Aber es war nicht nur Nowitzki, der an diesem Abend zum Sieg beitrug. Insbesondere J.J. Barea machte den Unterschied aus und erzielte 22 Punkte in 30 Minuten. Tyson Chandler verbuchte ein Double-Double (15 Punkte, 11 Rebounds).
Auf Seiten New Yorks war Danilo Gallinari mit 27 Zählern in Bestform. Amare Stoudemire erzielte zwar 21 Punkte in der ersten Hälfte, tauchte danach aber völlig ab. Dafür überzeugte Backup-Guard Toney Douglas (22).
Knicks - Mavericks: Die Highlights zum Spiel im Video bei ESPN
Reaktionen:
Rick Carlisle (Trainer Dallas) über ...
... Stoudemires 0 Punkte in der zweiten Hälfte: "Einen wie Amare Stoudemire kann man nicht komplett ausschalten. Manchmal muss man einfach hoffen, dass er nicht trifft. Immerhin war Tyson Chandler in der zweiten Hälfte in der Lage, ihn unter Druck zu setzen und sich auf seine Spielweise einzustellen."
... über den aktuellen Lauf der Mavs: "Wir wollen uns Stück für Stück verbessern. Ich breche jetzt bestimmt nicht in Euphorie aus, weil wir ein paar Spiele gewonnen haben. Unser Weg ist noch lang, und die kommenden Partien werden eher schwerer als einfacher."
Mike D'Antoni (Trainer New York): "Aus irgendeinem Grund ist uns die Puste ausgegangen. Es sah fast so aus, als wüsste wir plötzlich nicht mehr, wie man Spielzüge durchzieht."
Dirk Nowitzki (Dallas): "Unsere Defense ist langsam wieder da, wo sie im November und Dezember war. Wann man sich anschaut, wie wir uns in der zweiten Hälfte in der Verteidigung reingehängt haben: Das hat den Unterschied ausgemacht."
Jason Terry (Dallas): "Das dritte Viertel war großartig."
Jason Kidd (Dallas): "Wenn Dirk auf dem Feld ist, hilft das uns allen. Mit seiner bloßen Anwesenheit zieht er so viel Aufmerksamkeit auf sich. Unsere Schützen bekommen dadurch sehr viele offene Würfe."
Tyson Chandler (Dallas): "Mit den Verletzungen ging unsere Defense verloren. Plötzlich haben wir alle nur noch darüber nachgedacht, wie wir in der Offensive für Dirk und Caron [Butler] einspringen können. Das hat nicht nur nicht geklappt, wir haben dazu auch noch völlig vergessen zu verteidigen. Zum Glück geht's jetzt wieder aufwärts."
Amare Stoudemire (New York): "Wir hatten viele gute Würfe. An manchen Abenden trifft man halt einfach nicht. Aber insgesamt sind wir mit zu wenig Energie in die zweite Hälfte gegangen. Und man darf nicht vergessen, dass Dallas eine der besten Mannschaften der Liga ist."
Raymond Felton (New York): "Wir haben in der zweiten Hälfte nichts mehr getroffen. Und die Mavs alles."
SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Die Knicks müssen zum dritten Mal in Folge auf Wilson Chandler verzichten und starten mit Felton, Fields, Gallinari, Stoudemire und Turiaf. Die Mavs setzen wie zuletzt auf Kidd, Stevenson, Cardinal, Nowitzki und Tyson Chandler.
5. Minute: Hier treffen zwei Spielphilosophien aufeinander: New York liebt das Tempo, Dallas spielt eher langsam. Bisher dominiert die Knicks-Spielweise - zum Vorteil der Mavs. Die Gäste haben erst einen Wurf vergeben, Stevenson schon 7 Punkte auf dem Konto. Und Kidd bringt die Fans im MSG mit einem Traumpass zum Staunen. 17:8 Mavs.
7.: Die Knicks haben nur rund 80 Sekunden gebraucht, um mit einem 7:0-Lauf aufzuholen. Und alle Punkte wurden direkt am Ring erzielt. Cardinal hat riesige Probleme mit Gallinari. 19:17 Mavs.
12.: Seit der ersten Auszeit der Knicks werden die Mavs praktisch bei jedem gegnerischen Ballbesitz bloßgestellt. Die Defense ist löchrig wie Schweizer Käse, die Hausherren müssen kaum mal einen Distanzwurf nehmen. 34:27 Knicks.
15.: Ganz seltsames Spiel. Plötzlich wieder die Gäste mit einem 10:0-Lauf trotz einiger alberner Ballverluste. Nowitzki und Barea sind die Initiatoren. 37:34 Mavs.
24.: Das Spiel hat sich normalisiert, die langen Runs beider Teams sind erstmal vorbei. Dallas nimmt einen leichten Vorsprung mit in die Pause, doch es gibt trotzdem Sorgen: Nowitzki bewegt sich sehr unrund, das Knie scheint wieder Probleme zu machen. 56:52 Mavs.
29.: Wenn Stoudemire einen komplett freien Fastbreak-Dunk versemmelt ist klar, dass das Spiel nicht für die Knicks läuft. Die Mavs sind exzellent in die zweite Hälfte gestartet, kontrollieren die Bretter und verteidigen aggressiv. Der nächste Monster-Lauf, Auszeit Knicks. 71:56 Mavs.
32.: D'Antoni wirkt ratlos. Dallas ist durch die Bank heiß, der Ball läuft hervorragend und die ohnehin schon mäßige Knicks-Defense blamiert sich im Sekundentakt. Offensiv wird nur noch Eins-Gegen-Eins gespielt. Das Zwischenergebnis des dritten Viertels nach siebeneinhalb Minuten: 26:6 für die Gäste. 82:58 Mavs.
35.: Unglaublich: Die Knicks schütteln mal eben einen 15:0-Run aus dem Ärmel und sind wieder im Spiel. Interessanterweise sieht die Defense immer dann katastrophal aus, wenn Terry auf dem Feld steht. 82:71 Mavs.
43.: Die Knicks haben anfangs des Schlussabschnitts noch mal etwas versucht, doch plötzlich nimmt auch Terry am Spiel teil und trifft mehrfach. Nowitzki weiter grundsolide, die Luft ist fünf Minuten vor Schluss raus. 100:83 Mavs.
Der Star des Spiels: J.J. Barea. Der Puertoricaner hat bei der Mavericks-Fangemeinde keinen leichten Stand, auch SPOX meckert nicht selten über die wilde Spielweise Barea. Was der Backup-Point-Guard in den letzten Spielen allerdings zeigt, ist aller Ehren wert. Auch gegen die Knicks zeigte er wieder eine nahezu tadellose Leistung und war vor allem beim entscheidenden Lauf Anfang der zweiten Hälfte Antreiber seines Teams. Mit seinem blitzschnellen Zug zum Korb stellte er die Knicks vor große Probleme, zudem spielte er stets im richtigen Moment den besser psotierten Mann an und traf 3 von 4 Dreierversuchen.
Der Flop des Spiels: Landry Fields. An der Einstellung des Rookies gibt es natürlich nie einen Zweifel. Seine 9 Rebounds sind Ausdruck tadellosen Einsatzes. Trotzdem war der Shooting Guard allenfalls ein negativer Faktor im Spiel gegen Dallas. In der Defense gestattete er seinen Gegenspielern zahlreiche offene Würfe, im Angriff konnte er selbst in direkter Korbnähe nicht vollstrecken (2 von 11 aus dem Feld). So stark Fields diese Saison spielen mag - und er hat sich jedes lobende Wort hart verdient -, auch der konstanteste Rookie hat mal einen schwarzen Tag.
Wäre Tyson Chandler ein verdienter All-Star? Stimmt ab, wer in L.A. dabei sein soll!
Analyse: Ein von Mike D'Antoni trainiertes Team will schnell spielen, laufen und aus allen Rohren feuern. Das weiß man, daran wird sich wohl auch nicht mehr viel ändern. Dallas dagegen spielt lieber kontrollierten Basketball und läuft nur dann Fastbreaks, wenn sie sich wirklich aufdrängen.
Die Frage vor dem direkten Duell war nun: Welche Spielweise würde sich durchsetzen? Es war die der Knicks, nur leider nicht zum Vorteil der Heimmannschaft. Denn auch die Mavericks sind in der Lage, aufs Tempo zu drücken - und diesmal boten sich reichlich Gelegenheiten. Das gesamte Spiel war geprägt von zum Teil wahnwitzig langen Runs.
Letztlich setzten sich die Mavs auch deshalb durch, weil sie den Knicks bei Fehlwürfen praktisch keine zweite Chance boten, der Kampf um die Rebounds war eine komplett einseitige Geschichte (54:34).
Als die Knicks Anfang der zweiten Hälfte offensiv komplett ihren Rhythmus verloren und defensiv ständig auf dem falschen Fuß erwischt wurden, war aus einer engen Kiste in Windeseile ein Blowout geworden.
Die Knicks haben aufgrund ihrer Scharfschützen von außen natürlich jederzeit die Möglichkeit, Comebacks zu starten.
Doch erstens fanden nur 6 von 23 Dreiern an diesem Abend ihr Ziel, zweitens konterte Dallas im Schlussspurt jeden Anflug eines Runs. Die Texaner fuhren den sechsten Sieg in Serie mehr als souverän ein. Im Übrigen war es für das Nowitzki-Team schon der fünfte Erfolg hintereinander im Madison Square Garden.
NBA: Ergebnisse und Tabellen