Außerdem fahren die Denver Nuggets auch ohne Nikola Jokic einen Auswärtssieg ein - und die Spurs schocken OKC auch ohne Victor Wembanyama. Bei den Lakers überragt ein Rookie. Alle Spiele der Nacht im Überblick.
NBA: Alle Ergebnisse der Nacht im Überblick
Heim | Auswärts | Ergebnis |
Boston Celtics | Cleveland Cavaliers | 120:117 |
Brooklyn Nets | Charlotte Hornets | 116:115 |
Memphis Grizzlies | Denver Nuggets | 110:122 |
Dallas Mavericks | New Orleans Pelicans | 132:91 |
San Antonio Spurs | Oklahoma City Thunder | 110:104 |
Los Angeles Lakers | Utah Jazz | 124:118 |
Boston Celtics (12-3) - Cleveland Cavaliers (15-1) 120:117 (BOXSCORE)
- Es war das Spitzenspiel der noch jungen NBA-Saison - und es hielt, was es versprach! In einem fantastischen Duell haben die Celtics die Siegesserie der Cleveland Cavaliers zum Saisonstart bei 15 beendet - und als Champion die breite Brust spielen lassen. Und wie? Natürlich mit einer brutalen Dreierquote: 22/41 trafen die Celtics von Downtown, macht fast 54 Prozent, und damit genau zwölf Triples mehr als die Gäste (10/29). Jeder der fünf Celtics-Starter traf mindestens zwei Dreier, angeführt vom überragenden Jayson Tatum (33 Punkte, 12 Rebounds, 7 Assists 6/10 3FG). Dazu kamen drei von Payton Pritchard von der Bank. "Sie haben unglaublich gut geworfen", musste der gegnerische Head Coach Kenny Atkinson anerkennen.
- Wie die Cavaliers das Spiel dennoch so spannend machten? Mit deutlich weniger Ballverlusten (7:13) und einem deutlichen Übergewicht in der Zone: Dort markierten die Gäste 60 Punkte, Boston gelangen nur 36. So holte Cleveland auch einen zwischenzeitlichen 21-Punkte-Rückstand (50:71) beinahe auf und war im Schlussviertel wieder dran (100:102). Mit einem langen Dreier verkürzte Donovan Mitchell (35 Punkte, 13/29 FG) 24 Sekunden vor dem Ende auf 113:117, mit einem offenen Dunk machte Celtics-Center Al Horford aber acht Sekunden vor Schluss den Deckel drauf.
- "Das war ein großartiger Test für uns, leider hat es nicht zum Sieg gereicht", lautete Mitchells Fazit. "Wir wollten wissen, wo wir stehen, aber das Spiel gleichzeitig nicht überbewerten." Denn: "Wir werden im April nicht das gleiche Team sein wie jetzt." Tatsächlich fehlten den Cavs mit Isaac Okoro (Knöchel), Caris LeVert (Knie) und Max Strus (Hüfte) gleich mehrere Flügelspieler, gerade gegen Tatum und Jaylen Brown (17 Punkte, 8 Assists) war man so dünn besetzt. Auf der anderen Seite ist der langzeitverletzte Kristaps Porzingis noch nicht zurück.
- Riesige Probleme gegen den defensiv so starken Backcourt der Hausherren hatte Cavs-Guard Darius Garland: In 31 Minuten kam er nur auf 8 Punkte, bei desaströsen 3/21 aus dem Feld. Dafür legten die beiden Big Men Evan Mobley (22 und 11) und Jarrett Allen (10 und 11) jeweils Double-Doubles auf, auch die Bank traf ausgezeichnet (15/21 FG). Die Celtics hatten in Horford (20 Punkte) ihren zweitbesten Schützen, Derrick White machte 19 Punkte.
- Der grüne Court der Celtics verriet, dass es sich gleichzeitig um den dritten Spieltag des NBA Cup handelte. Hier haben die Celtics in der Gruppe C im Osten nun zu den Cavs aufgeschlossen (je 1-1). Tabellenführer sind weiter die spielfreien Atlanta Hawks (2-0).
Brooklyn Nets (6-9) - Charlotte Hornets (5-9) 116:115 (BOXSCORE)
- Ganz knapper Erfolg für die Nets von Dennis Schröder. Der deutsche Point Guard markierte diesmal nur 14 Punkte (5/12 FG), war aber als Spielmacher gefordert und verteilte gleich 12 Assists. Den letzten davon legte er 1:10 Minuten vor dem Ende Trendon Watford auf, der mit Korbleger plus Foul auf 113:109 für Brooklyn stellte. Diesen Vorsprung brachte man anschließend nach Hause. Obendrein kam Schröder in 36 Minuten Einsatzzeit noch auf 5 Rebounds und 2 Blocks. Bester Schütze der Nets war an diesem Abend Cameron Johnson (354 Punkte, 6/12 Dreier), Cam Thomas fehlte mit Rückenproblemen.
- Bei den Hornets, die im 2. Viertel schon mit 17 geführt hatten, ging das Duo Brandon Miller (29 Punkte) und LaMelo Ball (21) voran. Miller vergab allerdings kurz vor Schluss per Dreier die Chance auf Overtime, Grant Williams gelang mit der Sirene nur noch der Tip-In.
- 20/37 warf Charlotte von der Dreierlinie, aber die Nets waren nicht viel schlechter (18/41) und leisteten sich ihrerseits dafür weniger Turnover (13:21).
- Im NBA Cup war es die zweite Niederlage im zweiten Spiel für die Hornets, die Nets stehen nun bei 1-1.
Memphis Grizzlies (8-7) - Denver Nuggets (8-5) 110:122 (BOXSCORE)
- Noch immer fehlt bei den Nuggets MVP Nikola Jokic aus persönlichen Gründen, aber nach zwei Niederlagen konnte man diesmal einen Sieg feiern. Dank Jamal Murray (27 Punkte, 5/10 3FG) und Michael Porter Jr. (24 Punkte, 11 Rebounds). Die Nuggets übernahmen früh das Kommando und führten nach einem 15:1-Run im 3. Viertel schon mit 83:58, eine Aufholjagd der Grizzlies im letzten Spielabschnitt reichte so nicht.
- Zwei Tage zuvor hatten die Grizzlies in eigener Halle noch gegen Denver gewonnen, diesmal waren es aber zu viele Ballverluste (22) und eine zu schwache Quote von Downtown (9/38), um das Fehlen von Ja Morant zu kompensieren. Santi Aldama stellte von der Bank mit 28 Punkten ein Career High auf (12/19 FG), Jaren Jackson Jr. gelangen 19 Punkte.
- Grund zum Jubel hatte bei den Nuggets auch Russell Westbrook. Der 36-Jährige legte mit 12 Punkten, 10 Rebounds und 14 Assists das 200. Triple-Double seiner Karriere auf. Damit baut er seinen Vorsprung in der ewigen Bestenliste weiter aus. "Ich bin wirklich dankbar, dass mir das gelungen ist. Aber ich weiß auch die Spieler zu schätzen, die vor mir kamen." An zweiter Stelle liegt NBA-Legende Oscar Robertson (181), Nikola Jokic steht als zweitbester aktiver Spieler bei 136 Triple-Doubles.
- Im NBA Cup war es der erste Sieg für Denver im zweiten Spiel. Memphis (0-2) hat im Pokalwettbewerb tatsächlich noch überhaupt kein Spiel gewonnen, auch letztes Jahr ging man komplett leer aus.
Dallas Mavericks (8-7) - New Orleans Pelicans (4-11) 132:91 (BOXSCORE)
- Mit den ersatzgeschwächten Pelicans - fünf Rotationsspieler fehlen, darunter Zion Williamson und die Guards Dejounte Murray und CJ McCollum - machte Dallas bei der Rückkehr von Luka Doncic kurzen Prozess. Der Slowene hatte vor zwei Tagen beim Sieg in Oklahoma City mit Knieproblemen passen müssen, diesmal ging er mit 26 Punkten (10/16 FG), 5 Rebounds und 5 Assists voran. Klay Thompson (19 Punkte) traf fünf Dreier, Kyrie Irving (18) seinerseits vier. Mit einem 44:29 im 1. Viertel machten die Mavs frühzeitig klar, wo die Reise hingehen würde, kein Spieler stand so am Ende länger als 30 Minuten auf dem Parkett.
- Er fühle sich gut, sagte Doncic anschließend, als er auf seine Knieprellung angesprochen wurde. "Ich habe mich ein bisschen erholen können, deshalb geht es etwas besser." Und das bandagierte rechte Handgelenk? "Das habe ich im 1. Viertel gespürt", erklärte er, "aber es ist nichts Ernstes."
- Während die Mavs ihren höchsten Saisonsieg feiern durften verlor New Orleans das elfte der letzten 13 Spiele. In der Zone machte man keinen Stich (37:48 Rebounds, 34:66 Punkte), dazu verlor man gleich 21-mal den Ball. Trey Murphy III war mit 19 Punkten bester Schütze, Brandon Ingram (6/15 FG, 17 Punkte) blieb blass. Maxi Kleber kam bei Dallas von der Bank und versenkte in 17 Minuten seinen einzigen Wurf, hatte von allen Spielern aber das beste plus/minus (+30). Daniel Theis durfte bei den Pelicans nicht ran.
- Im NBA Cup stehen die Mavs jetzt bei 1-1, genau wie die Pelicans.
Oklahoma City Thunder (11-4) - San Antonio Spurs (7-8) 104:110 (BOXSCORE)
- Mit diesem Ergebnis hätten die Wenigsten gerechnet! Ohne den weiter verletzt fehlenden Victor Wembanyama (Knie) feierten die Spurs einen überraschenden Auswärtssieg bei OKC. Ausschlaggebend war ein 25:3-Run über das 2. und 3. Viertel, so führte San Antonio zwischenzeitlich mit 74:58. Die Thunder gewannen das Schlussviertel deutlich (27:17), die letzten drei Würfe in der Schlussminute wollten aber nicht fallen.
- Sieben Spieler punkteten bei den Spurs zweistellig, angeführt von Keldon Johnson (22, 6/12 Dreier) und Veteran Harrison Barnes (20). Chris Paul gab mit 14 Punkten und 11 Assists den Takt vor, dazu glänzten die Spurs von der Dreierlinie (19/46). Die Thunder hielten auch ohne ihre verletzten Big Men an den Brettern mit (47:46), trafen aber nur 41 Prozent aus dem Feld und durften gerade mal sieben Freiwürfe nehmen. Shai Gilgeous-Alexander (32 Punkte) und Jalen Williams (27, 10 und 6, 5 Steals) spielten stark, waren aber weitgehend auf sich allein gestellt.
- Für San Antonio war es der erste Sieg im NBA Cup überhaupt. Wie OKC steht man jetzt bei einer 1-1-Bilanz.
Los Angeles Lakers (10-4) - Utah Jazz (3-11) 124:118 (BOXSCORE)
- Siebter Sieg im siebten Heimspiel für die Lakers - und das nicht nur wegen der Superstars LeBron James (26 Punkte, 12 Assists) oder Anthony Davis (26 Punkte, 14 Rebounds, 6 Assists), sondern vor allem wegen Rookie Dalton Knecht! Der Guard schoss in stolzen 38 Minuten als Starter förmlich die Lichter aus: 12/16 FG, unglaubliche 9/12 von der Dreierlinie. So schrieb er am Ende 37 Punkte an und setzte seine gute Form fort, bei den Pelicans hatte er zwei Tage zuvor 27 Zähler aufgelegt. 37 Punkte sind Bestwert für einen Rookie in dieser Spielzeit. Einen Dreier nach dem anderen jagte Knecht (21 Punkte im 3. Viertel) durch die Reuse, das feierte auch LeBron an der Seitenline. Kein Wunder: Mit einem solchen Shooter sind die Lakers für jeden Gegner gefährlich - und im Westen weiter ganz vorn mit dabei.
- "Man denkt gar nicht nach, sondern ist einfach in perfekter Balance und lässt alles los. Der Ball fühlt sich schwerelos an", erklärte Lakers-Coach J.J. Redick, der in seiner Karriere als exzellenter Dreierschütze bekannt war. Und LeBron schob hinterher: "Unser Front Office hat DK nicht gefunden - die anderen 16 Teams [im Draft vor den Lakers] haben einfach Scheiße gebaut."
- Die Jazz mussten ihrerseits die dritte Niederlage in Serie einstecken. 25 Punkte betrug der Rückstand zu Beginn des Schlussviertels, da halfen auch weitere 43 Punkte nicht mehr. Die Lakers waren an den Brettern unterlegen (34:41), trafen aber 45 Prozent von Downtown und gingen deutlich öfter an die Linie als Utah (34:19). Beste Schützen der Gäste waren Lauri Markkanen (22 Punkte) und Collin Sexton (19).