Johnny Football beginnt:
Die Cleveland Browns werden im Heimspiel am Sonntag gegen die Tennessee Titans auf Johnny Manziel setzen. Das gab das Team am Freitag bekannt. Der eigentlich Starter Josh McCown hatte sich in Week 1 eine Gehirnerschütterung zugezogen und ist noch nicht einsatzbereit.
"Ich fühle mich sehr viel besser [als letztes Jahr]", erklärte "Johnny Football", der gegen die New York Jets auf 182 Yards, einen Touchdown und eine Interception gekommen war. "Ich bin noch besser vorbereitet und habe durch die zwei Starts, die Offseason und letzte Woche mehr Erfahrung."
Für Rookie Marcus Mariota auf Seiten der Titans wird es damit das zweite direkte Duell gegen einen Heisman-Winner: Sowohl Manziel (2012), als auch Jameis Winston (2013) von den Buccaneers hatten die Trophäe für den besten College-Spieler einmal gewonnen - genauso wie Marcus Mariota (2014).
Polian: Brady im Draft in Runde eins?
Es ist der Stoff, aus dem Legenden sind: An 199. Stelle war Tom Brady im Draft 1999 von den New England Patriots ausgewählt werden - und hatte sich zu einem der erfolgreichsten Quarterbacks aller Zeiten entwickelt. Bill Polian, der damalige General Manager der Indianapolis Colts erklärte nun, dass sein Team Brady damals auch auf dem Zettel gehabt hatte. Und das nicht erst in Runde 7.
"Wir hatten eine sehr hohe Meinung von Tom Brady", so Polian, der im August in die Hall of Fame aufgenommen worden war, im Interview mit Sports Illustrated. "Unsere Leute haben ihn geliebt, aber wir waren natürlich nicht auf der Suche nach einem Quarterback." Ein Jahr zuvor hatten die Colts Peyton Manning an erster Stelle gedraftet. Dennoch sei ein Kandidat für die erste Draft-Runde gewesen.
Warum das Team einen derart talentierten Spieler nicht im Laufe der ersten sechs Runden ausgewählt hatte, erklärte Polian allerdings nicht.
Bills legen sich mit Patriots an:
Eine Liebesgeschichte wird es zwischen den Buffalo Bills und den Patriots nicht so schnell - wollen die Bills den Champion doch endlich von der Spitze der AFC East verdrängen. Vor dem Duell am Sonntag haben sich die Bills, mittlerweile von Rex Ryan trainiert, eine Spitze gegen den so lange übermächtigen Gegner geleistet.
Im Team Store vor dem Ralph Wilson Stadium platzierte man gut sichtbar eine Reihe von Luftpumpen - ein Seitenhieb passend zur DeflateGate-Affäre, bei der den Patriots vorgeworfen wurde, mit zu schwach aufgepumpten Bällen zu spielen. Das Team war mit einer Geldstrafe und mehreren verlorenen Draft Picks bestraft worden, Brady wurde vor Gericht allerdings freigesprochen worden.
"Falls jemand seinen Football aufpumpen will, bieten wir das nötige Equipment", gab sich der Verantwortliche Geschäftsführer in einer Radiosendung betont unschuldig. "Falls man draußen auf dem Parkplatz herumwirft, kümmern wir uns darum." Coach Rex Ryans Kommentar: "Das ist interessant, aber wisst ihr... unser Fokus liegt darauf, dass Team in Bestform zu bringen. Keine Ahnung, was sie in den Buchhandlungen oder Flughäfen oder sonstwo verkaufen."
Prominente Ausfälle:
Mehrere Teams werden am Sonntag auf Leistungsträger verzichten müssen. Die Texans gaben bekannt, dass es für ein Comeback von Running Back Arian Foster noch nicht reichen wird. Ebenso noch nicht dabei: Receiver Victor Cruz bei den Giants, Right Tackle Bryan Bulaga (Packers) und Running Back Reggie Bush bei den 49ers. Ob es für LeSean McCoy (Wade) und Linebacker Luke Kuechly (Gehirnerschütterung) reicht, ist noch offen.
Hirnschäden bei verstorbenen Spielern entdeckt:
Wie die Sendung Frontline von PBS berichtet, hat eine Studie der Boston University in Zusammenarbeit mit dem Department of Veteran Affairs die Folgen von Kopfverletzungen bei Footballspielern untersucht. Dabei wurden die Gehirne von insgesamt 165 Personen untersucht, die auf verschiedenen Ebenen Football gespielt hatten. Bei 79 Prozent davon wurde chronisch traumatische Enzephalopathie festgestellt - eine degenerative Gehirnerkrankung, der Symptome wie Aggression, Depression, Gedächtnisverlust oder Demenz zugeschrieben werden.
Von den 91 früheren NFL-Akteuren wiesen 87 CTE auf. In der Sendung hieß es: "Die Krankheit kann definitiv nur nach dem Tod festgestellt werden. Viele der Spieler, die ihr Gehirn nach ihrem Tod für die Tests zur Verfügung stellten, hatten bereits zu Lebzeiten vermutet, an der Krankheit zu leiden. Den Forschern stand also nur eine verzerrte Untersuchungsgesamtheit zur Verfügung."