Miami Dolphins (2-2) - New England Patriots (3-1) 14:41 (7:0, 0:6, 7:21, 0:14)
Obwohl Tom Brady nur für 153 Yards warf (19/24, 1 TD, 0 INT) und Receiver Randy Moss zum ersten Mal seit 2006 ohne Reception blieb, gab es über den Ausgang des Spiels spätestens nach der Halbzeit keine Zweifel mehr. "Wir wurden von einer Flutwelle überrollt", resümierte Dolphins-Coach Tony Sparano. "Das war großer Mist, geradezu peinlich. Unsere Fans haben mehr verdient."
BLOGS@SPOX Die Patriots überollen die Dolphins
Ausgerechnet die viel gescholtene Defense und die Special Teams der Patriots machten im Monday Night Game den Unterschied aus. Zwei Spieler traten dabei besonders in den Vordergrund: Der 22-jährige Receiver Brandon Tate trug mit Beginn der zweiten Hälfte den Kickoff-Return über 103 Yards in die gegnerische Endzone. Safety Pat Chung blockte zwei Field Goals, von denen eins zu einem Return-Touchdown durch Kyle Arrington führte, eine Interception trug Chung sechseinhalb Minuten vor Schluss selbst ins Ziel.
Zu diesem Zeitpunkt war das Sun Life Stadium schon so gut wie leer, was die Patriots zu einer Nachricht über Twitter verleitete: "Wo gehen denn die ganze Leute hin? Die Party geht doch gerade erst los!" Aus dem Spiel heraus steuerten BenJarvus Green-Ellis (12-Yard-Lauf) und Danny Woodhead (28-Yard-Pass) weitere Scores bei.
Einen gebrauchten Tag erwischte dagegen Chad Henne. Der Quarterback der Dolphins hatte sich für das NFC-East-Duell viel vorgenommen, musste anschließend aber einsehen: "Diese Pleite nehme ich auf meine Kappe." Denn nicht nur gegen Chung, gegen Rob Ninkovich unterliefen dem 25-Jährigen zwei weitere Fehlpässe. Seine ansonsten ordentlichen Zahlen (29/39, 302 Yds) und die beiden Touchdown-Pässe auf Davone Bess und Ricky Williams waren völlig wertlos. Kurz vor Schluss übernahm Tyler Thigpen - und warf gegen Jarrad Page gleich die nächste Interception. "Das war eine runde Teamleistung", freute sich Receiver Wes Welker (8 Receptions, 70 Yds) über den Sieg seines Teams.
Chicago Bears (3-1) - New York Giants (2-2) 3:17 (0:3, 0:0, 0:7, 3:7)
Die Giants haben den Chicago Bears ihre weiße Weste mit einem dominanten Auftritt genommen, damit gibt es nur noch ein ungeschlagenes Team in der NFL: die Kansas City Chiefs. Bears-Quarterback Jay Cutler kam zu keiner Zeit ins Spiel, kassierte in der ersten Hälfte unglaubliche neun Sacks. Bezeichnenderweise musste Cutler später mit einer Gehirnerschütterung raus.
"Es hat Spaß gemacht, unsere Defense spielen zu sehen", sagte Giants-Quarterback Eli Manning nach der Partie. Eine tolle Partie legte auch Ahmad Bradshaw hin, der einen 129-Yard-Run und einen Touchdown gegen die Defense der Bears hinlegte, die in den ersten drei Partien gerade mal 119 Yards eingebüßt hatte. Dazu gesellte sich ein 22-Yard-Field-Goal von Lawrence Tynes.
Die einzigen Punkte für die Bears erzielte Robbie Gould nach einem Fumble von Brandon Jacobs im letzten Viertel. Den Fehler machte der Running Back aber wieder gut, als er kurz vor Schluss mit einem 2-Yards-Touchdown den Endstand herstellte. Die Defensive der Giants war an diesem Abend einfach zu stark für die Bears: Die Gastgeber kamen lediglich zu sechs First Downs und wurden daneben zu drei Turnover und zehn Sacks gezwungen.
Arizona Cardinals (2-2) - San Diego Chargers (2-2) 10:41 (0:7, 7:21, 0:10, 3:3)
Erneut eine ganz bittere Klatsche für Arizona! Anfangs schien es so, als ob Quaterback Derek Anderson endlich besser mit dem Star-Receiver der Cardinals harmonieren würde. Nach einem nicht gegebenen Touchdown von Tim Hightower fing Steve Gregory einen Pass von Anderson ab, die Chargers waren zum ersten Mal an der Reihe. Tief in der eigenen Hälfte startete San Diego seinen Drive, der von einem 33-Yard-Pass von Philip Rivers auf Antonio Gates gekrönt wurde. Gates hatte ein riesiges Loch in der Cardinals-Defense entdeckt und brachte San Diego in Führung.
Das zweite Viertel wurde mit einem Paukenschlag eröffnet. Die Chargers waren in der Offense, Arizona verursachte einen Fumble und Kerry Rhodes trug den Ball für einen 42-Yards-Touchdown in die Endzone. San Diego ließ sich nich verunsichern und machte druckvoll weiter. Mike Tolbert und Antonio Gates nahmen die Cardinals-Defense auseinander: Tolbert erst mit einem 5-Yards-Touchdown, dann fand Rivers den Wide Reciever durch die Mitte, der völlig frei zu seinem zweiten Touchdown lief.
Direkt danach wurde Anderson zum dritten Mal gesacked, gefolgt von einem katastrophalen Pass des Cardinals-Quaterbacks. Sean Phillips holte sich die Interception und lief 31 Yards in die Endzone. 27:7 für San Diego, Arizona war völlig von der Rolle.
Die Cardinals brauchten eine Veränderung: Max Hall kam ins Spiel, Anderson war raus.
Die Chargers waren aber völlig unbeeindruckt, Arizona blieb ohne jede Chance gegen die starke San-Diego-Offense. Antonio Gates hatte zu viel Platz, Rivers fand seinen Wide Receiver fast nach Belieben. Kaeding verwandelte dann noch ein 48-Yard-Field-Goal. Das Spiel war entscheiden. Ergebniskosmetik gab es noch durch ein 53-Yard-Field-Goal von Feely.
Philadelphia Eagles (2-2) - Washington Redskins (2-2) 12:17 (0:14, 6:3, 0:0, 6:0)
Als Donovan McNabb das Lincoln Financial Field betrat, standen die angeblich härtesten Fans der USA für ihn auf. Und das nicht etwa, um ihren ehemaligen Quarterback auszupfeifen. Nein, es gab Standing Ovations. Und das, obwohl McNabb nach elf Jahren für die Eagles jetzt für den großen Rivalen aus Washington spielt.
Zum Spielstart war allerdings jegliche Sympathie verflogen. Jedenfalls bei den Fans. Denn die Eagles selbst schienen mit dem Kopf noch immer bei McNabbs Begrüßungsfeier zu sein. Gerade einmal drei Spielzüge brauchten die Redskins für ihren ersten Touchdown. Und noch bevor die Fans diesen Schock verdaut hatten, stand es auch schon 14:0.
BLOGS@SPOX War das wirklich ein Hass-Duell in Philly?
Und es wurde nur noch schlimmer. Denn nur wenig später musste Eagles-Hoffnungsträger Michael Vick verletzt vom Platz, nachdem der Quarterback bei einem Lauf von zwei Gegenspielern in die Zange genommen worden war. Ergebnis: Rippen- und Brust-Verletzung, ab in die Kabine zum Röntgen. Das Spiel war gelaufen.
Ganz zur Freunde von McNabb, der sich nach dem Spiel in der Kabine einen kleinen Seitenhieb gegen seinen Ex-Klub nicht verkneifen konnte. "Jeder macht mal einen Fehler. Und die Eagles haben nach der letzten Saison einen begangen", sagte McNabb in Anspielung auf seine Abschiebung aus Philadelphia vor der aktuellen Spielzeit.
Pittsburgh Steelers (3-1) - Baltimore Ravens (3-1) 14:17 (7:0, 0:10, 0:0, 7:7)
Bittere Niederlage für die Pittsburgh Steelers - und eine unglaubliche Genugtuung für die Baltimore Ravens. Die Steelers verloren nicht einfach nur im eigenen Stadion gegen den Erzrivalen, sie verloren auch noch ausgerechnet 32 winzige Sekunden vor Schluss durch einen Touchdown-Pass von Joe Flacco (24/37, 256 Yards, TD, INT) auf T.J. Houshmandzadeh. "Es gibt keinen besseren Weg ein solches Spiel zu gewinnen", sagte Flacco nach dem Spiel. "Besonders gegen die Steelers."
BLOGS@SPOX Defensiv-Football der härteren Sorte
Nicht ganz auf der Höhe war Pittsburghs Ersatz-Quarterback Charlie Batch (12/21, 141 Yards, INT). Er hatte wenige Sekunden vor dem Ende noch einmal die Chance das Spiel auszugleichen, warf aber gleich beim ersten Versuch eine Interception. Game Over. Spätestens jetzt wurde deutlich, welchen Unterschied der gesperrte QB Ben Roethlisberger hätte machen können.
Doch nach der ersten Saisonniederlage im vierten Spiel ist Big Ben ja auch wieder da - und wird dem Team eine neue Dimension geben. Die könnte auch Kicker Jeff Reed dringend gebrauchen. Schließlich vergab er gleich zwei Field-Goal-Versuche.
Jacksonville Jaguars - Indianapolis Colts 31:28 (7:7, 7:7, 7:0, 14:10)
Herzschlag-Finale in Jacksonville! Erst glich Indianapolis 48 Sekunden vor dem Ende mit einem Touchdown aus, dann nagelte Jaguars-Kicker Josh Scobee mit auslaufender Uhr ein unfassbares 59-Yard-Field-Goal zwischen die Torstangen - und besiegelte damit einen völlig unerwarteten Sieg über die favorisierten Colts.
Was nach dem längsten Field-Goal in der Klub-Geschichte im EverBank Field passierte, kann gut und gerne als ausgewachsene Super-Bowl-Party bezeichnet werden. Kein Wunder: schließlich musste Jacksonville zuletzt zwei vernichtende Niederlagen in Folge einstecken, die von den Fans zur bittersten Pleitenserie aller Zeiten auserkoren wurde.
Neben Scobee glänzte bei den Jags vor allem Maurice Jones-Drew. Der Running Back erlief 105 Yards und einen Touchdown und fing zudem einen Pass in der Endzone. Bei den Colts, die bereits die zweite Niederlage in dieser Saison einstecken mussten, überzeugte lediglich QB Peyton Manning (352 YDS, 2 TD, 1 INT). Receiver Reggie Wayne glänzte zwar mit tollen Statistiken (196 YDS), ließ aber genau wie seine Kollegen wichtige Bälle fallen.
Tennessee Titans (2-2) - Denver Broncos (2-2) 20:26 (0:0, 10:10, 10:6, 0:10)
Eine Heimniederlage gegen die Denver Broncos? Damit hätte Tennessee wohl nicht gerechnet. Doch bei den Titans lief relativ wenig zusammen. Star-Running-Back Chris Johnson (19 Carries, 53 Yards) erlebte einen frustrierenden Tag und Quarterback Vince Young (17/28, 173 Yards, TD) konnte ebenfalls nicht überzeugen. Lediglich Rookie-Receiver Marc Mariani machte mit einem 98-Yard-Kickoff-Return-Touchdown auf sich aufmerksam.
Bei den Broncos glänzten Quarterback Kyle Orton (35/50, 341 Yards, 2 TD; 1 INT) und gleich zwei seiner Receiver. Denn in der besten Pass-Offense der Liga kamen sowohl Brandon Lloyd (115 YDS) als auch Eddie Royal (113 YDS, 1 TD) auf mehr als 100 Yards.
Für einen Skandal sorgte der Defensive Coordinator der Titans, Chuck Cecil. Als die Schiedsrichter eine Strafe gegen seine Defense aussprachen, rastete er komplett aus und feuerte obszöne Gesten in Richtung der Referees. Titans-Besitzer Bud Adams war im letzten Jahr für die gleiche Geste mit einer Strafe von 250.000 Dollar belegt worden.
Cleveland Browns (1-3) - Cincinnati Bengals (2-2) 23:20 (3:0, 10:10, 10:3, 0:7)
Hoppla! Das nennen wir mal einen fetten Upset-Alert! Die Cleveland Browns haben den ersten Sieg der Saison eingefahren. Die Browns! Und das ausgerechnet gegen die hoch favorisierten Cincinnati Bengals um Terrell Owens und Chad Ochocinco.
BLOGS@SPOX Kommentar: Der abnormale Wahnsinn
Doch bevor jetzt über das Prime-Time-Duo der Bengals gelästert wird: an Owens hat das mit der Niederlage auf keinen Fall gelegen. Der Receiver erlebte einen absoluten Sahnetag und kam auf 222 Yards und einen Touchdown bei 10 Receptions. Auch QB Carson Palmer war mit 371 YDS und 2 Touchdowns überragend.
Bei den Cleveland Browns überragte Peyton Hillis, der einem menschlichen Rammbock gleich durch die Defense der Bengals rannte. Nach seinem Karrierebestwert von 144 erlaufenen Yards im letzten Spiel gegen die Baltimore Ravens zeigte er mit 102 Yards und einem Touchdown erneut eine grandiose Leistung.
New Orleans Saints (3-1) - Carolina Panthers (0-4) 16:14 (0:0, 10:7, 3:7, 3:0)
Drew Brees: 33/48, 275 Yards, TD - Jimmy Clausen: 11/21, 146 Yards, TD
Chris Ivory: 12 Carries, 67 Yards - DeAngelo Williams: 13 Carries, 86 Yards, TD
St. Louis Rams (2-2) - Seattle Seahawks (2-2) 20:3 (7:0, 3:3, 7:0, 3:0)
Sam Bradford: 23/41, 289 Yards, 2 TD, INT - Matt Hasselback: 20/36, 191 Yards, INT
Mark Clayton: 5 Receptions, 72 Yards - Justin Forsett: 19 Carries, 65 Yards
Atlanta Falcons (3-1) - San Francisco 49ers (0-4) 16:14 (0:14, 10:0, 3:0, 3:0)
Matt Ryan: 26/43, 273 Yards, TD, 2 INT - Alex Smith 21/32, 188 Yards, TD, 2 INT
Roddy White: 7 Receptions, 104 Yards - Frank Gore: 21 Carries, 77 Yards
Buffallo Bills (0-4) - New York Jets (3-1) 14:38 (0:7, 7:10, 0:21, 7:0)
Ryan Fitzpatrick: 12/27, 128 Yards, 2 TD - Mark Sanchez: 14/24, 161 Yards, 2 TD
LaDanian Tomlinson: 19 Carries, 133 Yards, 2 TD - David Nelson: 4 Receptions, 75 Yards
Green Bay Packers (3-1) - Detroit Lions (0-4) 28:26 (7:0, 14:14, 7:6, 0:6)
Aaron Rodgers: 12/17, 181 Yards, 3 TD, 2 INT - Shaun Hill: 34/54, 331 Yards, 2 TD, 2 INT
Donald Driver: 3 Receptions, 89 Yards, TD - Calvin Johnson: 6 Receptions, 86 Yards, 2 TD
Oakland Raiders (1-3) - Houston Texans (3-1) 24:31 (0:14, 7:0, 0:10, 10:7)
Bruce Gradowski: 24/39, 278 Yards, 2 TD, 2 INT - Matt Schaub: 16/29, 192 Yards, 2 TD
Zach Miller: 11 Receptions, 122 Yards, TD - Arian Foster: 16 Carries, 3 Receptions, 187 Yards, 2 TD
San Diego Chargers (2-2) - Arizona Cardinals (2-2) 41:10 (7:0, 21:7, 10:0, 3:3)
Phil Rivers: 15/20, 241 Yards, 2 TD - Max Hall: 8/14, 82 Yards
Antonio Gates: 7 Receptions, 144 Yards, 2 TD - Larry Fitzgerald: 7 Reception, 56 Yards
Der komplette 4. Spieltag der NFL im Überblick