Dirk Nowitzki und Monta Ellis stemmten sich in der Offensive mit aller Macht gegen die Niederlage, am Ende war aber vor allen Dingen die schwache Darbietung in der Defensive ausschlaggebend. Während Ellis sein Team mit 26 Punkten (9/15 FG) und 6 Assists das ganze Spiel über auf Schlagdistanz hielt, war Nowitzki mit 6 Assists vor allen Dingen als Vorlagengeber herausragend und drehte im letzten Viertel auf, als er 10 seiner insgesamt 23 Punkte (10/13 FG) erzielte.
Neben den beiden Superstars fielen die Big Men Samuel Dalembert (12 Punkte, 7 Rebounds) und DeJuan Blair (11 Punkte, 8 Rebounds) wieder auf. Gal Mekel (6 Punkte, 3/12 FG) erlebte bei seinem Debüt in der Startformation ebenso einen schwachen Wurfabend wie Shawn Marion (6 Punkte, 3/11 FG) und Vince Carter (10 Punkte, 4/12 FG).
Die Timberwolves dagegen nutzten gerade ihre Freiheiten aus der Distanz. Kevin Martin avancierte mit 27 Punkten (3/6 Dreier) zum Top-Scorer des Spiels. Auch Corey Brewer (13 Punkte, 3/5 Dreier) und Rückkehrer J.J. Barea (6 Punkte, 2/4 Dreier) konnte die Freiräume an der Dreipunktelinie nutzen.
Auch in der Verteidigung der Big Men offenbarten die Mavs Probleme und bekamen den starken Nikola Pekovic (21 Punkte, 10/13 FG, 9 Rebounds) nicht in den Griff. Kevin Love legte das gewohnte Double Double auf und kam am Ende auf 21 Punkte und 11 Rebounds). Ricky Rubio erzielte 12 Punkte (4/12 FG) und 7 Assists.
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Die Reaktionen
Rick Carlisle (Trainer Dallas Mavericks): "Wir werden daraus für unser Team lernen. Wir haben jetzt vier von fünf Spielen verloren, darunter zwei so harte Niederlagen wie gestern und heute. Das testet jetzt unseren kollektiven Willen und unsere Stärke."
Rick Adelman (Trainer Minnesota Timberwolves): "Wir haben Kevin Martin gefunden. Sie haben ihn einige Male aus den Augen verloren und er hat die wichtigen Dreier reingemacht. Das hat das ganze Spiel umgedreht. Ansonsten waren wir sehr aktiv. Wir haben den Ball gut bewegt."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Rick Carlisle muss auf Calderon verzichten, der sich gestern verletzt hatte. Dafür beginnt erstmals Rookie Gal Mekel. Neben dem Israeli bleibt alles beim Alten in der Starting Five: Ellis, Marion, Nowitzki und Dalembert beginnen. Die Timberwolves können ihre Bestformation aufbieten. Rubio, Martin, Brewer, Love und Pekovic gehen an den Start.
6.: Martin verfehlt den Jumper aus der Mitteldistanz, doch Pekovic ist zur Stelle und holt sich den Offensiv Rebound. Der Ball geht wieder raus zu Brewer, der den Spalding aber wieder umgehend in die Zone zu Pekovic bringt. Der wühlt sich gegen Dalembert zu seinen Punkten 7 und 8. Auf den Montenegriner haben die Mavs noch keine Antwort. 15:13 Timberwolves.
12.: Die Aufteilung in der Mavs-Defensive stimmt nicht. Erst kommt Love zum freien Dreier, dann darf Brewer frei aus der Ecke draufhalten. Beide Distanzwürfe sind drin. Auf der Gegenseite vergibt Crowder den Ecken-Dreier. 29:24 Timberwolves.
16.: Dieng zieht zum Korb, bringt den Korbleger aber nicht unter, weil die Mavs noch dran sind. Der Ball fliegt fast aus dem Feld, doch Nowitzki hält den Ball artistisch im Spiel, leitet direkt auf Crowder weiter, der den Fastbreak läuft. No-Look-Pass auf Blair. Der hat leichtes Spiel. 37:35 Timberwolves.
24.: Schöner Spielzug der Mavs. Ellis trägt den Ball nach vorne, Nowitzki stellt den Screen für Carter. Der erhält den Ball und leitet gleich auf den jetzt freien Nowitzki weiter. Dirk setzt zum Mitteldistanzwurf an und spielt dann doch einen astreinen Pass zu Dalembert in der Zone. Slam Dunk. 54:45 Timberwolves.
29.: Nowitzki spielt den nächsten schönen Pass raus auf Mekel. Der bringt den offenen Dreier aus der Ecke aber nicht im Korb unter. Dann kämpft Nowitzki um den Offensiv Rebound und wird dabei etwas unglücklich von Rubios Ellenbogen getroffen. Während Dirk mit blutender Nase am Boden liegt, machen die Timberwolves die Fastbreak-Punkte. 61:58 Timberwolves.
34.: Nowitzki im Low Post gegen Cunningham. Er setzt zum Wurf an, passt aber raus zu Ellis. Der setzt zum Wurf aus der Mitteldistanz an und trifft. Ellis schon mit 22 Punkten. 73:73.
39.: Nowitzki ist sichtlich frustriert. Immer wieder diskutiert er mit den Schiedsrichtern. Dabei vernachlässigt er seinen Gegenspieler Cunningham zweimal sträflich. Der drückt frei von der Freiwurflinie ab. 88:81 Timberwolves.
44.: Rubio vernascht Mekel mit einem einfachen Crossover. Dann zieht der Spanier seitlich zum Korb und wird auch beim Korbleger nicht behindert. Das geht alles zu leicht aus Sicht der Mavs. 100:92 Timberwolves.
48.: Offensiv sind die Mavs präsent, Nowitzki läuft heiß und trifft nahezu alles. Doch in der Defensive lassen sie den Timberwolves immer wieder die Chance zu einfachen Punkten. Rubio findet Love an der Dreierlinie und der trifft mit ablaufender Wurfuhr. Danach bringt Minnesota das Spiel an der Freiwurflinie locker über die Zeit. 112:106 Timberwolves.
Dallas Mavericks vs. Minnesota Timberwolves: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Kevin Martin. Während Pekovic die Mavs vor allen Dingen im ersten Viertel vor unlösbare Probleme stellte, war Martin der Mann, der das Spiel entschied. Gegen seine Sicherheit von der Dreierlinie (3/6 Dreier) und der Freiwurflinie (10/11 FW) hatten die Mavericks einfach keine Antwort.
Martin nutzte eiskalt aus, dass die Zuordnung in der Verteidigung der Mavs oft nicht stimmte. Als Dallas in der zweiten Hälfte gerade aufholte, war der Shooting Guard zur Stelle und führte Minnesota mit 13 Punkten im letzten Viertel zum Sieg.
Der Flop des Spiels: Shawn Marion. Es war nicht der Abend des Small Forwards. In der Verteidigung wirkte er ein wenig verzweifelt. Der beste Mavs-Verteidiger musste an allen Enden Löcher stopfen und wirkte teilweise etwas überfordert mit den ganzen freien Gegenspielern, was auch verständlich ist. Weniger verständlich waren seine drei wirklich haarsträubenden Ballverluste.
Offensiv wollte einfach nichts fallen. Keiner seiner 4 Dreierversuche fand den Weg ins Ziel und selbst einfache Korbleger setzte Marion daneben. Der Veteran war gegen Love, Pekovic und Co zudem im Reboundkampf unterlegen und holte sich lediglich 2 Abpraller.
Das fiel auf:
- Dalembert und Pekovic lieferten sich ein interessantes Matchup. Der Montenegriner hatte dabei erhebliche Vorteile im Low Post. Das Timberwolves-Kraftpaket schob seinen wesentlich leichteren Kontrahenten mit Leichtigkeit durch die Zone und stand schon nach vier Minuten bei 8 Punkten und 4 von 4 verwandelten Feldwürfen. Dalembert hatte dagegen immer dann erhebliche Vorteile, wenn es schneller wurde. Er entwischte dem langsamen Pekovic einige Male und kam zu mehreren Dunks nach Alley-Oop-Anspielen. Trotzdem ging das Duell letztendlich an den auffälligeren Pekovic.
- Ein altbekanntes Problem der Mavs machte mal wieder Sorgen: die schwache Perimeter-Defense. Viel zu häufig ließ man die starken Schützen der Timberwolves alleine von draußen feuern. Gerade Carter, Mekel und Crowder folgten ihren Gegenspielern oft nicht. Am Ende wies Minnesota eine Dreierquote von 42,3 Prozent (11/26 Dreier) auf. Viele der Distanzwürfe wären bei guter Defense wohl nicht gefallen.
- Rookie Gal Mekel feierte als Calderon-Vertreter sein NBA-Debüt in der Starting Five. Der Israeli erhielt viele Freiheiten von Carlisle und führte den Angriff auffallend häufig an, obwohl er mit Ellis auch einen guten Ballhandler an seiner Seite hatte. Dabei festigte sich der zuvor schon gewonnene Eindruck: Mekel versteht es gut das Tempo des Spiels zu bestimmen und ist ein guter Vorlagengeber (7 Assists), in der Defensive offenbart aber auch er Schwächen. Bitter zudem: Stand mehrere Male in der Ecke frei und verwandelte keinen seiner 3 Dreierversuche.
- Die Mavs dominierten in fast allen Bereichen des Spiels. Das Ball Movement funktionierte auch ohne Calderon vorzüglich (29 Team-Assists), die Turnoverzahl fiel trotz zweier Rookie-Point-Guards relativ gering aus (11) und auch in der Zone dominierten die Mavs (56:42 Punkte in der Zone). Entscheidend waren am Ende einfach die zugelassenen Dreier und die Fouls. 30 Mal standen die Timberwolves an der Freiwurflinie, Dallas hatte hier nur 11 Versuche. Auch hier griffen die Mavs oft zu Fouls, weil sie einfach vorher zu weit von ihrem Gegenspieler entfernt waren.
- Insgesamt erzwangen die Mavs gerade ihre Distanzwürfe (7/24 Dreier) zu häufig. Während Minnesota vornehmlich offene Dreier nach einem guten Spielzug verwandelte, kam bei Dallas zu oft der sinnlose Distanz- oder Sprungwurf nach dem Dribbling. Diese Kritik geht dabei aber nicht an den effektiven Monta Ellis, sondern viel eher an Vince Carter oder Gal Mekel.