NBA

Dreckiger Sieg für Nowitzkis Mavericks

Von SPOX
Dirk Nowitzki holte mit den Mavericks gegen Charlotte einen höchst unspektakulären Sieg
© Getty

Die Charlotte Bobcats (6-36) entpuppten sich als dankbarer Aufbaugegner für die Dallas Mavericks (25-20). Dirk Nowitzki und Co. gewannen durch das 101:96 das zweite Spiel in Folge und die Erkenntnis: Eine solch schwache Leistung reicht womöglich nur gegen die Bobcats zum Sieg. Außerhalb des Platzes gibt es neue Hoffnungen auf eine Verpflichtung von Dwight Howard und Deron Williams - wenn auch mit Verspätung.

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"Das Wichtigste ist, dass wir als Sieger da rausgegangen sind". Vince Carter sprach nach dem unspektakulären Sieg gegen die Bobcats wohl den meisten aus der Seele.

Die Mavericks holten den zweiten Sieg in Serie, nachdem es zuvor acht Pleiten aus zehn Spielen setzte. Wie, das war den meisten im Nachhinein egal.

Dirk Nowitzki war mit 27 Punkten bester Scorer auf dem Feld, auch wenn er erst in der zweiten Halbzeit so richtig auftaute. Mit acht Punkten hintereinander verhalf er seinen Mavs zu einem 17:8-Run im dritten Viertel, so dass Dallas mit 74:68 ins Schlussviertel ging.

Dass Charlotte trotz eines 14-Punkte-Rückstands gut sechseinhalb Minuten vor Spielende doch noch einmal auf drei Zähler (19 Sekunden verbleibend) herankam, war dank zweier versenkter Nowitzki-Freiwürfe im Anschluss irrelevant.

"Wir müssen uns mehr pushen"

Dass es selbst gegen das zurzeit schlechteste NBA-Team nur zu einer - gutmütig ausgedrückt - durchschnittlichen Leistung reichte, erklärte Nowitzki mit dem hohen Altersschnitt der Truppe.

"Wir sind möglicherweise die älteste Starting Five der Liga-Geschichte, wir müssen uns mehr gegenseitig pushen, um mit ein bisschen mehr Elan ins Spiel zu starten", so der 33-Jährige.

Tatsächlich begannen die Mavs träge, hatten besonders im zweiten Viertel regelmäßige Durchhänger und ließen die Bobcats zwischenzeitlich auf 14 Punkte davonziehen.

Dass Dallas diesen wieder aufholte, lag an einer starken Phase im drittel Viertel, als Charlotte früh unter Druck gesetzt wurde und damit offensichtlich überfordert war.

Beaubois macht sie alle nass

Das Resultat: Eine gruselige 5/21-Trefferquote aus dem Feld, die Nowitzki und Co. den Weg zur Führung ebnete. "Wir standen einfach nur rum", stellte ein resignierter Rookie Kemba Walker nach dem Spiel fest.

Vor allem mit der Bank der Mavs hatte Charlotte so seine Probleme: Jason Terry (18 Punkte) und Roddy Beaubois (14) hatten (zu) leichtes Spiel, besonders im Schlussviertel.

Jener Beaubois sorgte knapp neun Minuten vor Ende für das Highlight der Nacht, als er sich den Defensivrebound schnappte, drei Gegenspieler uralt aussehen ließ und den Vorsprung der Mavs auf elf Punkte erhöhte.

Haywood verletzt runter

"Wir haben so gut gespielt, wie wir konnten", musste Charlotte-Coach Paul Silas eingestehen. Damit bleiben die Mavs weiter der ultimative Angstgegner der Bobcats.

Denn die Nowitzki-Truppe ist nach wie vor das einzige Team, gegen das Charlotte noch keinen einzigen Sieg einfahren konnte. Die ewige Bilanz polierte Dallas nun auf 15-0 auf.

Einen kleinen Wehrmutstropfen gab es dennoch für das Team von Rick Carlisle: Brendan Haywood musste im dritten Viertel mit einem verstauchten Knie vom Platz.

Leistungssteigerung gegen Spurs zwingend notwendig

Was ihm genau fehlt, ist noch unbekannt, Carlisle ist allerdings optimistisch. "Ich glaube nicht, dass es etwas Ernstes ist, aber wir werden uns das morgen genauer ansehen", so der Mavericks-Coach.

Mit den Gedanken schon beim nächsten Spiel forderte Carlisle zudem eine Leistungssteigerung: "Wir haben zwei Siege in Serie und verkaufen uns ganz gut, aber mit Blick auf unseren Spielplan wird es jetzt deutlich schwerer."

Damit gemeint ist die anstehende Partie gegen San Antonio in der Nacht auf Sonntag. Auch Carter blies ins gleiche Horn "Wenn es gegen bessere Teams geht, müssen wir besser spielen", so seine simple wie treffende Analyse.

D-Will im Sommer - Howard 2013?

Neben dem dreckigen Sieg gegen die Bobcats dreht sich die Mavs-Berichterstattung am Freitag noch um ein weiteres Thema: Die Trade-Deadline und ihre Folgen.

Dadurch, dass Dwight Howard doch noch die Option für ein weiteres Jahr in Orlando gezogen hat, bleibt die Möglichkeit des Trios Nowitzki/Howard/Williams bei den Mavs weiterhin bestehen - wenn auch mit ein wenig Verspätung.

Wäre Howard nach New Jersey gegangen, hätte sich wohl auch ein Trade von Deron Williams nach Dallas im Sommer zerschlagen. Weil eine Howard-Verpflichtung nun erst 2013 möglich wäre, kann das Angebot für Williams in diesem Jahr entsprechend verbessert werden.

Wer also enttäuscht über Howards Verbleib in Orlando war, kann sich von "Yahoo"-NBA-Reporter Adrian Wojnarowski trösten lassen, der am Donnerstag twitterte: "Mit der Wende in Sachen Howard ist keiner glücklicher als Mark Cuban", so Wojnarowski und ergänzte: "Seine Chance, D-Will nach Hause nach Dallas zu locken ist nun realistischer denn je".

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