Bleibt Peterson in Minnesota? Die meisten Experten gehen seit Wochen davon aus, dass Adrian Peterson, der seinen Sohn mit einem Stock geschlagen hatte und dafür bis auf Weiteres gesperrt worden war, die Minnesota Vikings verlassen wird - selbst wenn er von der NFL für die kommende Saison grünes Licht erhält. Doch jetzt zeichnet sich eine Trendwende ab: Vikings-Präsident Mark Wilf meldete sich am Mittwochabend zu Wort.
"Adrian hat hier in dieser Gemeinde viel Gutes gemacht. Und er hat vieles für uns auf dem Platz geleistet. Er ist ein Spieler der Minnesota Vikings und wir würden uns darüber freuen, ihn zurückzubekommen. Natürlich hängt aber viel von der NFL und seinen eigenen Schritten ab", erklärte Wilf. Der Präsident ist damit der hochrangigste Vikings-Offizielle, der sich bislang öffentlich zu Peterson bekannt hat.
Es war zudem die erste Äußerung eines Team-Bosses seit dem 17. September, als Peterson auf die Commissioner's Exempt Liste gesetzt worden war. Die große Frage bleibt aber, ob die Vikes ihn auch weiter fürstlich entlohnen wollen: Der 29-Jährige würde aktuell in der kommenden Saison 12,75 Millionen Dollar kassieren und den Salary Cap mit 15,4 Millionen Dollar belasten.
Bucs entlassen McCown: Die Tampa Bay Buccaneers lassen wenig Zweifel daran, was sie mit dem ersten Pick im kommenden Draft vorhaben. Am Mittwoch entließen die Bucs Quarterback Josh McCown nach nur einem Jahr wieder, Tampa spart damit 5,25 Millionen Dollar. McCown dürfte damit in einem aus QB-Sicht sehr schwachen Free-Agency-Markt ein gefragter Kandidat werden, während die Wahrscheinlichkeit wächst, dass die Bucs Jameis Winston oder Marcus Mariota mit dem ersten Draft-Pick wählen.
Bell droht Sperre: Im August waren Le'Veon Bell und sein damaliger Teamkollege LeGarrette Blount mit Marihuana erwischt worden, die Pittsburgh Steelers rechnen jetzt mit der entsprechenden Sperre. Der Running Back wird aller Voraussicht nach als Ersttäter die ersten beiden Spiele der kommenden Saison verpassen, zudem ist er für 15 Monate auf Bewährung. Der 22-Jährige verzeichnete in der vergangenen Saison 1.361 Rushing- und 854 Receiving-Yards.
Broncos unsicher wegen Manning? Nachdem Denvers neuer Offensive Coordinator Rick Dennison noch zum Wochenbeginn erklärt hatte, dass die Broncos Peyton Manning Zeit für die Entscheidung, ob er noch ein Jahr spielen will, geben, hat sich der Wind in der Öffentlichkeit auch schon wieder gedreht. Medienberichten zufolge besteht intern längst keine Einigkeit mehr was die Zukunft des 38-Jährigen angeht.
Demnach zweifeln einige Stimmen im Team daran, ob man Manning, der in der zweiten Saisonhälfte eindeutig angeschlagen war, die garantierten 19 Millionen Dollar für die kommende Saison bezahlen sollte. Der Quarterback, der seine Entscheidung über seine Zukunft noch nicht verkündet hat, bereitet sich derzeit auf die kommende Saison vor, muss aber noch einen Medizincheck bestehen. Dem Bericht zufolge könnten die Broncos ihn aufgrund seiner Nacken-OPs ohne Probleme durchfallen lassen.
HoF-Game steht fest: Die Liga hat am Mittwoch verkündet, wer die kommende Saison eröffnen darf: Im traditionellen Hall-of-Fame-Game am 9. August in Canton treffen die Pittsburgh Steelers und die Minnesota Vikings aufeinander und starten damit die Preseason. Für beide Teams ist es ein besonderes Wochenende: Ex-Steelers-RB Jerome Bettis sowie Ex-Vikings-Center Mick Tingelhoff wurden in die Hall of Fame berufen.
Unkonventioneller Wilson-Vertrag? Die größte Offseason-Aufgabe für die Seattle Seahawks ist die Vertragsverlängerung von Russell Wilson, der Quarterback wird aller Voraussicht nach der bestbezahlte Spieler der NFL. Allerdings wollen die Hawks wohl keinen konventionellen Vertrag aushandeln. "Ich denke, Russell Wilson will Titel gewinnen. Wir reden hier von einem konstanten Titelanwärter und das bedeutet, häufig auch mal über den Tellerrand hinaus zu schauen", erklärte Geschäftsführer John Schneider bei "KIRO-FM".
Genau das, so Schneider weiter, wolle das Team bei Wilson machen: "Russell weiß, dass bestimmte Dominosteine in bestimmte Positionen fallen müssen. Er versteht das und er will noch für lange Zeit gewinnen." Denkbar wäre beispielsweise ein anfangs sehr Cap-freundlicher Vertrag, der es Seattle erlauben würde, Running Back Marshawn Lynch über die kommenden Jahre eine deutliche Gehaltserhöhung anzubieten.
Colts entlassen Landry: Die Indianapolis Colts haben sich von LaRon Landry getrennt. Der Safety hätte über die nächsten beiden Jahre acht Millionen Dollar kassiert, in der vergangenen Saison verzeichnete er in elf Spielen 47 Tackles und 2,5 Sacks. Vier Spiele hatte er aufgrund einer durch leistungssteigernde Mittel verursachten Sperre verpasst.
Und sonst so? Die Arizona Cardinals machen offenbar bald Nägel mit Köpfen. Wie Präsident Michael Bidwill am Mittwoch bei "KMVP-FM" bestätigte, winken Geschäftsführer Steve Keim und Head Coach Bruce Arians zeitnah neue Verträge: "Sie leisten beide herausragende Arbeit, und haben Erfolg in unsere Organisation gebracht. Wir wollen in den nächsten Wochen da etwas machen." Keim ist aktuell noch bis einschließlich 2016 an die Cards gebunden, Arians bis einschließlich 2016 mit einer Team-Option für ein weiteres Jahr.
Brandon Marshall weiß derweil noch nicht, ob der neue Trainerstab in Chicago auf ihn baut. "Niemand mag es, im Ungewissen zu sein, aber das ist die NFL. Das ist unser Geschäft, es ist kein Einzelfall", erklärte der Receiver. Der "Chicago Tribune" zufolge wurde ihm von den neuen Coaches bislang nichts zugesichert, der 30-Jährige hatte im vergangenen Jahr einen Vierjahresvertrag über 39,3 Millionen Dollar unterzeichnet. Bei einer Entlassung würden die Bears 7,7 Millionen Dollar sowie 3,95 Millionen Dollar an Cap-Raum sparen.
Die St. Louis Rams bauen indes ihren offensiven Trainerstab um. Nachdem Frank Cignetti bereits als neuer Offensive Coordinator vorgestellt worden war, suchen die Rams noch einen neuen QB-Coach. Neuestes Ziel ist Medienberichten zufolge Ex-Quarterback Jeff Garcia. Der 44-Jährige, der in zwölf NFL-Jahren für 25.537 Yards und 161 Touchdowns geworfen hatte, soll am Donnerstag zu Gesprächen in St. Louis eintreffen.
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