Nächster Stopp der Ochocinco-Show: Foxborough. Chad Ochocinco, Amerikas exzentrischster Footballspieler, ist nun ein Teamkollege von Tom Brady und Sebastian Vollmer bei den New England Patriots.
Mit dem Wide Receiver von den Cincinnati Bengals ist dem Super-Bowl-Gewinner ein wahrer Coup gelungen: 751 gefangene Pässe und 66 Touchdowns in zehn Jahren - Ochocinco ist Bengals-Rekordhalter. Und Rekordhalter im Nutzen von Twitter, Facebook und allen sozialen Medien: 30.000 Nachrichten hat er bereits verschickt, an über 2,4 Millionen Fans.
Doch am ersten Trainingstag war der 33-Jährige nicht wiederzuerkennen. Zurückhaltend, leise, fast flüsternd gab "Ocho" sein erstes Statement als Patriot: "Ich werde sehr viel ruhiger sein. Den Chad, den alle kennen, wird es nicht mehr geben. Ich werde einfach nur noch spielen."
Bunte Persönlichkeit
Chad Ochocinco, ein gewandelter Mensch? Der Ochocinco, der während des 136 Tage dauernden Lockouts alles dafür tat, damit ihm bloß nicht langweilig wurde: Fußball-Training bei Sporting Kansas City im März, Bullenreiten im Mai, Autorennen im Juni. Die Welt ließ er via Twitter, Facebook und MySpace an allem teilhaben.
Damit ist es jetzt anscheinend Schluß. Coach Bill Belichick, der bekannt dafür ist, dass er ein hartes Regiment führt und kein Freund extravaganten Auftretens ist, kann den Hype nicht nachvollziehen.
"Ich verfolge den ganzen Kram nicht. Ich twittere nicht, ich nutze nichts davon und versteh das eh nicht", sagte der 59-Jährige mit einem Grinsen. Die Zusammenarbeit mit "Mad Chad" dürfte interessant werden, mit dem Neuzugang hat sich der Trainer eine der buntesten Persönlichkeiten der NFL ins Team geholt. Doch unter Belichick lautet die neue Devise: Nichts außer Football.
Die 85 von Hernandez bekommen
2008 hatte "Ocho" zum Beispiel seinen Namen von Chad Johnson in Anlehnung an seine Rücknummer in Ochocinco (85) geändert. Genau das sorgte für den ersten vermeintlichen Stolperstein bei den Patriots. Dort trägt nämlich eigentlich Tight End Aaron Hernandez diese Nummer. Nummern tauschen ist normalerweise nicht möglich in der NFL, sie werden vom einem an den anderen Spieler verkauft.
Ochocinco hatte Glück, Hernandez hat ihm seine Rückennummer geschenkt. "Es war mein Willkommens-Geschenk an ihn. Ich dachte mir, er sieht mit der Nummer besser aus und spielt damit auch sicherlich besser. Immerhin ist es sein Nachname", sagte Hernandez.
Wahrscheinlich wollte er "Mad Chads" Kaufangeboten zuvorkommen. Der hatte seinen Toyota Prius in Aussicht gestellt, "aber nur für Fahrten am Wochenende. Und ich habe noch McDonalds-Gutscheine über."
Das war wieder ein wenig der alte Chad. "Ich werde immer ich selbst bleiben. Es war immer Teil meiner Spielweise, so zu sein, wie ich bin. Aber hier gibt es bestimmte Richtlinien, den Patriots-Weg eben, da muss ich mich anpassen", sagte Ochocinco. "Ich war aber schon immer ein Chamäleon, ich werde mich einfach anpassen und den Patriot-Weg gehen. Und der heißt: siegen!"
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