Indiana reloaded in Cleveland: Die Dallas Mavericks (14-11) kassieren ihre dritte Pleite in Folge. Beim 88:91 gegen die Cavaliers (9-13) zeigen die Texaner erneut ungewohnte Schwächen in der zweiten Halbzeit. Dirk Nowitzki bestätigt dagegen mit 24 Punkten seinen Aufwärtstrend und schiebt sich damit in der All-Time-Scoring-Liste der NBA auf den 22. Platz vor.
Und täglich grüßt das Murmeltier! In dem Hollywood-Klassiker erlebt Bill Murray immer und immer und immer wieder denselben Tag. So schlimm ist es mit den Mavericks noch nicht.
Und dennoch gibt Dallas' Auftreten bei den Cavaliers Anlass zur Sorge. Wie schon bei der Pleite gegen Indiana am Vortag erlebten die Mavericks eine zweite Hälfte zum Vergessen. Es scheint fast so, als hätten die Mavericks die Fähigkeit, ein enges Spiel nach Hause zu fahren, in den NBA-Finals gelassen.
Mit einem unfassbaren 41:19-Lauf kämpften sich die Mannen aus Ohio nach der Pause zurück in die Partie. Kurzzeitig machte Cleveland satte 13 Punkte am Stück. Den endgültigen Gnadenstoß setzten die Cavs in den letzten gut vier Minuten, in denen Dallas kein einziges Field Goal mehr erzielte und dazu einen Turnover fabrizierte.
Nächster Gamewinner von Irving
Für den Rest war Kyrie Irving zuständig. Nach seinem Gamewinner gegen die Celtics war der Top-Rookie erneut zur Stelle und sorgte mit einem Layup 15,8 Sekunden vor dem Ende für die Entscheidung.
Zwar hatten sowohl Jason Terry als auch Brandan Wright noch die Möglichkeit zum Ausgleich, aber weder Jets wilder Dreier noch der Verzweiflungswurf des Forwards war von Erfolg gekrönt.
"Große Spieler sind da, wenn ihr Team sie am meisten braucht. Und genau das hat Irving heute gemacht", so ein beeindruckter Delonte West (11 Punkte, 7 Assists).
Auch Mavs-Coach Rick Carlisle war voll des Lobes für den Nummer-eins-Pick im Draft 2011: "Er ist ein sehr guter Spieler und könnte hier die Basis für etwas Großes schaffen. Aber wir haben ihn auch einfach schlecht verteidigt."
Starke erste Hälfte von Nowitzki
Denn eines ist klar: Trotz Irvings Performance (20 Punkte, 7 Assists) und einem Double-Double von Anderson Varejao (17 Punkte, 17 Rebounds) müssen sich die Mavericks an der eigenen Nase packen.
Nach der ersten Hälfte sah nämlich vieles nach einem lockeren und kontrollierten Erfolg für die Texaner aus. Im zweiten Viertel hatten sich die Mavs eine 40:25-Führung erspielt, unter anderem dank eines starken Dirk Nowitzki. Der Finals-MVP verbuchte in der ersten Hälfte 15 Punkte und hatte dazu eine perfekte Quote (5/5 aus dem Feld).
Bis auf ein schwaches drittes Viertel, in dem Nowitzki wie seine Kollegen wohl gedanklich schon im Bus saß, bestätigte er seinen Aufwärtstrend aus dem Pacers-Spiel. Am Ende hatte Dirk 24 Punkte bei 9 von 15 aus dem Feld, 8 Rebounds und 2 Blocks auf dem Konto.
Mavericks mit 21 Turnover
Damit überholte er in der All-Time-Soring-Liste der NBA Elgin Baylor und steht mittlerweile auf Platz 22. Sein nächstes "Opfer" dürfte Adrian Dantley werden, auf den er nur noch 23 Punkte Rückstand hat.
Das dürfte Nowitzki derzeit aber wohl egal sein. Nachdem es vor eine Woche noch schien, als wäre Dallas endlich in dieser Saison angekommen, kassierten die Mavs nun drei Niederlagen am Stück.
Neben den ungeahnten Problemen in der zweiten Hälfte entpumpten sich gegen die Cavs die insgesamt 21 Turnover als weiterer Sargnagel. Das ist umso bitterer, da Dallas eigentlich viel besser scorte als Cleveland. Nowitzki und Co. beendeten die Partie mit einer Quote von 47,8 Prozent, Cleveland hatte dagegen nur 39,8 Prozent.
Kidd-Rückkehr gegen Denver?
Das Mavs-Spiel braucht also eindeutig mehr Ruhe. Mehr Ballkontrolle. Dallas würde schlicht und ergreifend ein fitter Jason Kidd gut tun, wie man bereits gegen Indiana deutlich sehen konnte.
Die Rückkehr des 38-Jährigen nach seiner Verletzung ist für die nächste Partie geplant. In welcher Verfassung sich der Point Guard allerdings präsentieren wird, bleibt abzuwarten.
Dallas nur noch Achter
Für die Mavs geht es nun weiter in die Mile High City nach Denver. Bei den Nuggets wird es allerdings auf gar keinen Fall leichter. Zudem findet die Partie erst am Mittwoch statt. Das bedeutet: Die unnötige Pleite in Cleveland wird Dallas, das momentan nur Achter in der Western Conference ist, noch die nächsten Tage im Kopf herumspuken.
"Das ist fast das Schlimmste. Wir müssen jetzt einige Tage aussetzen. Trotzdem müssen wir versuchen, die freie Zeit einigermaßen zu genießen, um umso besser zurückzukommen", betonte Nowitzki.
Außerdem sollten die Mavericks nun ja wissen, was ihnen im dritten und vierten Viertel blühen könnte und diesem Trend dementsprechend entgegenwirken. Damit das Murmeltier nicht mehr grüßt.
NBA: Der Spielplan der kommenden Saison