Auch nach dem Super-Bowl-Triumph verfolgt die "Deflate-Gate"-Thematik Tom Brady und die New England Patriots. Charles Haley, frischgebackener Hall of Famer des Jahrgangs 2015, findet klare Worte und spricht von mangelndem Respekt. Aus dem Weißen Haus gibt es hingegen Glückwünsche. Bei den Seattle Seahawks liegen Freund und Leid derweil eng beisammen - und Jacksonvilles Doug Marrone richtet seinen Blick nach vorne.
Haley attackiert Brady: Das Thema "Deflate-Gate" bestimmte vor dem Super Bowl zwischen den New England Patriots und den Seattle Seahawks nahezu die komplette Medienlandschaft. Mit dem Triumph in Phoenix schien die Diskussion endlich ein Ende gefunden zu haben, auch wenn eine eindeutige Entscheidung der Liga weiterhin aussteht.
Doch weit gefehlt! Mit Charles Haley meldete sich nun der einzige Spieler zu Wort, der mit fünf Siegen mehr Super-Bowl-Ringe sein Eigen nennen kann als Pats-QB Tom Brady. Haley ist sich gegenüber "ESPN" sicher, dass Brady und die Patriots mit Absicht das Luftvolumen der Bälle verändert und so einen Vorteil für das eigene Team herausgeholt haben.
Vor allem im Vergleich mit Quarterback-Legende Joe Montana, mit dem Brady nach seinem vierten Titel gleichzog, fand der 51-Jährige klare Worte.
"Joe musste nicht betrügen", so Haley und fügte an: "Ich habe all meinen Respekt für Brady verloren." Auch die Erklärungsversuche von Patriots-Head-Coach Bill Belichick sorgen bei Haley für Misstrauen. Folgt man dem Hall of Famer des Jahrgangs 2015, so wird die Affäre Brady gar für den Rest seiner Karriere verfolgen. Seine einzige Chance, führte Haley weiter aus, sei eine vollständige Aufklärung durch die NFL.
Obama gratuliert: Wie in den Vereinigten Staaten nach einem Titelgewinn üblich wird auch den New England Patriots die große Ehre zuteil, vom Präsident höchstpersönlich Anerkennung für die erbrachten Leistungen zu erhalten. So hat Barack Obama bereits mit Bill Belichick gesprochen und soll dabei vor allem die herausragenden Rollen von Brady und Rookie Malcolm Butler hervorgehoben haben. Auch die obligatorische Einladung ins Weiße Haus gab es natürlich.
Thomas unters Messer: Für Earl Thomas hat die Schulterverletzung, welche er sich schon im NFC-Championship-Game gegen die Green Bay Packers zuzog, weitreichende Folgen.
Wie "ESPN" berichtet, muss sich der Free Safety der Seahawks einer Operation unterziehen. Ziel des Eingriffs ist es, den vollständigen Riss der Knorpellippe in der linken Schulter zu beheben. Bis zum Start der Saisonvorbereitung sollte Thomas allerdings wieder zu einhundert Prozent hergestellt sein.
Sherman ist Vater: Es gibt auch erfreuliche Nachrichten aus Seattle zu vermelden. Die Niederlage im Super Bowl gegen die Patriots dürfte nämlich zumindest für Richard Sherman erstmal in den Hintergrund rücken. Der Cornerback der Seahawks wurde am Donnerstag zum ersten Mal Vater.
Laut Peter King von "MMQB.com" hört der Sohn des 26-Jährigen und seiner Freundin Ashley Moss auf den Namen Rayden und ist kerngesund. Seattles Quarterback Russell Wilson bot sich via "Twitter" bereits als Babysitter an. Die Hoffnungen von Coach Pete Carroll auf einen "kleinen Petey" sind allerdings durch die Namensgebung dahin.
Die Seahawks nach dem Super Bowl: Lerneffekt auf die harte Tour
Marrone blickt nach vorne: Der Blick des ehemaligen Head Coach der Buffalo Bills, Doug Marrone, richtet sich voll und ganz auf die zukünftigen Aufgaben als Trainer der Offensive Line bei den Jacksonville Jaguars. Dies stellte der 50-Jährige nun klar.
Dennoch stoßen vor allem die Aussagen des früheren Assistenten Bob Casullo, der unter anderem bei den New York Jets mit Marrone zusammenarbeitete, dem gebürtigen New Yorker übel auf. Dieser hatte behauptet, Marrone kümmere sich nur um sich selbst, sei egoistisch und gierig. Außer Unverständnis habe er für Casullo nichts übrig, so Marrone.
Trotz der Tatsache, dass er vor Ende seines noch zwei Jahre laufenden Vertrags mit Buffalo per Klausel einen Wechsel nach Jacksonville vollzog, sei die Beziehung zwischen ihm und den Verantwortlichen der Bills noch immer sehr gut.
"Alles in allem hatte ich zwei sehr gute Jahre in Buffalo", sagte Marrone: "Ich kann mich gar nicht genug bei allen Beteiligten bedanken, sie waren außergewöhnlich. Ich musste mich innerhalb eines Drei-Tage-Fensters entscheiden, was nicht gerade einfach war. Am Ende haben meine Familie und ich die Entscheidung getroffen, Buffalo zu verlassen." Es ginge letztlich darum "nach vorne und nicht nach hinten zu schauen".
Alle Infos zur NFL