NBA

"Absolute Monster-Finals von Wade"

Von SPOX
Dwyane Wade wurde 2006 gegen Dallas zum Finals-MVP gewählt
© Getty

24 Stunden bis zu Spiel 1 der Finals (Nacht auf Mittwoch, 2.45 Uhr im LIVE-TICKER), höchste Zeit also für die Triangle Offense: Die Meinungen gehen auseinander wie nie. Dallas oder Miami? Dirk oder LeBron? Oder doch Wade? Mit Henrik Rödl, Europameister mit dem DBB-Team, US-College-Champion mit North Carolina (beides 1993) und aktueller Coach des TBB Trier, diskutieren die SPOX-Redakteure Philipp Dornhegge, Haruka Gruber und Florian Regelmann die wichtigsten Thesen.

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These: Miami hat keine Antwort auf Dirk Nowitzki.

Henrik Rödl: Es sieht so aus, als ob tatsächlich niemand eine Antwort auf Dirk findet. Er hat schon immer auf einem unglaublich hohen Niveau gespielt. Aber derzeit ist er in einer ganz besonderen Phase. Keiner kann ihn halten. Der einzige bei Miami, der es defensiv nur ansatzweise mit Dirk aufnehmen könnte, wäre Udonis Haslem. Für mich einer der wertvollsten Rollenspieler und generell einer der besten Verteidiger der NBA. Er vereint Athletik, Größe und Schnelligkeit, ansonsten sind Dirks Gegenspieler entweder zu klein oder zu langsam. Die physischen Voraussetzungen stimmen, entsprechend ist Haslem die beste Option, um Dirk irgendwie abzukühlen.

Florian Regelmann: Ich bin mir zwar sicher, dass LeBron in kritischen Situationen im letzten Viertel gegen Dirk verteidigen wird und ihm ein paar Probleme bereiten könnte, aber grundsätzlich gibt es kein Team der Welt, das im Moment auf Dirk eine Antwort hat. Aber ich gehe soweit zu behaupten, dass Miami überhaupt keine Antwort auf Dirk braucht. Warum? OKC besaß schon keine und hätte die Serie trotzdem mindestens um einiges verlängern müssen, wenn es sich nicht mit einer fatalen Mischung aus Kindergarten-Fehlern und Unerfahrenheit selbst zerstört hätte. Man darf nicht vergessen: Obwohl Dirk so unfassbar war, hätte es für die Mavs ohne die Schwäche des Gegners in einigen Spielen nicht gereicht.

NBA-Finals-Splitter: Die "guten Jungs" sind gelandet

Philipp Dornhegge: Chris Bosh wird in der Defense gegen Dirk sicher ganz, ganz schlecht aussehen, das ist Fakt. Aber ich erwarte, dass es die Heat immer mal wieder mit LeBron James als Verteidiger versuchen werden - und der ist bekanntlich auf beiden Seiten des Feldes einer der Besten der Welt. James ist groß, kräftig und schnell genug, um Nowitzki zumindest phasenweise zu nerven. Mit seinen schnellen Händen kann er zudem die Pässe auf die Mitspieler erschweren. Abgesehen von James sehe ich aber in der Tat niemanden, der eine Chance gegen Nowitzki hat. Haslem und Bosh werden die meisten Versuche unternehmen, stoppen werden sie ihn nicht.

Henrik Rödl: Bosh hat keine Chance, das stimmt. Deswegen wird Miami in einer langen Finalserie gegen Dirk einiges ausprobieren, auch mit LeBron. Wobei das riskant ist: Dirk hat Größenvorteile, wird gegen LeBron am Korb punkten und Fouls ziehen. LeBron könnte Probleme bekommen.

Haruka Gruber: LeBron? Das kann nicht die Lösung sein. Vielleicht im vierten Viertel, wenn vorher überhaupt nichts geklappt hat. Aber wenn LeBron bei jedem Dallas-Angriff den Passweg auf Dirk zustellen, sich dann hinter ihn stellen und beim Aufposten seinen Körper dagegenhalten muss, fehlt ihm der Punch in der Offense. Es kostet unfassbar viel Energie, jedes Mal mit aller Kraft hochzuspringen, um Dirks Wurf irgendwie zu behindern. Auf Haslem bin ich gespannt. Sollte er so überzeugen wie in Spiel 2 und Spiel 3 gegen Chicago, geht es sich vielleicht aus. Aber ihm fehlt nach der langen Pause die Fitness für eine ganze Serie. Von daher: Es wird ein Schlachtfest für Dirk.

These 2: Marion wird nach Durant auch James entnerven.

These 3: Dwyane Wade wird erneut Finals MVP gegen Dallas.

These 4: Die Mavs-Zonen-Defense ist perfekt gegen Miami.

These 5: Dirk Nowitzki ist der beste Basketballer der Welt.