MoBo-Kurzeinsatz bei Vikings-Sieg

SPOX
29. August 201609:11
Terry Bridgwater zeigte für die Vikings eine starke Leistung gegen die Chargersgetty
Werbung

Week 3 der Preseason ist die Generalprobe für viele Starter: Terry Bridgwater versüßt die Stadion-Einweihung der Minnesota Vikings, während Moritz Böhringer kurz NFL-Luft schnuppert. Bei den Indianapolis Colts macht die O-Line schon wieder große Sorgen, während die Chicago Bears komplett enttäuschen. Trevor Siemian könnte sich als Broncos-Starter etabliert haben, bei den Jets darf derweil Christian Hackenberg ran. Tom Brady gibt ein solides Comeback gegen Carolina, während auf der anderen Seite Cam Newton einen rabenschwarzen Tag erwischt. Außerdem: Colin Kaepernicks bitteres Debüt unter Chip Kelly und Dallas erlebt den Tony-Romo-Schreck.

Minnesota Vikings (3-0) - San Diego Chargers (1-2) 23:10 (6:0, 6:10, 8:0, 3:0) BOXSCORE

So kommt man von einer Verletzung zurück, so weiht man ein neues Stadion ein! Teddy Bridgewater brachte 12 von 16 Pässe an den Mann für 161 Yards und einen Touchdown gab es oben drauf. Dafür brauchte der Vikings-Quarterback nur die erste Halbzeit und offenbarte außerdem großartige Harmonie mit Adrian-Peterson-Backup Jerick McKinnon sowie Wide Receiver Stefon Diggs. Überhaupt zeigte sich Bridgewater in starker Frühform und überraschte mit einigen schönen, tiefen Pässen.

Der erste Touchdown im U.S. Bank Stadium war allerdings den San Diego Chargers vorbehalten, nachdem Minnesota trotz zweier guter Runs immer knapp vor der Endzone gestoppt worden war. So war es Melvin Gordon der durch die Vikings-Defense durchbrach und einen 39-Yard-Touchdown erlief.

Insgesamt hatten die Chargers einige gute Szenen im Running Game, wo Derek Watt mehrfach als blockender Fullback eingesetzt wurde. Bitter allerdings: Branden Oliver zog sich spät in der ersten Halbzeit ohne Gegnereinwirkung einen Achillessehnenriss zu und wird die komplette Saison verpassen.

Im weiteren Verlauf wollte den Gästen offensiv allerdings nicht viel mehr einfallen, sodass die Vikings drei Interceptions erzwangen und somit eine freudige Einweihungsfeier erlebten. Für Moritz Böhringer fiel dabei allerdings wenig Spielzeit ab. Alleine ein paar Sekunden im Punt-Return-Team waren dem deutschen Wide Receiver vergönnt.

Houston Texans (3-0) - Arizona Cardinals (0-3) 34:24 (10:7, 21:3, 0:7, 3:7) BOXSCORE

Die Verantwortlichen und die Fans in Houston dürften unisono erleichtert aus dem dritten Preseason-Spiel gegangen sein: Brock Osweiler (11/13, 146 YDS, TD) zeigte in der laufenden Saisonvorbereitung erstmals so richtig, warum ihm die Texans in der Offseason viel Geld gezahlt haben und somit durchaus ein Risiko eingegangen sind. Osweiler kontrollierte die Offense, suchte immer wieder den schnellen Will Fuller (3 REC, 67 YDS, TD) und stellte auch erneut seinen guten Draht zu DeAndre Hopkins unter Beweis.

Gegen eine Cardinals-Secondary, in der weder Patrick Peterson, noch Tyrann Mathieu zum Einsatz kamen, waren die Texans-Receiver oft schlicht einen Schritt schneller: Sowohl Rookie Brandon Williams, als auch Justin Bethel, der nach längerer Verletzungspause zurückkehrte, hatten gegen Fuller, Hopkins und Co. mehr als einmal das Nachsehen. Falls man eine Nadel im Heuhaufen suchen will: Houstons Running Game funktionierte überhaupt nicht (23 ATT, 48 YDS).

Erlebe ausgewählte Spiele der NFL auf DAZN. Hol Dir jetzt Deinen Gratismonat

Auf der anderen Seite zeigten die Cardinals-Starter, bei denen Larry Fitzgerald und John Brown fehlten, auch im dritten Preseason-Spiel wenig Aufschlussreiches. Carson Palmer (5/9, 64 YDS, 2 INT) dirigierte einerseits Arizonas mit Abstand besten Drive dieser Saisonvorbereitung, warf andererseits aber auch zwei Interceptions - eine davon zum wiederholten Male bei einem Screen-Pass. Die so typischen langen Pässe fehlten fast komplett, das Running Game dagegen sah insbesondere Inside gut aus. David Johnson (6 ATT, 28 YDS, TD) stellte mehrfach seine Geduld unter Beweis und am Ende standen 165 Rushing-Yards bei 4,6 Yards pro Run. Im Passing Game überzeugte Brittan Golden (6 REC, 80 YDS).

Doch Turnover blieben auch in diesem Spiel das Thema, Matt Barkley (12/18, 162 YDS, 2 TDs, 2 INT, FUM) trug dazu intensiv bei und so bilanzierte Coach Bruce Arians: "Es ist leicht, dieses Spiel zu evaluieren: Man nennt es Turnover." Auch defensiv gab es Licht und Schatten: So verzeichnete Chandler Jones seinen ersten Sack im Cards-Trikot, die Run-Defense war sehr präsent und auch Rookie Robert Nkemdiche hatte bei seinem Debüt einige gute Szenen. Die Probleme in der Secondary dagegen waren erneut mehr als offensichtlich, zumal Mike Jenkins mit einer mutmaßlich schweren Knieverletzung raus musste.

Jacksonville Jaguars (1-2) - Cincinnati Bengals (1-2) 26:21 (0:7, 3:7, 8:7, 15:0) BOXSCORE

"Zwei Touchdowns in der ersten Halbzeit eines Preseason-Spiels ist nicht schlecht, und wir hatten einen per Run und einen per Pass - das gibt dir ein gutes Gefühl", fasste Bengals-Quarterback Andy Dalton den fokussierten Auftritt seiner Starting-Offense zusammen. Dalton (6/10, 77 YDS, TD) hatte folgerichtig, genau wie mehrere andere Starter, vergleichsweise früh Feierabend. Sowohl im Passing Game, als auch im Run Game scheinen die Bengals bereit für die Saison.

Dennoch gab es einen Schockmoment: A.J. Green musste im ersten Viertel mit einer Knieverletzung raus. Laut dem Team handelt es sich aber um keine ernsthafte Verletzung. Gegenteiliges ist der Fall bei Special-Team-Ass Cedric Peerman. Peerman hat sich den linken Unterarm gebrochen, es droht das Saisonaus. Auf dem Platz waren Jeremy Hill und Gio Bernard jeweils ins Run Game und ins Passing Game involviert, während Dalton den Ball gut verteilte. Auch Backup A.J. McCarron (8/12, 107 YDS, TD) untermauerte seine Position.

Aufseiten der Jaguars war es eine mehr als enttäuschende Generalprobe für die Regular Season. Drei Three-and-Outs, ein Fumble und ein Field Goal standen in der ersten Hälfte zu Buche. "Wir haben ziemlich schlecht gespielt. Wir waren auf allen Positionen schlecht und das passiert normalerweise, wenn du schlecht bist: Du bekommst nicht allzu viele Punkte auf die Anzeigetafel", fasste Quarterback Blake Bortles (10/16, 52 YDS) treffend zusammen.

Jacksonville hatte in der O-Line, wo Kelvin Beachum sein Comeback auf Left Tackle gab und damit Luke Joeckel auf Left Guard verdrängte, durchgehend große Probleme und konnte die athletische Bengals-Front weder in Pass Protection, noch im Run Blocking stoppen. Dazu kamen mentale Fehler, die Jags leisteten sich sechs Strafen allein in der ersten Halbzeit. Defensiv ein Lichtblick: Linebacker Myles Jack (4 Tackles), der seine Geschwindigkeit und sein Gespür für den Spielzug mehrfach unter Beweis stellte.

Indianapolis Colts (1-2) - Philadelphia Eagles (3-0) 23:33 (3:3, 0:14, 7:7, 13:9) BOXSCORE

Noch in der Vorwoche hatte Andrew Luck sein vielversprechendes Comeback gegeben: Schnelle Pässe, keine Incompletion, ein sicherer Auftritt. Doch davon war gegen Philly nicht mehr viel zu sehen: Die Colts hatten enorme Probleme in Pass Protection und Luck (13/18, 134 YDS) war ganz wie in der Vorsaison viel zu vielen Treffern ausgesetzt. Fletcher Cox setzte mit einem harten Hit das deutlichste Ausrufezeichen, insgesamt neun (!) Sacks oder Hits steckte Luck bei seinen 21 Dropbacks ein.

Die Situation war so offensichtlich, dass Colts-Coach Chuck Pagano seinen Quarterback entgegen dem ursprünglichen Plan zur Halbzeit raus nahm. "Wir haben unseren Job nicht erfüllt was die Protection des Quarterbacks angeht", resümierte Pagano anschließend. Gleiches galt für das Run-Blocking, wo die Colts ganze 1,4 Yards pro Run-Versuch in der ersten Halbzeit verzeichneten. Schnelle Besserung scheint in der Line zudem nicht in Sicht: Left Guard Jack Mewhort musste verletzt raus, erste Prognosen lassen auf einen Kreuzbandriss schließen. Mit Darius Butler, der beim ersten Drive eine Interception verzeichnete, musste zudem ein weiterer Cornerback verletzt (Knöchel) raus.

Umgekehrt konnte Philly mit seiner Starting-Defense mehr als zufrieden sein. Neben den drei Sacks ließen die Eagles in der ersten Halbzeit auch nur zwei Third-Down-Conversions bei sieben Versuchen sowie 129 Total-Yards zu. Die Defensive Line dominierte und in der Secondary verzeichnete Nolan Carroll seine zweite Interception in Folge. Verletzungssorgen gab es im Linebacker-Corps, wo Nigel Bradham angeschlagen vom Platz humpelte.

Und nicht nur die Defense bereitete Eagles-Fans am Samstagabend Freude. Sam Bradford (17/20, 2 TDs, INT) lieferte ein sehr gutes Spiel ab, die Interception ging nahezu vollständig auf das Konto von Nelson Agholor. Davon abgesehen glänzte im Receiving-Corps Josh Huff (2 REC, 60 YDS), den physischen Dorial Green-Beckham (2 REC, 15 YDS, TD) beschränkten die Eagles, wie schon in der Vorwoche, auf seine Rolle in der Red Zone - wo er prompt einen 4-Yard-Touchdown fing.

New York Jets (1-2) - New York Giants (1-2) 20:21 (0:0, 7:0, 3:7, 10:14) BOXSCORE

Betrachtet man nur die Starter, so war es ein mehr als enttäuschender Auftritt der Giants-Offense. Eli Manning (10/15, 65 YDS, INT) fand seinen Rhythmus genauso wenig wie Rashad Jennings (6 ATT, -1 YD) und Mannings Interception kam zustande, weil Odell Beckham (1 REC, 8 YDS) über die Mitte des Feldes vor dem heranstürmenden Calvin Pryor zurückschreckte. Die Giants kamen erstmals kurz vor Ende des dritten Viertels über die 50-Yard-Line, nur 61 Yards holten die Starter gegen eine gute Jets-Defense heraus.

Hierbei stach insbesondere Muhammad Wilkerson heraus, der ein beeindruckendes Preseason-Debüt gab. Dennoch dürften die Giants zumindest unter einem Gesichtspunkt mit einem guten Gefühl aus der Partie gehen: Victor Cruz gab nach 685 Tagen sein lange erhofftes Comeback, spielte 30 Snaps und fing einen 4-Yard-Pass. "Es hat sich angefühlt wie früher", verriet Cruz nach dem Spiel. "Ich habe den Ball in der Flat gefangen und versucht, noch etwas rauszuholen. Ich habe etwas Kontakt gespürt, ein tolles Gefühl." Darüber hinaus sammelte Backup-QB Ryan Nassib (6/19, 69 YDS, 2 TDs) Argumente für sich.

Auf der anderen Seite brannte auch die Jets-Starting-Offense nicht gerade ein Feuerwerk ab, Ryan Fitzpatrick (9/16, 76 YDS, TD), der ohne Brandon Marshall (Hüfte) auskommen musste, legte aber nach Mannings Interception immerhin Eric Decker einen 22-Yard-Touchdown-Pass auf. Darüber hinaus gab Matt Forte (10 ATT, 28 YDS) ein solides Jets-Debüt. Eine Verletzungssorge nimmt Gang Green in der Defense mit, wo Linebacker David Harris mit einer Schulterverletzung raus musste.

Doch für die meisten Jets-Fans stand ein ganz anderes Thema im Mittelpunkt: Der aufgrund seiner massiven Leistungsschwankungen im College extrem kontrovers diskutierte Christian Hackenberg gab sein NFL-Debüt - und legte zunächst richtig gut los. Bei seinem ersten Drive brachte er vier von sechs Pässen für 79 Yards an, inklusive eines 10-Yard-TD-Passes zu Robby Anderson. Doch zeigte er nur wenig später, weshalb er so viele Kritiker hat: Bei Third Down an der eigenen 4-Yard-Line warf Hackenberg (6/16, 105 YDS, TD, INT) eine Interception in Triple Coverage.

Chicago Bears (0-3) - Kansas City Chiefs (1-2) 7:23 (0:0, 0:13, 0:7, 7:3) BOXSCORE

Betrachtet man Week 3 der Preseason tatsächlich als Generalprobe, so muss man aus Bears-Sicht um den Saisonstart fürchten. In der ersten Halbzeit, ehe Backups und Spieler, die um Kaderplätze kämpfen das Bild dominierten, bekam Chicago 20 Yards und zwei First Downs bei 8:06 Minuten Ballbesitz zustande - es war eine desolate Vorstellung der Bears.

Weder Jay Cutler (6/15, 45 YDS), noch Jeremy Langford (6 ATT, 17 YDS) konnten das Ruder herumreißen, auch wenn Langford hinter einer erneut mehr als anfälligen Line zumindest einige gute Szenen hatte. Bekam Cutler den Ball mal rechtzeitig weg, so halfen ihm seine Receiver mit mehreren Drops wenig. Darüber hinaus wurde Chicago die Frage nach dem Backup-Quarterback abgenommen: Connor Shaw brach sich zwei Minuten vor dem Ende das Bein, wodurch Brian Hoyer (8/17, 71 YDS) seinen Kaderplatz sicher haben sollte.

Die Chiefs auf der anderen Seite setzten den Trend fort, den sie schon die komplette Preseason über zeigen. Es war ein effizienter Auftritt der Starter um Alex Smith (20/30, 181 YDS), der die Bears-Secondary - in welcher zu allem Überfluss Cornerback Tracy Porter eine Gehirnerschütterung erlitt - ruhig und sicher auseinander nahm. Chicagos Pass-Rush kam kaum einmal ins Backfield und auch Jeremy Maclin (5 REC, 44 YDS) war bereits gut involviert.

"Ich hatte definitiv das Gefühl, dass wir bereit waren, sowohl was die Geschwindigkeit, als auch was die Anzahl der Plays anging", bilanzierte Smith folgerichtig. "Wir konnten viele verschiedene Situationen üben, sei es Short Yardage, Third Down oder Dinge in der Red Zone. Darum geht es in der Preseason." Lediglich der letzte Punkt dürfte bei Coach Andy Reid noch Verbesserungswünsche hervorbringen: Zwei Chiefs-Drives endeten in der Red Zone und brachten jeweils nur Field Goals hervor.

Baltimore Ravens (3-0) - Detroit Lions (1-2) 30:9 (3:0, 17:6, 3:0, 7:3) BOXSCORE

Es sollte ein schönes Comeback-Preseason-Spiel für die Ravens werden: Joe Flacco (11/16, 94 YDS) kam erstmals nach seinem Kreuzbandriss im November zum Einsatz und zeigte bereits wieder seinen Deep Ball und auch Terrell Suggs (2 Tackles) kehrte nach seinem Achillessehnenriss auf den Platz zurück. Die größte Nachricht aus Ravens-Sicht kam allerdings unglücklicherweise einmal mehr aus dem Lazarett: Tight End Ben Watson erlitt einen Achillessehnenriss und wird die komplette Saison verpassen.

Damit wird die TE-Situation in Baltimore einmal mehr schwierig: Nick Boyle ist suspendiert, Dennis Pitta und Maxx Williams angeschlagen. Und nicht nur das: Auch Rookie-Running-Back Kenneth Dixon musste mit einer Knieverletzung raus. Aus sportlicher Sicht war es davon abgesehen ein solider Auftritt der Starter, sowohl Kamar Aiken, als auch Mike Wallace wirkten in guter Verfassung. Gleiches galt für Terrance West (7 ATT, 43 YDS), während Justin Forsett bei nur zwei Rushing-Versuchen ohne Raumgewinn blieb. Backup-QB Ryan Mallett (10/15, 112 YDS, TD) war für die beiden TD-Drives im zweiten Viertel verantwortlich.

Der Hangover zu Week 2: Tommy mit den Scherenhänden

Detroit indes wirkte gerade offensiv noch deutlich anfälliger. Matt Stafford (14/23, 95 YDS, INT) war genauso inkonstant wie das Running Game, die Starter spielten die komplette erste Halbzeit - und blieben ohne Touchdown. Drops, offensichtliche Fehler, Strafen und erneute Wackler von Rookie-Tackle Taylor Decker rundeten eine enttäuschende Vorstellung aus Sicht der Offense ab.

Zwei Lichtblicke: Ein 34-Yard-Run von Theo Riddick, Detroits längster Run in der diesjährigen Preseason, sowie einige gutes Szenen von Ameer Abdullah. Auch in der Defense kann zumindest ein Lion mit einem guten Gefühl nach Hause fahren, Linebacker DeAndre Levy gab sein Preseason-Debüt und blieb für zwei Drives auf dem Platz. Levy bestätigte damit Prognosen, wonach er zum Saisonstart fit sein sollte.

Oakland Raiders (1-2) - Tennessee Titans (2-1) 14:27 (7:10, 7:10, 0:7, 0:0) BOXSCORE

Die Starting-Offense der Raiders hatte bisher eine eher durchwachsene Preseason - gegen Tennessee änderte sich das wie auf Knopfdruck. Derek Carr (12/18, 169 YDS, 2 TDs) agierte deutlich präziser als noch in den vergangenen Spielen und verteilte den Ball gut. Auch vom Running Game kam, insbesondere über Rookie DeAndre Washington (8 ATT, 55 YDS), der zudem einen TD-Pass fing, mehr. Darüber hinaus überzeugte Amari Cooper (3 REC, 52 YDS, TD).

Weniger überzeugend waren dagegen die Defense-Starter. Oakland gelang es zu selten, Drives frühzeitig zu stoppen und wie schon in den ersten beiden Preseason-Spielen ließ sie lange Drives mit vielen Plays zu. Umgekehrt dürften Titans-Fans einmal mehr mit ihrer Starting-Offense zufrieden sein: Marcus Mariota (9/16, 170 YDS; 3 ATT, 20 YDS) spielte vier Drives, alle vier führten zu Punkten. Zwei Field Goals sowie jeweils TD-Runs von Derrick Henry (12 ATT, 49 YDS, TD) und DeMarco Murray (8 ATT, 40 YDS, TD).

Tennessee setzte erneut auf beide Backs bei den Startern und darüber hinaus zeigte Mariota, wie gefährlich er in Kombination mit dem aggressiven Running Game sein kann. Die Titans setzten mehrfach auf die Read Option, womit Oakland seine liebe Mühe hatte. "In meinen Augen war die Offense effizient", bilanzierte Mariota. "Wenn wir ein Laufspiel und ein Passspiel wie heute aufziehen können, dann können wir unsere Offense hoffentlich vielseitig gestalten. Das wird uns helfen."

Ebenfalls bemerkenswert: Routinier Andre Johnson durfte, in Abwesenheit des verletzten Kendall Wright, erneut viele Snaps mit den Startern spielen und belohnte das Vertrauen mit drei Catches für 65 Yards.

Denver Broncos (2-1) - Los Angeles Rams (2-1) 17:9 (0:3, 10:6, 7:0, 0:0) BOXSCORE

Ist die Quarterback-Debatte in Denver beendet? Wie unter der Woche angekündigt, durfte Trevor Siemian von Beginn an mit den Startern ran. Siemian (10/17, 122 YDS, TD, INT) wurde zunächst noch zurückgehalten, die Broncos eröffneten das Spiel mit sechs Running Plays - und zwei Three-and-Outs. Siemian spielte anschließend gut, die Interception kam bei einem versuchten TD-Pass auf Cody Latimer, der allerdings zwei Gegenspieler um sich hatte. Dem gegenüber stand ein herausragender 43-Yard-Pass auf Demaryius Thomas sowie ein kurzer Touchdown-Pass via Play Action auf Virgil Green.

"In meinen Augen hat Trevor einige gute Dinge gemacht und sich im Laufe des Spiels gesteigert", erklärte Head Coach Gary Kubiak bereits in der Halbzeitpause. Doch es war nicht nur Siemians Leistung auf dem Platz, die eine mögliche Vorentscheidung im internen Quarterback-Duell erahnen lässt - vielmehr kam dazu die Tatsache, dass sein vermeintlicher Konkurrent Mark Sanchez überhaupt nicht zum Einsatz kam. Nach Siemian durfte direkt Paxton Lynch (6/13, 57 YDS) ran, Lynch aber dürfte noch keine Option für den Saisonstart sein. Es scheint zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeschlossen, dass Sanchez gar noch entlassen wird, wodurch Denver knapp fünf Millionen Dollar sparen würde.

Defensiv startete Adam Gotsis, Derek Wolfe wurde geschont, und auch der jüngst verpflichtete Henry Melton wurde frühzeitig in die Rotation gepackt. Aufseiten der Rams wurde indes auch im dritten Spiel deutlich, dass Jared Goff noch Zeit benötigt. Die Reads und die Präsenz in der Pocket sind schlicht noch nicht auf dem Level der meisten NFL-Starter. Mehrere Drops seiner Receiver halfen ihm allerdings einmal mehr wenig, doch auch Goff selbst (4/12, 45 YDS) zeigte bei seinen Würfen Licht und Schatten.

Somit scheint auch in L.A. klar, dass Case Keenum zum Saisonstart spielen wird. Keenum (8/12, 77 YDS) begann erneut mit den Startern, bei denen allerdings Todd Gurley geschont wurde. Coach Jeff Fisher wurde anschließend gefragt, ober etwas gesehen hätte, das die QB-Hackordnung verändern könnte. Seine klare Antwort: "Nein." Ein Lichtblick in der Rams-Offense war derweil erneut Rookie-Receiver Pharoh Cooper, während die Defensive Line Denvers Startern große Probleme bereitete.

Carolina Panthers (1-2) - New England Patriots (3-0) 17:19 (0:3, 0:6, 3:7, 14:3) BOXSCORE

Tom Brady hat seine merkwürdige Scheren-Verletzung offenbar gut überwunden: Brady (3/9, 85 YDS, TD) gab gegen die Panthers sein verspätetes Preseason-Debüt - wenn auch interessanterweise nicht als Starter - und meldete sich kurz vor Ende des ersten Viertels mit einem 37-Yard-Pass auf Dobson zurück. Es war ein fokussierter Auftritt von Brady, die Pocket-Präsenz war bereits voll da. Bradys 33-Yard-TD-Pass auf Chris Hogan war eine Augenweide, allerdings hatte die Offense insgesamt noch jede Menge Sand im Getriebe und um ihn herum funktionierte vieles nicht.

Jimmy Garoppolo (9/15, 57 YDS) durfte derweil von Beginn an ran, ähnlich wie in der Vorwoche prägten schnelle Pässe, Screens und No-Huddle das Bild der Pats-Offense. Doch die Zeit in der Pocket wurde konstant weniger, was Garoppolo merklich Schwierigkeiten bereitete und gegen den Panthers-Druck wirkte er mitunter etwas kopflos. Zu oft lief er einfach los und verlor seine Receiver aus den Augen. Defensiv indes startete Rookie Vincent Valentine, Markus Kuhn war dieses Mal nicht von Anfang an dabei. Allerdings erhielt er seine Snaps noch im ersten Viertel, vor etwa Terrance Knighton, der gar nicht zum Einsatz kam und dessen Kaderplatz in Gefahr zu sein scheint. Nummer-3-QB Jacoby Brissett (9/9, 85 YDS, TD) sammelte dagegen Argumente für sich.

Die Panthers, bei denen Greg Olseon geschont wurde, lieferten ihre ganz eigene Quarterback-Story. Cam Newton (13/29, 100 YDS, 2 INT) wirkte fast lustlos, von Anfang an hatte der amtierende MVP eine enorme Streuung in seinen Würfen. So ging sein erster (und oft einziger) Read mehrfach zu Kelvin Benjamin, die Würfe aber landeten mitunter mehrere Yards hinter dem Receiver - teilweise aufgrund von offensichtlichen Kommunikationsproblemen, teilweise waren es schlicht schlechte Würfe. Erwähnenswert für New England: Logan Ryan hatte Benjamin meist in sehr enger Coverage, Newton blieb im Gegenzug bis tief ins dritte Viertel im Spiel und blieb dabei extrem ungenau.

Die deutschen Kaderchancen in der NFL: Wer darf mitspielen?

Die gute Nachricht aus Panthers-Sicht, neben einem starken Auftritt der Front Seven um Kuechly, Short und Co.: Die Pass Protection war extrem stabil, gleichzeitig aber ließ sich Newton gegen die gute Coverage in der Pocket extrem viel Zeit, wodurch der Pass-Rush irgendwann doch bei ihm ankam. So unterlief Newton ein Pick bei einem Pass-Versuch auf Benjamin sowie ein weiterer bei einem Wurf in Triple-Coverage. Backup Derek Anderson machte seine Sache aber nicht wirklich besser, lediglich Joe Webb konnte spät im Spiel mit zwei Touchdown-Pässen noch glänzen. Auch Devin Funchess spielte gut, vom Run Game kam aber erneut zu wenig.

New Orleans Saints (0-3) - Pittsburgh Steelers (1-2) 14:27 (0:14, 7:7, 7:3, 0:3)BOXSCORE

Falls sich Steelers-Fans Sorgen um ihre Starting-Offense gemacht hatten: Der erste richtige Auftritt in der Preseason dürfte mögliche Bedenken vorerst ausradiert haben. Pittsburgh fand seinen Rhythmus mit schnellen Pässen früh, Ben Roethlisberger (12/17, 148 YDS, 2 TDs) führte die Offense beim ersten Drive mit 15 Plays (14 davon aus der No-Huddle) 74 Yards das Feld runter und beendete den Drive mit einem TD-Pass auf Jesse James. Mitte des ersten Viertels fand er Antonio Brown (4 REC, 87 YDS, TD) zum 57-Yard-Touchdown und nach diesem doppelten Statement war der Arbeitstag für Big Ben auch schon beendet.

Beeindruckend ebenfalls: Eli Rogers, der schon dem Camp seinen Stempel aufgedrückt hatte, setzte seine gute Saisonvorbereitung fort - und das als Slot-Receiver mit der ersten Offense neben Antonio Brown und Markus Wheaton. Le'Veon Bell und DeAngelo Williams durften sich im Running Game abwechseln, Bell sammelte neben 21 Rushing-Yards bei drei Runs auch 37 Receiving-Yards - leistete sich aber auch einen Fumble. Backup-QB Landry Jones präsentierte sich im Vergleich zur desolaten Vorwoche verbessert, besorgniserregend waren allerdings vor allem die Verletzungen. Sowohl Tackle Marcus Gilbert (Ellbogen), als auch Defensive End Cam Heyward (Knöchel) mussten raus.

Die Steelers-Offense unter der Lupe: Vollversion, statt Beta-Phase

Die Saints auf der anderen Seite hatten auch ohne Ausfälle ihre ganz eigenen Schwierigkeiten. Die Defense offenbarte enorme Coverage-Probleme, die Cornerbacks hatten mit Pittsburghs gutem Passing Game ihre liebe Mühe. Offensiv wackelte zudem die O-Line, wodurch Drew Brees (9/12, 78 YDS, TD) früh stark unter Druck stand und den Ball oft schnell loswerden musste.

Doch war nicht alles schlecht aus Sicht der Saints. So lieferte C.J. Spiller einige gute Szenen, wie schon in der Vorwoche erhielt er viele Snaps mit der ersten Offense. Darüber hinaus hatte Receiver Willie Snead einen starken Auftritt und sorgte mit seinem Touchdown-Catch gegen drei Gegenspieler für das Highlights aus Sicht der Hausherren. Travaris Cadet war im Running Game (4 ATT, 24 YDS) und im Passing Game (4 REC, 42 YDS) ein Faktor, hatte aber auch einen Fumble.

Washington Redskins (2-1) - Buffalo Bills (1-2) 21:18 (0:3, 21:6, 0:7, 0:2) BOXSCORE

Die meisten Teams sehen Week 3 der Preseason als Generalprobe für die Starter an und geben den Stars die mit Abstand meiste Einsatzzeit in der Saisonvorbereitung - Bills-Coach Rex Ryan allerdings hatte "schon immer einen anderen Ansatz", wie er unter der Woche erklärte: "Wir werden den Gegner nicht studieren, wir werden einfach spielen." Dementsprechend ließ er mal eben nahezu die komplette Starting-Defense sowie LeSean McCoy ganz draußen. Auch Tyrod Taylor (2/5, 11 YDS) bekam nur zwei Drives, das Spiel erhielt so einen etwas unerwarteten Charakter.

Washingtons Offense machte ihrerseits das Beste daraus: Kirk Cousins (12/23, 188 YDS, 3 TDs, INT) brauchte zwar einige Minuten, konnte dann aber das von ihm bekannte Kurzpassspiel mit vielen Yards nach dem Catch aufziehen und nahm die dezimierte Bills-Defense so auseinander. Erfreulich aus Redskins-Sicht dabei: Tight End Vernon Davis (3 REC, 42 YDS) sowie DeSean Jackson (4 REC, 56 YDS). Umgekehrt umso beunruhigender sind die anhaltenden Probleme im Running Game, auf lediglich 3,8 Yards pro Run kam Washington unter dem Strich.

Defensiv konnte Cornerback Josh Norman prompt mit einer guten Szene glänzen, als er in der Endzone einen Touchdown verhinderte. Washington ließ keinen Touchdown-Pass zu und abgesehen von einem 37-Yard-TD-Run von Jonathan Williams funktionierte auch die Run-Defense. Aber: Linebacker Ryan Kerrigan musste bereits nach dem ersten Bills-Drive mit einer Leistenverletzung raus.

Bei den Bills konnte Lorenzo Alexander seine Snaps mit einigen guten Szenen nutzen, Ryan stellte anschließend klar: "Ich mache, was das Beste für das Team ist. Wir wollen zum Start der Regular Season bereit sein. Ich hasse es, zu verlieren - egal, ob es ein Preseason-Spiel ist. Aber in diesem Spiel ging es darum, herauszufinden, wen wir im Kader behalten wollen."

San Francisco 49ers (1-2) - Green Bay Packers (3-0) 10:21 (7:0, 0:7, 0:7, 3:7)BOXSCORE

Zu Beginn des zweiten Viertels war es endlich so weit: Colin Kaepernick gab sein lange erwartetes Debüt unter Chip Kelly und kam unter deutlich hörbarem Jubel auf den Platz. Nach bislang enttäuschenden Auftritten von Blaine Gabbert in der laufenden Preseason hofften Niners-Fans, dass Kaepernick zu alter Form finden und den Starting-Job doch noch erobern könnte. Doch die Wahrheit auf dem Platz sah ganz anders aus.

Kaep, der, wie auch zuvor Gabbert, zunächst mit der ersten Offense ran durfte, zeigte kaum Veränderungen im Vergleich zur vergangenen Saison. Die Packers-Defense hielt Kaepernick (2/6, 14 YDS) in der Pocket, wo er mit dem Pass-Rush Probleme hatte und zudem mehrere Pässe an der Line of Scrimmage geblockt wurden. Doch deutlich alarmierender waren seine altbekannten Probleme mit der Wurfgenauigkeit selbst bei kurzen Pässen. Kurzum: Kaepernick zeigte auch in der Hurry-Up-Offense wenig, das Gabbert in Normalform gefährlich werden könnte. Zu allem Überfluss musste auch noch Receiver Bruce Ellington (Oberschenkel) verletzt raus.

Immerhin eine positive Nachricht aus Niners-Sicht: Die Starting-O-Line mit Anthony Davis auf Right Guard hatte gute Momente im Run-Blocking und Carlos Hydes bester Run ermöglichte den einzigen TD-Pass der Starter. Hyde musste allerdings vorzeitig mit einer Gehirnerschütterung raus. Auch Green Bay setzte intensiv auf sein Run Game. Eddie Lacy (7 ATT, 45 YDS) zeigte seine Power, wenngleich die ganz große Explosivität mitunter fehlte. Kam er aber bei Outside Runs ins Rollen, hatten die Niners Probleme.

Auffällig war darüber hinaus, wie häufig Tight End Jared Cook über die Mitte gesucht wurde, Cook könnte den Packers wieder eine Tight-End-Präsenz geben, die dem Team zuletzt gefehlt hat. Auch Aaron Rodgers (6/9, 60 YDS, TD) scheint bereits einen guten Draht zu Cook zu haben. Rodgers war bei seinem Preseason-Debüt bereits in sehr guter Form und zeigte bereits wieder seine unnachahmlichen Bewegungen in der Pocket. Dahinter durfte sich in Abwesenheit des verletzten Brett Hundley erneut Joe Callahan (16/24, 167 YDS, TD) zeigen und bestätigte seinen Status als Nummer-3-QB.

Tampa Bay Buccaneers (2-1) - Cleveland Browns (0-3) 30:13 (17:3, 10:7, 0:3, 3:0)BOXSCORE

Es war ein Passing-Duell - wobei die Bucs eindeutig mehr überzeugten. Jameis Winston (16/25, 259 YDS, 2 TDs), der in der Offseason rund fünf Kilo abgespeckt hat, bewegte sich extrem gut in der Pocket, zeigte ein gutes Gefühl für den Pass-Rush und hatte prompt einen spektakulären TD-Pass auf Charles Sims. Winston ging, wenn nötig, leichtfüßig aus der Pocket raus und seine Pässe kamen auch während er lief präzise. Davon profitierte unter anderem Mike Evans (5 REC, 115 YDS, TD), der ein dominantes Spiel ablieferte.

Auf der anderen Seite zeigten die Browns auch im dritten Preseason-Spiel, dass diese Offense zumindest vereinzelt explosive Plays produzieren kann. Robert Griffin III (8/14, 119 YDS, TD) fand direkt beim ersten Third Down Rückkehrer Josh Gordon (2 REC, 87 YDS, TD), der zum Alptraum von Bucs-Cornerback Brent Grimes und direkt zu Clevelands Deep-Threat wurde. Von Terrelle Pryor und Corey Coleman war dagegen allerdings kaum etwas zu sehen. Griffins Pässe kamen anfangs sicher, Cleveland setzte erneut auf Play Action und Screens, und wenn er mit dem Ball lief, ging er wieder gezielt frühzeitig zu Boden.

Doch trotzdem steckte RG III zu viele Hits ein und die Genauigkeit litt im Laufe des Spiels - der Grund dafür waren enorme Probleme in der Offensive Line. Insgesamt fünf Sacks gelangen den Bucs gegen Griffin, mehrere Hits kamen da noch dazu. Die Pocket brach viel zu häufig blitzartig zusammen, es wird das große Thema für die Browns-Offense in dieser Saison sein. Nur wenn die Line vernünftig spielt, hat Griffin eine Chance. Gleiches gilt für das Running Game, in dem von den Startern so deutlich zu wenig kam.

Defensiv hatten die Browns derweil große Probleme. Der Pass-Rush kam viel zu selten durch, die Secondary wurde immer wieder geschlagen. Das galt insbesondere für Cornerback Justin Gilbert, der später mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung raus musste. Aus Tampas Sicht noch erwähnenswert: Der zuletzt oft gescholtene Rookie-Kicker Roberto Aguayo verwandelte alle drei Field-Goal-Versuche sowie alle drei PATs, während Adam Humphries mit einem 73-Yard-Punt-Return-TD glänzte. Auch Vincent Jackson präsentierte sich in guter Frühform.

Seattle Seahawks (2-1) - Dallas Cowboys (1-2) 27:17 (0:7, 10:3, 17:0, 7:0) BOXSCORE

"Ich war einfach nur geschockt und dachte mir: 'Komm schon, Tony. Steh auf.' Ein paar Stoßgebete habe ich auch gesprochen." So ging es wohl nicht nur Cowboys-Besitzer Jerry Jones, als Tony Romo in seinem dritten Spielzug gegen die Seahawks inmitten eines Slides von Defensive End Cliff Avril hinterrücks attackiert wurde. Romo krümmte sich sofort am Boden und fasste sich an den Rücken. Sollte der Franchise QB der Cowboys erneut schwer verletzt sein? Im leztten Jahr hatte er gerade einmal vier Spiele absolvieren können.

Glück im Unglück: Romo wurde noch auf dem Platz behandelt und konnte schließlich aus eigener Kraft das Feld verlassen. "Einen härteren Hit in den Rücken habe ich wohl in den letzten fünf Jahren nicht einstecken müssen, erklärte er später. Ursprünglich wollte er sogar zurück ins Spiel - doch davon wollte Coach Jason Garrett nichts wissen. "Nach dem Spielzug hatte ein bisschen Probleme mit seinem Rücken. Es ist wohl nichts Ernstes, aber wir wollten nichts riskieren. Dak kam rein und hat einen tollen Job gemacht."

Das kann man so sagen. Gegen die starke Seattle-Defense strickte Dak Prescott erneut an seiner noch eher jungen Legende und brachte 17 seiner 23 Pässe für 116 Yards und einen Touchdown (auf Jason Witten) an den Mann. Ebenfalls gut drauf war Rookie Ezekiel Elliot. Der Running Back erlief hinter der starken O-Line aus Dallas 48 Yards in sieben Carries. "Es war super, hinter der Offensive Line loszulegen, ins Spiel zu kommen und meine ersten wirklichen Reps als Football-Profi zu bekommen."

Noch besser lief es allerdings beim Gegner. Nach zwei Punts in den ersten drei Serien kam Russell Wilson so richtig ins Rollen. Als sein Arbeitstag im dritten Viertel beendet war, standen 192 Passing Yards (16/21, 2 TDs) zu Buche - und das ohne Jimmy Graham. RB Christine Michael bekam wie Elliot sieben Runs, holte in diesen aber gleich 58 Yards heraus.

Miami Dolphins (2-1) - Atlanta Falcons (2-1) 17:6 (0:0, 7:3, 10:3, 0:0) BOXSCORE

Seit 2012 hat Arian Foster keine volle Saison mehr absolivert - kein Wunder, dass es die Dolphins mit ihrem Neuzugang eher langsam angehen lassen. So durfte der Running Back gegen die Falcons nur eine einzige Serie bestreiten, zeigte sich da aber von seiner besten Seite. Nämlich als Dual Threat im Running und Passing Game. Am Ende waren es insgesamt 30 Yards Raumgewinn, darunter ein TD-Run über 2 Yards. "Wir wollten sehen, wie er ein paar Hits abbekommt, um zu sehen, dass er für das erste Spiel bereit ist. Er wird nächste Woche nicht spielen", kommentierte Rookie-Head Coach Adam Gase.

Gekoppelt mit einem soliden, wenn auch sicherlich nicht spektakulärem Auftritt von Quarterback Ryan Tannehill (20/29, 155 YDS, INT) war der Übungsleiter dann einigermaßen zufrieden. "[In der ersten Halbzeit] war das ganz gut. Ein paar Dinge müssen wir aber noch abstellen." Zum Beispiel das Running Game, das mit nur 2,5 Yards/Carry nicht in die Gänge kam. Und dann macht auch noch eine Knöchelverletzung von Ndamukong Suh Sorgen. Der Defensive Tackle musste in Halbzeit eins mit einem lädierten Knöchel raus.

Schlimmer sieht es bei den Falcons aus. Die bekamen offensiv fast gar nichts auf die Reihe und zittern obendrein um Receiver-Superstar Julio Jones, der im zweiten Viertel mit einer Knöchelverletzung ebenfalls nicht mehr weitermachen konnte - angesichts seiner langen Krankenakte schrillen da sofort die Alarmglocken. DE Andrian Clayborn verletzte sich zudem an der Schulter.

QB Matt Ryan machte nach einem guten Spiel in der letzten Woche wieder einen Schritt zurück (12/22, 129 YDS). Besonders die Goal-Line-Interception in die Arme von Reshad Jones war völlig überflüssig. "Heute haben wir nicht den Level erreicht, auf dem wir agieren wollen", stellte Coach Dan Quinn fest. Backup-QB Matt Schaub (10/11, 109 YDS) sah dagegen ungleich besser aus.

Week 3 der Preseason im Überblick