Dallas konnte sich auf die überragenden Jason Terry (22 Punkte) und J.J. Barea (20 Punkte) verlassen. Dank des Guard-Duos wurde auch ein untypisch schlechtes Spiel von Dirk Nowitzki (10 Punkte, 4/14 FG) kompensiert. Der Deutsche, der zuletzt Handgelenksprobleme hatte, fand nie ins Spiel.
J.J. Barea im SPOX-Interview: "Ich mag Kritik"
Bei den Kings trumpften Samuel Dalembert (20 Punkte, 7/8 FG, 7 Rebounds in nur 19 Minuten) und Rookie DeMarcous Cousins (19 Punkte, 15 Rebounds) groß auf. Tyreke Evans (16 Punkte, 10 Rebounds, 9 Assists) verpasste nur knapp ein Triple-Double.
Kings - Mavericks: Die Highlights zum Spiel im Video bei ESPN
Reaktionen:
Rick Carlisle (Trainer Dallas): "Dirk hatte Probleme mit seinem Handgelenk. Sein Wurf fühlt sich ganz offensichtlich nicht richtig an. Dafür hat Barea ein tolles Spiel gemacht. Im letzten Viertel war er unser Go-to-Guy und hat die wichtigen Plays gemacht. Er hat überragend gescort und sich in der Defense auch voll reingehauen."
Paul Westphal (Trainer Sacramento): "Egal, was wir bis jetzt immer für Probleme hatten, am Ende eines Spiels den Sieg einzufahren, heute war das nicht ersichtlich. Wir haben alles getan, was man tun muss, um das Spiel zu gewinnen. Es hat einfach nicht ganz gereicht, weil wir gegen ein großartiges Team gespielt haben, das einen Tick besser war."
J.J. Barea (Dallas): "Sie haben mir immer weiter den Ball gegeben und es hat immer weiter geklappt. Ich liebe es. Ich liebe es einfach, den Ball in meinen Händen zu haben und Sachen zu kreieren."
Tyreke Evans (Sacramento): "Ich habe beim letzten Spielzug einfach versucht, aggressiv zu sein, aber die Refs haben mir den Pfiff nicht gegeben. Wahrscheinlich hätte ich den Jumper nehmen sollen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Es wird bekannt, dass sich Mavericks-Rookie Dominique Jones einen Ermüdungsbruch im rechten Fuß zugezogen hat und lange ausfallen wird. Die Rede ist von 10 Wochen. Dallas nur mit 11 Mann im Kader, die Starting Five sieht wie erwartet so aus: Kidd, Stevenson, Stojakovic, Nowitzki und Chandler. Stojakovic feiert seine Rückkehr in die Arco Arena. Die Kings mit ihrer üblichen Startformation: Udrih, Evans, Casspi, Thompson, Cousins.
8.: Nach einem sehr langsamen Start - es dauert zwei Minuten, bis es die ersten Punkte gibt (Chandler) - nimmt die Partie etwas Fahrt auf. Vor allem Evans nimmt Fahrt auf. Schon 6 Punkte und 4 Assists für den Kings-Guard. Stojakovic nimmt sich auf Seiten der Mavs viele Würfe, trifft aber wenig. Nowitzki noch ohne Punkte. 14:12 Sacramento.
10.: Was ist denn mit Haywood los?! Chandler ging Mitte des ersten Viertels auf die Bank, Haywood kam ins Spiel und steht jetzt nach wenigen Minuten schon bei 6 Punkten, 4 Rebounds und 1 Block. Nach seinem nächsten Offensiv-Rebound legt er den Layup rein. Haywood ist definitiv heiß, nachdem ihm zuletzt Mahinmi vorgezogen wurde. 20:19 Sacramento.
15.: Den Mavs fehlt jegliche Einstellung zum Spiel. Jetzt lassen sie sich erst von Dalembert und dann von Head nass machen. Unglaublich, wie viele Punkte Dallas in der Zone zulässt. Nachdem Jeter im Fastbreak auch noch per Alley-oop-Pass Greene findet, hat Carlisle genug gesehen. Timeout. 37:27 Kings. Nowitzki immer noch ohne Punkte.
17.: Nowitzki meldet sich mit einem Jumper im Spiel an - und dann powered Barea die Mavs zu einem 7:0-Run. Stark, wie der Point Guard da mal wieder zum Korb gezogen ist. Nur noch 39:36 Sacramento.
24.: Carlisle hat lange gewartet, bis er auf Zonenverteidigung umgestellt hat, aber es hat wieder mal perfekt funktioniert. Die Mavs haben das Spiel gedreht. Kidd haut in den letzten Minuten vor der Pause noch zwei Dreier rein. Und mit dem Buzzer sitzt auch noch ein Dreier von Cardinal aus der Ecke. Dallas nach einem 29:10-Run jetzt 56:47 vorne. Die Kings haben völlig den Faden verloren.
31.: Dallas war auf 11 Punkte weg, aber die Kings haben sich wieder zurückgefightet. Cousins hat nach ziemlich schwacher erster Hälfte im dritten Viertel total aufgedreht und das Spiel an sich gerissen. Und jetzt trifft Udrih noch einen Dreier. 17:8-Lauf der Kings. Nur noch 66:64 Dallas.
36.: Marion mit einem schönen Cut zum Korb, er bekommt den Ball von Barea und schließt per Dunking ab. Auf der Gegenseite haut der starke Head aus der Ecke den Dreier rein. Dallas vor dem Schlussviertel nur mit einem Pünktchen vorne (74:73). Umso bemerkenswerter, da Evans seit seinem grandiosen ersten Viertel nicht mehr gescort hat.
42.: Die Refs mit einem falschen Einwurf-Call, Cousins zeigt Emotionen, beschwert sich und kriegt sofort das Technische. Unfassbar albern. Barea und Dalembert im Schlussviertel bis jetzt die überragenden Männer. Jetzt findet Nowitzki Kidd in der Ecke - der Mavs-Spielmacher trifft zum vierten Mal von Downtown. 89:84 Mavs.
44.: Barea! Sensationell! Der Puertoricaner macht jetzt einfach alles alleine. Er zieht zum wiederholten Male aggressiv zum Korb, zieht noch das Foul gegen Evans und legt den Ball rein. Irre. Schon 12 Punkte für Barea im Schlussviertel. Aber die Kings bleiben dank zweier Field Goals von Evans dran. 94:93 Mavs.
47.: Dalembert bringt die Kings von der Freiwurflinie in Führung, aber dann trifft zunächst Terry den Dreier. Und dann legt der mega-heiße Barea noch mal von außen nach. 100:95 Dallas.
48.: Nach einem Freiwurf von Evans pfeifen die Refs ein Double-Technical gegen Cousins und Chandler. Absurde, lächerliche Entscheidung. Und bitter für die Kings, denn Cousins ist mit seinem zweiten Technischen raus. Die Kings haben noch mal die Chance auf den Ausgleich, aber Evans' Drive zum Korb führt zu nichts. Terry macht von der Freiwurflinie alles klar.
Der Star des Spiels: Die Backup-Guards der Mavs. J.J. Barea und Jason Terry. Zusammen kamen die beiden auf 42 Punkte (15/26 aus dem Feld) - es war eine absolut sensationelle Vorstellung von Barea und Terry. Letzterer war schon im zweiten Viertel der Antreiber für die Wende und Barea spielte ein außerirdisches Schlussviertel (15 Punkte). Völlig logisch, dass diese beiden in der Crunchtime die entscheidenden Dreier trafen. Aber auch die Kings lebten von einem überragenden Duo. DeMarcous Cousins und Samuel Dalembert.
Der Flop des Spiels: Dirk Nowitzki. Ein Abend zum Vergessen für den Deutschen. Nowitzki fand von Beginn an nie ins Spiel. Es dauerte ewig, bis er überhaupt seine ersten Punkte auf dem Konto hatte. Im dritten Viertel schien es kurzzeitig so, als ob Nowitzki besser in die Partie kommt, aber dem war nicht so. Man hat selten ein Spiel von Nowitzki gesehen, in dem seine Würfe so schlecht aussahen. Es muss etwas mit seinem lädierten rechten Handgelenk zu tun haben. Zum Schluss hatte er selbst kein Vertrauen mehr und verweigerte offene Würfe. Dazu kam eine schlechte Leistung in der Defense.
Analyse: Die Mavs hatten einen extrem langsamen Start ins Spiel und fanden lange ihren Rhythmus nicht. Sie hatten sichtbar Probleme, eine Einstellung zum Spiel zu finden. In der Offense war kein Fluss, viele offene Würfe gingen zudem daneben. Noch schlimmer: In der Defense fehlte jegliche Aggressivität. Evans machte mit Dallas eine ganze Weile, was er wollte. Die Mavs ließen unglaublich viele Punkte in der Zone zu.
Die logische Folge war, dass sich Sacramento einen 10-Punkte-Vorsprung erspielte. Dass die Kings trotz ihrer miesen Bilanz durchaus Talent haben, weiß man. Das hat nicht nur der Sieg vor einiger Zeit bei den Lakers gezeigt. Dallas war richtig gefordert und zum wiederholten Male leitete die Zone die Wende ein.
Die Kings hatten schon bei der Heimpleite gegen Utah im letzten Viertel große Schwierigkeiten mit der Zone gezeigt und gegen Dallas war es das gleiche Bild. Über ihre Defense fanden die Mavs auch in der Offense zu mehr Energie. Das Tempo änderte sich zugunsten von Dallas, die Kings standen in der Offense nur noch herum, es war keine Bewegung mehr im Spiel von Sacramento.
Angeführt von einem bärenstarken Terry drehten die Mavs das Spiel noch im zweiten Viertel. Und all das geschah im Prinzip ohne Nowitzki. Ganze 3 Zähler hatte der Deutsche zur Pause auf dem Konto. Machte aber nichts, weil es genug andere gab, die in die Bresche springen sollten. Die Namen: Terry und Barea.
Ohne diese beiden hätten die Mavs das Spiel in der zweiten Hälfte noch verloren. Die Kings kamen zurück ins Spiel, weil sie mit Cousins und Dalembert jetzt unter dem Korb dominierten. Trotz der ganzen Siege war Carlisle schon gegen Cleveland mit der Reboundarbeit unzufrieden gewesen. Dieser Trend setzte sich in Sacramento fort (48:39-Rebounds für die Kings).
Am Ende zählt aber eben nur der Sieg. Während es die Kings, wie schon in der gesamten Saison, nicht verstanden, ein enges Spiel gegen einen Top-Gegner zu gewinnen, fand Dallas einen Weg zum Sieg. Obwohl Nowitzki kein Faktor war. Auch das zeichnet ein Top-Team ja aus. Die Siegesserie steht jetzt bei 10 Spielen, am Donnerstag geht es in Denver gleich weiter.
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