Erst in der Overtime entschied schließlich Mike Conley(22 Punkte, 5 Assists) das Spiel mit zwei verwandelten Freiwürfen zugunsten der Memphis Grizzlies. Neben dem Point Guard glänzte vor allem Zach Randolph, der mit 27 Punkten und 14 Rebounds sein 47. Double-Double der Saison auflegte.
Marc Gasol schrammte mit 19 Punkten, 9 Rebounds und 9 Assists knapp am Triple-Double vorbei. Courtney Lee (11 Punkte, 3/10 FG) und Tony Allen (13 Punkte, 6/11 FG) punkteten ebenfalls zweistellig.
Bei den Mavs war wie so oft Dirk Nowitzki bester Punktesammler. Der Deutsche erzielte 30 Punkte (12/22 FG) und holte für ihn überragende 4 Blocks. Monta Ellis drehte gerade am Ende des Spiels auf und kam auf 18 Punkte (8/21 FG) und 6 Rebounds. Brandan Wright (10 Punkte, 5/5 FG) traf perfekt aus dem Feld, Devin Harris kam auf ein Double-Double (10 Punkte, 10 Assists)
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Die Reaktionen:
Dirk Nowitzki (Mavericks): "Die Niederlage war natürlich sehr hart, aber jetzt geht es nach San Antonio. Vielleicht gewinnen wir ja ein Spiel und warum sollte das nicht Spiel eins oder Spiel zwei sein? Wir gehen raus und versuchen alles im ersten Spiel."
Monta Ellis (Mavericks): "Der Wurf am Ende hat sich gut angefühlt, aber er wollte nicht reinfallen. Ich denke aber, dass wir ansonsten einen tollen Job erledigt haben. Wir haben gekämpft, am Schluss haben sie leider gewonnen."
Tony Allen (Grizzlies): "Wir haben versucht unser Momentum beizubehalten und das hat geklappt. Es war einer der Schlüssel, dass wir mit Grizzlies-Basketball in die Playoffs eingezogen sind."
Dave Joerger (Trainer Grizzlies): "Wir waren so lange so nah dran und jetzt haben wir 50 Siege erreicht. Das ist etwas, auf das du als Spieler draufblicken kannst, an so etwas erinnern sich die Leute. Es sind ganz spezielle Saisons. Ich denke, das ist so etwas wie ein Goldstandard."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Zum Ende nichts Neues. Beide Teams gehen in Bestbesetzung an den Start. Dallas mit Calderon, Ellis. Marion, Nowitzki und Dalembert. Die Grizzlies gehen mit Conley, Lee, Prince, Randolph und Gasol von Beginn an ins Heimspiel.
7.: Blair kratzt in der eigenen Hälfte den Ball von der Linie und bedient Calderon. Der leistet sich im Fastbreak den Schrittfehler, der aber nicht geahndet wird. Calderon wirft den Ball trotzdem gen Auslinie, wo ihn Marion knapp hervorholt. Dann holt sich Gasol den Ball im Hustle-Play zurück und bedient Lee im Umschaltspiel. Im Anschluss Nowitzki mit dem And One aus dem Low Post. 18:14 Grizzlies.
12.: Harris spielt zu Carter, der Randolph weit herausgezogen hat, diesen dann stehen lässt und mit viel Dynamik penetriert. Carter pflügt durch die Defensive der Grizzlies und versucht sich am Reverse Dunk. Die Finger touchieren den Ring nur leicht. Über den Dunk kann man sich streiten, der Ball ist jedenfalls drin. 29:24 Grizzlies.
17.: Die beiden verstehen sich schon die gesamte Saison richtig gut: Nachdem Memphis zwei lange Sprungwürfe aus der Mitteldistanz vergibt, macht Harris das Spiel schnell, penetriert in Richtung Zone und spielt dann den Alley-Oop-Pass auf Wright. Der sorgt per Slam Dunk für ein wenig Spektakel. 36:34 Grizzlies.
24.: Nowitzki nutzt seinen Größenvorteil gegen Prince und wirft den Fadeaway aus der Mitteldistanz einfach über seinen Gegenspieler hinweg. Einer der der schwierigsten Würfe im Basketball, er sieht beim Deutschen immer so einfach aus. 53:51 Mavs.
29.: Es bleibt hochspannend. Lee verwertet den Eckendreier nach schönem Anspiel, doch Nowitzki antwortet umgehend mit dem schönen Jumper aus der Mitteldistanz. Den kontert wiederum Gasol mit dem Bankshot. 64:61 Grizzlies.
34.: Jetzt können die Grizzlies doch ein wenig wegziehen. Randolph marschiert in aller Ruhe durch die Zone ohne angegriffen zu werden. Irgendwann sucht er sich einen netten Platz an der Freiwurflinie und setzt zum Sprungwurf an. Weil er auch bei diesem nicht gestört wird, versenkt er selbstredend. Carlisle nimmt sofort die Auszeit. 73:67 Grizzlies.
38.: Harris will Wright per Alley-Oop-Pass bedienen. Dieses Mal bekommt der den Ball aber nicht zu fassen. Harris schnappt sich den Spalding trotzdem. An der Dreierlinie winkt Nowitzki. Harris sagt "Hallo", spielt den Pass raus auf den Deutschen. Nothing but net! 78:75 Mavs.
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44.: Es bleibt weiter völlig offen. Ellis schließt seinen starken Zug zum Korb mit dem Layup ab. Auf der Gegenseite leistet sich Carter dann aber das Goaltending und wirft anschließend noch einen fürchterlichen Air Ball aus der Mitteldistanz. 88:86 Mavs.
48.: Memphis mit drei Punkten in Front. Dallas holt sich den Steal. Harris marschiert nach vorne, doch die Referees entscheiden auf Aus. Die Wiederholungen zeigen klar, dass Harris im Spielfeld steht. Carlisle rastet völlig aus, erhält aber kein technisches Foul. Die Mavs verteidigen weiter stark. Harris zieht das Offensivfoul gegen Conley und Dallas hat 20 Sekunden Zeit für den letzten Spielzug. Ellis verwandelt den irren Dreier mit 13 Sekunden auf der Uhr. Randolph vergibt den langen Sprungwurf. Overtime!
OT: Dreier, Korbleger, Mitteldistanzwürfe - Ellis macht jetzt fast jeden Punkt für Dallas. 45 Sekunden vor Schluss findet er Nowitzki frei an der Dreierlinie. Drin! Dallas mit drei Punkten vorne. Conley verkürzt per Korbleger. Dann vergibt Ellis den wilden Sprungwurf. Conley leitet den Fastbreak ein und wird eine Sekunde vor Schluss gefoult. Er verwandelt beide Freiwürfe. Ellis erhält sogar noch eine gute Gelegenheit, vergibt aber den Gamewinner. 106:105 Grizzlies
Memphis Grizzlies vs. Dallas Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Marc Gasol. Die 2-3-Zonenverteidigung, welche die Mavs in der zweiten Hälfte aufzogen, ist eigentlich enorm effektiv gegen Teams, die stark in der Zone sind. Wenn man dann aber einen Center hat, der so dermaßen stark die Bälle verteilt (9 Assists), dann kann man so eine Verteidigung auch knacken.
Gasol lieferte abermals eine überragende Gesamtleistung ab. Gerade am Schluss verteidigte er stark gegen Nowitzki, griff sich wichtige Rebounds und war effektiv aus dem Feld (9/13 FG).
Der Flop des Spiels: Samuel Dalembert. Lediglich elf Minuten stand der Center auf dem Feld, darin produzierte Dalembert aber so viele Fehler, dass er seinem Team nachhaltig schadete. Gegen den vielleicht besten Frontcourt der NBA fast gänzlich auf seinen angestammten Center verzichten zu müssen, ist nicht schön.
Dalembert leistete sich gleich zu Beginn zwei Ballverluste und stand dann immer nur ganz kurz auf dem Feld, weil er sich umgehend blöde Fouls erlaubte. Am Ende brachte Carlisle ihn schon gar nicht mehr, weil er den Mavs auf dem Feld nichts nutzte.
Das fiel auf:
- Am letzten Spieltag der regulären Saison erlebte die NBA noch einmal ein echtes Highlight. Was beide Teams anboten, war Playoffaction pur und ein wirklich gutes Basketballspiel. Man punktete nicht nur effektiv, sondern auch ausgeglichen und uneigennützig (Dallas: 22 Team-Assists, Memphis: 25).
- Beide Teams gingen von Beginn an eine extrem hohe Pace, was insbesondere bei den Grizzlies verwunderlich ist. Kein NBA-Team in dieser Saison spielte eine geringere Pace. Es ging allerdings von Anfang an heiß her und die Mannschaften bauten viel Druck in der Verteidigung auf. Man merkte deutlich, dass beide den Spurs unbedingt aus dem Weg gehen wollten.
- Carlisle setzte gleich seinen besten Individualverteidiger auf Mike Conley an. Shawn Marion nahm den Point Guard früh auf. Memphis aber spielte sehr variabel mit vielen Screens für Lee und Prince. Die Mavs verschoben dann und switchten ihre Gegenspieler. Marion blieb also nicht zwanghaft an Conley dran. Als Memphis den weniger athletischen Calathes brachte, verteidigte Dallas wieder positionsgetreu. Calderon nahm den Griechen auf.
- Im weiteren Spielverlauf stellte Dallas auf eine 2-3-Zonenverteidigung um, was das Team in dieser Saison schon häufiger praktiziert hatte. Gegen die Grizzlies, die von ihrer Stärke in der Zone leben, ist das natürlich ein probates Mittel. Memphis versuchte es aber trotzdem weiter oft durch die Mitte und machte seine Sache nicht schlecht. Dabei profitierte Memphis enorm von der Passstärke seiner Big Men.
- Harris und Wright bringen immer wieder eine athletische Komponente für die Mavs ins Spiel, die gerade gegen die Grizzlies effektiv war. Die beiden harmonierten wieder einmal richtig gut und waren der Hauptgrund dafür, dass die Mavs Mitte des zweiten Viertels einen Run zum Ausgleich hinlegten.
- Die Niederlage ist für Dallas ungeheuer bitter, aber wenigstens gewann man die Erkenntnis, dass Nowitzki auch am Ende der Saison keineswegs müde ist und sich vor den Playoffs in einer Top-Form befindet. Selbst gegen den so defensivstarken Frontcourt der Grizzlies punktete der Deutsche nach Belieben.