Game of the Week: New York Giants - Green Bay Packers (Mo., 2.20 Uhr)
Es ist das Duell der beiden letzten Super-Bowl-Champions. Und ein Duell zweier Division-Leader. Also ein absoluter Kracher. Die Packers haben nach einem schwierigen 2-3-Start, der allerdings diese sehr kontroverse Pleite beim Referee-Skandal in Seattle beinhaltete, fünf Spiele in Folge gewonnen.
Das Beeindruckende daran: Green Bay gewinnt, obwohl man so viele Hochkaräter ersetzen muss. In der Defense fehlen Defensive Back Charles Woodson und Linebacker Clay Matthews, in der Offense fehlt Receiver Greg Jennings - dass die Packers trotzdem on fire sind, ist bemerkenswert.
Ein Hauptgrund für den Erfolg ist natürlich wieder die Performance von Aaron Rodgers, der eine überragende Saison (27 TD, 6 INT) spielt, obwohl kein anderer Quarterback in der NFL so viele Sacks (32) einstecken muss. Der amtierende MVP hat aber trotzdem aktuell das beste Passer-Rating (107,3) der Liga vorzuweisen.
Auf Seiten der Giants sieht die Welt nach zwei Niederlagen in Folge nicht mehr so rosig aus. Eli Manning war zuletzt bei der Pleite in Cincinnati richtig schwach, er hat seit drei Spielen keinen einzigen Touchdown-Pass mehr geworfen, es ist die längste Durststrecke seit seiner Rookie-Saison.
Die Giants hoffen, dass sich Manning wie bis jetzt eigentlich immer nach einer Bye Week mit einer starken Leistung zurückmeldet. In der Regular Season hat Manning die Packers zwar noch nie geschlagen (0-3), aber dafür zweimal in den Playoffs auf dem Weg zu den Super-Bowl-Titeln der G-Men.
Es sollte eine ganz enge Kiste werden, bei der Green Bay etwas Angst haben muss, dass die Kicker das Spiel entscheiden. Denn Mason Crosby (11/18 FG in der Saison), eigentlich die Zuverlässigkeit in Person, steckt momentan in einer brutalen Krise. Im Gegensatz zu Giants-Kicker Lawrence Tynes (28/31 FG), der aktuellen Nr. 1 in der Liga in Sachen Punkte (109).
Monster of the Week: Von Miller
Peyton hier, Manning da. Das Comeback des viermaligen MVP bleibt weiterhin das große Thema in Denver. Manning hat bewiesen, dass er trotz der langen Pause weiterhin zur Creme de la Creme in der NFL gehört.
Doch er ist sicherlich nicht alleine dafür verantwortlich, dass die Broncos an der Spitze der AFC West stehen. Einen gehörigen Anteil daran hat auch Von Miller. Das Defensiv-Monster sorgt bei den gegnerischen Reihen im wahrsten Sinne des Wortes für Angst und Schrecken.
"Ich weiß gar nicht, wie ich ihn beschreiben soll. Er ist einfach von Natur aus stark. Einige Spieler kommen über ihre Kraft, andere über ihren Speed oder ihre Reichweite. Aber er ist offenbar mit dem totalen Paket gesegnet", lobt Denvers Coach John Fox seinen Linebacker in den höchsten Tönen.
Von einigen Experten wird Miller sogar ins MVP-Rennen geschickt, nachdem er in der letzten Woche Chargers-Quarterback Philip Rivers mit drei Sacks erledigte. Sein Opfer in dieser Woche wird wohl Brady Quinn sein. Wen Miller vor die Nase setzt bekommt, dürfte allerdings relativ egal sein. Zusammen musste das Duo Quinn und Matt Cassel bereits gegen die Bengals vier Sacks hinnehmen. Ihr Schicksal scheint also vorbestimmt zu sein.
Return of the Week: Plaxico Burress
Plax is back! Der Wide Receiver unterzeichnete unter der Woche einen neuen Vertrag bei den Steelers und kehrt damit zu seinen Anfängen zurück. Der mittlerweile 35-Jährige spielte bereits von 2000 bis 2004 in Pittsburgh.
"Nach seinem Workout bin ich positiv überrascht. Er ist in einer richtig guten Verfassung", so Head Coach Mike Tomlin. Burress wurde deshalb zu einer Option, weil die Steelers Verletzungsprobleme auf der Receiver-Position haben. Vor allem in der Red Zone sollte er helfen können. Doch nicht nur wegen ihm heißt das Motto vor dem Duell gegen die Browns: Back to the roots!
Durch die Ausfälle von Ben Roethlisberger (Schulter) und Byron Leftwich (Rippen) feiert auch Charlie Batch sein Comeback. Zuletzt startete der Routinier am 27. Dezember 2012 beim 27:0-Erfolg über St. Louis.
"Wir können uns auf Charlie verlassen. Er kennt das Spiel und unser System", zeigt sich Cornerback Keenan Lewis optimistisch. Eine kuriose Randnotiz dabei: Zuletzt hieß es im November 2003: Batch to Burress - Touchdown Steelers! Es war der erste und bislang einzige TD-Pass, den der Quarterback auf Plax zustande brachte.
Misery Bowl of the Week: Arizona Cardinals - St. Louis Rams (So., 22.25 Uhr)
Es begann am 4. Oktober 2012. Die Rams bezwangen Arizona mit 17:3 und knackten die .500-Marke. Die Cardinals kassierten zwar an diesem Tag ihre erste Saisonniederlage, wiesen aber immer noch eine starke 4-1-Bilanz auf.
So weit, so gut. Oder auch nicht. Denn seit dieser Partie ging es für beide Teams nur noch steil bergab. Zusammen kassierten Arizona und St. Louis satte neun Pleiten, nur unterbrochen durch das Rams-Unentschieden in San Francisco. Nun kommt es erneut zum Duell. Eine Serie dürfte also zu Ende gehen. Die Cards setzen dabei mal wieder auf einen neuen Quarterback, nachdem John Skelton gegen Atlanta auf ganzer Linie enttäuschte.
Ken Whisenhunt schenkt Rookie Ryan Lindley das Vertrauen: "Wir wollen ihm die Chance geben, sich zu beweisen. Mal schauen, ob er uns helfen und nach vorne bringen kann." Zumindest um Interceptions braucht sich Lindley keine Sorgen machen. Die Rams konnten in den letzten fünf Partien keinen einzigen Turnover erzwingen. So schlecht waren seit 1950 gerade einmal zwei Teams: die Colts im letzten Jahr und die Redskins 2006.
Mystery of the Week: San Francisco 49ers
Alex Smith? Colin Kaepernick? Oder sogar beide? Auf welchen Quarterback 49ers-Coach Jim Harbaugh in New Orleans setzen wird, ist weiterhin ungewiss. Die Diskussion nahm Fahrt auf, als Kaepernick im Monday Night Game mit 243 Yards und 2 TD-Pässen absolut überzeugen konnte.
Noch hält sich der Backup mit Kampfansagen in Richtung Smith allerdings zurück. "Ich wollte einfach nur zeigen, was ich drauf habe und das ich das Potential habe, ein Starting-Quarterback zu sein. Das ist alles", macht Kaepernick seine Ansprüche dennoch mehr als deutlich.
Smith, der nach seiner Gehirnerschütterung wohl von den Ärzten grünes Licht bekommen wird, dürfte die Leistung seines Rivalen mit Argwohn beobachtet haben. Dabei kann sich der Quarterback auf den ersten Blick wenig vorwerfen.
Smith liegt im Quarterback-Rating mit 104,1 knapp hinter solch illustren Namen wie Rodgers, Brady, Manning oder RG3. Allerdings schwächelte der 28-Jährige in dieser Saison bei Third-Down-Situationen und liegt in dieser Statistik ligaweit nur auf Platz 25.
Fans of the Week: Philadelphia Eagles
Eagles-Fans haben momentan nicht viel zu lachen. Die Postseason ist für den vermeintlichen Super-Bowl-Anwärter außer Reichweite. Zudem kassierte Philly zuletzt sechs Pleiten in Folge.
Gerade Eagles-Coach Andy Reid steht in der Kritik und dürfte in den nächsten Wochen eine Art Abschiedstournee geben. Auf Standing Ovations wird der 54-Jährige dabei vergeblich warten. Nicht wenige Experten erwarten beim Heimspiel gegen die Panthers eine aggressive Stimmung im Lincoln Financial Field.
Wenn es überhaupt noch Anhänger gibt, die den Weg ins Stadion finden. Im Internet kursieren schon die wildesten Gerüchte. Offenbar wurden einigen Fans angeboten, ihren Montagabend doch besser zu Hause zu verbringen. Als Gegenleistung würde man übrig gebliebene Halloween-Süßigkeiten bekommen, unter anderem 23 Snickers.
"Wer will schon an einen kalten Montagabend das nächste Eagles-Debakel erleben?", lautet die Anzeige. Man darf gespannt sein, ob ein Eagles-Fans auf den Deal eingeht.
NFL: Week 12 im Überblick