Seattle Seahawks (0-2) - Kansas City Chiefs (2-0) 13:14 (0:0, 10:7, 3:7, 0:0)
Als die Seattle Seahawks das letzte Mal mit einer 0:2-Bilanz in die Preseason gestartet sind, hatte sich das Team aus der NFC West im Jahr 2002 gerade einer großen Imagekur unterzogen. Nun hat es das Team von Pete Carroll als Vize-Champ erwischt.
Dabei machte sich offensiv vor allem das Fehlen von Marshawn Lynch bemerkbar. Zwar erlaubte die Offensive Line bis zum vierten Quarter keinen Sack, doch 30 Rushing Yards bei 12 Ballvorträgen in der ersten Hälfte sind für den vormaligen NFL-Primus in dieser Disziplin deutlich zu wenig. Lynch wollte sein Fehlen dagegen nicht als einzigen Grund akzeptieren: "Wir müssen grundsätzlich besser blocken."
Bezeichnend, dass der einzige Touchdown am Ende aus einer 25-Yard Interception resultierte, die Linebacker Bobby Wagner in die Endzone trug. Doch es gibt auch positives zu berichten: Zum Beispiel scheint die Chemie zwischen Großverdiener Russel Wilson und Neu-Tight-End Jimmy Graham durchaus zu stimmen. Immer wieder fand der Star-Quarterback seinen neuen Kollegen mit starken Pässen, was auch dem Coach zu gefallen schien. "Man kann jetzt schon sehen, dass er sehr gut zu uns passt", erklärte ein euphorischer Pete Carroll.
Auf der Gegenseite hat Chiefs-Quarterback Alex Smith nach wie vor so seine Probleme (81 YD, 1 INT, 1 TD), der die gesamte erste Halbzeit spielte. Dadurch keimt so langsam die QB-Frage in Kansas City auf. Denn Stellvertreter Chase Daniels (8/12, 82 YD, 1 TD) konnte erneut überzeugen. Damit kommt der ehemalige Missouri Tiger auf vier Touchdowns bei keiner Interception während der Preseason. Positiv stimmt zumindest die Defensive, die letzte Saison am Boden desaströse Leistungen ablieferte und ihren Gegner bei Laufspielen nun zum zweiten Mal unter 80 Yards hielt.
Atlanta Falcons (1-1) - New York Jets (1-1) 22:30 (14:0, 0:16, 0:14, 8:0)
Am Ende stand zwar eine Acht-Punkte-Niederlage für die Falcons, aber das Team aus Georgia kam beeindruckend aus den Startlöchern. Das Offensivspiel wirkte gut ausbalanciert und Matt Ryan (4/5, 75 YD, 1 TD) brachte Atlanta immer wieder gefährlich vor die Endzone.
Dazu scheint das Coaching von Neu-Trainer Dan Quinn rasch zu fruchten. Die Defense Unit um den neuen Defensive End Adrian Clayborn machte New York das Leben schwer und musste im ersten Quarter keinen einzigen Punkt hinnehmen.
Doch auch die Jets wussten zu gefallen: Es dauerte zwar ein wenig, aber mit dem zweiten Viertel hatte sich Geno-Smith-Vertreter Ryan Fitzpatrick so langsam eingegroovt und kam am Ende auf 188 Yards (13/19). Der beste Spielzug des Abends war schließlich ein Sidelinepass des Veteranen, den Brandon Marshall mit einem 30-Yards-Touchdownlauf schmückte.
Zudem macht ein Rookie Hoffnungen. Defensive End Leonard Wiliams legte eine beeindruckende Leistung aufs Grün. Der Youngster komplettierte fünf Tackle und trieb die Jets-Defensive immer wieder an, die alles in allem noch wenig sattelfest wirkte. Dennoch ein guter Start für den sechsten Pick des diesjährigen Drafts.
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