Denn nicht nur für die Bilanz war dieser Erfolg extrem wichtig, sondern vor allem auch für die Moral. Bisher gingen nämlich alle 3 Overtime-Spiele der Mavericks verloren, gegen eins der besten Teams der NBA konnte diese Negativ-Serie nun gestoppt werden.
Besonders Dirk Nowitzki konnte dabei überzeugen. Nachdem der Deutsche in den Partien zuvor doch sehr geschwächelt hat, kam Nowitzki mit einer insgesamt starken Leistung zurück. 32 Punkte erzielte der 35-Jährige, schnappte sich dazu auch noch 10 Rebounds, verteilte 6 Assists und klaute 4 Mal den Spalding.
Perfekt war die Performance von Nowitzki aber bei weitem nicht. 6 Turnover sowie 6 Fehlwürfe von Downtown (2/8 3FG) sind eigentlich zu viel. Somit darf er sich unter anderem bei Jose Calderon (22 Punkte, 8 Assists und 6/9 von Downtown), Monta Ellis (17 Punkte) und Vince Carter (16 Punkte) für die hilfreiche Unterstützung bedanken.
Bei den Thunder enttäuschte Serge Ibaka, der mit Foulproblemen weite Teile der Partie von der Bank betrachten musste und seinem Team nicht wirklich helfen konnte. So blieb mal wieder viel Arbeit an Kevin Durant (starke 43 Punkte und damit 36 Spiele in Folge mit mindestens 25 Punkten) und Russell Westbrook (23 Punkte) hängen, die aber ebenfalls Probleme in Sachen Ballsicherheit hatten (5 bzw. 8 Turnover).
Die Reaktionen:
Dirk Nowitzki (Mavericks): "Das letzte Spiel war enttäuschend für mich. Ich habe einfach zu oft gezögert, also musste ich meinen Spaß wiederfinden und einfach ich selbst sein. Das war ein tolles Spiel und es hat Spaß gemacht, dabei zu sein."
Rick Carlisle (Mavs-Coach): "Seine Emotionen und seine Einstellung haben das Team getragen. Er ist ein stolzer Kerl. Ich glaube großartige Spieler sind aus einem Grund großartig. Sie lassen sich über längere Zeit durch nichts runterziehen."
Scott Brooks (Thunder-Coach): "Ich bin stolz auf den Einsatz und die Energie unserer Jungs. Ich kann mich über nichts beschweren, was wir heute Abend getan haben."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Nach ein paar Spielen Ruhepause für Westbrook ist der Point Guard der Thunder wieder mit von der Partie. Neben ihm starten Andre Roberson, Durant, Ibaka und Steven Adams. Auch Dallas darf sich über die Rückkehr ihres Point Guards freuen: Calderon, Ellis, Shawn Marion, Nowitzki und Samuel Dalembert stehen in der Starting Five.
4.: Guter Start für die Mavericks - sowohl Defensiv als auch Offensiv. Nowitzki geht mit einem schönen Spin-Move an Ibaka vorbei und schließt mit dem Dunk ab. Marion bestraft daraufhin mit einem Dreier den bereits 3. Turnover der Thunder - 10:5 Dallas.
11.: Durant bringt OKC mit seinen 12 Punkten fast im Alleingang wieder in Schlagdistanz. Doch Vince Carter liefert von Downtown sofort die richtige Antwort - 28:21 Mavericks.
16.: Mit einem 13:5-Lauf in den letzten 5 Minuten gleichen die Thunder die Partie wieder aus. Der Dreier will heute aber offenbar einfach nicht fallen. Nur 2 der 9 Versuche von Oklahoma City waren bisher erfolgreich - 32:32.
24.: Ein dominantes zweites Viertel der Thunder geht zu Ende. Oklahoma City trifft im zweiten Abschnitt 77,7 Prozent aus dem Feld (14/18 FG), doch dank 3 Dreier von Carter und Calderon in der letzten Minute vor der Pause bleiben die Mavericks dran - 60:59 Thunder.
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29.: Mit einem 7:0-Lauf können sich die Thunder wieder ein wenig Luft verschaffen - und das ohne Ibaka. Der Big Man musste mit seinem 4. Foul schon früh im Viertel wieder auf die Bank zurück. Nick Collison muss jetzt in die Bresche springen - 73:67 Thunder.
32.: Und so schnell dreht sich die Partie wieder. Die Mavericks antworten ihrerseits mit einem 9:0-Lauf und erobern dank zweier Dunks von Dalembert die Führung zurück - 76:73 Dallas.
39.: Ähnlich wie im ersten Viertel beginnt Dallas stark in der Verteidigung und hält OKC bisher bei nur 2 Punkten. Auf der anderen Seite erzwingt Devin Harris das 5. Foul von Ibaka, der wieder auf die Bank muss - 92:91 Mavericks.
44.: Monta Ellis nimmt jetzt an Fahrt auf. Schon 7 Punkte hat der 28-Jährige im vierten Viertel auf dem Konto und trägt damit einen großen Teil zur momentanen 6-Punkte-Führung bei - 101:95 Dallas.
47.: Nowitzki holt erst den Offensiv-Rebound und bekommt dann als Belohnung den Ball im Low-Post. Auch Durant kann den berühmten Fade-Away des Deutschen nicht verteidigen und der Spalding flutscht durch die Reuse. Auf der anderen Seite verwandelt Derek Fisher aber den Dreier zum Ausgleich - 108:108.
48.: Erst Durant und dann Calderon sorgen von Downtown wieder für ein ausgeglichenes Spiel. Doch weder Westbrook noch Nowitzki versenken die entscheidenden Würfe. Es geht in die Overtime - 111:111.
51.: Calderon hämmert den nächsten unglaublich wichtigen Dreier durch die Reuse. Dann treffen auch noch Nowitzki und Marion und Dallas kann eine etwas komfortable Führung vorweisen - 120:113 Mavericks.
53.: Die letzte Minute der Overtime zieht sich unglaublich in die Länge, da die Referees fast jede Entscheidung am Monitor überprüfen wollen. Die Mavericks bringen das Spiel aber letztendlich souverän von der Freiwurflinie nach Hause - 128:119 Dallas!
Mavericks vs. Thunder: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Jose Calderon. Der Spanier erzielte 22 Punkte und riss vor allem mit seinen 6 Dreiern die Fans regelmäßig aus den Sitzen. Besonders beeindruckend: Diese erfolgreichen Dreier kamen immer in immens wichtigen Situationen. Sei es kurz vor der Halbzeit, um einen Lauf der Thunder zu stoppen oder in Overtime, um die eigene Führung zu sichern. Außerdem verteilte der 32-Jährige 8 Assists. Starke Leistung von Calderon!
Der Flop des Spiels: Serge Ibaka. Der Big Man der Thunder hatte die gesamte Partie über mit Foulproblemen zu kämpfen und kam in weiten Strecken des dritten und vierten Viertels überhaupt nicht zum Einsatz. Der 24-Jährige erzielte am Ende nur 10 Punkte und holte sich 4 Rebounds und konnte den Thunder dementsprechend nicht wirklich weiterhelfen.
Das fiel auf:
- Nachdem im ersten Viertel die Mavericks mit einer sehr starken Verteidigung beeindruckten, übernahm Oklahoma City im zweiten Abschnitt die Kontrolle. Russell Westbrook erzielte in den zweiten 12 Minuten 10 Punkte und brachte zusammen mit Kevin Durant (8 Punkte) sein Team Mitte des zweiten Viertels erstmals in Führung. Insgesamt trafen die Thunder 14 ihrer 18 Würfe aus dem Feld (77,7 Prozent) und erzielten 36 Punkte.
- Dies wurde aber nicht nur durch die schwächeren Defense der Mavericks im zweiten Viertel ermöglicht, sondern vor allem auch durch die höhere Intensität des Teams von Scott Brooks. Während Durant, Westbrook und Co. zu Beginn der Partie irgendwie abwesend wirkten und sich ganze 7 Turnover leisteten, trat im zweiten Viertel ein komplett anderes Team auf. Zwar blieben die Turnover (insgesamt 12 zur Halbzeit), aber die Offensive lief dennoch deutlich besser als im ersten Abschnitt.
- Die Führung der Thunder hätte zur Halbzeit eigentlich auch noch deutlich höher ausfallen können, ja fast schon müssen. 1 ½ Minuten vor Schluss konnte sich Oklahoma City einen 9 Punkte-Vorsprung erarbeiten, gab diesen aber durch Unachtsamkeit in der Verteidigung leichtfertig wieder her. Jose Calderon sowie 2-Mal Vince Carter brachten die Mavericks von Downtown wieder heran - und waren dabei offener als das berühmt-berüchtigte Scheunentor.
- Nach einem aggressiven Start der Dallas Mavericks und 12 Freiwürfen in der ersten Halbzeit ließ das Team in dieser Hinsicht in der zweiten Hälfte deutlich nach. Im dritten Viertel schaffte es kein Maverick an die Linie, im vierten Viertel kamen immerhin 8 weitere Freiwürfe auf das Konto der Mavs. Schon fragwürdig, warum Dallas nicht den aggressiven Spielstil fortsetzte, um die einfachen Punkte von der Freiwurflinie weiter zu erzwingen - besonders, da die Mavs mal wieder eine starke Quote vorzuweisen hatte (insgesamt 23/28 FT).
- Diesen Vorwurf müssen sich allerdings auch die Oklahoma City Thunder gefallen lassen. Durchschnittlich stehen die Thunder 24-Mal pro Spiel an der Freiwurflinie. Bis Mitte des vierten Viertels schafften es Durant und Co. allerdings nur ein dutzend Mal an die Linie. Das ist eigentlich viel zu wenig für die Thunder.
- Mit geschickten Double-Teams zwangen die Mavericks Kevin Durant immer wieder dazu, den Ball aus der Hand zu geben. Der 25-Jährige kam zwar letztendlich auf starke 43-Punkte, doch durch das Doppeln verhinderte Mavs-Coach Rick Carlisle schlimmeres. Besonders in der letzten Minute der regulären Spielzeit wollte man schlauerweise das Spiel nicht in die Hand des MVP-Kandidaten legen und Durant musste den Ball Westbrook überlassen. Dieser setzte den Spalding allerdings nur auf den Ring und es ging in die Overtime.