Buffalo Bills (6-5) - New York Jets (2-9) 38:3 (7:3, 7:0, 17:0, 7:0) BOXSCORE
Keine Möglichkeit zu trainieren, Schneechaos in der Heimat, "Heimspiel" in einer fremden Stadt - alles kein Problem! Die Bills haben ihre Chance auf die Playoffs am Leben gehalten und den Jets die nächste Klatsche in einer mehr als peinlichen Saison beigebracht. Dabei fungierte die dramatische Lage in Buffalo sogar als Extramotivation, wie Scott Chandler nach dem Spiel erklärte.
"Es war eine Art Tribut an die Leute in Buffalo", so Chandler, der seinen Touchdown im zweiten Viertel mit einer Art Schnee-Schaufel-Bewegung in der Endzone gefeiert hatte, "wir wollten unseren Fans etwas bieten. Wir sind dankbar für die Leute, die heute hier gewesen sind, und stehen hinter allen in unserer Heimat." Kyle Orton pflichtete ihm bei: "Wir hatten es ja noch leicht, die Leute zuhause haben die schwierigere Aufgabe."
In der Tat zeigte Buffalo in Detroit sogar seine vielleicht beste Saisonleistung. Orton (24/32, 230 YDS, 2 TD) spielte sehr solide, Receiver Robert Woods (9 REC, 118 YDS, 1 TD) machte ein großartiges Spiel und sowohl Fred Jackson als auch Anthony Dixon erliefen weitere Scores. Nicht zu vergessen Manny Lawson, der einen geblockten Punt zurück in die Endzone trug.
"Eine schreckliche Leistung"
Die Jets waren derweil - wieder mal - ein dankbarer Gegner. Die O-Line ließ gleich 7 Sacks zu, ein Passing Game kam daher im ganzen Spiel nicht zustande. Michael Vick (7/19, 76 YDS, INT) wurde in der zweiten Hälfte durch Geno Smith (10/12, 89 YDS) ersetzt, der allerdings auch nicht verhindern konnte, dass die Jets ihre höchste Niederlage gegen Buffalo seit 1989 einstecken mussten.
"Das war eine schreckliche Leistung", fasste Coach Rex Ryan das Ganze zusammen. "Wir haben nicht geblockt, nicht getackled, wir haben überhaupt nichts getan." Wenn ein Team in einem Spiel nur ein einziges Mal überhaupt in die Red-Zone kommt, liegt die Bezeichnung "überhaupt nichts" in der Tat ziemlich nahe.
New Orleans Saints (4-7) - Baltimore Ravens (7-4) 27:34 (7:7, 10:7, 0:10, 10:10) BOXSCORE
Der Superdome als Festung? So langsam muss man diese Bezeichnung wohl aufgeben - die Saints kassierten gegen Baltimore bereits die dritte Heimniederlage in Folge. Ironischerweise ist New Orleans damit aber immer noch nicht raus aus dem Playoff-Rennen. Vielmehr führen die Saints noch immer gemeinsam mit Atlanta ihre Division an - gut, wenn man in der NFC South spielen darf.
Dabei hatten Drew Brees' Mannen das Spiel bis Mitte des dritten Viertels noch eng gehalten. Zwar ging Baltimore zweimal in Führung, Brees (35/45, 420 YDS, 3 TD, INT) fand jedoch sowohl Jimmy Graham als auch Marques Colston für Touchdowns, dank eines weiteren Field Goals durch Shayne Graham ging die Heimmannschaft sogar mit einer hauchdünnen 3-Punkte-Führung in die Halbzeitpause.
Doch knapp 5 Minuten vor Ende des dritten Durchgangs war es dann ausgerechnet der bis dahin überragende Quarterback, der eine haarsträubende Interception warf - Will Hill nahm das Geschenk dankend an und brachte die Ravens mit einem Return aus 44 Yards abermals in Führung. Danach kam New Orleans nicht mehr auf weniger als 7 Punkte ran an die Gäste.
Forsett als Matchwinner
Neben Hill durfte sich Baltimore vor allem bei seinem Running Back für den Sieg bedanken - Justin Forsett (22 CAR, 182 YDS) erlief im Superdome nicht nur ein Career High an Yards, er zeichnete mit 2 TDs (unter anderem dem entscheidenden im Schlussviertel) auch hauptverantwortlich für den Sieg seines Teams. Der NFL-Führende in Sachen Yards per Carry konnte sich dabei abermals auf eine starke O-Line verlassen: "Sie haben die Wege für mich offen gehalten."
Das Running Game war dermaßen stark, dass Joe Flacco (18/24, 243 YDS, TD) sich nicht überanstrengen musste. Sein einziger TD war ein 15-Yard-Pass auf Steve Smith (4 REC, 89 YDS) im ersten Viertel. Die Ravens sind damit weiterhin den Cincinnati Bengals in der AFC North auf den Fersen.
Und die Saints? Die haben keine Zeit, sich über die nächste Heimniederlage aufzuregen. "Wir dürfen nicht dünnhäutig sein und im nächsten Spiel mentale und physische Härte zeigen", forderte Coach Sean Payton, "denn da geht es offensichtlich um einiges." Am Sonntag muss New Orleans in Pittsburgh ran.
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