Carroll von Belichick beeindruckt: Pete Carroll lobte Bill Belichick in den höchsten Tönen, attestierte ihm einen "großartigen Job" und nannte es "eine Ehre, gegen ihn und die Patriots zu kämpfen". Beeindruckt sei er besonders ob der Tatsache, dass man vorher nie wisse, wie die Patriots spielen werden, weil Belichick seinen Gameplan immer am Gegner orientiere. Eines habe Carroll Belichick aber doch voraus: "Ich war länger bei den Jets", sagte der 63-Jährige mit einem Schmunzeln.
Beastmode pflichtbewusst: "Ich bin nur hier, damit ich keine Strafe zahlen muss", sagte und wiederholte Marshawn Lynch sage und schreibe 30 Mal für ungefähr viereinhalb Minuten und verließ dann wieder die Bühne. Nicht mal Deion Sanders konnte ihm mehr entlocken. Im letzten Jahr ging es ihm wenigstens noch "'bout that Action, Boss"...
Wilson will alle toppen: "Wir versuchen es besser zu machen als es jemals jemand zuvor gemacht hat", gab sich Quarterback Russell Wilson wenig bescheiden. Er setzte sich aber auch für seinen Buddy Marshawn Lynch ein, als er gefragt wurde, welche Regel er ändern würde: "Ich wünsche mir einfach, dass alle meinen Kumpel Marshawn in Ruhe lassen."
Der attraktive Michael Bennett: Defensive End Michael Bennett machte eines ganz klar: Er sei der zweitattraktivste Mann auf der Welt. Wer liegt also auf Platz eins? Na klar, Denzel Washington! Außerdem machte er Werbung für Von Miller von den Denver Broncos: "Kann Von überhaupt besser werden? Er ist gut im Pass Rush und kann gegen den Lauf verteidigen. Wenn J.J. Watt 100 Millionen bekommen hat, weiß ich nicht, warum Von die nicht auch bekommen wird." Ob er eine Zweitkarriere als Agent ins Auge fasst?
Sherman tanzt: Richard Sherman, der sonst so redselige Cornerback der Seahawks, gab sich eher zurückhaltend und wollte die Frage, wer denn der beste Corner im Super Bowl sein wird, nicht beantworten: "Das müssen Sie entscheiden!" Zu einem Salsa-Tanz mit einer lateinamerikanischen Schönheit ließ er sich dann aber doch hinreißen.
Belichick - Carrolls Defense dieselbe wie 1977: Patriots-Head-Coach Bill Belichick gab sich ungewohnt locker beim Media Day. Er sprach über einige mehr oder minder wichtige Themen - mit Ausnahme von irgendwas mit Bällen - und hatte großes Lob für seinen Trainerkollegen Pete Carroll übrig: "Es gibt keinen Coach in der Liga, den ich mehr respektiere." Allerdings gab er auch zu verstehen: "Coach Carroll wird Ihnen sagen, dass seine Defense die Gleiche ist, die er schon 1977 in Arkansas hat spielen lassen." Das sei aber keineswegs kritisch gemeint, sondern eher hochachtungsvoll, denn das System funktioniere immer noch.
Beeindruckt ist der dreimalige Super-Bowl-Sieger aber auch von Quarterback Russell Wilson: "Wenn er den Ball hat, ist er kein QB, sondern ein Running Back" und sei entsprechend schwierig zu stoppen. Das Highlight seines Media Days war jedoch die Frage eines kleinen Mädchen, was denn sein Lieblingsstofftier wäre. Der Coach musste nicht lange nachdenken und erklärte: "Eine Affenfingerpuppe", denn "man kann die Arme bewegen und mit dem Kopf nicken, sie spricht dann quasi mit dir..." Wer hätte es gedacht?
Gronk singt Katy Perry: In der Nacht wurden die Patriots in aller Frühe von einem Feueralarm geweckt. Jedoch nicht alle, denn Rob Gronkowski schlief wohl durch, als die Sirene ertönte. Entsprechend entspannt präsentierte sich der Tight End und las einen Abschnitt aus dem Erotikroman "A Gronking to remember", hielt es aber kurz und damit "sauber". Außerdem ließ er wissen, dass sein erster Promi-Crush Pamela Anderson war - und nicht etwa Michelle Williams von Destiny's Child, die die Frage stellte. Zudem präsentierte sich der All-Pro textsicher bei Songs von Katy Perry. Sollte die Gute also in der Halbzeitshow am Sonntag Probleme bekommen, könnte Gronk einspringen. Sein Tanztalent zeigte er ebenfalls, ließ aber wissen, dass Teamkollege Julian Edelman der schlechteste Tänzer im Team sei.
Brady, Minitrons Bart und Seahawks' Sterblichkeit: Bemerkenswertes war aus Tom Brady eher nicht herauszubekommen. Er gab sich gewohnt respektvoll gegenüber seinen Gegnern, würde Richard Sherman gerne mal persönlich kennenlernen und mag die Musik von Jay-Z.
Eine weitere interessante "Personalie" ist der Bart von Julian Edelman. Minitron erklärte, dass das Wetter in New England der Hauptgrund für das buschige Gesichtshaar sei. Aber bei einem Sieg am Sonntag käme er wohl ab.
Und dann kam auch Darrelle Revis noch zu Wort, der seinen Quarterback Brady lobte: "Wenn du sein Teamkollege wirst und siehst, wie hart er arbeitet, bekommst du noch mehr Respekt vor ihm als Spieler."
Zum Schluss lieferte dann Running Back a.k.a. Bulldozer LeGarrette Blount auch noch einen Hauch von Kampfansage, als er sagte, die Seahawks seien "nicht unsterblich". Und Katy Perry? "Ich mag sie, sie ist heiß!"
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