Die große Show der Running Backs!

Von Adrian Franke
12. Januar 201408:57
Patriots-RB LeGarrette Blount war gegen die Colts der überragende Mann auf dem Platzgetty
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Wie schon im letzten Playoff-Duell beider Teams wurde Marshawn Lynch zum Schrecken der New Orleans Saints. Der Running Back der Seattle Seahawks lief die Saints im Divisional Game in Grund und Boden und trug die Hawks in die nächste Runde. New Orleans stand sich mehrfach selbst im Weg. In der AFC ist New England mit einem Statement-Sieg ins Championship Game eingezogen. Die Patriots liefen die Indianapolis Colts in Grund und Boden, Running Back LeGarrette Blount erwischte mit vier Touchdowns einen absoluten Sahnetag.

NFC Divisional Round

No. 1 Seattle Seahawks (13-3) - No. 6 New Orleans Saints (11-5) 23:15 (6:0, 10:0, 0:0, 7:15) BOXSCORE

Im Dauerregen und -wind von Seattle war schnell klar: Das von beiden Teams extrem physisch geführte Spiel wird über das Running Game gewonnen. Seattle ließ von Beginn an keine Zweifel daran aufkommen, wer hier dominiert. Marshawn Lynch (28 CAR/140 YDS) brach immer wieder durch Tackles und sorgte für sein erstes 100-Yard-Game seit sechs Spielen. Dazu erlief Beast Mode die einzigen beiden Hawks-TDs.

So war es auch Lynch, der gegen eine tapfer kämpfende Saints-Defense 2:40 Minuten vor dem Ende für die Vorentscheidung sorgte. Lynch trieb die Offense das ganze Spiel über an und lief schließlich aus 31 Yards in die Endzone. Die Seahawks führten damit 23:8, wenngleich New Orleans noch mit einem Touchdown von Marques Colston antwortete.

Die Saints holten sich sogar den folgenden Onside Kick, konnten in 24 Sekunden ohne Timeout aber nicht mehr punkten. "Es ist immer hart, wenn man so weit kommt und es dann nicht zu Ende bringen kann", haderte Head Coach Sean Payton anschließend.

Saints kurz vor der Wende

Dabei sah es zuvor im Schlussviertel danach aus, als könnten die Saints die Partie kippen. Khiry Robinson lief aus einem Yard zum Touchdown, Mark Ingram holte die 2-Point-Conversion. Die Defense der Gäste erzwang zwei schnelle Punts und Drew Brees (24/34, 309 YDS), dem in der kompletten ersten Halbzeit lediglich 34 Passing-Yards gelungen waren, fand seinen Rhythmus immer besser. SPOX

Als den Saints dann ein 52-Yard-Pass zu Robert Meachem gelang, den Earl Thomas beinahe abgefangen hätte, aber letztlich in die Arme des Receivers abfälschte, schien das Momentum endgültig zu kippen. Shayne Graham, der schon im ersten Viertel ein Field Goal verschossen hatte, kickte aber erneut daneben und so erhielt Seattle 3:51 vor dem Ende den Ball zurück und Lynch sorgte für eine klarere Führung.

Dennoch hatten die Saints nach dem gewonnen Onside Kick per Hail Mary die Chance auf den Ausgleich. Colston fing einen Pass zwar fünf Sekunden vor dem Ende in der Hälfte der Seahawks, statt ins Aus zu gehen und die Uhr anzuhalten, versuchte er aber einen Querpass. Dieser ging allerdings nach vorne und durch die darauf folgende 10-Sekunden-Strafe war die Partie beendet.

New Orleans steht sich selbst im Weg

Die Aktion des Receivers stand sinnbildlich für die eigenen Fehler, die New Orleans den kaum für möglich gehaltenen Sieg in Seattle kosteten. Neben Colstons Aussetzer fumbelte Running Back Mark Ingram Anfang des zweiten Viertels, was Lynch mit einem TD-Run aus 15 Yards bestrafte. Dazu kamen die beiden verpassten Field Goals, die am Ende schmerzten.

Außerdem spielten die Saints zwei Fourth Downs aus und schafften beide nicht, auch Brees warf einige extrem unpräzise Pässe. Die Defense spielte ohne Zweifel gut, Seattles Quarterback Russell Wilson (9/18, 103 YDS) blieb im dritten Viertel ohne Completion. Doch reichte das am Ende nicht, denn Seattle wurde seinem Ruf als beste Defense der Liga gerecht, stoppte die Saints in fast allen kritischen Situationen und konnte sich auf sein Running Game verlassen.

Für die Seahawks, bei denen das Comeback von Receiver Percy Harvin mit einer Gehirnerschütterung bereits zur Halbzeit beendet war, steht damit das Championship Game im eigenen Stadion an. Dort geht es gegen die Carolina Panthers oder den Division-Rivalen San Francisco. Wilson zeigte sich direkt nach dem Spiel schon fokussiert: "Wir haben noch nichts erreicht. Unser Ziel ist es, den Titel zu gewinnen."

SPOX

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AFC Divisional Round

No. 2 New England Patriots (12-4) - No. 4 Indianapolis Colts (11-5) 43:22 (14:7, 7:5, 8:10, 14:0) BOXSCORE

Was für ein Spiel von LeGarrette Blount! Der Running Back der Patriots, der bereits im letzten Regular-Season-Spiel 189 Rushing-Yards hingelegt hatte, lief die Colts mit 166 Yards (Pats-Playoff-Rekord) in Grund und Boden und zog Indianapolis, das durch seine Offense im Spiel geblieben war, zu Beginn des Schlussviertels den Zahn: Aus 73 Yards lief er zum vierten Mal in die Endzone und brachte die Pats mit 36:22 in Führung.

Das war der Genickbruch für die Gäste, zumal Quarterback Andrew Luck (20/41, 331 YDS, 2 TDs) direkt im Gegenzug seine dritte Interception warf. Luck unterliefen insgesamt sieben Picks in zwei Playoffspielen, nach nur neun in der kompletten Regular Season. Während Indianapolis in der Vorwoche gegen Kansas City mit seinen Turnovern noch davon kam, bestraften die effizienten Patriots die Fehler des Gegners.

Patriots eiskalt

Nach Lucks erster Interception brachte Blount die Patriots im ersten Viertel in Führung, den dritten Pick bestrafte Stevan Ridley im Schlussviertel aus drei Yards und machte so alles klar. Ohnehin bestätigte New England seine neue Identität als Running Team: Die Pats liefen bei 46 Versuchen für 234 Yards und erzielten alle ihre sechs Touchdowns gegen die sechstschwächste Run-Defense der Liga durch Laufspielzüge - ein neuer AFC-Playoff-Rekord.

So blieb Quarterback Tom Brady (13/25, 198 YDS) sogar ohne Touchdown-Pass. Zuletzt hatte es über 40 Patriots-Punkte ohne direkte Brady-Beteiligung 2001 gegeben, ebenfalls gegen die Colts. "Wir haben eine tolle Leistung abgeliefert, seit Thanksgiving funktioniert unser Running Game wirklich gut. Unsere Offensive Line war überragend heute. Wenn wir keine Fehler machen, sind wir schwer zu schlagen", zeigte er sich anschließend zufrieden. SPOX

Colts zu inkonstant

Die Colts dagegen spielten wie schon im Wildcard-Spiel gegen die Chiefs nicht konstant genug. Luck bot spektakuläre TD-Pässe zu Lavon Brazill aus 38 Yards im ersten und aus 35 Yards im dritten Viertel und brachte die Colts immer wieder ran, auch Receiver T.Y. Hilton (103 Yards) bot eine gute Leistung. Der Defense fiel allerdings überhaupt nichts gegen das Running Game der Patriots ein und dazu kamen die Turnover.

New England dagegen leistete sich nur einen Fehler mit Folgen, im zweiten Viertel vermasselten die Patriots beim Punt den Snap, was in einem Safety resultierte. Ansonsten bestimmten sie mit ihrem starken Running Game das Spiel und die Uhr - die Hausherren waren an diesem Abend schlicht eine Nummer zu groß für die Colts, bei denen Björn Werner nur ein Tackle-Assist gelang.

So hatte New England mit der mittlerweile klaren Führung von 43:22 in der Schlussphase auch keine Probleme, die Uhr auslaufen zu lassen. Lucks vierter Pick in der letzten Spielminute beendete schließlich die Partie. Mit einem dominanten Auftritt vor allem in der zweiten Halbzeit sicherten sich die Patriots letztlich relativ souverän zum dritten Mal in Folge das Ticket zum AFC-Championship-Game, als nächstes geht es gegen San Diego oder nach Denver.

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Die Divisional Round im Überblick