Philadelphia Eagles (3-5) - Chicago Bears (5-3) 24:30 (0:7, 10:10, 14:3, 0:10)
QB: Michael Vick (21/38, 213 YDS, 0 TD, 1 INT) - Jay Cutler (18/32, 208 YDS, 2 TD, 0 INT)
RB: LeSean McCoy (16 CAR, 71 YDS, 1 TD) - Matt Forte (24 CAR, 133 YDS)
WR: Jeremy Maclin (4 REC, 63 YDS) - Earl Bennett (5 REC, 95 YDS, 1 TD)
Da hat man gerade gedacht, dass die Eagles, das vermeintliche Dreamteam der NFL, endlich ins Rollen kommen, da kassieren sie die nächste Pleite. Und diese war kaum zu entschuldigen.
Zum vierten Mal in dieser Spielzeit schenkte Philly im vierten Viertel noch eine Führung her, es wird jetzt immer schwerer, die Playoffs noch zu erreichen. In der NFC gibt es genug andere Teams, die den Eagles einen Platz in der Postseason streitig machen. Unter anderem diese Bears.
"Wir können es uns eigentlich nicht erlauben, ständig hinten zu liegen", sagte Chicagos Running Back Matt Forte, der mit zwei verlorenen Fumbles nicht unschuldig an dem 20:24-Rückstand nach drei Vierteln war. "Aber wir sind fokussiert geblieben und haben zurück geschlagen."
Ein 5-Yard-TD-Pass vom fehlerfreien Jay Cutler auf Earl Bennett brachte den Gast in Führung, kurz vor Schluss wurde es dann dramatisch: Mit knapp zwei Minuten auf der Uhr und einem Fourth And 10 an der gegenerischen 39-Yard-Linie machte Michael Vick Jeremy Maclin als seinen Passempfänger aus. Maclin fing den Ball, wurde aber gestoppt - den Eagles fehlte ein knappes Yard zum First Down.
Chicago übernahm den Ballbesitz und brachte die Führung souverän über die Zeit. "Wir müssen aus unseren Fehlern lernen", schaute Eagles-Coach Andy Reid nach Spielschluss direkt nach vorne. "Wir werden hart arbeiten und besser werden."
Besonders Philadelphias Performance im Schlussabschnitt ist eines vermeintlichen Titelfavorits unwürdig. Mit -36 Haben die Eagles ligaweit die schlechte Punktedifferenz im vierten Viertel.
"Man hört immer dieses Gerede davon, wie super DeSean Jackson und Maclin und all diese Spieler sind", wollte Chicagos Bennett, der zum ersten Mal seit Week 2 zum Einsatz kam, nichts von Phillys Dreamteam wissen. "Wir sind einfach rausgegangen und haben den Kritikern gezeigt, was in uns steckt."
Die Eagles liegen in der NFC East auf Platz drei hinter den New York Giants und den Dallas Cowboys, Chicago ist in der NFC North den Detroit Lions auf den Fersen. Unangefochten liegen dort die Green ay Packers auf dem ersten Platz.
Pittsburgh Steelers (6-3) - Baltimore Ravens (6-2) 20:23 (0:3, 6:6, 0:7, 14:7)
QB: Ben Roethlisberger (20/37, 330 YDS, TD, INT) - Joe Flacco (28/47, 300 YDS, TD)
RB: Rashard Mendenhall (13 CAR, 52 YDS, TD) - Ray Rice (18 CAR, 43 YDS, TD)
WR: Antonio Brown (5 REC, 109 YDS) - Anquan Boldin (7 REC, 88 YDS)
"Steelers gegen Ravens, das ist ein Spiel für Männer", sagte Ravens-Coach John Harbaugh nach dem Spiel. Das ist sicher so, wenn zwei der besten und härtesten Abwehrreihen der NFL aufeinandertreffen. Und um im Bild zu bleiben: Baltimore hatte in dieser Saison im Männer-Duell die dickeren Eier. Zweimal trafen die Division-Rivalen aufeinander, zweimal gewannen die Ravens.
Diesmal jedoch unglaublich dramatisch. 16:6 führten die Ravens zu Beginn des letzten Viertels schon, als die Steelers zum Endspurt ansetzten und durch Touchdowns von Rashard Mendenhall und Mike Wallace 20:16 in Führung gingen. Das war fünf Minuten vor Schluss.
Zu früh, wie sich herausstellte, denn Ravens-QB Joe Flacco führte sein Team im letzten Drive 92 Yards übers Feld und warf acht Sekunden vor Schluss den entscheidenden TD-Pass auf Torry Smith. "Das ist ein Spiel für große Jungs", setzte Harbaugh seine Männer-Analogie fort. "Wenn du dieses Spiel gewinnen willst, musst du glänzen. Und niemand hat heute mehr geglänzt als Joe Flacco."
Harbaugh erlebte sogar am eigenen Leib, was für Männer es in diesem Spiel braucht. Denn beim Jubel über den Sieg zog er sich einen Cut am Kinn zu. Das war aber letztlich egal, denn die Ravens haben nach dem Sieg beste Karten auf den Gewinn der Division.
Für die Playoffs sind aber auch die Steelers noch lange nicht aus dem Rennen. "Wir haben sie gesweept, aber lasst euch davon nicht täuschen - wir werden sie im Januar wiedersehen", freute sich Ravens-Linebacker Terrell Suggs schon jetzt auf ein drittes Männerspiel in der Postseason.
New England Patriots (5-3) - New York Giants (6-2) 20:24 (0:0, 0:0, 3:10, 14:17)
QB: Tom Brady (28/49, 342 YDS, 2 TD, 2 INT) - Eli Manning (20/39, 250 YDS, 2 TD, INT)
RB: BenJarvus Green-Ellis (12 CAR, 52 YDS) - Brandon Jacobs (18 CAR, 72 YDS, TD)
WR: Wes Welker (9 REC, 136 YDS) - Victor Cruz (6 REC, 91 YDS)
Das zweite Gigantenduell, das zweite unfassbare Comeback in letzter Sekunde. Und es kam zum erwarteten Schlagabtausch der beiden großen Quarterbacks Brady und Manning. Brady fing an und brachte die Pats 1:36 Minuten vor Schluss durch einen TD-Pass auf Tight End Rob Gronkowski mit 20:17 in Führung.
Dumm nur, dass Manning nach ihm noch einmal dran war. "Ich liege lieber 1:30 Minuten vor Schluss drei Punkte zurück als dass ich gegen Tom Brady 1:30 Minuten vor Schluss mit vier Punkten führe", sagte Manning. "Ich mag diese Situationen, in denen ich die Chance habe, das Spiel zu gewinnen."
Das war offensichtlich, denn Manning führte die Giants wie im Super Bowl 2008 sicher und abgeklärt übers Feld und drehte durch seinen TD-Pass auf Jake Ballard 15 Sekunden vor Schluss die Partie noch einmal um - genau wie beim Super-Bowl-Sieg damals, ebenfalls gegen die Patriots.
"Ich wusste, wir würden gewinnen. Die Erinnerungen an den Super Bowl damals kamen auf jeden Fall hoch", sagte RB Brandon Jacobs, der den verletzten Ahmad Bradshaw vertreten hatte.
Während die Giants in ihrer Division weiter klar in Führung liegen, sind die Patriots, die zum ersten Mal seit Saisonstart 2003 zwei Spiele in Folge verloren haben, nur noch gleichauf mit den Buffalo Bills und den New York Jets. Gegen die geht es kommende Woche. "Wir haben erst Halbzeit in der Saison. In dieser Woche werden wir sehen, aus welchem Holz dieses Team geschnitzt ist", machte Brady Druck auf seine Kollegen.
San Diego Chargers (4-4) - Green Bay Packers (8-0) 38:45 (7:21, 10:7, 7:3, 14:14)
QB: Philip Rivers (26/46, 385 YDS, 4 TD, 3 INT) - Aaron Rodgers (21/26, 247 YDS, 4 TD)
RB: Mike Tolbert (19 CAR, 83 YDS, TD) - James Starks (13 CAR, 66 YDS)
WR: Vincent Jackson (7 REC, 141 YDS, 3 TD) - Jordy Nelson (5 REC, 105 YDS, TD)
Genie und Wahnsinn liegen in dieser Saison bei keinem Spieler dichter beisammen als bei Philip Rivers. 385 Yards und 4 TD-Pässe sind überragend, 3 Interceptions dagegen wieder mal grottenschlecht. Mit nun 14 Interceptions und 17 Ballverlusten ist er Letzter in den QB-Ranglisten der NFL.
Gleich im ersten Viertel warf er zwei Interceptions, die die Packers-Defense postwendend zu Touchdowns in die Endzone trug. Alles sah nach einem totalen Desaster für die Chargers aus.
Doch dann kam der andere Rivers zum Vorschein, der in der zweiten Halbzeit eine gute Mischung zwischen Pässen und Ballübergaben auf seinen glänzend aufgelegten RB Mike Tolbert fand. Obwohl er und sein Team zehn Minuten vor Schluss schon mit 24:45 zurücklagen, hätte er fast noch das nächste dramatische Comeback vollendet.
Nach zwei TD-Pässen innerhalb von nur gut einer Minute - dank eines geglückten Onside-Kicks - waren die Chargers plötzlich wieder in Schlagdistanz und hatten sogar noch einen Drive zum Ausgleich. Aber in den letzten Sekunden meldete sich dann doch noch einmal der andere Rivers und entschied das Spiel mit seiner dritten Interception.
Sein Gegenüber träumt nicht einmal von solchen Formschwankungen. Rodgers spielte wie fast immer wie eine Maschine, warf unglaubliche Pässe und konnte sich auf ebenso unglaubliche Catches seiner Receiver verlassen. San Diego konnte machen, was es wollte, Rodgers hatte immer eine Antwort. Er hat diesmal nur deshalb die 300 Yards nicht geknackt, weil er wegen der Defense-Touchdowns seiner Kollegen in der ersten Halbzeit so gut wie nie aufs Feld musste.
Buffalo Bills (5-3) - New York Jets (5-3) 11:27 (0:0, 0:3, 3:17, 8:7)
QB: Ryan Fitzpatrick (15/31, 191 YDS, TD, 2 INT) - Mark Sanchez (20/28, 230 YDS, TD, INT)
RB: Fred Jackson (18 CAR, 82 YDS) - Shonn Greene (19 CAR, 76 YDS)
WR: Stevie Johnson (3 REC, 84 YDS) - Plaxico Burress (5 REC, 79 YDS)
Die Jets mussten siegen, um in der AFC East nicht den Kontakt zu den Patriots und eben den überraschend starken Bills zu verlieren. Aber dass der Erfolg so deutlich ausfallen würde, hätten wohl nur wenige erwartet. Die Gäste waren ohne Auswärtssieg angereist (0-3), die Gastgeber hatten bisher noch kein Spiel zu Hause verloren (4-0). Doch im direkten Duell hatten die Jets alles im Griff.
Kansas City Chiefs (4-4) - Miami Dolphins (1-7) 3:31 (3:7, 0:7, 0:14, 0:3)
QB: Matt Cassel (20/39, 253 YDS) - Matt Moore (17/23, 244 YDS, 3 TD)
RB: Jackie Battle (14 CAR, 40 YDS) - Reggie Bush (13 CAR, 92 YDS, TD)
WR: Steve Breaston (7 REC, 115 YDS) - Brandon Marshall (8 REC, 106 YDS, TD)
Unglaublich. Da gelingt den Chiefs in der Vorwoche gegen die Chargers ein Statement-Sieg, und dann sind sie nicht in der Lage, die Dolphins zu stoppen. Die bisher starke Run-Defense Miamis, eigentlich das einzige, was bisher gut läuft, stand auch diesmal, offensiv spielten sich Matt Moore und Co. in einen wahren Rausch. Dass der Spielmacher so ein starkes Spiel machte und nicht ein Mal gesackt wurde, ist an sich schon eine Party wert.
Dallas Cowboys (4-4) - Seattle Seahawks (2-6) 23:13 (3:3, 3:3, 7:0, 19:7)
QB: Tony Romo (19/31, 279 YDS, 2 TD) - Tarvaris Jackson (17/30, 221 YDS, 3 INT)
RB: DeMarco Murray (22 CAR, 139 YDS) - Marshawn Lynch (23 CAR, 135 YDS, TD)
WR: Dez Bryant (4 REC, 76 YDS) - Sidney Rice (3 REC, 69 YDS)
Es war fast schon ein Do-Or-Die-Spiel für die Cowboys, bei dem man sich keinen dankbareren Gegner vorstellen kann. Seattles Quarterback Jackson tat wirklich alles, um es Dallas so leicht wie möglich zu machen, Romo spielte zudem tadellos.
Arizona Cardinals (2-6) - St. Louis Rams (1-7) 19:13 OT (3:3, 0:6, 3:4, 7:0, 6:0)
QB: John Skelton (20/35, 222 YDS, TD) - Sam Bradford (23/36, 255 YDS, INT)
RB: John Skelton (4 CAR, 38 YDS) - Steven Jackson (29 CAR, 130 YDS)
WR: Early Doucet (6 REC, 78 YDS) - Brandon Lloyd (5 REC, 80 YDS)
Apropos Drama: Das eigentlich schwache Spiel wurde in der Overtime durch einen 99 Yard-Punt-Return-Touchdown von Patrick Peterson entschieden.
Tennessee Titans (4-4) - Cincinnati Bengals (6-2) 17:24 (3:0, 14:7, 0:7, 0:10)
QB: Matt Hasselbeck (24/41, 272 YDS, 2 TD) - Andy Dalton (22/39, 217 YDS, 3 TD)
RB: Chris Johnson (14 CAR, 64 YDS) - Cedric Benson (20 CAR, 78 YDS)
WR: Lavelle Hawkins (5 REC, 63 YDS, TD) - A.J. Green (7 REC, 83 YDS)
Oakland Raiders (4-4) - Denver Broncos (3-5) 24:38 (3:7, 14:0, 7:17, 0:14)
QB: Carson Palmer (19/35), 332 YDS, 3 TD, 3 INT) - Tim Tebow (10/21, 124 YDS, 2 TD)
RB: Michael Bush (19 CAR, 96 YDS) - Willis McGahee (20 CAR, 163 YDS, 2 TD)
WR: Jacoby Ford (5 REC, 105 YDS, TD) - Eric Decker (3 REC, 47 YDS, TD)
Indianapolis Colts (0-9) - Atlanta Falcons (5-3) 7:31 (0:14, 7:7, 0:7, 0:3)
QB: Curtis Painter (13/27, 98 YDS,INT) - Matt Ryan (14/24, 275 YDS, 3 TD, INT)
RB: Donald Brown (16 CAR, 70 YDS) - Michael Turner (19 CAR, 71 YDS, TD)
WR: Austin Collie (4 REC, 32 YDS) - Julio Jones (3 REC, 131 YDS, 2 TD)
New Orleans Saints (6-3) - Tampa Bay Buccaneers (4-4) 27:16 (7:0, 10:3, 7:3, 3:10)
QB: Drew Brees (27/36, 258 YDS, 2 TD, INT) - Josh Freeman (27/37, 249 YDS, TD, INT)
RB: Chris Ivory (15 CAR, 67 YDS), Pierre Thomas (8 CAR, 66 YDS, TD) - LeGarrette Blount (13 CAR, 72 YDS)
WR: Jimmy Graham (6 REC, 78 YDS), Darren Sproles (5 REC, 57 YDS, TD) - Preston Parker (3 REC, 56 YDS)
Washington Redskins (3-5) - San Francisco 49ers (7-1) 11:19 (0:0, 3:13, 0:3, 8:3)
QB: John Beck (30/47, 254 YDS, TD, INT) - Alex Smith (17/24, 197 YDS, TD)
RB: Roy Helu (10 CAR, 41 YDS) - Frank Gore (19 CAR, 107 YDS)
WR: Roy Helu (14 CAR, 105 YDS) - Michael Crabtree (5 REC, 51 YDS)
Houston Texans (6-3) - Cleveland Browns (3-5) 30:12 (14:3, 10:0, 3:3, 3:6)
QB: Matt Schaub (14/23, 119 YDS, INT) - Colt McCOy (14/22, 146 YDS, TD, INT)
RB: Arian Foster (19 CAR, 124 YDS, TD), Ben Tate (12 CAR, 115 YDS, TD) - Chris Ogbonnaya (13 CAR, 28 YDS)
WR: Owen Daniels (3 REC, 32 YDS) - Josh Cribbs (5 REC, 50 YDS, TD)
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