Dritte Pleite in Folge für die Dallas Mavericks (53-24). Nach den Niederlagen gegen die Los Angeles Lakers und die Golden State Warriors verlor das Team von Dirk Nowitzki gegen die Trail Blazers (45-32) mit 96:104. Gegen den möglichen Playoff-Gegner aus Portland zeigte Dallas eine ziemlich verkorkste Generalprobe und hatte gegen das Teamwork der Blazers keine Chance. Nowitzki enttäuschte auf ganzer Linie.
Dem Star der Mavericks gelangen nur 16 Punkte (5/12 FG). Und anstatt sich als Führungsspieler gegen die Niederlage zu stemmen, ging er mit dem Team unter. Viereinhalb Minuten vor dem Ende musste Nowitzki dann sogar auf die Bank. Einen noch mieseren Tag erwischten Jason Kidd (keine Punkte) und Jason Terry (4 Punkte, 1 Assist). Bester Spieler für Dallas war Rodrigue Beaubois mit 19 Punkten und 4 Assists.
Die Trail Blazers glänzten hingegen mit einer geschlossenen Teamleistung. LaMarcus Aldridge (18 Punkte, 8 Rebounds, 2 Assists), Wesley Matthews (16 Punkte, 1 Rebounds, 2 Assists) und besonders Gerald Wallace (19 Punkte, 8 Rebounds, 3 Assists) überzeugten.
Trail Blazers - Mavericks: Die Highlights des Spiels im Video bei ESPN
Reaktionen:
Jason Terry (Dallas): "Die Trail Blazers haben heute einfach jeden freien Ball bekommen - und die wichtigen Rebounds. Sie haben uns schlichtweg ausgetanzt, weil uns der letzte Schwung gefehlt hat. Das sagt mir, dass wir kaputt sind. Wir müssen zurück nach Dallas und unsere Akkus aufladen. Die Playoffs sind sowieso noch zu weit entfernt, um auch nur darüber nachzudenken. Wir dürfen der Zeit nämlich nicht voraus sein. Denn wenn wir nur noch in der Zukunft leben, sehen wir nicht, was aktuell wichtig ist."
Dirk Nowitzki (Dallas): "Wir sind zu sehr besorgt. Und definitiv enttäuscht. Es ist schließlich zu spät in der Saison, um sich eine solche Krise zu leisten. Aber es könnte auch noch viel schlimmer sein. Man stelle sich vor, das hier wären bereits die Playoffs..."
LeMarcus Aldridge (Portland): "Die Playoffs sind nochmal ein ganz anderes Level. Ein ganz anderes Monster. Wir dürfen auf keinen Fall denken, dass es leicht wird, nur weil wir Dallas jetzt geschlagen haben. Das wird es sicher nicht."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Die Mavs müssen ohne Tyson Chandler (Rückenprobleme) ran - für ihn rückt Brandon Haywood in die Starting Five. Außerdem rudert Coach Rick Carlisle nach dem missglückten Experiment mit DeShawn Stevenson gegen die Golden State Warrriors zurück und bringt Shawn Marion zurück. Die Trail Blazers vertrauen auf das gleiche Lineup wie beim Erfolg gegen Oklahoma City Thunder am Freitag.
3.: Nowitzki fängt erst einen Pass stark ab - verballert dann aber beim Dreier-Versuch die mögliche Führung. Dirks Quote bisher: 0-2. Ganz bitter. Setzt sich seine miese Wurfquote aus dem Warriors-Spiel fort? Immerhin treffen im Gegenzug auch die Blazers nicht.
7.: Wow! Kidd setzt den Dreier-Versuch auf den Ring, Miller schnappt sich den Rebound und startet durch. Pass zu Batum, der legt zum Alley Oop auf und Aldridge stopft ihn rein. Ganz stark gespielt.
12.: Wallace retten den Ball vor dem Aus - und kracht in die Bank der Mavericks. Nix passiert. Zwar hält sich der Guard kurz den Knöchel, kann aber weiterspielen. Glück für die Mavericks, dass der letzte Angriff der Blazers daneben geht. Dennoch steht es bereits 23:17 für Portland.
15.: Jetzt wird es ruppig. Wallace klaut Mahinmi den Ball und läuft auf den Korb zu. Doch der Guard will nicht zurückstecken und rennt Wallace über den Haufen. Harte Aktion. Die Refs beraten sich kurz, doch es bleibt bei Freiwürfen für Portland.
20.: Ach du Schande! Da sah Nowitzki ganz alt aus. Dirk lässt sich in der Rückwärtsbewegung von Batum austanzen und zieht auch noch das Foul. Langsam ziehen die Blazers davon. Sie sind jetzt zehn Punkte vorn.
31.: Langsam wird es richtig bitter. Die Mavs liegen jetzt schon mit 20 Punkten hinten und finden einfach kein Mittel gegen den Blazers. Symptomatisch: Der vierte verworfene Dreier von Kidd. Nowitzki hat man in der zweiten Halbzeit noch gar nicht gesehen. Keine Punkte bisher für Dirk. Seine erschreckende Quote: zwei von sieben!
34.: Unfassbar! Rebound der Mavericks - doch in der Vorwärtsbewegung hält Fernandez den Finger dazwischen, sprintet los und hält den Ball gerade so im Spiel. Der Pass landet direkt in den Armen von Wallace! Die komplette Mavs-Defense befindet sich im Tiefschlaf und Wallace kann ihn reinstopfen!
42.: Ein Acht-Punkte-Run für Dallas - geht da doch noch was für den Mavs? Endlich klappt es in der Defense etwas besser - und auch die Würfe bei Nowitzki fallen.
45.: Kommando zurück. Nix war's mit einem Comeback der Mavs. Nach dem guten Dallas-Run dreht Portland jetzt wieder auf. Sieben Punkte in Folge. Das Ding ist gelaufen.
47.: Schrecksekunde für die Trail Blazers. Miller bekommt die Hand von Brian Cardinal ins Gesicht. Direkt ins Auge. Er taumelt an die Bande und hält sich das Gesicht. Doch er scheint keine schlimmere Verletzung abbekommen zu haben.
Der Star des Spiels: Das Teamwork der Blazers. Gleich eine Hand voll Spieler hatte großen Anteil am Erfolg. Zum Einen: LaMarcus Aldridge. Da kann man sagen, was man will. Es macht einfach Spaß, dem Forward der Trail Blazers zuzuschauen. Auch gegen die Mavericks war der 25-Jährige wieder extrem stark. Mit 18 Punkten bester Scorer seines Teams, 9 von 17 aus dem Feld. Dazu noch der wunderschöne Alley Oop. Zusammen mit Wesley Matthews traf er zudem immer die richtigen Entscheidungen. Doch auch Gerald Wallace und Portlands Bank (allen voran Batum) konnten überzeugen.
Der Flop des Spiels: Dirk Nowitzki. Nach der Pleite bei den Warriors erneut eine schwache Vorstellung des Superstars. Er nahm wenige Würfe - und traf dann auch noch schlecht. Statistik zur Pause: zwei von vier Versuchen saßen - kein Dreier. Negativ-Höhepunkt: Er lässt sich in der Rückwärtsbewegung kinderleicht von Batum austanzen - und zieht auch noch das Foul. Gerade wenn es darauf ankommt, sollte ein Superstar das Team führen. Davon war gegen Portland über weite Strecken nichts zu sehen. Er ging ohne Gegenwehr mit dem Team unter und war in der zweiten Halbzeit oft gar nicht zu sehen. Seine Punkte zum Ende der Partie kamen einfach zu spät. Doch die Auszeichnung als Flop des Spiels war bei den Mavericks hart umkämpft. Auch Jason Terry (vier Punkte) und Jason Kidd (keine Punkte) waren komplett aus der Spur.
Analyse: Im Showbusiness gibt es ein Sprichwort: Verpatzte Generalprobe = tolle Premiere. Die Fans der Dallas Mavericks müssen darauf hoffen. Denn im möglichen Playoff-Matchup gegen die Trail Blazers passte es vorne und hinten nicht. Ein Lied, das die vom fast schon chronischen frühen Playoff-Aus geplagten Fans der Mavericks nur allzu gut kennen. Immer wenn es in der Saison richtig heiß wird, tut sich Dallas schwer.
So auch gegen Portland. Gegen die starke Defense der Blazers fand Dallas offensiv einfach kein Mittel - und sah in der Verteidigung selbst kaum Sonne gegen die aggressiven Blazers (62 Prozent Shooting der Blazers in der ersten Halbzeit). Kein gutes Vorzeichen für ein recht wahrscheinliches Playoff-Matchup der beiden Teams.
Coach Rick Carlise veränderte vor dem Spiel mal wieder seine Aufstellung, brachte nach dem gescheiterten Experiment gegen die Golden State Warriors wieder Shawn Marrion für DeShawn Stevenson. Ohne großen Erfolg im Bezug auf das Ergebnis.
Zwar spielte Marion mit 19 Punkten und fünf Rebounds eine gute Partie und war damit deutlich besser als Stevenson zuletzt gegen Golden State (SPOX-Note: 5) - dafür passte ansonsten nicht viel zusammen. Kidd und Terry kann man gut und gerne als Totalausfälle bezeichnen und auch Nowitzki vermochte es nicht, seinem Team als Führungsspieler einen Ruck zu verleihen. Doch gerade das wird von ihm in den Playoffs erwartet.
Generell hatte man während der gesamten Partie nie das Gefühl, dass die Mavericks auch nur ansatzweise die Kontrolle übernehmen könnten. Die Körpersprache sagte alles. Ihnen war die Müdigkeit des Monster-Road-Trips (viertes Spiel in den letzten fünf Tagen) deutlich anzumerken. In vielen Situationen schienen sie die gegnerischen Spielzüge schlichtweg zu verschlafen, waren einfach immer einen Schritt zu spät oder ließen sich den Ball sogar aus der Hand nehmen (10 Steals für Portland).
Doch sechs Auswärtsspiele in Folge allein zählen als Entschuldigung nicht. Bis zum nächsten Spiel muss sich einiges ändern. Besonders, da es am Mittwoch gegen eines der derzeit heißesten Teams der Liga geht: die Denver Nuggets. Dann wird sich zeigen, mit welcher Form die Dallas Mavericks in die Playoffs gehen.
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