabe bei den Raptors zu fokussieren. "Vor allem, weil sich in den letzten Jahren hier bei den Teamkollegen so ein bisschen Frustration aufgebaut hat. Aber ich glaube, dass der Coach einen sehr guten Job macht und sagt, wie unsere Spielweise und unser System ist. Und auch ich als Point Guard versuche natürlich, alle ein bisschen zusammenzubringen, weil das die letzten Jahre ein bisschen verloren gegangen ist."
In den vergangenen drei Spielzeiten verpasste das Team aus Kanada zweimal die Playoffs. Schröder, der vor der Saison von den Los Angeles Lakers zu den Raptors kam, soll dabei helfen, in Zukunft wieder erfolgreicher zu sein.
Mit seiner bisherigen Karriere ist der Deutsche zufrieden. "Als ich in Braunschweig aufgewachsen bin, hätte keiner gedacht, dass ich überhaupt erfolgreich sein würde. Und dann zehn Jahre in der NBA zu spielen - das ist erst einmal über dem Durchschnitt. Normalerweise sind es drei oder vier Jahre", meinte Schröder.
Es sei aber nicht so, dass er jetzt schon am Ende seiner Laufbahn angekommen sei, betonte der WM-MVP: "Aber ich bin sehr früh hierher gekommen, habe wirklich viel gelernt über die letzten zehn Jahre - als Mensch, aber auch als Spieler. Es ist einfach krass zu sehen, wie ich vor zehn Jahren war und wo ich jetzt bin - mit drei gesunden Kindern, meiner Frau, meiner Familie. Das ist einfach unglaublich!"