NBA

Mavericks-Pleite trotz starkem Nowitzki

Von SPOX
Trotz eines starken Dirk Nowitzkis (M.) mussten sich die Mavericks Indiana geschlagen geben
© Getty

Dirk Nowitzki kehrt gegen die Pacers (16-6) in den MVP-Modus zurück. Trotzdem muss Dallas (14-10) die zweite Niederlage in Folge hinnehmen und verliert zu Hause mit 87:98. Während bei Indiana die Starting Five überzeugt, schwächelt bei den Mavericks vor allem die eigentlich starke Bank. Zudem wird der Floor General schmerzlich vermisst.

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Er ist zurück. Am Freitagabend erinnerte Dirk Nowitzki endlich wieder an den Nowitzki, der seine Mavericks in der letzten Saison durch die Playoffs führte und den Heat in den Finals die lange Nase zeigte.

Egal ob Midrange Jumper, ein getroffener Dreier oder der Zug zum Korb gegen den stark verteidigenden David West - der Deutsche zeigte gegen die Pacers, warum er ein zukünftiger Hall of Famer ist. Seine 30 Punkte waren Saisonbestwert für ihn, nachdem er in den drei Partien zuvor zusammen gerade mal 28 Punkte erzielte.

Viel wichtiger scheint jedoch, dass Nowitzki offenbar seinen Touch wiedergefunden hat: 12 von 17 aus dem Feld sind schon viel eher eines Finals-MVP würdig. Zudem versenkte er mal wieder einen Dreier, auch wenn diese Quote (1/4) noch ausbaufähig ist.

Nowitzki: "Das bedeutet mir nichts"

Zufrieden war der 33-Jährige angesichts der Niederlage trotzdem nicht. "Wenn wir verlieren, ist meine persönliche Leistung relativ egal. Da kann ich noch so gut spielen. Ich habe mal 50 Punkte gemacht, und wir haben trotzdem verloren. Das bedeutet mir nichts", so Nowitzki.

Nichtsdestotrotz sieht er seine Entwicklung positiv: "Für mich ist es gut zu erkennen, dass meine Fitness zurückkommt und ich meinen Touch wiederfinde."

Strafe für Carlisle und Cuban

Auch Dallas-Coach Rick Carlisle war sichtlich erfreut über die "Rückkehr" seines Superstars: "Es war heute einfach wieder toll, ihm zuzusehen. Er hat klasse gescort, hatte einen guten Zug zum Korb und war bei den Rebounds zur Stelle."

Apropos Carlisle: Der Trainer muss für seinen Ausraster gegen die Thunder 35.000 Dollar Strafe zahlen, als er einen Ball auf die Tribüne kickte. Bei Mark Cuban sind es für seine Schiedsrichter-Kritik sogar 75.000 Dollar.

Abgesehen von der Geldstrafe dürfte Carlisle allerdings noch etwas bewusst geworden sein: Ein starker Nowitzki alleine reicht vielleicht für manche Gegner.

Jedoch nicht für diese Pacers. Insbesondere, da Indiana Nowitzki in den ersten 18 Minuten der zweiten Hälfte nur zwei Würfe nehmen ließ. Ansonsten kam von den Mavericks wenig bis gar nichts. Einzig Vince Carter hielt mit 14 Punkten und einer guten Quote (6/10) noch dagegen.

George läuft heiß

Ganz anders das Team von Frank Vogel. Bis auf Roy Hibbert scorte jeder Pacers-Starter zweistellig, und dem Center fehlte gerade mal ein mickriges Pünktchen zu einem Double-Double (9 Punkte, 14 Rebounds).

Der Mann des Abends aus Pacers-Sicht war aber Paul George. Elfmal drückte er von der Dreierlinie ab, siebenmal hieß es: swish! Am Ende hatte der Guard stolze 30 Zähler auf dem Konto. Ganz nebenbei schnappte er sich auch noch 5 Steals.

"Der Unterschied zu früher ist, dass ich mittlerweile mir und meinen Fähigkeiten vertraue. Ich habe das Gefühl, dass ich aus jeder Lage punkten kann", erklärte George seine Performance.

Der Schlüssel zum Erfolg war aber vor allem die angesprochene Defensiv-Leistung. Vogel ließ nach der Pause das Pick'N'Roll der Mavericks nicht mehr ganz so aggressiv verteidigen, um immer einen Mann nahe an Nowitzki dran zu haben.

Taktische Umstellung bringt Pacers-Erfolg

Die Folge: Nowitzki bekam kaum noch einen Ball und der Champion verlor in der Offensive seinen Rhythmus. Im dritten und viertel Viertel erzielten die Gastgeber nur noch insgesamt 34 Punkte bei einer erschreckend schwachen Quote (32,4 Prozent).

Auch Brendan Haywood (6 Punkte, 2/8, 4 Blocks) und Lamar Odom (6 Punkte, 1/7), die gegen die Thunder noch verletzt gefehlt hatten, konnten Dallas nicht die gewünschten Impulse geben.

Den Mavs fehlte die Ordnung, es fehlte der Taktgeber, es fehlte ein Floor General. Schlicht und ergreifend: Es fehlte Jason Kidd. Zugegebenermaßen: Beim Point Guard ist der häufig befürchtete Champion-Hangover vielleicht am meisten zu erkennen.

Gerade in Sachen Scoring war Kidd in dieser Saison ein Schatten seiner selbst (28,2 Prozent aus dem Feld, 25,8 Prozent von der Dreierlinie).

Ein Floor General fehlt

Trotzdem weiß Kidd immer noch, wie man ein Team in schwierigen Momenten führen muss. Und eben das gelang gegen die Pacers weder Roddy Beaubois noch Jason Terry oder Delonte West, die wie eigentlich die komplette Bank einen gebrauchten Tag erwischten.

"Ohne Kidd, der das Geschehen diktiert, stehen wir manchmal vor Problemen", bestätigte auch Nowitzki das Fehlen des Floor Generals.

Während Indiana die letzten vier Spiele für sich entscheiden konnte und zusammen mit den Bulls die Auswärtsmacht schlechthin in der NBA ist (10 Erfolge on the road), geht es für die Mavericks mit zwei Pleiten im Gepäck zuerst nach Cleveland, bevor ihr Weg nach Denver und zu den Timberwolves führt. Gegen die Nuggets könnte dann auch wieder Kidd mit von der Partie sein.

Diese Begegnungen werden jedoch vor allem zeigen, ob Dirk wirklich wieder der Alte ist. Und ob die Pleite gegen Indiana wenigstens etwas Gutes hatte, wie Shawn Marion bemerkte: "Wenigstens hat Dirk seinen Rhythmus gefunden."

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