Roster-Cuts und Bills-Verkauf

Von Adrian Franke
30. August 201413:53
Terrelle Pryor scheint plötzlich wieder auf dem Markt zu seingetty
Werbung

Die vorletzten Roster-Cuts haben einige prominente Opfer gefordert, so sind BenJarvus Green-Ellis und Terrelle Pryor plötzlich wieder auf dem Markt. Johnny Manziel darf weiter auf Einsatzzeiten in Pittsburgh hoffen, während sich Jon Bon Jovi wohl vorerst aus dem Bills-Verkauf zurückziehen muss. Außerdem: Morris Claiborne plagen Schmerzen, Jerome Simpson wurde gesperrt und die Raiders geben Schaub weiter Zeit.

Green-Ellis entlassen: Die Cincinnati Bengals haben sich von BenJarvus Green-Ellis getrennt. Der Running Back war zuletzt hinter Rookie Jeremy Hill und Giovani Bernard zurückgefallen und schlug sich zudem in den vergangenen beiden Wochen mit einem Magenvirus herum. Der 29-Jährige, der seit 2010 die viertmeisten Rushing-TDs der NFL verzeichnen konnte, dürfte aber schnell ein neues Team finden.

"Es ist schwierig, so einen tollen Spieler und Menschen zu entlassen", gab Head Coach Marvin Lewis zu: "Er war ein herausragender Spieler und Teamkamerad, zudem ein Mentor für unsere jungen Spieler. Auch abseits des Platzes war er ein super Typ. Wir danken ihm für alles, was er gemacht hat, und wünschen ihm viel Glück für die Zukunft."

Buffalo tauscht Backup-QBs: Jordan Palmer hat sich nicht lange in Buffalo gehalten. Der Quarterback wurde nach nicht mal einer Woche wieder entlassen, im Gegenzug verpflichteten die Bills mit Kyle Orton einen neuen Backup. Außerdem entließ Buffalo Pro-Bowl-Punter Brian Moorman.

Bon Jovi macht einen Rückzieher: Einem Bericht der "New York Post" zufolge ist Jon Bon Jovi vorerst nicht mehr im Rennen um die zum Verkauf stehenden Buffalo Bills. Der Rockstar ist demnach nicht mehr Mitglied der aus Toronto stammenden Inverstoren-Gruppe, die um die Bills mitbietet.

Der Grund dafür ist dem Bericht zufolge ein finanzielles Problem: Da Bon Jovi als Kopf der Gruppe Haupteigentümer geworden wäre, hätte er laut NFL-Regeln 30 Prozent des Kaufpreises aufbieten müssen. Da sein Vermögen auf rund 300 Millionen Dollar geschätzt wird, hätte die Gruppe maximal 1,1 Milliarden bieten können - mutmaßlich zu wenig.

Angeblich hilft ihm die Investmentbank Morgan Stanley, die den Verkauf verwaltet, bereits, eine neue Investorengruppe zu finden. Als Favorit gelten nach wie vor Terry und Kim Pegula, denen schon die Buffalo Sabres gehören. Angeblich bieten sie mindestens 1,2 Milliarden Dollar für die Bills. Bis Oktober soll der Verkauf abgeschlossen sein.

Spielt Manziel gegen Pittsburgh? Obwohl sich die Cleveland Browns schon längst auf Brian Hoyer als Starting-QB festgelegt haben, reißen die Spekulationen um Einsatzzeiten von Rookie Johnny Manziel nicht ab. Head Coach Mike Pettine bestätigte jetzt erneut, dass es einige speziell für Manziel entworfene Spielzüge gebe, mit denen er zum Saisonauftakt in Pittsburgh Spielzeit bekommen könnte.

"Das ist etwas, worüber wir diskutieren", erklärte Pettine nach dem letzten Preseason-Spiel der Browns: "Wir werden darüber sprechen, wie wir den Game Plan angehen und wie wir unsere Spieler einsetzen." Ohne den suspendierten Josh Gordon dürfte Cleveland die Playmaking-Fähigkeiten von Manziel gebrauchen.

Seahawks entlassen Pryor: Trotz einiger guter Auftritte in der Preseason hatte Terrelle Pryor auch in Seattle Probleme mit seiner Wurfgenauigkeit. Nach vier Monaten ist das Gastspiel des Backup-Quarterbacks bei den Seahawks daher beendet: Am Freitag entließ der Titelverteidiger den 25-Jährigen.

"Es war eine tolle Erfahrung in Seattle. Großartige Trainer, großartige Betreuer", teilte Pryor via Twitter mit. Damit ist Tarvaris Jackson erster Backup für Russell Wilson.

Claiborne wird fit gespritzt: Die ohnehin ramponierte Cowboys-Defense hat ein weiteres Sorgenkind. Cornerback Morris Claiborne verriet am Donnerstag den "Dallas Morning News", dass er vor dem Saisonauftakt fit gespritzt werden muss. Claiborne hatte sich zuvor ein Schultergelenk verstaucht.

"Das schwierigste Thema ist der Schmerz", erklärte der 24-Jährige: "Kann man den Schmerz verkraften? Der Schmerz ist da und geht nicht weg." Da Orlando Scandrick die ersten vier Spiele gesperrt verpasst, brauchen die Cowboys Claiborne unbedingt.

Ngata muss blechen: Haloti Ngata wurde für seinen Tritt im Preseason-Spiel gegen die Redskins bestraft. Der Ravens-DT hatte Skins-Guard Shawn Lauvao in die Seite getreten, während des Spiels wurde die Aktion nicht geahndet. Die NFL verdonnerte ihn jetzt nachträglich zu einer Strafe in Höhe von 8.268 Dollar.

Simpson gesperrt: Wie erwartet verpasst Jerome Simpson den Saisonstart. Die Drei-Spiele-Sperre gegen den Receiver der Minnesota Vikings bleibt trotz dessen Einspruchs bestehen, Simpson wird zudem während der drei Wochen kein Gehalt kassieren. Der 28-Jährige wurde im Januar wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss festgenommen, bereits 2012 war er wegen Drogenbesitzes gesperrt worden.

Und sonst so? Obwohl Rookie Derek Carr im letzten Preseason-Spiel gegen Seattle mehr als überzeugte und die bisherigen Leistungen von Konkurrent Matt Schaub in den Schatten stellte, sind die Raiders noch nicht bereit, sich auf den Rookie als Starter festzulegen. Wie Head Coach Dennis Allen am Freitag erklärte, wartet das Team noch ab, wie sich Schaubs Ellbogenverletzung entwickelt. Anfang nächster Woche soll eine Entscheidung getroffen werden.

Michael Sams Chancen auf einen Kaderplatz steigen weiter. Der offen homosexuelle Rookie überstand einen 17-Spieler-Cut der Rams am Freitag, fünf weitere Spieler müssen noch gehen. Dagegen erwischte es Berichten zufolge unter anderem Quarterback Garrett Gilbert und Tackle Mitchell Van Dyk. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich zu Saisonbeginn in einem Kader sein werde", gab sich Sam selbstbewusst: "Entweder bei den Rams oder bei einem anderen NFL-Team."

Auch von Sammy Watkins gibt es derweil gute Nachrichten. Der Bills-Receiver, der sich während der Preseason gleich zwei Mal an den Rippen verletzt hatte, wird laut Insider-Informationen bis zum Start der Regular Season gegen die Chicago Bears fit.

Die NFL im Überblick