Referee-Lockout
Ein Spieler-Lockout ist eine Sache, aber der laufende Referee-Lockout in der NFL ist an Wahnsinn kaum mehr zu überbieten. Die Faktenlage: Die NFL konnte sich bislang mit den Refs nicht auf einen neuen Tarifvertrag einigen und hat die Offiziellen deshalb ausgesperrt. Ein Ende ist nicht abzusehen.
Die Refs verlangten angeblich 8 Prozent mehr Gehalt, die NFL soll wohl nur 2,85 Prozent angeboten haben - die Top-Refs verdienen etwa 90.000 Dollar im Jahr. Die NFL will unter anderem auch, dass die Refs full-time arbeiten, diese wollen ihre anderen Full-Time-Jobs (Ed Hochuli ist beispielsweise Anwalt) aber nicht aufgeben. Die NFL ist übrigens die einzig große US-Sport-Liga, die immer noch Teilzeit-Refs hat. Die NFL will außerdem drei neue Referee-Crews hinzufügen, auch dagegen wehren sich die Offiziellen.
Die Konsequenz: Die NFL hat die Refs durch Replacement Officials ersetzt. Problem: Die Ersatz-Refs (u.a. ist mit Shannon Eastin zum ersten Mal eine Frau dabei) sind, wie man in der Preseason gesehen hat, einfach nur grauenvoll.
"Es ist peinlich"
Sie können eigentlich gar nichts dafür. Es geht einfach viel zu schnell für sie. Teilweise kennen sie die Regeln auch einfach nicht. Die "Chicago Tribune" schrieb: Es ist, als ob ein Fahranfänger eine Woche nach der Führerschein-Prüfung die Indy 500 fährt.
Und auch einige Spieler sind deutlich geworden. "Diese Ersatzrefs sind schrecklich. Ganz ehrlich, es ist peinlich", schrieb Vikings-Punter Chris Kluwe bei Twitter.
Der entscheidende Punkt: Im Moment sind es nur Preseason-Spiele. Wen kümmert es, wenn da ein Fehler der Refs ein Spiel entscheidet? Nicht wirklich jemand. Aber was, wenn ein Team in der Regular Season aufgrund der Inkompetenz der Ersatzrefs verliert und am Ende womöglich deshalb die Playoffs verpasst? Der Aufschrei wird groß sein. Und das alles im Milliarden-Geschäft NFL. Es ist schier unfassbar.
Der Spielplan der neuen NFL-Saison