Beim 111:127 gegen die Portland Trail Blazers gehen die Dallas Mavericks drei Viertel lang unter und betreiben erst am Ende ein wenig Ergebniskosmetik. Speziell in Sachen Defense und Rebounding erweisen sich die Texaner zu keiner Zeit Playoff-würdig und ermöglichen Portland so bereits zur Pause 71 Punkte.
Gegen Portland gab es für die Mavs diesmal nichts zu holen. Zu Beginn konnte Dallas noch halbwegs mithalten, musste dann aber seiner schwachen Defense Tribut zollen. Die Blazers zeigten aus der Distanz zwar ungewohnte Schwächen (34,6 Prozent 3FG), dafür durften sie in allen anderen Belangen beinahe scoren, wie sie wollten.
Dazu ging Portland unter den Brettern wesentlich konsequenter zu Werke und entschieden das Rebound-Duell deshalb deutlich für sich (55:30). So war das Spiel im Grunde bereits nach dem dritten Viertel entschieden. Topscorer der Partie war LaMarcus Aldridge (30 Punkte, 12 Rebounds, 3 Steals). Angeführt vom ebenfalls starken Nicolas Batum (21 Punkte, 7 Rebounds) scorte zudem die gesamte Starting Five der Blazers zweistellig. Dirk Nowitzki begann gut, ließ in der zweiten Halbzeit aber merklich nach (18 Punkte, 6/17 FG). Devin Harris lieferte ein solides Comeback.
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Nichts Neues bei den Mavs: Jose Calderon, Monta Ellis, Shawn Marion, Dirk Nowitzki und Samuel Dalembert treffen sich zum Tipoff auf dem Parkett. Terry Stotts tut es seinem Mentor Rick Carlisle gleich und lässt ebenfalls die gewohnte Fünf starten. Heißt: Damian Lillard, Wesley Matthews, Nicolas Batum, LaMarcus Aldridge und Robin Lopez beginnen für Portland.
spox5.: Bereits zum zweiten Mal kann Batum völlig frei zum Korb ziehen und per Dunk abschließen. Der Franzose beschließt damit einen 7:0-Run der Blazers, was bei Rick Carlisle wiederum einigen Redebedarf weckt. Timeout Mavs!
9.: Welcome back, Mr. Harris! Nach beinahe sechs Jahren betritt Devin Harris den Court des American Airlines Centers wieder als Maverick. Natürlich heißen die Fans den Point Guard da lautstark willkommen. Kleiner Wermutstropfen: Robin Lopez trifft den Bonusfreiwurf - 22:16 Blazers!
12.: Besser kann man sich kaum einfügen. Mit ablaufender Uhr nimmt Harris den Step-back-Jumper und trifft. Dennoch führen die Blazers weiter komfortabel mit 35:23.
15.: Dallas' Transition-Defense ist kaum präsent. Zum wiederholten Male laden die Mavs Portland zum fröhlichen Fast-Break-Stopfen ein. Diesmal ist Robinson an der Reihe. Nowitzki antwortet jedoch von draußen - 46:31 Portland!
18.:LaMarcus Aldridgemacht mit der Mavs-Defense, was er will. Diesmal lässt er Nowitzki mit einem schönen Headfake aussteigen und trifft den Layup - trotz Foul. Natürlich sitzt auch der Bonusfreiwurf - 56:46 Blazers!
24.: 71! EINUNDSIEBZIG Punkte haben die Blazers Dallas in der ersten Hälfte eingeschenkt. Die Mavs stellen mal wieder eindrucksvoll unter Beweis, weshalb ihre Defense nicht unbedingt zu den stärksten der Liga zählt. Dabei fällt bei den Blazers der Dreier nicht einmal wie gewohnt (38,5 Prozent 3FG in der ersten Halbzeit).
28.: Es wird einfach nicht besser aus Mavs-Sicht. Erst trifft Matthews den Dreier, dann versucht Calderon den offensichtlichen Pass auf Dirk Nowitzki. Aldridge läuft in den Passweg, schnappt sich den Steal und schließt vorne per Dunk ab - Timeout Dallas!
32.: Not in my House! Harris riskiert den Zug Richtung Korb, doch Lopez ist zur Stelle und räumt den Point Guard unsanft ab. Auf der anderen Seite leistet sich Nowitzki das Technische Foul, Lillard bedankt sich artig und trifft den Freiwurf - 91:62 Blazers!
38.: Das Schlussviertel hat kaum begonnen, da läuten beide Coaches auch schon die Garbage Time ein. Bei 76:111 aus Mavs-Sicht erhalten nun die Ersatzspieler einige Minuten.
44.: Die Bank der Mavs hat offensichtlich noch nicht aufgegeben. Bis auf 15 Punkte verkürzt Dallas den Vorsprung. Terry Stotts hat erst einmal genug gesehen und wechselt 4/5 seiner Starting Five wieder ein.
48.: Die Starter haben wieder für ein wenig Ruhe gesorgt und bringen den Vorsprung sicher über die Zeit.
Dallas Mavericks vs. Portland Trail Blazers: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: LaMarcus Aldridge war von den Mavs nicht im Ansatz zu kontrollieren. Egal, wen Rick Carlisle gegen Portlands Topscorer stellte, verteidigen konnte er ihn nicht. Kleinere Gegenspieler postete Aldridge auf oder warf über sie hinweg, große ließ er mit Fake-Serien aussteigen. Dazu arbeitete der Power Forward extrem stark am Brett (12 Rebounds) und war so entscheidend für Portlands Reboundüberlegenheit mitverantwortlich.
Der Flop des Spiels: Die Defense der Mavs. Was Dallas am hinteren Ende des Courts anbot, war eines potentiellen Playoff-Teams nicht würdig. Die Mavs bekamen keine Stopps. Überhaupt keine. Dass sie nicht den optimalen Gegenpart zu Aldridge haben, war zu erwarten, dass die Blazers allerdings derart häufig unbehelligt zum Korb ziehen durften, wäre durchaus zu verhindern gewesen. So bekam Portland viele einfache Würfe, weshalb sich auch der diesmal nicht so sichere Dreier kaum negativ bemerkbar machte.
Das fiel auf:
- Die Blazers switchten bei fast jeder Gelegenheit. So stand Ellis teilweise gegen Aldridge, Nowitzki dafür gegen Lillard. Eigentlich hätte es für Dallas also ein Leichtes sein müssen, zu einfachen Punkten zu kommen. Allerdings nutzten die Mavs ihre Mismatch-Vorteile nicht konsequent genug aus.
- Unter den Brettern waren die Mavs hoffnungslos unterlegen. Gegen Portlands Big Men um LaMarcus Aldridge, Robin Lopez und Joel Freeland sahen Samuel Dalembert und Co. überhaupt kein Land. So hatten die Blazers bereits zur Halbzeit mehr als doppelt so viele Rebounds gesammelt wie Dallas (30:13) und sicherten sich so immer wieder leichte Second-Chance Points in Ringnähe.
- Defensiv zählen die Mavs nicht unbedingt zur Liga-Elite. Weshalb bewiesen sie gegen Portland. Die Transition-Defense funktionierte nicht, auch unter dem Korb durften die Blazers beinahe nach Belieben scoren. Am eklatantesten waren die Schwächen allerdings am Perimeter. Dallas war schlicht nicht in der Lage, Portlands Drives Richtung Korb zu verteidigen, weshalb speziell Batum und Robinson immer wieder zum Ring spazieren und per Dunk abschließen konnten.
- C.J. McCollum kann für Portland noch extrem wertvoll werden. Zwar stand der Rookie - abgesehen von der Garbagetime - nicht allzu lang auf dem Feld, demonstrierte während seiner begrenzten Spielzeit allerdings, was er zu leisten im Stande ist. Dank seiner Dynamik ist McCollum in der Lage, jede Defense vor Probleme zu stellen und kann so noch für wertvolle Entlastung für Damian Lillard sorgen.
- "You live by the three, you die by the three!" Man kennt es, schließlich bekommt man es oft genug zu hören. So sehr die Blazers bislang vom Dreier leben, so wenig benötigten sie ihn gegen die Mavs. Natürlich wurde mit Versuchen aus der Distanz nicht gespart. Als der Dreier nicht fallen wollte, erkannte Portland allerdings früh die Schwachstellen in Dallas' Defense und nutzte selbige auch konsequent aus. Entweder ging es über Aldridge unter dem Korb oder aber die Flügel und Guards attackierten die Zone.
- Devin Harris soll der Defense der Mavs zu mehr Stabilität verhelfen. Das funktionierte gegen Portland zwar zu keiner Zeit, war beim Comeback aber auch nicht zu erwarten gewesen. Dennoch wurde deutlich, dass Harris' Energie Dallas in Zukunft durchaus gut tun wird.