NBA

Franz Wagner und Orlando Magic verlieren wieder denkbar knapp - Denver Nuggets unterliegen im Spitzenspiel und geben Führung im Westen ab

Von Robert Arndt
Franz Wagner verpasste gegen die Clippers zweimal von Downtown die mögliche Verlängerung.
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Die Orlando Magic haben erneut denkbar verloren - diesmal gegen die L.A. Clippers, bei denen die Star-Power in der Crunchtime den Ausschlag gibt. Die Denver Nuggets kassieren die zweiten Heimniederlage in Serie und müssen die Führung im Westen an die Minnesota Timberwolves abgeben.

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Die Siegesserie der Los Angeles Lakers endet in Indiana und die Golden State Warriors halten das brandheiße Houston durch einen Sieg in Charlotte auf Distanz.

Washington Wizards (14-60) - Detroit Pistons (13-61) 87:96 (BOXSCORE)

  • Die beiden schlechtesten Teams trafen zum letzten Mal aufeinander, im vierten Viertel setzten sich die Pistons mit 16:12 durch und gewannen mal wieder nach acht Pleiten am Stück. Cade Cunningham war mit 33 Punkten (13/33 FG), 8 Rebounds und 7 Assists der Mann des Abends, dürfte aber seinen Wurfarm noch eine Weile spüren. Jalen Duren (20, 17 Rebounds) lieferte Unterstützung, bei Jaden Ivey (13, 5/17) fiel der Wurf wie bei Cunningham ebenfalls selten.
  • Aber 41 Prozent aus dem Feld reichten. Dabei verspielten die Gäste zeitweise eine 19-Punkte-Führung, doch Washington blieb in den letzten 3:24 Minuten ohne Punkte. Cunningham erhöhte nach einem Duren-Block auf +6, Evan Fournier machte von Downtown schließlich alles klar. Bester Scorer der Wizards war Corey Kispert (23, 5/7 3P), während bei Jordan Poole (7, 3/15, 5 TO) und Kyle Kuzma (12, 5/22, 5 TO) nichts zusammenlaufen wollte.
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Orlando Magic (42-31) - Los Angeles Clippers (46-27) 97:100 (BOXSCORE)

  • Die Clippers feieren den nächsten knappen Auswärtssieg, wobei Paul George (12, 4/14) und Kawhi Leonard (29, 12/21) mit zwei Jumpern in den letzten 34 Sekunden die letzten vier Zähler der Partie verbuchten. Orlando hatte dagegen einmal mehr Probleme in der Crunchtime, vor den beiden Scores der Clippers klaute James Harden gleich zweimal den Ball von Paolo Banchero, der im Anschluss die Niederlage auf seine Kappe nahm.
  • Dabei hatten die Magic sich doch von einem zweistelligen Rückstand zu Beginn des vierten Viertels noch einmal zurückgekämpft. Moritz Wagner (12, 9 Boards) verbuchte alleine im vierten Viertel 10 Punkte (⅚ FG) und 8 Rebounds und brachte die Magic mit Offensiv-Rebounds und Hustle wieder ins Geschehen zurück. Franz Wagner (13, 5/13) veredelte schließlich einen 17:2-Lauf mit einem Drive, doch in den letzten vier Minuten gelang nicht mehr viel. Der 22-Jährige hatte in den letzten drei Sekunden noch zwei Chancen, das Spiel in die Verlängerung zu bringen, doch seine beiden Dreier gingen daneben.
  • Der Forward blieb erneut ohne erfolgreichen Distanzwurf (0/3), auch Banchero (23, 8/18, 1/6 3P, 7 TO) hatte hier Probleme. Den Clippers reichten letztlich 15 Punkte im vierten Viertel, 11 davon gingen auf das Konto von George und Kawhi. Harden (11, 3/12, 8 Assists, 4 Steals) traf erneut wenig, Norman Powell streute 10 Zähler von der Bank kommend ein. Mason Plumlee (8, 4 Rebounds) erhielt erneut den Vorzug als Backup-Center vor Daniel Theis, der wieder nicht eingesetzt wurde.

Indiana Pacers (42-33) - Los Angeles Lakers (41-33) 109:90 (BOXSCORE)

  • Die Pacers machten einen großen Schritt in Richtung Platz sechs, während die Lakers nach fünf Siegen am Stück mal wieder eine Niederlage einstecken mussten. Vor einer Woche hatte Indiana noch 150 Punkte bei den Lakers kassiert, diesmal hielt Indiana die Kalifornier bei knapp 41 Prozent aus dem Feld sowie gerade einmal 90 Pünktchen. Anthony Davis kam zwar auf 24 Zähler (9/17) und 15 Rebounds, war aber nicht dominant wie in den vergangenen beiden Matchups.
  • Stattdessen waren es die Pacers, die nach einem langsamen Start die Partie diktierten, ohne dabei großartig heiß zu laufen (10/31 3P). Tyrese Halliburton (21, 7/15, 8 Assists) und Pascal Siakam (22, 8/16, 11 Rebounds) fanden aber immer wieder Wege, um den Lakers zu ärgern. LeBron James (16, 6/12, 10 Rebounds, 8 Assists) und Davis verkürzten zwar knapp neun Minuten vor Schluss noch einmal auf -7, doch die hielten über sieben Minuten bei nur einem Field Goal und machten mit einem 17:3-Lauf alles klar.
  • Auf Seiten der Pacers scorten alle Starter zweistellig, dazu steuerte T.J. McConnell 16 Punkte von der Bank kommend bei. Für die Lakers ging von draußen nichts (5/30 3P), sinnbildlich dafür standen D'Angelo Russell (6, 3/14 FG, 0/6 3P) und Austin Reaves (16, 7/16 FG, 1/7 3P, 13 Rebounds). Aber auch LeBron blieb ohne Treffer von Downtown (0/3), dafür lieferte LeBron mit diesem "Punch Pass" das Highlight der Partie.
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Charlotte Hornets (18-55) - Golden Sate Warriors (39-34) 97:115 (BOXSCORE)

  • Pflichtsieg für die Warriors, die in der Heimat von Stephen Curry nichts anbrennen ließen. Der Chefkoch war mit 23 Punkten (9/18 FG, 4/11 3P) bester Scorer der Gäste, die Charlotte bei gerade einmal 40 Prozent aus dem Feld hielten. Curry markierte dabei 12 Zähler im dritten Abschnitt, welches die Dubs mit 39:26 für sich entschieden. Die Hornets genehmigten in diesen 12 Minuten satte 24 Punkte in der Zone, ein Zeichen dafür, wie überfordert das Kellerkind aus dem Osten war.
  • Klay Thompson pausierte mit Knieproblemen, dafür wussten Andrew Wiggins (20, 7/17, 8 Rebounds, 8 Assists) sowie die Youngster Trayce Jackson-Davis (18, 8 Boards, 3 Blocks) sowie Moses Moody (15, 4/5 3P) zu gefallen. Für die Hornets war Miles Bridges (22, 8/17) bester Scorer, während Brandon Miller (12, 5/15) nach seinem Karrierebestwert von 37 Punkten diesmal blass blieb.

Cleveland Cavaliers (45-29) - Philadelphia 76ers (39-35) 117:114 (BOXSCORE)

  • Donovan Mitchell ist zurück und damit auch der Erfolg in Cleveland, auch wenn es gegen kämpferische Sixers erneut verdammt eng war. Mitchell (12, 4/13, 8 Assists) fehlte bei seinem Comeback zwar noch der Rhythmus, am Ende machte der All-Star mit zwei verwandelten Freiwürfen aber alles klar. Zuvor war es Evan Mobley (20, 7/10, 11 Rebounds), der knapp 30 Sekunden vor dem Ende von Downtown die Cavs in Front gebracht hatte. Ein letzter Dreier zur Verlängerung von Tyrese Maxey fiel nicht.
  • Zuvor war es Mo Bamba (14, 7 Rebounds), der bei -2 an der Freiwurflinie Nerven gezeigt hatte und einen Freebie vergab. Ansonsten war es ein unglaublich enges Spiel, kein Team führte zweistellig. Maxey (16, 7/26, 11 Assists) erwischte für die Sixers einen gebrauchten Tag, dafür halfen Kyle Lowry (23, 7/12) und Tobias Harris (21) in Sachen Scoring aus.
  • Bei Cleveland scorten aber gleich sieben Spieler zweistellig, darunter auch Reservist Georges Niang (25, 10/14 FG, 5/8 3P), der im Vorjahr noch für die Sixers aktiv war. Darius Garland (14, 12 Assists) und Jarrett Allen (13, 11 Rebounds) verbuchten weitere Double-Doubles, dazu versenkte Sam Merrill (13) vier Dreier von der Bank kommend.
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Brooklyn Nets (29-45) - Chicago Bulls (35-39) 125:108 (BOXSCORE)

  • Die Nets stellten mit 18 Dreiern in der zweiten Hälfte einen NBA-Rekord ein, wer hätte gedacht, dass aus dieser Saison noch etwas Positives hängen bleibt? Auch Dennis Schröder hatte daran seinen Anteil, der Deutsche verbuchte 27 Punkte (10/21 FG) und 7 Assists, dazu kamen sieben verwandelte Distanzwürfe (7/11), nur zu OKC-Zeiten traf Schröder mal acht Triples. Auch Mikal Bridges (25, 7/11 3P) half beim Dreier-Rekord fleißig mit.
  • Bester Scorer der Nets war Cam Thomas (28, 10/22 FG, 5/9 3P), 20 davon erzielte der Guard nach dem Wechsel. Die Gastgeber gewannen die zweiten 24 Minuten mit 78:56, obwohl Chicago hier fast 54 Prozent aus dem Feld trafen. Das lag vor allem an DeMar DeRozan, der hier 22 seiner 31 Zähler (11/20) erzielte. Da Brooklyn aber 25/44 von draußen schoss und Chicago eben nur 9/30, hatten die Bulls ein nicht kleines mathematisches Problem. Die Bulls liegen damit nur noch ein halbes Spiel vor Atlanta und laufen Gefahr, noch Platz neun abzugeben.

San Antonio Spurs (18-56) - New York Knicks (44-29) 130:126 OT (BOXSCORE)

Jalen Brunson erzielte in San Antonio 61 Punkte, doch am Ende wurde vor allem über Victor Wembanyama gesprochen, der mit 40 Punkten und 20 Rebounds Matchwinner für die Spurs war. Eine solche Statline als Rookie verbuchte zuletzt Shaq vor 31 Jahren. Hier geht es zum ausführlichen Bericht!

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Oklahoma City Thunder (51-22) - Phoenix Suns (43-31) 128:103 (BOXSCORE)

  • Nach dem Coup in Denver waren die Suns in OKC weitestgehend chancenlos, obwohl Shai Gilgeous-Alexander erneut mit Knieproblemen passen musste. Erneut war es Josh Giddey, der so mehr Spielraum hatte und mit 23 Punkten (10/15) und 9 Assists bester Scorer der Thunder war. Dazu verwandelten die Thunder 16/30 von der Dreierlinie, zur Pause standen sie bereits bei 8/11.
  • Der Vorsprung betrug da bereits elf Zähler, es folgte ein weiteres 31:21-Viertel, sodass OKC zwischenzeitlich mit +22 führte. Phoenix zog seine Starter bereits zehn Minuten vor dem Ende aus dem Verkehr. Kevin Durant (26, 10/17) war noch der beste Spieler der Suns, Bradley Beal (15, 6/13) und Devin Booker (14, 4/9, 5 Fouls) hatten vor allem defensiv große Probleme. OKC traf alleine in Halbzeit eins 62 Prozent, das dritte Viertel gehörte dann Giddey (13 PTS)
  • Dazu waren auch Chet Holmgren (20, 6/10), Jalen Williams (16) oder auch Rookie Cason Wallace (16, 4/4 3P) gut drauf. Sixth Man Isaiah Joe erzielte jeden seiner 14 Punkte vor der Pause.

Miami Heat (40-33) - Portland Trail Blazers (19-55) 142:82 (BOXSCORE)

  • Auch die Blazers schrieben in dieser Nacht Geschichte, es war jedoch wenig ruhmreich. Als erstes Team kassierte Portland gleich zwei 60-Punkte-Klatschen in einer Saison, im Januar hatten die Blazers bereits in OKC mit -62 verloren. So hatte Jimmy Butler (8, 8 Assists) für Miami ein Plus-Minus von +42 in gerade einmal 25 Minuten, während Scoot Henderson (20, 8/18, 6 Assists, 7 TO, Plus-Minus: -58) auf der anderen Seite des Spektrums zu finden war. Es war das schlechteste Plus-Minus in der NBA-Geschichte.
  • Für die Heat konnten sich vor allem die Reservisten austoben, hier sind vor allem Backup-Center Thomas Bryant (26, 11/17, 12 Rebounds und Haywood Highsmith (20, 5/6 3P) hervorzuheben. Bam Adebayo (21, 12 Boards, 9 Assists) schrammte an einem Triple-Double vorbei, Terry Rozier (22) verwandelte sechs Dreier. Bei den Blazers kehrte Deandre Ayton (18) zurück, dieser Effekt verpuffte.
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Denver Nuggets (51-23) - Minnesota Timberwolves (51-22) 98:111 (BOXSCORE)

  • Die Nuggets kassieren ihre zweite Heimpleite in Serie - und das hat Konsequenzen. Minnesota ist neuer Spitzenreiter im Westen, dazu überholten auch die Thunder den Champion in den Standings. Denver musste erneut auf Jamal Murray verzichten, das war für die Nuggets nicht zu kompensieren, auch wenn Nikola Jokic (32, 11/24, 10 Rebounds) wieder vermehrt als Scorer in Erscheinung trat.
  • Die Nuggets verpennten aber die erste Halbzeit komplett und lagen so bereits mit 21 Punkten hinten. Dieses Loch war zu tief, die Wolves behielten bis zum Schluss ihren zweistelligen Vorsprung, näher als -11 kam der Champion nicht mehr heran. Magere 40 Prozent aus dem Feld halfen der Sache wenig, gleichzeitig war es eine Partie mit jeder Menge Fouls (MIN: 26/37 FT, DEN: 20/27 FT).
  • Vor allem Anthony Edwards (25, 8/19) und Rudy Gobert (21, 12 Rebounds, 3 Blocks) kamen immer wieder an die Linie, dazu verwandelte Mike Conley (23, 8/12) fünf seiner sechs Dreier. Bei Denver war Kentavious Caldwell-Pope (0, 0/3) ein Totalausfall, Murray-Ersatz Reggie Jackson (12, 4/15, 10 Assists) fehlt der Scoring-Punch. Michael Porter Jr. und Aaron Gordon kamen auf je 14 Zähler.

Utah Jazz (29-45) - Houston Rockets (38-35) 100:101 (BOXSCORE)

  • Die Serie der Rockets hält, auch wenn sich die Texaner in Utah wahrlich nicht mit Ruhm bekleckerten. Am Ende hatte Houston dann auch das Glück des Tüchtigen, als Fred VanVleet (22, 9/24) bei +2 und noch 15 Sekunden zu spielen, einen Floater fast von der Dreierlinie mit ablaufender Uhr im Korb unterbrachte und damit die entscheidenden Punkte erzielte. Jalen Green machte von der Freiwurflinie alles klar, der Dreier von Taylor Hendricks in der Schlusssekunde war nur noch Ergebniskosmetik.
  • Houston begann schläfrig (früher 13-Punkte-Rückstand), doch Jalen Green ist derzeit einfach heiß und brachte die Rockets mit 34 Punkten (11/24), 9 Rebounds und 6 Assists wieder zurück ins Spiel (30 nach der Pause). Dazu bescherten die Rockets die Bretter, Amen Thompson (18, 14 Boards) schnappte sich gleich 8 Offensiv-Rebounds. Die Gäste erzielten 25 Zähler nach zweiten Chancen, Utah nur 12. Die Jazz vermissten Lauri Markkanen, stattdessen waren es John Collins (30, 11 Rebounds) und Collin Sexton (29, 10/21), die Utah im Spiel hielten.
  • Im vierten Viertel war es dann Johnny Juzang (12), der Houston vor Probleme stellte, aber Green und VanVleet verbuchten im Schlussabschnitt zusammen 24 der 32 Zähler der Gäste.

Sacramento Kings (42-31) - Dallas Mavericks (44-29) 103:107 (BOXSCORE)

Durch die zweiten Sieg innerhalb weniger Tage in Sacramento rückt die direkte Playoff-Teilnahme für die Mavericks immer näher. Diesmal war es Kyrie Irving, der die Mavs auf seinen Rücken nahm, den entscheidenden Wurf versenkte aber ein Rollenspieler. Hier geht es zum ausführlichen Bericht!