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Vince Wilfork verlässt die Patriots

Von Adrian Franke
Vince Wilfork ist ab dem 10. März auf dem Markt
© getty

Die New England Patriots planen nicht länger mit Vince Wilfork, während Peyton Mannings Rückkehr auch offiziell perfekt ist. Die Chicago Bears wollen sich derweil offenbar von Brandon Marshall trennen, Darnell Dockett geht indes ausgerechnet nach San Francisco. Außerdem: Neue Verträge für Greg Olsen und Rey Maualuga, Maurice Jones-Drew beendet dagegen seine Karriere.

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Patriots lassen Wilfork ziehen: Ein Urgestein der New England Patriots ist ab dem 10. März auf dem Markt: Wie Defensive Tackle Vince Wilfork am Donnerstag via Twitter mitteilte, werden die Patriots seine Vertrags-Option nicht ziehen. Damit wird der 33-Jährige ein Free Agent. "Ich habe ein tolles Verhältnis zu den Patriots und fühle mich gesegnet, dass ich elf Jahre in New England für eine herausragende Organisation spielen durfte", hieß es in dem längeren Statement.

Weiter schrieb Wilfork, dessen Roster-Bonus in Höhe von vier Millionen Dollar am Dienstag fällig gewesen wäre: "New England war und wird immer meine Heimat sein. Ich habe elf Jahre lang für den besten Coach aller Zeiten und neben Männern, die ich jetzt für den Rest meines Lebens als Brüder haben werde, gespielt. Ich hatte eine schwere Verletzung hinter mir und viele haben an mir gezweifelt, und dann haben wir den Super Bowl gewonnen. New England war toll zu mir und meiner Familie."

Ans Karriereende denkt der Routinier aber noch nicht: "Kann ich noch spielen? Auf jeden Fall! Liebe ich Football noch? Ohne Frage! Ich hatte eine schwere Verletzung, habe aber noch viel Sprit im Tank. Ich bin sehr dankbar und werde mir jetzt Zeit nehmen, um über alles nachzudenken, und dann abwarten, wo das Leben mich hinführt. Aber ich werde für immer ein New England Patriot sein."

Brandon Marshall darf gehen: Schon vor einigen Wochen waren Gerüchte aufgetaucht, wonach sich die Chicago Bears von Brandon Marshall trennen könnten. Jetzt werden die Meldungen konkreter: Berichten zufolge holen die Bears derzeit Angebote für den Receiver ein, der neue Head Coach John Fox will damit wohl intern aufräumen. Angeblich würde ein Draft-Pick aus den mittleren Runden bereits reichen.

Marshall unterschrieb zwar erst im Vorjahr einen Vierjahresvertrag, fiel in der vergangenen Saison aber mehrfach mit öffentlicher Kritik auf. Sportlich ist der 30-Jährige noch immer ein Top-Receiver, doch die Bears wollen offenbar zunächst ihre interne Chemie wiederherstellen. Sollte Chicago Marshall entlassen, würden sie vier Millionen Dollar gegen den Cap sparen. Ist er am 12. März noch im Kader, würde seinen Basis-Gehalt von 7,5 Millionen Dollar für die kommende Saison garantiert. An Angeboten sollte es aber eigentlich nicht mangeln.

Manning-Rückkehr perfekt: Die Rückkehr von Peyton Manning ist inzwischen auch offiziell perfekt. Der Quarterback der Denver Broncos bestand am Donnerstag wie erwartet seinen Medizincheck und unterschrieb anschließend seinen neuen, umstrukturierten Vertrag. Manning wird 15 statt 19 Millionen garantiert kassieren, kann sich die vier Millionen aber mit Siegen im AFC-Championship-Game und im Super Bowl als Boni komplett zurückholen.

Dockett nach San Francisco: Darnell Dockett war nicht lange auf dem Markt. Der in Arizona entlassene Defensive Tackle unterschrieb am Donnerstag ausgerechnet beim Division-Rivalen San Francisco einen Zweijahresvertrag, der ihm bis zu 7,5 Millionen Dollar einbringen wird. Zwei Millionen davon sind im ersten Jahr garantiert. Die Cardinals hatten immer klargemacht, dass sie Dockett gerne zurückholen würden, boten aber deutlich weniger Geld.

Berichten zufolge legte der 33-Jährige, der jetzt von einem Kreuzbandriss zurückkommt, den Cards das Niners-Angebot vor, doch Arizona wollte es nicht ausgleichen. "Ich hätte meinen Vertrag umstrukturiert und habe den Cardinals die Chance gegeben, auf das Angebot zu reagieren. Ich wäre auch mit weniger zufrieden gewesen, als San Francisco geboten hat", berichtete Dockett anschließend. Jetzt aber freue er sich darauf, zwei Mal pro Jahr auf sein ehemaliges Team zu treffen.

Olsen bleibt in Carolina: Greg Olsen hat sich mit den Carolina Panthers auf einen neuen Deal geeinigt. Der Tight End, der andernfalls in sein letztes Vertragsjahr gegangen wäre, verlängerte um drei Jahre und ist jetzt bis einschließlich 2018 an das Team gebunden. Für die drei zusätzlichen Jahre kassiert er bis zu 22,5 Millionen Dollar, zwölf Millionen davon erhält er per Signing-Bonus.

In einem Statement erklärte der 29-Jährige: "Damit wird ein Traum für mich war. Seitdem wir nach Charlotte gekommen sind, haben wir schnell gemerkt, dass das unser Zuhause ist. Die Gemeinde hat unsere Familie sehr schnell ins Herz geschlossen, wir lieben es hier. Das ist unsere Heimat."

Bengals halten Maualuga: Die Cincinnati Bengals haben ihre wichtigste Baustelle vor dem Start der Free Agency geschlossen. Linebacker Rey Maualuga, dessen Vertrag ausgelaufen wäre, unterschrieb am Donnerstag einen neuen Dreijahresvertrag. Zu den finanziellen Details wurde zunächst nichts bekannt. Der 28-Jährige fehlte den Bengals verletzungsbedingt mehrfach in der Vorsaison, worunter vor allem die Run-Defense litt.

Und sonst so? Lance Briggs wird wie erwartet nicht in Chicago bleiben. Der Routinier hatte schon im November erklärt, dass er damit rechnet, die Windy City nach zwölf Jahren zu verlassen. CSN Chicago zufolge informierte das Team den 34-Jährigen darüber, dass er keinen neuen Vertrag erhalten wird. Damit ist Briggs, der nicht wirklich in das 3-4-System des neuen Defensive Coordinators Vic Fangio gepasst hätte, Free Agent.

Die 49ers haben indes auch neben dem Dockett-Deal einiges am Kader geschraubt. Die Niners verpflichteten Jerome Simpson für zwei Jahre, der WR, der in den vergangenen Jahren mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt gekommen war, erhält Berichten zufolge aber fast kein garantiertes Gehalt. Darüber hinaus wurde der Vertrag von OLB Aldon Smith umstrukturiert: Sein eigentlich garantiertes Gehalt von 9,754 Millionen Dollar in der kommenden Saison wurde in mehrere nicht-garantierte Boni umgewandelt, womit sich das Team gegen eine mögliche erneute Sperre schützt. Bleibt Smith aber ohne Ärger, muss er so gleichzeitig keine Gehaltskürzung hinnehmen.

Maurice Jones-Drew hat derweil nach einer enttäuschenden Saison in Oakland (12 Spiele, 96 Rushing-Yards, 2,2 Yards pro Versuch) seine Karriere beendet. Der 29-jährige RB, der zuvor acht Jahre lang in Jacksonville war, erklärte: "Alles Gute hat irgendwann ein Ende. Nach vielen Gesprächen mit meiner Familie und meinen Beratern während dieser Offseason habe ich mich dazu entschieden, meine Karriere zu beenden. Die letzten neun Jahre waren wirklich toll und ich werde all den Leuten, die mich unterstützt haben, immer dankbar sein."

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