SPOX: Am 23. Juni steigt das Benefiz-Fußball-Spiel zwischen Ihrem All-Star-Team und Manuel Neuer & Friends. Wie kam es zur ungewöhnlichen Idee?
Dirk Nowitzki: Ich wollte mit meiner Stiftung gerne mit einer Veranstaltung auf das Thema Kinderarmut aufmerksam machen. Manuel hat ebenfalls eine Stiftung, mit der er sich für sozial benachteiligte Kinder einsetzt. Wir freuen uns, dass wir uns unter dem Motto "team-up for kids" gemeinsam für eine gute Sachen einsetzen können.
SPOX: Ihr Lieblingsklub sind die Bayern. Gibt es Parallelen zwischen dem Triple-Triumph und Ihren NBA-Titel 2011?
Nowitzki: Das Triple hat mich definitiv an unsere Meisterschaft erinnert. Die Bayern mussten wie die Mavericks in den letzten Jahren bittere Niederlagen im Finale wegstecken und durch einige Tiefen gehen. Umso beeindruckender die Leistungen. Es war wirklich eine Riesensaison von den Bayern und die Titel sind absolut verdient.
SPOX: Sie sagen selbst, dass Sie beim Wurf aussehen würden wie ein Storch. Thomas Müllers Spielstil hat ebenfalls etwas von einem Storch. Ist er Ihr Lieblings-Fußballer?
Nowitzki: Ich mag Müller als Spieler sehr gerne, aber am Ende sind doch Schweini und Neuer meine Lieblingsfußballer bei den Bayern.
SPOX: Wie sieht es mit ihren eigenen fußballerischen Qualitäten aus? Vor allem im Vergleich zu anderen Basketballern wie dem technisch beschlagenen Steve Nash, der es angeblich zum Fußball-Profi hätte schaffen können? Oder sind Sie mehr das Kopfball-Ungeheuer?
Nowitzki: Meine fußballerischen Qualitäten sind ausbaufähig. (lacht) Ich will allerdings meine Größenvorteile im Strafraum ausnutzen und habe mir für das Benefizspiel schlagkräftige Unterstützung gesucht, die mich mit Flanken füttern sollen.
SPOX: Gleich nach dem Benefiz-Spiel fliegen Sie zurück in die Staaten, um beim NBA-Draft in Brooklyn dabei zu sein. Was wollen Sie damit signalisieren?
Nowitzki: Dass wir alles daran setzen werden, um für die kommenden Jahre eine starke Mannschaft aufzubauen. Das ist mir sehr wichtig und ein persönliches Anliegen.
SPOX: Dennis Schröder ist mittlerweile ein Lottery-Pick-Kandidat. Sein Berater Ademola Okulaja sagt im SPOX-Interview, dass er sich Dennis gut in Dallas vorstellen könnte. Haben Sie sich mit dem Gedanken beschäftigt? Hätte es einen gewissen Charme?
Nowitzki: Natürlich wäre es toll, wenn Dennis hier in Dallas mit mir spielen könnte, allerdings ist das noch Zukunftsmusik. Vorher weiß man nie, was beim Draft passiert. Und Mark Cuban hat bereits signalisiert, dass er vielleicht unseren Pick abgeben will, um Geld im Salary Cap zu sparen. Wir müssen sehen, wie der Abend verläuft.
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SPOX: Grundsätzlich gefragt: Glauben Sie, dass Schröder NBA-ready ist? Wie groß ist die Umstellung von der Bundesliga auf die NBA und wie kann die Umstellung erleichtert werden?
Nowitzki: Er bringt die Anlagen für die NBA mit. Ich habe ihn erst vor kurzer Zeit in Dallas erstmals gesehen, als er bei uns sein Tryout hatte. Er ist ein sehr guter Spieler. Guter Drang zum Korb, auch von außen gefährlich. Und er besitzt ein super Auge für die Mitspieler. Er hat sehr gute Chancen, gedraftet zu werden. Aber wo die Reise hingeht, werden wir erst am 27. Juni sehen.
SPOX: Parallel zum Draft bereitet Dallas die Free-Agent-Phase ab dem 1. Juli vor. Sie haben angekündigt, sich mit bemühen wollen, Dwight Howard und Chris Paul zu überzeugen. Welche Argumente können Sie dann anführen?
Nowitzki: Dallas ist eine schöne Stadt mit gutem Klima und super Fans. Die Halle ist immer voll und wir haben mit Rick Carlisle einen der besten Coaches der Liga. Die Mavericks bieten als Organisation ein super Umfeld mit einer Arena, in der es an nichts mangelt. Und Cuban und Donnie Nelson sind bekannt dafür, immer eine gute Mannschaft aufs Feld zu schicken.
SPOX: Howard polarisierte diese Saison wie kaum ein Zweiter. Wie sahen Sie seine Leistungen? Wäre er der Upgrade, den Dallas nach der letzten Saison braucht?
Nowitzki: Für mich ist es keine Frage: Dwight ist der beste Center der NBA. Er ist explosiv, ein sehr guter Verteidiger und schließt am Korb ab wie kein anderer.
SPOX: Bei Paul stimmt angeblich die Chemie zwischen ihm und dem streitbaren Clippers-Besitzer Sterling nicht. In der NBA heißt es, dass jeder Profi gerne unter Mark Cuban spielt. Kann die Person Cuban wirklich eine Rolle spielen und was macht Cuban als Besitzer so besonders?
Nowitzki: Paul gehört zu den besten Aufbauspielern der Liga und bringt sehr gute Führungsqualitäten mit. Wir hoffen, dass wir in diesem Sommer den einen oder anderen Free Agent landen können. Cuban hat nicht umsonst einen vorzüglichen Ruf in der NBA und ist ein guter und zuverlässiger Besitzer, der alles für die Mavericks macht.