Cincinnati Bengals - Carolina Panthers 24:13 (0:7, 24:0, 0:6, 0:0): Cam Newton war im diesjährigen Draft zwar der erste Pick, aber Andy Dalton scheint besser vorbereitet in die erste NFL-Saison zu gehen. Der junge Spielmacher, von den Bengals an Position 35 gewählt, war zumindest im direkten Duell der deutlich bessere Mann und zeigte sich im Vergleich zu seinen ersten Auftritten stark verbessert.
Dalton brachte 11 von 17 Pässen an den Mann, verbuchte 130 Yards und 1 Touchdown und führte vier Drives in der ersten Hälfte an, die Cincinnati Punkte brachten. "Wir hatten ein sehr effektives Laufspiel", gab der Rotschopf das Lob aber an die Kollegen weiter: "Das hat uns viele Räume geschaffen, die wir ausnutzen konnten." Cedric Benson war wie gewohnt der fleißigste Läufer (68 Yards, 1 Touchdown), auch Bernard Scott (63 Yds, 1 TD) überzeugte. Dalton Touchdown-Pass fing übrigens Rookie-Wide-Receiver A.J. Green, die Nummer vier im Draft. "Für mich ist ein Traum wahr geworden. Während der Vorbereitung auf diese Partie habe ich mich die ganze Zeit gefragt: 'Fange ich heute meinen ersten Touchdown-Pass?'", jubelte der Neuling.
Während es bei den Bengals also vorwärts geht, machten die Panthers, und da vor allem Newton, einen Schritt zurück. "Das ist nicht akzeptabel", sagte er über seine Bilanz von 6 von 19 Pässen, 75 Yards und einen Rushing-Touchdown. "Ich muss in der Lage sein, die Defense zu lesen und bessere Entscheidungen zu treffen." Backup Jimmy Clausen, im letzten Jahr Rookie, kam nach drei Vierteln ins Spiel und machte seine Sache auch nicht viel besser (4/7, 35 Yds). Zu Recht wollte der neue Coach Ron Rivera die Schuld für die Pleite nicht nur Newton geben: "Er hatte seine Momente. Natürlich muss er noch viel besser werden, aber wir haben ihm auch keinerlei Hilfestellung gegeben, er hatte auf dem Feld kaum Zeit für seine Entscheidungen."
Philadelphia Eagles - Cleveland Browns 24:14 (7:0, 10:0, 7:0, 0:14): Superstar Michael Vick kommt nur schleppend in Form. Gegen Cleveland reichte es nur zu 10 Completions bei 18 Passversuchen, 98 Yards und einem Rushing-Touchdown. Immerhin war das aber genug, um im dritten Preseason-Spiel den zweiten Sieg einzufahren. "Wir sind noch in Findungsphase. Und wir müssen uns zum Teil nach dem richten, was uns die gegnerische Defense anbietet", reagierte der Eagles-Quarterback auf die Kritik, dass sein Team überwiegend mit kurzen Pässe arbeite - und damit erstens für ein recht langweiliges Spiel sorgte und zweitens DeSean Jackson im Regen stehen ließ.
Der pfeilschnelle Receiver blieb bei Schmuddelwetter ohne Reception und wurde überhaupt nur vier Mal anvisiert. Wenn man sich vor Augen führt, dass Running Back LeSean McCoy im Vergleich dazu sieben Pässe fing und 69 Yards verbuchte, dann ist im Prinzip alles gesagt. Positiv war allerdings, dass Philadelphias First-Team-Defense keinen einzigen Punkt zuließ, und dass mit Vick-Backup Vince Young und Running Back Ronnie Brown zwei Neuzugänge Touchdowns verbuchten.
Auf der anderen Seite konnte Colt McCoy (9/18, 89 Yds, 0 TD, 1 INT) nicht zufrieden sein mit der Leistung seiner Browns: "Ich habe nicht besonders gut gespielt. Wir hatten viele unglückliche Aktionen, und wenn man erst mal zurückliegt, tendiert man dazu, es erzwingen zu wollen", so der Quarterback, nachdem Cleveland in den ersten sechs Angriffsserien vier Mal hatte punten müssen, einen Field-Goal-Versuch verschossen und eine Interceptions verursacht hatte.
Baltimore Ravens - Washington Redskins 34:31 (0:14, 14:7, 7:7, 13:3): Sollten die Coaches beider Teams gehofft haben, dass sie in diesem Spiel Aufschluss über ihre Defensivstärke erhalten, dürfte ihnen die Haar zu Berge gestanden haben. Beide Mannschaften brannten offensiv Feuerwerke ab, Baltimore war nur einen Tick besser.
Auffällig waren vor allem die Stammkräfte Joe Flacco (17/27, 219 Yds, 2 TD, 1 INT), Ray Rice (72 Yds, 1 TD) und Anquan Boldin (73 Yds, 1 TD), aber auch ein Neuzugang überzeugte: Wide Receiver Lee Evans verbuchte 60 Yards und ebenfalls einen Touchdown. Bei den Redskins geht indes die Suche nach dem Starting-Quarterback weiter. Rex Grossman (8/15, 112 Yds, 1 TD) und John Beck (6/10, 108 Yds, 1 TD, 1 INT) schenken sich nichts, gegen die Ravens waren beide gut drauf. "Ich habe ein gutes Gefühl", sagt deshalb Coach Mike Shanahan. "Wir können mit beiden gewinnen, das hat man heute gesehen." Und wer darf nun starten? "Das werde ich mir reiflich überlegen. Vielleicht fällt die Entscheidung erst kurz vor dem ersten Spiel."
Spielplan der neuen NFL-Saison