1. Die Los Angeles Lakers haben endlich einen Headcoach
Die Los Angeles Lakers sind mit drei Siegen in die neue NBA-Saison gestartet. Das hat es seit der Ära Kobe Bryant nicht mehr gegeben. Wurden die Chancen der Kalifornier vor Saisonbeginn noch von vielen Analysten kleingeredet, wird das Team nun schon mit einem Heimvorteil in den Playoffs in Verbindung gebracht.
JJ Redick, der noch vor zwei Jahren selbst in der NBA spielte und sich danach einen Namen als Podcaster machte, hat es geschafft, den richtigen Mix aus freundschaftlicher Lockerheit und analytischem Ernst zu finden. Anthony Davis begann die Spielzeit auf MVP-Niveau, LeBron James scheint wieder Spaß am Miteinander zu haben und auch die das heikle Spannungsverhältnis um Bronny James aus familiärem Bezug und sportlichen Gesichtspunkten brachte der neue Coach unter einen Hut.
Auch NBA-Legende Isiah Thomas sagte anerkennend: "Viele Leute verstehen Basketball, aber nicht alle haben das Zeug, ein Basketballlehrer zu sein. Beim ihm sieht das aber gut aus." Die taktischen Anpassungen, die unter Vorjahrescoach Darvin Ham noch Mangelware waren, zeigten bereits ihre Wirkung. Das 21-Punkte-Comeback gegen die Phoenix Suns sorgte für regelrechte Euphorie in der Stadt der Engel.
2. Milwaukee und Denver sind Play-In-Kandidaten
Wie schon im Vorjahr mussten die Denver Nuggets auch in diesem Sommer wieder personelle Rückschläge verkraften. Der Abgang von Kentavious Caldwell-Pope wirkte sich aber nicht nur negativ auf das Spacing des Teams aus, er vernichtete scheinbar auch jegliche Euphorie, die man sich in Colorado über die vergangenen Jahre aufgebaut hatte. Superstar Jokic wetterte bereits in der katastrophalen Preseason mehrfach gegen die Leistungen der eigenen Mannschaft.
Im Topspiel gegen OKC zum Saisonauftakt sah Denver überhaupt kein Land. Dann blamierte man sich bei den starlosen LA Clippers, die im Umbruch befindlichen Raptors rang man erst nach Verlängerung nieder.
Von Souveränität ist man dieser Tage auch in Milwaukee weit entfernt. Nach der enttäuschenden Vorsaison spuckte man im Sommer große Töne, wieder oben angreifen zu wollen. Weder die beiden Superstars Giannis und Damian Lillard, noch die Neuzugänge um Gary Trent Jr. wussten bisher jedoch zu überzeugen.
Die beiden Titelgewinner der Jahre 2021 und 2023 sind möglicherweise die großen Verlierer des Saisonstarts. In der Tat sind erst drei respektive vier Spieltage vergangen, die Art und Weise der Auftritte sollte den Bucks und Nuggets allerdings zu denken geben. Von den Ambitionen, ein Titelkandidat zu sein, haben sich beide Mannschaften vorerst verabschiedet. Nun müssen sie aufpassen, nicht in die Play-Ins abzurutschen.
3. Boston hat das Zeug, den Saisonrekord zu brechen
Seit fünf Jahren schaffte es kein NBA-Champion mehr, den Titel in der Folgesaison zu verteidigen. Die Chancen, dass diese Serie bricht, standen dabei noch nie so gut wie in diesem Jahr. Die Boston Celtics starteten ohne wesentliche personelle Änderungen in die neue Spielzeit und gewannen die ersten vier Saisonspiele auf beeindruckende Art und Weise.
Mitfavorit New York Knicks schoss das Team von Joe Mazzulla bereits am ersten Spieltag aus der Halle, die Bucks waren nun ein weiteres einfaches Opfer. Dabei werfen die Celtics mit durchschnittlich knapp 50 Versuchen die meisten Dreier aller NBA-Teams - und treffen sie auch noch deutlich besser als die Konkurrenz. 21,5 Dreier pro Spiel sind satte 3,5 Distanztreffer mehr als die der Golden State Warriors auf dem zweiten Rang. Dazu fehlt dem Champion mit Kristaps Porziņģis sogar noch ein Schlüsselspieler verletzt.
Bereits in der vergangenen Spielzeit waren die Celtics das mit Abstand beste Team der regulären Saison. Der Start in die neue weckt Hoffnungen, dass Boston noch einen draufsetzen könnte. Der Rekord der Warriors von 73 Saisonsiegen ist für dieses Celtics-Team nicht unantastbar!