Murray unters Messer

Von Adrian Franke
16. Dezember 201414:32
DeMarco Murray ist der wichtigste Offensivspieler der Cowboys - und der erfolgreichste RB der Ligagetty
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DeMarco Murray droht am Sonntag gegen Indianapolis auszufallen, die Cowboys-Sorgen im Run Game wachsen damit. Johnny Manziel und Robert Griffin III dürfen sich derweil nochmals beweisen, während die Denver Broncos Linebacker-Ausfälle plagen. Außerdem: Jon Gruden geht nicht nach Oakland, Arizona baut auf Ryan Lindley und das Texans-QB-Karussell dreht sich weiter.

Murray unters Messer - Free verletzt: Die Dallas Cowboys haben für den Sieg in Philadelphia am Sonntagabend womöglich einen hohen Preis bezahlt: Running Back DeMarco Murray brach sich während der Partie einen Knochen in der Hand und musste am Montag operiert werden. Das bestätigte Cowboys-Coach Jason Garrett.

Dennoch ist sein Status für den Sonntag noch offen. "Es steht noch nicht fest, ob er ausfällt. Wenn die Reaktion nach der OP gut ist, könnte er am Wochenende spielen. Vermutlich ist es eine mutige Hoffnung, aber wir werden einfach abwarten", so Garrett weiter.

Sollte Murray nicht spielen können, müssten die Cowboys gegen Indianapolis womöglich verstärkt auf ihr Passing Game bauen - zumal wohl auch Right Tackle Doug Free ausfallen wird. Free verletzte sich gegen die Eagles am Knöchel, laut dem "Fort Worth Star-Telegram" wird er die letzten beiden Spiele der Regular Season verpassen.

Browns halten an Manziel fest: Manziels NFL-Start-Debüt war ein einziges Desaster, der Rookie konnte die zuvor ohnehin unverhältnismäßig hohen Erwartungen nicht mal ansatzweise erfüllen. Dennoch darf sich Manziel weiter beweisen: Coach Mike Pettine kündigte am Montag an, dass der 22-Jährige seinen Startplatz behalten wird. Er glaube, dass sich Manziel über die beiden verbleibenden Spiele steigern und den Browns die Chance geben wird, die Partien zu gewinnen.

Saisonaus für Locker: Die Saison von Jake Locker ist beendet. Tennessees Backup-QB hatte den ebenfalls verletzten Zach Mettenberger am Sonntag vertreten, zog sich allerdings erneut eine Schulterverletzung zu und muss operiert werden.

Die Titans müssen die Saison jetzt mit Charlie Whitehurst beenden, darüber hinaus scheint es kaum vorstellbar, dass der verletzungsanfällige sowie auf dem Platz nach wie vor viel zu inakkurate Locker, der zudem immer wieder Probleme in der Pocket offenbarte, eine Zukunft in Tennessee hat. Lockers Vierjahresvertrag endet nach der Saison.

Cards: Lindley darf ran: Cards-QB Drew Stanton (Knie) wird aller Voraussicht nach zumindest die verbleibenden beiden Regular-Season-Spiele verpassen, Arizona hofft, dass er bis zu den Playoffs wieder zurück ist. Am Montag sorgte Coach Bruce Arians dann für Klarheit für das kommende Division-Duell gegen Seattle: Ryan Lindley, nicht Rookie Logan Thomas, darf ran.

Gleichzeitig wollen sich die Cards aber alle Möglichkeiten gegen die dominante Seahawks-Offense offen halten: Arians bestätigte, dass das Team unter der Woche an einigen besonderen Spielzügen für den athletischen Thomas arbeiten wird.

Darf RG III starten? Nachdem sich Colt McCoy am Sonntag erneut verletzte, erhielt Robert Griffin III eine weitere Chance in Washington - und nutzte diese offenbar. Zwar steckte RG III erneut viele Sacks ein, lieferte aber sein insgesamt im Lauf- wie im Passspiel wohl bestes Saisonspiel ab.

Coach Jay Gruden erklärte gegenüber dem "NFL Network": "Er erhält diese Woche gegen die Eagles jede Chance, sich den Job wieder zu schnappen und ihn zu behalten." Darüber hinaus deutete Gruden an, die Offense basierend auf Griffins Stärken auf das Spiel vorzubereiten.

LB-Schock für Denver:Die verletzungsgeplagte Saison von Danny Trevathan ist endgültig beendet. Denvers Linebacker, der erst am Sonntag nach wochenlanger Zwangspause sein Comeback gegeben hatte, zog sich Berichten zufolge eine Patellasehnenverletzung zu und muss operiert werden.

SPOXDamit werden die Linebacker-Sorgen bei den Broncos größer: Auch Brandon Marshall verletzte sich am Sonntag am Fuß und fällt auf unbestimmte Zeit aus.

Gruden bleibt beim TV: Die Trainer-Comeback-Träume der Raiders-Fans haben am Montag ein jähes Ende gefunden. Jon Gruden verlängerte seinen Vertrag als TV-Experte bei "ESPN" bis 2021. Das teilte der Sender während des Spiels am Montagabend zwischen Chicago und New Orleans mit.

QB-Chaos in Houston: Nach Ryan Mallett vor zwei Wochen verletzte sich auch Ryan Fitzpatrick am vergangenen Sonntag schwer (Beinbruch), und wird den Rest der Saison verpassen. Zu allem Überfluss verletzte sich gegen die Colts auch Rookie Tom Savage am Knie und wird das Spiel am Sonntag gegen Baltimore verpasen. Das stellt die Houston Texans vor ein ernsthaftes QB-Problem.

Thad Lewis wurde erst vor einem Monat verpflichtet und kennt die Offense entsprechend wenig, weshalb zum Wochenbeginn Case Keenum, in der Saisonvorbereitung noch in Houston, aus dem Rams-Practice-Squad geholt wurde - und Keenum darf am Sonntag wohl ran. "Case hat da definitiv einen Vorteil, er war hier, als wir die Offense eingerichtet haben. Er war lange hier", erklärte Coach Bill O'Brien im "Houston Chronicle."

Und sonst so? Nach seinem Autounfall musste Cam Newton gegen Tampa Bay am Sonntag zuschauen, mit Backup Derek Anderson gewannen die Panthers und sind plötzlich wieder im NFC-South-Rennen. Newton hatte sich zwei leichte Brüche am Rücken zugezogen und auch sein Status für die kommende Woche ist noch offen. "Ich will niemanden aufstellen, der sich selbst nicht beschützen kann, indem er etwa dem Pass-Rush ausweicht oder mit dem Ball läuft", betonte Carolinas Coach Ron Rivera im "Charlotte Observer".

Gegen die Pittsburgh Steelers fiel Falcons-WR Julio Jones aufgrund seiner Hüftverletzung aus, zum Saisonendspurt will Jones wieder zurück sein. "Wir sind zuversichtlich, dass er diese Woche spielen kann", erklärte Falcons-Coach Mike Smith. Für Atlanta steht am Sonntag das womöglich vorentscheidende Division-Duell mit den Saints an.

Aufgrund des Sieg über die Titans am Sonntag gab es vereinzelte Kritik an den New York Jets, die sich damit wohl jede Chance auf den Top-Draft-Pick verbaut haben. Coach Rex Ryan will davon allerdings nichts wissen: "Echte Fans, echte Jets-Fans, wollen gewinnen. Da spielt es keine Rolle, welchen Pick du bekommst. Wenn es dabei jetzt um einen Peyton Manning ginge, würde ich es verstehen. Aber das ist nicht der Fall. So oder so: Wir werden in jedem Spiel kämpfen."

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