NBA

Gleich zweimal ein letztes Hurra?

Dirk Nowitzki (l.) brachte San Antonio mit den Mavs an den Rand der Playoff-Niederlage
© getty

Die Southwest Division ist die am stärksten besetzte Division und bietet ihren Mitgliedern einen wahren Spießrutenlauf. Während der Titelverteidiger aus San Antonio sein Team zusammengehalten hat, wollen die Dallas Mavericks um Dirk Nowitzki mit einem umgewürfelten Roster neu angreifen. Gegen Memphis spielt niemand gern, die Rockets müssen einen Sommer voller Fehlschläge verdauen - und dann gibt es ja noch einen Aufsteiger aus New Orleans.

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Dallas Mavericks

Darum wird die Saison ein Erfolg:

Niemand hat es den Spurs in den Playoffs so schwer gemacht wie die Mavs, trotz eines zusammengeschusterten Rosters, dem nicht gerade viel zugetraut wurde. Aber Coach Rick Carlisle ist eben ein Fuchs, der Pop in (fast) nichts nachsteht.

Im Gegensatz zu den Spurs hat Mark Cuban seine Truppe unzweifelhaft verstärkt - auf Carlisle warten eine Menge neue Spielsachen, allen voran Chandler Parsons. Wenn man bedenkt, was der Übungsleiter der Mavs aus Monta Ellis herausgeholt hat, scheinen die Möglichkeiten fast unbegrenzt. Mit Tyson Chandler hat man überdies den Defensiv-Anker der Championship-Saison 2011 zurückgeholt. Warum also nicht noch einmal?

Flexibilität und Offensivspektakel: Die Mavs in der Kaderanalyse

Mit Shawn Marion, Vince Carter und Jose Calderon haben einige Leistungsträger die Franchise verlassen, aber der Ersatz kann sich sehen lassen: Point Guard Jameer Nelson etwa überzeugte in der Preseason und könnte eine ähnliche Renaissance wie Ellis hinlegen. Jefferson, Lewis, Aminu, Villanueva, Felton, Smith - so tief wie die Mavs ist kaum ein anderes Team. Selbst wenn also nicht alle einschlagen, gibt es allerhand Ersatz. Und der Hauptgrund wurde noch nicht einmal genannt. Nur ein Wort: Dirk.

Darum wird die Saison ein Misserfolg:

Ja, man hat Nowitzki und Chandler wieder vereint. Das Problem: Beide sind dreieinhalb Jahre älter als in den Finals 2011. Das bedeutet weniger Spielzeit, das bedeutet Verletzungspausen, das bedeutet generell mehr Löcher unter dem Korb. Chandler etwa konnte zuletzt in New York nicht mehr an seine DPOY-Form anknüpfen.

Fraglich ist ebenfalls, ob man die gute Teamchemie erneut so zusammenmixen kann. Was passiert, wenn die Würfe von Ellis plötzlich an Parsons gehen? Wie ist dessen Verhältnis zu Carlisle, nachdem man sich schon in der Vorbereitung öffentlich zoffte? Und dann ist da ja noch Raymond Felton: immer für einen Skandal gut.

Der Kader wurde stark umgebaut. Im letzten Jahr kannte jeder seine Rolle - die muss erst einmal gefunden werden. Sieben Spieler haben die 30 schon geknackt, einige sind verletzungsanfällig. Bis Carlisle es schafft, aus den Einzelteilen ein funktionierendes Ganzes zu basteln, könnte der Zug im Westen schon abgefahren sein.

Prognose: 2. Platz in der Southwest Division.

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