NFL

Lebenslang! Hernandez schuldig

Von Adrian Franke
Aaron Hernandez wurde schuldig gesprochen
© getty

Aaron Hernandez wird wohl den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen. Das Urteil steht! Außerdem: Die Wechselgerüchte um Philip Rivers nehmen zu, die Spekulationen um einen Trade zu den Tennessee Titans dürften bis zum Draft nur intensiver werden. Ike Taylor hat indes sein Karriereende verkündet, während Michael Crabtree zu den Raiders geht und die Dolphins basteln am Deal für Ryan Tannehill und John Kuhn bleibt in Green Bay.

Cookie-Einstellungen

Hernandez schuldig gesprochen: Aaron Hernandez wird wohl den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen. Die Jury fällte in erster Instanz nach insgesamt etwas über 35 Stunden ihr Urteil, Hernandez wurde des vorsätzlichen Mordes, des illegalen Besitzes von Munition und des illegalen Besitzes einer Waffe schuldig gesprochen. Der Ex-Patriots-TE hatte nach Überzeugung der Jury am 17. Juni 2013 Odin Lloyd, der damalige Freund der Schwester von Hernandez' Verlobter, ermordet.

Die Jury sah Hernandez als Strippenzieher des Mordes. Da Massachusetts keine Todesstrafe hat, wurde er zur lebenslangen Haftstrafe ohne Chance auf Bewährung verurteilt. Hätte die Jury auf Mord mit bedingtem Vorsatz entschieden, hätte er nach 15 Jahren auf Bewährung hoffen können. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Hernandez steht außerdem noch die Verhandlung wegen eines Doppelmordes 2012 bevor.

Verlässt Rivers San Diego? Schon vor einigen Wochen waren erstmals Trade-Gerüchte um Philip Rivers aufgetaucht, nachdem der Chargers-QB angekündigt hatte, seinen nach der Saison auslaufenden Vertrag nicht vorzeitig verlängern zu wollen. Der 33-Jährige machte zudem klar, dass er kein Interesse an einem Umzug nach Los Angeles hat, sollte die Franchise San Diego tatsächlich verlassen. Die Tennessee Titans galten prompt als mögliches Ziel für den Quarterback.

Union-Tribune-Berichterstatter Kevin Acee, der Rivers nahe stehen soll, feuerte die Gerüchte dann am Dienstag nochmals an: Laut dem Journalisten ist ein Trade eine zunehmend denkbare Option und Rivers soll, vor allem falls das Team umzieht, daran interessiert sein, nach Tennessee zu gehen - Nashville liegt nur eine 90-minütige Autofahrt nördlich von seiner Heimatstadt Athens. Dazu passend häufen sich auch die Gerüchte um Marcus Mariota.

Die Chargers sollen großes Interesse an Mariota haben, was die Gerüchte um einen möglichen Draft-Trade mit den Titans, die den zweiten Pick haben, weiter befeuert. Letztlich haben die Chargers aber auch einen Trumpf, da sie Rivers auch für 2016 mit dem Franchise Tag halten können und so auf ein Trade-Angebot über möglicherweise mehrere Erstrunden-Picks warten dürften. Rivers soll aber laut Acee zum Äußersten bereit sein, falls die Chargers nach L.A. umziehen - dazu gehört demnach auch, seine Karriere vorzeitig zu beenden.

Taylor tritt zurück: Ike Taylor hat seine Karriere beendet. Der 34-Jährige, der seine komplette zwölfjährige NFL-Karriere bei den Pittsburgh Steelers verbracht hat (636 Tackles, 14 INTs), erklärte in einem Statement: "Abgesehen von der Geburt meines Sohnes war meine Zeit bei den Steelers die beste Erfahrung meines Lebens. Heutzutage ist es extrem selten, dass man nur für ein Team spielt. Dass ich diese Gelegenheit hatte, zeigt, was sie von mir denken und was ich zurückgegeben habe."

Immerhin sei er nie entlassen worden, "mein Vertrag lief jetzt einfach aus und es war an der Zeit, zurückzutreten". Nach Troy Polamalu, der seine Karriere ebenfalls beendete, den Abgängen von Brett Keisel und Defensive Coordinator Dick LeBeau sowie dem unerwarteten Karriereende von Jason Worilds verlässt ein weiteres langjähriges Mitglied der Steelers-Defense damit das Team.

Crabtree nach Oakland: Michael Crabtree hat endlich sein neues Team gefunden - und muss nicht einmal umziehen. Der Ex-49ers-Receiver unterschrieb einen Einjahresvertrag bei den Oakland Raiders, der ihm Berichten zufolge 3,2 Millionen Dollar einbringt und mit Boni-Zahlungen weitere 1,8 Millionen Dollar wert sein kann.

Der Erstrunden-Draft-Pick aus dem Jahr 2009 ist in Oakland nach Randall Cobb und Jeremy Maclin wohl nur die dritte Option, nachdem die Raiders ihre Wunsch-Receiver nicht bekommen hatten. Crabtree hatte im Vorjahr nach seinem Achillessehnenriss eine durchwachsene Saison (68 REC, 698 YDS, 4 TDs), könnte für Raiders-QB Derek Carr aber eine solide Waffe darstellen.

Dolphins basteln an Tannehill-Deal: Die Miami Dolphins wollen weiter Nägel mit Köpfen machen. Nachdem Center Mike Pouncey bereits seinen langfristigen Deal erhalten hat, soll Quarterback Ryan Tannehill als nächstes folgen. Medienberichten zufolge planen die Dolphins weiterhin, vor dem Start der Regular Season den Vertrag mit Tannehill zu verlängern.

Allerdings soll es seit der Scouting Combine im Februar keine Gespräche mit dessen Vertretern gegeben haben. Tannehill würde Stand jetzt in sein letztes Vertragsjahr gehen und ein Basisgehalt in Höhe von 660.000 Dollar sowie mögliche Boni-Zahlungen über 3,3 Millionen Dollar kassieren. Seine Cap-Number beträgt 4,03 Millionen Dollar. Die Dolphins hätten für 2016 auch die Vertragsoption auf das fünfte Jahr, über die Tannehill wohl rund 16 Millionen Dollar verdienen würde.

Kuhn bleibt in Green Bay: Die Green Bay Packers halten einen weiteren ihrer eigenen Spieler. Am Montag wurde bekannt, dass Fullback John Kuhn einen neuen Einjahresvertrag zum Veteran Minimum (870.000 Dollar) erhält. Der 32-Jährige schaffte es im Vorjahr trotz nur 24 Attempts für 85 Rushing-Yards und einem TD-Run in den Pro Bowl, Kuhn stand in der vergangenen Saison in nur 20 Prozent der Snaps auf dem Platz. Nach wie vor hat er aber eine Rolle als Lead Blocker und Short-Yardage-Back.

Auch Restricted Free Agent Sean Richardson bleibt in Green Bay: Die Packers glichen das Angebot der Raiders aus, Richardson erhielt Medienberichten zufolge dadurch einen Einjahresvertrag über 2,55 Millionen Dollar. Als Safety stand der 25-Jährige in der Vorsaison nur für 135 Snaps auf dem Platz, vor allem im Special Team aber ist er wertvoll für Green Bay.

Und sonst so? Emmanuel Sanders lieferte im Vorjahr eine Pro-Bowl-Saison in Denver ab (101 REC, 1.404 YDS, 9 TDs) und bot eine gute Ergänzung zu Broncos-Star-WR Demaryius Thomas. Dennoch basteln die Broncos im kommenden Jahr wohl an Sanders' Rolle: Wie der Receiver am Montag erklärte, geht er davon aus, bei Drei-Receiver-Sets in den Slot zu rücken, so dass Cody Latimer Outside agieren würde. Damit könnte Sanders ein Matchup-Problem für Defenses darstellen, nachdem Julius Thomas nicht mehr in Denver ist.

Die Miami Dolphins haben sich derweil in der Secondary verstärkt. Die Fins verpflichteten am Montag Ex-Giants-DB Zack Bowman. Der 30-Jährige erarbeitete sich im Laufe der Vorsaison zunehmend Snaps und lieferte auch im Special Team gute Leistungen ab.

Die NFL in der Übersicht