Als Maßstab verwenden wir nicht die reine Anzahl an Siegen, sondern das Net-Rating. Dieses setzt sich aus der Differenz von Offensiv- und Defensiv-Rating zusammen. Hierbei wird ermittelt, wie viele Punkte pro 100 Ballbesitze erzielt werden. Somit wird die Pace herausgerechnet.
Platz 15: Utah Jazz (64-18)
- Net-Rating: +9,7
- Saison: 1996/97
- Resultat: Niederlage in den NBA Finals
Als die Rockets und Sonics etwas schwächelten, stießen John Stockton und Karl Malone in das kleine Vakuum an der Spitze des Westens. Auf dem Weg in die Finals fertigte Utah die Clippers (3-0), die Lakers um Shaq (4-1) und auch Houston (4-2) ab, gegen die Rockets traf Stockton seinen berühmten Serien-Winner in Spiel 6. In den Finals waren aber (mal wieder) Michael Jordan und seine Bulls zu gut.
Platz 14: Oklahoma City Thunder (60-22)
- Net-Rating: +9,8
- Saison: 2012/13
- Resultat: Niederlage in den Conference Semifinals
Jahr eins nach James Harden, dennoch wirkten die Thunder lange wie der klare Favorit im Westen. Stattdessen war bereits in Runde zwei gegen Memphis Schluss (1-4). Das Problem: In Runde eins hatte sich Russell Westbrook nach einem Dirty Play von Patrick Beverley verletzt, was im Prinzip das Ende aller Championship-Träume für OKC bedeutete.
Platz 13: Cleveland Cavaliers (66-16)
- Net-Rating: +10,0
- Saison: 2008/09
- Resultat: Niederlage in den Conference Finals
Nur zwei Heimspiele verloren die Cavs in der kompletten Saison, dazu kamen Sweeps gegen Detroit und Atlanta und doch wurde die Spielzeit für LeBron James und Co. eine Enttäuschung. Letztlich war es ein Matchup-Problem, weil kein Team die Cavs so gut bespielte wie Orlando, das Dwight Howard in der Zone hatte und um ihn herum zahlreiche Schützen. Fast alle Spiele waren knapp, letztlich setzen sich die Magic in sechs Spielen durch.
Platz 12: Milwaukee Bucks (63-19)
- Net-Rating +10,1
- Saison: 1971/72
- Resultat: Niederlage in den Conference Finals
Das Problem der Bucks um Kareem Abdul-Jabbar und Oscar Robertson war, dass es in dieser Saison eben ein noch besseres Team gab, das auch noch in der gleichen Conference beheimatet war. Ja, die Bucks spielten damals noch im Westen - und unterlagen den Lakers, die damals 33 Spiele in Serie für sich entscheiden konnten. Noch heute ist das ein NBA-Rekord. In den Conference Finals verloren die Bucks mit 2-4.
Platz 11: Golden State Warriors
- Net-Rating: +10,2
- Saison: 2014/15
- Resultat: Champion
Der Beginn der Warriors-Dynastie! Das ganze Jahr über gab es Zweifel, ob Golden State mit seinem Stil in den Playoffs Erfolg haben könnte. Dabei wurde übersehen, dass die Warriors nicht nur die Splash Brothers waren, sondern auch die beste Defense der NBA stellten! Es war letztlich ein sehr souveräner Playoff-Run, nur in der Memphis-Serie (zeitweise 1-2) gab es Probleme. Als Cleveland dann sowohl Love als auch Irving verlor, waren die Finals gegen LeBron eine recht deutliche Angelegenheit.
Platz 10: Los Angeles Lakers (66-16)
- Net-Rating: +10,5
- Saison: 1971/72
- Resultat: Champion
Und hier sind sie, die Lakers, die einst 33 Spiele in Serie gewannen. Alles begann mit dem Rücktritt von Hall of Famer Elgin Baylor, wenige Monate später streiften die Kalifornier ihr Image als ewige Loser endlich ab. Nach acht (!) Finals-Pleiten in Serie gab es gegen die Knicks (4-1) den ersten Ring für Jerry West, während der alternde Wilt Chamberlain (36) Rebounds holte und Defense spielte.
Platz 9: Boston Celtics (46-12)
- Net-Rating: +10,6
- Saison: 2023/24
- Resultat: ?
Und hier haben wir bereits die Celtics, die auf Kurs liegen, das 13. Team mit einem zweistelligen positiven Net-Rating zu werden. Derzeit liegt Boston auf Kurs 65 Siege, was auch nur von 16 Teams übertroffen wurde.
Platz 8: Golden State Warriors (73-9)
- Net-Rating: +10,7
- Saison: 2015/16
- Resultat: Niederlage in den NBA Finals
Die Story der Warriors 2016 kennt vermutlich jeder. 73 Siege in der Regular Season, dazu eine 3-1-Führung über die Cavs in den Finals - und doch standen die Dubs am Ende mit leeren Händen da.Diese Serie sollte die Landschaft der NBA über Jahre verändern und war vermutlich der Höhepunkt dieses Jahrtausends.
Platz 7: Milwaukee Bucks (66-16)
- Net-Rating: +10,9
- Saison: 1970/71
- Resultat: Champion
Die Bucks um den jungen Kareem waren eine Maschine, der damalige Lew Alcindor führte Milwaukee bereits in seiner zweiten Saison zum ersten Titel der Franchise-Historie. Auf dem Weg dahin gaben die Bucks nur zwei Spiele ab und entschieden ihre Duelle mit einer Differenz von durchschnittlich 14,5 Punkten. Baltimore wurde in den Finals gesweept und hatte in keinem der vier Spiele auch nur den Hauch einer Chance. Baltimore konnte nur zwei von 16 Vierteln gewinnen (30:28 und 30:29).
Platz 6: Chicago Bulls (67-15)
- Net-Rating: +11,0
- Saison: 1991/92
- Resultat: Champion
MJs zweiter Streich! Die Bulls von 1996 gewannen zwar 72 Spiele, doch vier Jahre zuvor war die NBA deutlich tiefer (und weniger verwässert). Man kann durchaus argumentieren, dass dieses Bulls-Team das beste der sechs Championships war. Chicago brauchte in den Semifinals zwar sieben Spiele gegen die Knicks, hatte in den Finals aber gegen ein gutes Portland-Team nur wenig Probleme (4-2).
Platz 5: Boston Celtics (66-16)
- Net-Rating: +11,2
- Saison: 2007/08
- Resultat: Champion
Selten funktionierte ein Superteam in der ersten Saison so gut wie in Boston. Die Celtics fädelten vor der Spielzeit Deals für Ray Allen und Kevin Garnett ein und wurden so innerhalb weniger Tage von einem Team, welches für Greg Oden oder Kevin Durant tankte, zu einem legitimen Titelanwärter. Aber: In den Playoffs rumpelte es gewaltig, in den ersten beiden Runden brauchte es je sieben Spiele gegen Atlanta und Cleveland. Die Conference Finals und Finals gegen Detroit und die Lakers waren dann deutlich souveräner.
Platz 4: San Antonio Spurs (67-15)
- Net-Rating: +11,3
- Saison: 2015/16
- Resultat: Niederlage in den Conference Semifinals
Ja, richtig. Trotz 73 Siegen hatten die Warriors nicht einmal das beste Net-Rating, weil die Spurs um Kawhi Leonard, LaMarcus Aldridge und die alternden Big Three ebenfalls eine Maschine war. Das Problem: OKC war in der zweiten Runde mit seiner Athletik ein verdammt schlechtes Matchup für die Texaner, nach sechs Spielen war bereits etwas überraschend Schluss.
Platz 3: Golden State Warriors (67-15)
- Net-Rating: +11,6
- Saison: 2016/17
- Resultat: Champion
Wir versprechen, die Warriors tauchen hier zum letzten Mal auf. In der ersten Saison mit Kevin Durant wurden die Dubs den Ansprüchen gerecht und waren auch das letzte Team, welches sowohl Erster in Offense als auch Defense war (wenn man Garbage Time laut Cleaning the Glass herausfiltert). In den Playoffs verloren die Dubs nur einziges Mal (NBA Finals, Spiel 4 in Cleveland), dominanter wird es nicht mehr.
Platz 2: Chicago Bulls (69-13)
- Net-Rating: +12,0
- Saison: 1996/97
- Resultat: Champion
Wir sprachen es schon einmal an, das Niveau in der NBA in dieser Zeit war nicht das Höchste, nach der Expansion nach Kanada gab es jede Menge schlechte Teams und davon profitierten auch die Bulls, die aber ohne Zweifel eines der besten Teams aller Zeiten waren. In den Playoffs schaffte es nur Utah in den Finals, Chicago mehr als ein Spiel zu klauen.
Platz 1: Chicago Bulls (72-10)
- Net-Rating: +13,4
- Saison: 1995/96
- Resultat: Champion
Keine große Überraschung an der Spitze. Die 96er-Bulls sind ein ikonisches Team und waren ebenfalls Erster in Offense und Defense. Im Gegensatz zu den Warriors gaben sie in den Playoffs zwar drei Spiele ab (zwei gegen Seattle), aber mit Michael Jordan, Scottie Pippen und einem noch motivierten Dennis Rodman waren die Bulls in dieser Zeit einfach nicht viermal zu schlagen.