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Chiefs sichern Ticket, werfen Champs raus

Travis Kelce hatte großen Anteil am Erfolg der Chiefs gegen die Broncos
© getty

Die Kansas City Chiefs (11-4) stehen nach einem 33:10 (21:7, 0:3, 0:0, 12:0)-Erfolg über die Denver Broncos (8-7) in den Playoffs der AFC. Gleichzeitig bedeutet das Ergebnis des Sunday Night Games am Weihnachtstag das Aus für den Titelverteidiger. Die Miami Dolphins dürfen indes auch die Korken knallen lassen.

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Die Chiefs brauchten einen Sieg, um das Playoff-Ticket zu lösen und gleichzeitig das Rennen um die AFC-West-Krone mit den Oakland Raiders offen zu halten. Entsprechend stürmisch kamen sie aus den Startlöchern im heimischen Arrowhead Stadium. Gleich drei Touchdowns gelangen dem Heimteam und einzig ein Fehler von Alex Smith ermöglichte den Gästen aus der Mile High City Punkte auf dem Scoreboard.

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Im mittleren Teil der Partie übernahmen dann die bärenstarken Defenses, wobei die Chiefs einen sehr guten Job in der Offense machten und lange Zeit effektiv den Ball kontrollierten. Besonders Tight End Travis Kelce wusste zu überzeugen. Gegen Ende buddelten sich die Gäste dann ein noch größeres Loch mit mehreren Turnovern.

Durch den Erfolg der Chiefs sichern sich diese mindestens eine Wild Card. Zudem stehen auch die Miami Dolphins sicher in der Postseason, während die Broncos nach ihrem Super-Bowl-Triumph in der Vorsaison die Playoffs verpasst haben.

Die Stimmen:

Gary Kubiak (Coach Broncos): "Wir sind enttäuscht und hatten praktisch in keiner Phase die Chance, das Spiel zu gewinnen. Vor allem die Ballverluste der Special Teams taten weh. Wir haben aber als gesamtes Team nicht gut gespielt."

Alex Smith (Quarterback Chiefs): "Es ist immer wichtig, die richtige Balance zu finden. Heute ist uns das sehr gut gelungen. Ich denke, dies sagt einiges über uns aus. An dem Punkt, an dem wir heute waren, wollen wir immer sein. Wir haben das Leder gut verteilt, sie immer beschäftigt - und das vor allem auf unterschiedliche Art und Weise."

Der Spielfilm:

Vor dem Kick-Off:

Durch den Sieg der Steelers über die Ravens zuvor haben die Chiefs schon vor dem Spiel wenigstens eine Wild Card in der AFC eingetütet. Ein Chiefs-Sieg hätte zur Folge, dass auch die Miami Dolphins vorzeitig feiern dürften. Für die Broncos ist dagegen ein Erfolg Pflicht, um die eigenen Playoff-Chancen am Leben zu halten.

Die Hausherren müssen auf Pass-Rusher Justin Houston und einmal mehr Cornerback Phillip Gaines verzichten. Bei den Gästen können weder Linebacker Brandon Marshall noch Safety T.J. Ward mittun. Letzterer wäre wohl die erste Option gegen TIght End Travis Kelce gewesen. Es wird also interessant zu sehen, wie Denver diese Aufgabe versucht zu lösen.

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1. Viertel: Was für ein Start ins Spiel! Die Chiefs feuern aus allen Rohren und stürmen zu zwei Touchdowns in den ersten zehn Minuten. Erst läuft Smith nach sieben Spielzügen über zehn Yards selbst in die Endzone, dann macht es Tyreek Hill mit einem 70-Yard-Touchdown. Das erste Lebenszeichen der Gäste ist dann eine Interception von Smith, der beim Passversuch getroffen wird. Daraus macht Justin Forsett einen Ein-Yard-Touchdown-Lauf. Doch nur zwei Spielzüge später findet Smith Travis Kelce auf einem Bubble-Screen. Kelce ist dann völlig frei und marschiert über 80 Yards in die Endzone zum dritten Touchdown des Spiels. 21:7 Kansas City.

2. Viertel: Im zweiten Viertel beruhigen sich die Dinge etwas und die Gäste steigern sich in der Defense, sodass sie nicht mehr viel zulassen und somit auch die eigene Offensive etwas entlasten. Mitte des Viertels verkürzt dann Brandon McManus durch ein 51-Yard-Field-Goal. Doch in der letzten Minuten vor der Halbzeit lassen die Broncos dann die Chance auf weitere Punkte verstreichen: Anstatt ein 53-Yard-Field-Goal zu versuchen, laufen sie einen Fake mit McManus, der aber vor dem Marker für ein neues First Down gestoppt wird. Pausenstand: 21:10 Kansas City.

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3. Viertel: Der Trend aus dem zweiten Viertel setzt sich fort: Die Defenses haben das Spiel übernommen und lassen auf beiden Seiten nichts zu. Jeder Drive endet per Punt. Die Chiefs gehen also mit einer Two-Score-Lead ins Schlussviertel. 21:10 Kansas City.

4. Viertel: Die Chiefs eröffnen das Schlussviertel mit einem Field Goal von Cairo Santos aus 27 Yards, anschließend erobern sie einen Fumble von Kick-Returner Kalif Raymond, der sich schon zuvor einen Fumble geleistet hatte, diesen aber selbst eroberte. Das Ergebnis des ersten Broncos-Turnovers: ein 39-Yard-Field-Goal von Santos. Im folgenden Drive verliert dann Devontae Booker auch noch einen Fumble, den die Chiefs in der gegnerischen Hälfte erobern. Im Anschluss geht's bis an die 2, dann kommt der Big Guy: Defensive Tackle Dontari Poe nimmt den Snap direkt in der Wildcat-Formation und setzt dann zum Sprungwurf an, der bei einem völlig offenen Demetrius Harris in der Endzone landet. Touchdown Chiefs mit weniger als zwei Minuten zu spielen. Die Broncos kommen nochmal, doch am Ende steht nur noch eine Siemian-Interception. Das war's, die Chiefs sind in den Playoffs, die Broncos eliminiert. 33:10 Kansas City.

Der Star des Spiels: Travis Kelce. Was für eine Vorstellung vom Tight End! Kelce hatte nicht nur den 80-Yard-Touchdown, er führte auch alle Receiver mit elf Receptions für 160 Yards (TD) an. Mehr noch: Die ersten vier Completions von Alex Smith (25/36, 244 Yards, TD, INT, RUSH TD) im Spiel gingen allesamt an den Tight End - es waren auch die einzigen Chiefs-Completions im ersten Viertel.

Der Flop des Spiels: Broncos-Laufspiel. Eigentlich müsste man die gesamte Mannschaft hier nennen, doch besonders schlecht war das Laufspiel. Die Broncos kamen auf ganze 63 Yards bei auch nur 14 Carries (Chiefs: 37 CAR, 238 YDS, 2 TD). So entlastet man ein ohnehin limitiertes Passspiel herzlich wenig.

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Das fiel auf:

  • Bemerkenswert war, dass angesichts zweier Mannschaften mit derart effektiven Pass-Rushern kein einziger Sack zustande kam. Immerhin sammelten beide zusammen neun Quarterback-Hits.

  • Tyreek Hill erlebte einen etwas ungewöhnlichen Tag. Die Allzweckwaffe trug den Ball zwar sechs Mal für 95 Yards (TD), fing aber keinen der fünf Pässe in seine Richtung.
  • Auch wenn die Chiefs nur im ersten und letzten Viertel wirklich punkteten, die Offense erfüllte über das gesamte Spiel hinweg einen wichtigen Zweck: Sie kontrollierte das Geschehen! Die Chiefs hatten über 38 Minuten den Ball und damit deutlich länger als die Gäste. Das war im Grunde die halbe Miete.

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