Kraft hakt Deflate-Gate ab: Die Frage, ob die Patriots im AFC-Titel-Game gegen die Colts Luft aus den Bällen gelassen haben, ist in den vergangenen Wochen zunehmend in den Hintergrund gerückt. Pats-Eigentümer Robert Kraft stellte jetzt nochmals klar: "Ich mache mir lieber Gedanken über die Dinge, die ich kontrollieren kann. Ich weiß, dass es hier keinen eindeutigen Beweis gibt. Ich habe mich mit unseren Leuten unterhalten. Ich denke, ich habe es in der Woche vor dem Super Bowl alles dazu gesagt."
Daher mache sich das Team "jetzt Gedanken über die kommende Saison. Darauf liegt unser Fokus." Kurz vor dem Super Bowl hatte Kraft in einem Statement erklärt, dass er ohne Zweifel davon überzeugt sei, dass sein Team nichts Verbotenes gemacht habe. Darüber hinaus fügte er hinzu: "Ich hoffe und erwarte, dass sich die Liga bei unserem gesamten Team entschuldigt. Ich bin enttäuscht darüber, wie die ganze Sache angegangen und wie darüber berichtet wurde."
Außerdem stärkte Kraft am Montag NFL-Commissioner Roger Goodell: "Ich glaube, er hat einen ziemlich harten Job. Tatsächlich sagen einige meiner Freunde, dass es zwei Jobs gibt, die sie nicht haben wollen: Präsident der USA und Commissioner der NFL. Ich glaube er leistet gute Arbeit und das ist nicht einfach. Aber er muss sicherstellen, dass all die Leute im System ebenfalls gut arbeiten."
Peterson-Berater macht weiter Stunk: Nachdem Ben Dogra, Berater von Vikings-RB Adrian Peterson, zuletzt bereits ein Treffen mit den Vikes-Bossen abgesagt hatte, unternimmt er auch öffentlich weiter alles, um Peterson aus Minnesota loszueisen. "Ich denke nicht, dass es in Adrians bestem Interesse ist, in Minnesota zu spielen. Warum sollte es auch?", erklärte Dogra am Rande des NFL-Eigentümer-Meetings.
Die Arizona Cardinals gelten weiterhin als heißester Kandidat auf die Dienste des 30-Jährigen. Peterson selbst will nach den Vorfällen der Vorsaison er war aufgrund der Misshandlung eines seiner Kindes gesperrt worden - angeblich einen Neustart und soll einigen Vikings-Verantwortlichen nicht mehr vertrauen. Doch für einen möglichen Trade müsste er woanders mutmaßlich auf einiges an Gehalt verzichten.
TV-Blackouts vorerst vom Tisch: Die Teams müssen sich zumindest in der kommenden Saison keine Sorgen um TV-Blackouts machen. Die Eigentümer stimmten einer einjährigen Aussetzung der Regelung zu, schon im vergangenen Jahr hatte es keine Blackouts gegeben. 2013 waren es insgesamt nur zwei. Das stimmt auch mit dem Trend überein: In den 80ern gab es TV-Blackouts noch bei bis zu 40 Prozent der Spiele, diese Zahl fiel auf 31 Prozent in den 1990ern und acht Prozent in den 2000ern.
Mit diesem Konzept, das bereits seit den 70ern in den Regeln verankert ist, will die Liga die Teams dazu motivieren, mehr Tickets zu verkaufen. Werden bei einem Heimspiel nicht nahezu alle Tickets verkauft, darf durch die TV-Blackouts das Spiel nicht im lokalen Fernsehen des ausrichtenden Teams übertragen werden. Darüber hinaus gab die Liga bekannt, dass das Duell zwischen den Buffalo Bills und den Jacksonville Jaguars am 25. Oktober in London online übertragen wird. Nur die beiden lokalen TV-Märkte dürfen das Spiel ausstrahlen. Welche digitale Plattform den Zuschlag erhält ist noch offen.
Manziel im April zurück? Nachdem er sich selbst Ende Januar in eine Reha-Klinik eingewiesen hatte, blieb es in den vergangenen Wochen ruhig um Johnny Manziel. Einem Statement des Familienanwaltes zufolge will er "ein besseres Familienmitglied, ein besserer Freund und ein besserer Mitspieler" werden. Die Cleveland Browns gehen Stand jetzt dennoch davon aus, dass der Quarterback zum Start der Saisonvorbereitung am 20. April mit von der Partie sein wird.
Die Gewinner und Verlierer der Free Agency
"Ich denke, daran besteht kein Zweifel. Aber ich bin da nicht der richtige Ansprechpartner. Die Frage würde ich an die Leute weitergeben, die für seine Betreuung verantwortlich sind", betonte Geschäftsführer Ray Farmer, der weiter auf Manziel als Starting-QB hofft: "Wenn er vorbereitet ist und die Dinge zeigt, die er zeigen muss, dann sollte er jede Chance bekommen, unser Mann zu sein."
Wilson-Gespräche laufen: Zuletzt berichteten Medien aus Seattle, dass in den Vertragsgesprächen der Seahawks mit Russell Wilson eine Einigung bevorsteht und der Deal bislang ungekannte Zahlen beinhalten wird - angeblich könnte Wilsons Gehalt komplett garantiert sein.
Geschäftsführer John Schneider drückte jetzt etwas auf die Bremse: "Russell ist jemand, der noch für lange Zeit Titel gewinnen will. Er versteht das Geschäft gut. Doch wir sind gerade erst in der zweiten Phase der Free Agency. Seine Leute wissen, dass wir unserem Klub so gut es geht helfen wollen. Aber wir müssen vorsichtig sein, wie wir unseren Salary Cap für die Zukunft aufstellen."
Playoff-Erweiterung frühestens 2016: Zuletzt wurde bereits spekuliert, dass die Playoff-Erweiterung in diesem Jahr kein Thema sein wird - die ersten Tage des Liga-Meetings bestätigten das. "Wir werden darüber diskutieren, aber ich denke nicht, dass es einen konkreten Vorschlag geben wird", betonte Giants-Eigentümer John Mara: "Ich denke, irgendwann wird es passieren. Aber es wirkt nicht so, als wäre es schon in diesem Jahr soweit."
NFL-Commissioner Roger Goodell erklärte in der vergangenen Woche im Gespräch mit The MMQB, dass eine mögliche Erweiterung in Bezug auf den Wettbewerbsaspekt zwar viele positive Aspekte habe, aber viele verschiedene Faktoren berücksichtigt werden müssten. Ein denkbares Modell wäre es angeblich, dass pro Conference ein weiteres Team in die Playoffs kommt und somit nur noch der Top-Seed in der ersten Runde spielfrei wäre.
Sharper ins Gefängnis: Darren Sharper muss für neun Jahre ins Gefängnis. Der Ex-Saints-Safety, der mehrere Frauen in verschiedenen US-Bundesstaaten betäubt und vergewaltigt haben soll, plädierte in Arizona auf schuldig. Er wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt, wird aufgrund des Gesetzes in Arizona und aufgrund der von Verteidiger und Staatsanwalt ausgehandelten Einigung aber nur neun Jahre absitzen müssen. Gleichzeitig verweigerte er die Aussage zu entsprechenden Vorwürfen in Kalifornien, wo ihm 33 Jahre im Gefängnis drohten.
Und sonst so? Dass die Philadelphia Eagles Quarterback Tim Tebow zu einem Probetraining eingeladen haben, sorgte ligaweit für Erstaunen. Head Coach Chip Kelly nahm jetzt bei NFL Total Access Stellung: "Ich war schon immer ein Fan von Tim. Wir laden viele Spieler zu privaten Workouts ein, er ist einfach derjenige, über den jeder spricht. Terrelle Pryor und Thad Lewis waren auch hier. Es geht darum, einen Spieler einschätzen zu können, damit man Entscheidungen treffen kann. Wir machen nur unsere Hausaufgaben."
Ryan Tannehill winkt derweil ein Mega-Deal. Der Dolphins-QB geht in das letzte Jahr seines Rookie-Vertrages und Vizepräsident Mike Tannenbaum kündigte laut der South Florida Sun Sentinel an: "Wenn du einen Spieler hast, mit dem du gewinnen kannst, willst du ihn so vernünftig wie möglich bezahlen. Die gute Nachricht ist: Wir haben so einen." Berichten zufolge werden die Dolphins die Option auf ein weiteres Vertragsjahr über rund 16 Millionen Dollar ziehen, sollte in den nächsten sechs Wochen keine Einigung zustande kommen.
Zumindest für einen Spieler hat sich der Veteran Combine indes schon gelohnt. Receiver Nathan Slaughter erhielt einen Zweijahresvertrag bei den Arizona Cardinals. Der 22-Jährige lieferte beim Combine die schnellste 40-Yard-Zeit ab und könnte in Arizona als Return-Man den entlassenen Ted Ginn Jr. ersetzen.
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