Es ist ein Weihnachtswunder! Die Cleveland Browns schlagen die Chargers in einem Foto-Finish und verhindern die 0-16-Saison. Hochdramatisch geht es auch in Buffalo zu, wo die Dolphins letztlich die Oberhand haben. Außerdem: Die Jets gehen in New England komplett unter, Aaron Rodgers liefert eine weitere Show und die Titans stolpern ausgerechnet in Jacksonville - und verlieren Marcus Mariota. Auch die Raiders verlieren Derek Carr an eine schwere Verletzung, in Seattle wird es wild.
Philadelphia Eagles (6-9) - New York Giants (10-5) 24:19 (14:3, 7:10, 0:3, 3:3) BOXSCORE
Analyse: Playoff-Einzug vertagt - Philly schockt Giants, Cowboys jubeln
Cleveland Browns (1-14) - San Diego Chargers (5-10) 20:17 (7:10, 10:0, 3:7, 0:0) BOXSCORE
Es ist vollbracht! Die Browns verhindern die von allen Beteiligten so befürchtete 0-16-Season zum Leidwesen der Chargers - und können jetzt endlich eine schlimme Saison mehr oder weniger abhaken. Die Marschroute dahin war schnell offensichtlich: Hue Jackson verließ sich auf sein Running Game, in dem auch Robert Griffin III (6 ATT, 42 YDS) eine durchaus wichtige Rolle spielte, während die Defense ihre wohl beste Leistung der zweiten Saisonhälfte ablieferte.
Das galt vor allem für die sonst so desolate Run-Defense, ohne den weiterhin verletzten Melvin Gordon gelangen San Diego bei 19 Versuchen ganze 34 Rushing-Yards. Philip Rivers (23/46, 322 YDS, 2 TD, INT) eröffnete das Spiel zwar mit einem 50-Yard-Pass auf Ex-Browns-Receiver Travis Benjamin, zeigte aber auch wieder einen klaren Underthrow, der zur Interception führte und war insgesamt überhaupt nicht konstant.
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Es entwickelte sich, im einzigen Spiel komplett ohne Playoff-Implikationen, eine dennoch spannende zweite Halbzeit: San Diego kam durch einen einhändigen TD-Catch von Williams wieder ran, während Griffin mutmaßlich mit einer Gehirnerschütterung raus musste - Cody Kessler kam rein. Und dann wurde es wild: San Diego hatte zunächst die Chance, aus 32 Yards per Field Goal auszugleichen, 3:45 Minuten vor dem Ende aber blockte Jamie Meder den Kick!
Der neunte (!) Sack der Chargers beendete aber den nächsten Browns-Drive, so dass San Diego noch eine Chance bekam: Bei 4th&10 fand Rivers den ungedeckten (!) Antonio Gates für 25 Yards, wenig später war Rivers' Pass auf Gates bei Third Down allerdings zu kurz. Weil die Chargers keine Timeout mehr hatten, musste das Kicking-Team aufs Feld sprinten - und der Schuss ging in der Schlusssekunde daneben! Die Fans auf den Rängen jubelten, als hätte Cleveland soeben ein Playoff-Spiel gewonnen! Zwar ist die Imperfect Season dadurch endlich verhindert - beenden allerdings Browns und 49ers die Saison mit der gleichen Bilanz, gehört der Top-Draft-Pick San Francisco.
Green Bay Packers (9-6) - Minnesota Vikings (7-8) 38:25 (14:3, 14:10, 0:0, 10:12) BOXSCORE
Aaron Rodgers ist on Fire! Wer die NFL über die letzten Wochen verfolgt hat, weiß das längst - für alle anderen gab es gegen Minnesota das nächste dominante Meisterwerk des Packers-Quarterbacks. Rodgers (28/38, 347 YDS, 4 TD; 2 ATT, 13 YDS, TD) zerlegte die Vikings-Defense spätestens ab dem zweiten Drive fast nach Belieben, mit einer hocheffizienten Mischung aus schnellen, kurzen Pässen und gleichzeitig auch vielen langen Bällen.
So fand er etwa früh Jordy Nelson (21-Yard-TD) und Davante Adams (20-Yard-TD) zu Touchdowns, nach dem zweiten Score stand A-Rod noch im ersten Viertel bei 12/13, 163 YDS, 2 TD. Umgekehrt konnte Sam Bradford (34/59, 382 YDS, 3 TD) zwar mehrere lange Pässe anbringen, während Adrian Peterson ausfiel, war Stefon Diggs genau wie aufseiten der Defense Safety Harrison Smith rechtzeitig fit geworden. Das Highlight: Ein 71-Yard-Touchdown auf Adam Thielen, der ein Monster-Spiel aufs Parkett legte (12 REC, 202 YDS, 2 TD).
Insgesamt aber waren es die altbekannten Probleme: Eine schwache O-Line, kein verlässliches Run Game und dadurch oftmals kurze Drives für die Offense, sowie Turnover (Snap-Fumble, Strip-Sack) und viel zu kurze Pässe bei Third Down. Zumindest die Run-Defense der Vikes präsentierte sich verbessert, obwohl Ty Montgomery wieder als Running Back, (Slot) Receiver und Receiver aus dem Backfield heraus eingesetzt wurde.
Green Bay aber zog noch vor der Halbzeitpause, auch begünstigt durch Minnesotas Turnover, davon - und dennoch gehörte den Packers der Schock-Moment der zweiten Hälfte: Nach einem harten Sack durch Hunter und Kendricks blieb Rodgers eine Weile lang auf dem Boden liegen, zum Entsetzen eines plötzlich komplett stillen Lambeau Fields. Letztlich aber konnte er aus eigener Kraft aufstehen und weitermachen. Einen allzu großen Unterschied machte das allerdings ohnehin nicht mehr aus, die Garbage Time gehörte dann Bradford und Thielen.
Carolina Panthers (6-9) - Atlanta Falcons (10-5) 16:33 (0:13, 3:7, 10:3, 3:10) BOXSCORE
Von wegen Trap Game - das Gastspiel der Falcons beim Division-Rivalen war vielmehr eine glasklare Angelegenheit, der Sieg beschert Atlanta die erste Playoff-Teilnahme seit 2012! Das lag einerseits daran, dass Cam Newton (18/43, 198 YDS, TD, 2 INT) weitestgehend ein furchtbares Spiel hatte, extrem inkonstant und ungenau agierte.
Newton ließ so zahlreiche Gelegenheiten auf Yards und Punkte ungenutzt und warf mehrere hochriskante Pässe, was auch zu den Interceptions führte: In der ersten Hälfte hatte Atlanta mehr Return-Yards nach Newton-Interceptions, als Newton Passing-Yards verzeichnen konnte!
Er beendete das Spiel mit einer Completion Percentage von 41,9 Prozent und dem drittschwächsten Passer-Rating (44.5) seiner Karriere. Zumindest aber verhalf er Greg Olsen (6 REC, 59 YDS) zu einer weiteren 1.000-Yard-Saison. Olsen ist damit der erste Tight End aller Zeiten mit drei 1.000-Yard-Spielzeiten nacheinander..
Defensiv hatte Carolina, erneut ohne Luke Kuechly, große Schwierigkeiten mit Atlantas Backup-Tight-Ends: Ein sehr effizienter Matt Ryan (27/33, 277 YDS, 2 TD) bediente zunächst Josh Perkins, später dann D.J. Tialavea - in dessen erstem NFL-Spiel - zum Touchdown. Ryan ist jetzt der erste Quarterback aller Zeiten mit TD-Pässen zu 13 verschiedenen Receivern in einer Saison, außerdem konnten die Falcons im Running Game Schaden anrichten (24 ATT, 152 YDS, TD) und so den Ball bewegen, wenn sie es mussten.
Chicago Bears (3-12) - Washington Redskins (8-6-1) 21:41 (0:14, 14:10, 0:7, 7:10) BOXSCORE
Die Matt-Barkley-Befürworter in Chicago werden dieses Spiel schnellstmöglich vergessen wollen: Nach zuletzt mehreren durchaus beeindruckenden Auftritten hatte Barkley (24/40, 323 YDS, 2 TD, 5 INT) gegen Washington ein furchtbares Spiel, Breeland und Norman verzeichneten je zwei Picks - erstmals seit 1960 hatten mehrere Redskins-Spieler in einem Spiel mehrere Interceptions.
Dabei hatte Barkley auch wieder einige sehenswerte Pässe, die Konstanz war aber schlicht überhaupt nicht gegeben und mit den zahlreichen Turnovern war jeglicher Erfolg unmöglich. Da reichte auch ein solider Passing-Tag von Kirk Cousins (18/29, 270 YDS, TD; 5 ATT, 30 YDS, 2 TD), der DeSean Jackson (5 REC, 114 YDS) mehrfach erfolgreich tief suchte.
Washington dominierte nämlich auch im Running Game, wo vier der fünf Touchdowns zustande kamen. Die Redskins wahren sich so ihre Playoff-Chance.
Buffalo Bills (7-8) - Miami Dolphins (10-5) 31:34 OT (0:7, 7:7, 14:14, 10:3, 0:3) BOXSCORE
Was für ein irres Spiel! Führungswechsel, Last-Minute-Punkte und Drama ohne Ende - die Dolphins lieferten mit dem Auswärtssieg in Buffalo einen weiteren Beweis dafür, dass sie ein anderes Team sind, als in den vergangenen Jahren. Der große Unterschied: Jay Ajayi! Nach 214 Yards im ersten Duell dieser Saison gegen die Bills, gelangen Ajayi dieses Mal bei 32 Runs 206 Yards und ein Touchdown! Darunter auch der entscheidende Run dieses Spiels.
Nachdem die Bills in der Overtime einen Field-Goal-Versuch verschossen und beide Teams je ein Mal gepuntet hatten, erhielt Miami den Ball nochmals zurück. Es roch bereits nach Unentschieden - doch einen 57-Yard-Run von Ajayi später waren die Dolphins plötzlich ihrerseits in Field-Goal-Reichweite! Der Running Back brachte sein Team trotz offensichtlicher Schmerzen an der Schulter noch etwas näher ran, aus 27 Yards gelang schließlich tatsächlich der Game Winner! Miami bleibt so auf Playoff-Kurs!
Das sah während des Spiels allerdings längst nicht immer so aus. Tannehill-Ersatzmann Matt Moore (16/30, 233 YDS, 2 TD, INT) hatte eine grausame erste Hälfte, steigerte sich dann aber und legte TD-Pässe auf Kenny Stills und DeVante Parker auf. Das Problem aus Sicht der Gäste: Die Defense spielte eine schlicht katastrophale zweite Halbzeit.
Tyrod Taylor (26/39, 329 YDS, 3 TD; 12 ATT, 60 YDS) zerlegte Miamis Defense insbesondere in der zweiten Hälfte, nachdem er im zweiten Viertel bereits einen Bilderbuch-38-Yard-TD auf Sammy Watkins aufgelegt hatte. Auch LeSean McCoy (24 ATT, 128 YDS, TD) kam ins Rollen, und 1:20 vor dem Ende brachte Taylor Buffalo per TD-Pass auf Clay gar in Führung! Doch Drake trug den folgenden Kick-Off weit zurück, Miami glich in letzter Sekunde mit einem 55-Yard-Field-Goal aus - und fuhr den so wichtigen Sieg in Overtime schließlich ein.
Die Frage wird aus Bills-Sicht jetzt sein: Was bedeutet das für Rex Ryan? Buffalos Head Coach steht dem Vernehmen nach vor dem Aus, vor diesem Hintergrund war es ein grausamer Auftritt: Schlimmes Tackling, nicht nur bei Parkers Touchdown, sowie insgesamt einfach eine weitere Enttäuschung aus Sicht der Defense.
New England Patriots (13-2) - New York Jets (4-11) 41:3 (10:0, 17:0, 7:0, 7:3) BOXSCORE
Wer mit Blick auf die Historie zwischen diesen beiden Teams vielleicht ein eng(er)es Spiel erwartet hatte - er sah sich früh getäuscht. Nicht nur, weil Stephen Gostkowski sein 300. Field Goal bejubeln durfte und Tom Brady (17/27, 214 YDS, 3 TD), oftmals hinter starker Protection, wenig später Martellus Bennett in der Endzone zum 5-Yard-Touchdown bediente. Nein, es war auch der Auftritt der Jets-Offense.
Mit Bryce Petty (0/3, INT), der laut eigenen Aussagen noch nie im Regen gespielt hat, lauteten die ersten sechs Plays im Regen von Foxboro: 0, 2, -7, -1, Incompletion sowie eine Interception zu Butler, ein Wurf deutlich in Coverage. Es folgten unter den Augen von Head Coach Todd Bowles, am Freitag noch aufgrund von Nierensteinen im Krankenhaus, weitere Turnover: Zunächst ein Fumble von Khiry Robinson, und beim daran anschließenden Tackling-Versuch verletzte sich zu allem Überfluss Petty am Arm.
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Somit musste Ryan Fitzpatrick (8/21, 136 YDS, 2 INT) rein, was die Offense kurzzeitig sogar etwas gefährlicher aussehen ließ - die erste Interception beendete das allerdings auch schnell wieder. Defensiv versuchte Gang Green, mit einigen 3-Men-Rushes möglichst viele Zonen in der Defense zuzustellen, was allerdings vom Regen in die Traufe führte - die Pats konnten nämlich über Lewis und Blount darauf im Run Game kontern, Blount baute seinen Franchise-Rushing-TD-Rekord mit zwei weiteren Touchdowns zusätzlich aus.
Brady machte mit weiteren TD-Pässen auf Matt Lengel (dessen erster NFL-Catch) sowie James White schon vor der Halbzeitpause alles klar und 27 Sekunden vor Ende des 3. Viertels, mit einer 34:0-Führung im Rücken, durfte Jimmy Garoppolo (1/2, 6 YDS) bereits für Brady rein. Es war unter dem Strich ein weiterer komplett desolater Auftritt der Jets, in jederlei Hinsicht. Ein gröberer Umbruch in New York wird immer wahrscheinlicher.
Jacksonville Jaguars (3-12) - Tennessee Titans (8-7) 38:17 (10:0, 9:7, 6:3, 13:7) BOXSCORE
Schlimmer hätte dieses Spiel aus Sicht der Titans eigentlich nicht verlaufen können: Nach dem dramatischen Sieg in Kansas City hätten die Titans mit zwei Siegen die Division und damit das Playoff-Ticket sicher gehabt - stattdessen gab es einen maßlos enttäuschenden Auftritt bei den Jacksonville Jaguars, ihrerseits im ersten Spiel nach der Entlassung von Gus Bradley.
Und das nicht nur sportlich, wo um Running Game (20 ATT, 58 YDS) überraschenderweise fast nichts klappte. Der schlimmste Moment für die Titans ereignete sich allerdings zu Beginn des Schlussviertels: Nach einem Sack musste Quarterback Marcus Mariota (8/20, 99 YDS, TD), der das ganze Spiel über ungenau agierte, mit einer Knöchelverletzung vom Platz gefahren werden und wurde nur wenige Minuten später umgehend für den Rest des Spiels als "Out" deklariert. Wie Head Coach Mike Mularkey anschließend vermeldete, hat Mariota einen Wadenbeinbruch erlitten.
Somit kam Matt Cassel rein - und kurzzeitig gab es trotzdem Hoffnung: Cassell (13/24, 124 YDS, TD, INT) brachte Tennessee mit einem TD-Pass auf Delanie Walker wieder in Schlagdistanz. Reichen sollte das allerdings nicht, denn: Die Fans in Jacksonville sahen ein komplett verändertes Jaguars-Team.
Blake Bortles (26/38, 325 YDS, TD; 1 REC, 20 YDS, TD) lieferte seine mit weitem Abstand beste Saisonleistung ab, legte Marqise Lee früh den Touchdown auf - und fing in der zweiten Hälfte bei einem Trick Play gar einen Touchdown-Pass von Lee! Jacksonville brachte den Ball immer wieder in die Titans-Hälfte und baute seine Führung so stückweise aus - bis es schließlich zum Doppelschlag kam: Nur wenige Minuten nach Bortles' TD-Catch schnappte sich Jalen Ramsey den Pick Six von Cassel, Game Over - womöglich auch mit Blick auf Tennessees Playoff-Hoffnungen.
Los Angeles Rams (4-11) - San Francisco 49ers (2-13) 21:22 (14:7, 0:0, 0:0, 7:15) BOXSCORE
Sollte das ausgemachte Niners-Ziel der Nummer-1-Draft-Pick gewesen sein - in Week 16 haben sie dieses Ziel verspielt. Nachdem Cleveland seinen ersten Saisonsieg gefeiert hatte, legte San Francisco bei den Rams zunächst gut los: Eine bittere Interception von Jared Goff (11/24, 90 YDS, TD, 2 INT) endete in einem 19-Yard-TD-Pass von Colin Kaepernick (28/38, 257 YDS, 2 TD, INT; 6 ATT, 15 YDS, TD) auf Carlos Hyde, die Niners lagen früh vorne.
Danach allerdings kam lange nicht mehr viel. Eine Interception von Kaepernick, gefolgt von sieben (!) Punts hintereinander - sowie anschließend einem Fumble. Die 49ers hatten überhaupt kein Running Game, zu allem Überfluss musste Hyde im Schlussviertel auch noch verletzt raus. Mehr oder weniger zwei gute Offense-Plays, beide ebenfalls im ersten Viertel, schienen den Rams so zu reichen.
L.A. spielte zunächst erfolgreich ein Fourth Down aus, Todd Gurley (23 ATT, 67 YDS, TD) beendete den Drive aus einem Yard. Und wenig später, nach Kaepernicks Interception, trug Tavon Austin den End Around 30 Yards in die Endzone. Auch der zweite Turnover wurde schließlich im vierten Viertel bestraft: Nach Hydes Fumble, bei dem er sich verletzte, fand Goff, der ein insgesamt äußerst schwaches Spiel hatte, Higbee zum Touchdown.
Es schien wie die Vorentscheidung - doch wie auf Knopfdruck wachte die Niners-Offense auf! Zunächst legte Kaep einen 75-Yard-Drive, abgeschlossen mit einem 13-Yard-TD-Run vom Quarterback selbst ab. Die Rams mussten anschließend schnell punten, und San Francisco gelang, getragen von Kaep, noch ein 73-Yard-Drive! An dessen Ende fand er Streater zum 10-Yard-Touchdown, und die 2-Point-Conversion zum Sieg trug Kaepernick selbst über die Goal Line! Goffs zweiter Pick zog den Schlussstrich, die Rams haben somit beide Spiele in dieser Saison gegen die 49ers verloren.
Oakland Raiders (12-3) - Indianapolis Colts (7-8) 33:25 (0:0, 19:7, 14:7, 0:11) BOXSCORE
Es ist kaum in Worte zu fassen, wie bitter diese Saison für die Raiders zu Ende gehen könnte: Früh im vierten Viertel stockte ganz Oakland der Atem - Derek Carr war gerade zu Boden gegangen. Bei einem Sack wurde sein Knöchel böse verdreht, es schien, als würde er den herannahenden Ärzten sagen, dass der Knöchel gebrochen ist. Head Coach Jack Del Rio berichtete nach dem Spiel die Hiobsbotschaft: Wadenbeinbruch, Ausfall auf unbestimmte Zeit.
Davor war es über weite Strecken die komplette Raiders-Domination: Oakland zog gegen die anfällige Colts-Front hinter seiner starken Offensive Line ein beeindruckendes Running Game auf (37 ATT, 210 YDS, 2 TD) und zog so schnell davon - auch begünstigt durch zwei frühe Picks von Andrew Luck (19/29, 288 YDS, 2 TD, 2 INT), einer davon in der gegnerischen Endzone.
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So schien das Spiel eigentlich schon früh entschieden, zumal die Raiders nach einem Gore-Fumble im dritten Viertel abermals nachlegten. Dann aber passierte das Carr-Drama, das Oaklands bisherige Märchen-Saison zu einem jähen Ende bringen könnte. Mit Backup Matt McGloin auf dem Feld wurde das Spiel nochmals kurzzeitig spannend, Luck verkürzte per TD-Run und Adam Vinatieri legte ein Field Goal nach.
Die Raiders konnten anschließend dank eines spektakulären Catches von Amari Cooper die Uhr runter laufen lassen - doch die anschließende Totenstille in der Kabine der Hausherren verrät aktuell mehr über die Stimmung in Oakland. Die Raiders werden ohne Carr in die Playoffs gehen müssen. Indy auf der anderen Seite wird zum ersten Mal seit 1997-1998 in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die Postseason verpassen.
New Orleans Saints (7-8) - Tampa Bay Buccaneers (8-7) 31:24 (7:0, 6:7, 15:14, 3:3) BOXSCORE
Kurz vor dem Spiel mussten die Bucs bereits den ersten Rückschlag verkraften: Doug Martin konnte überraschenderweise nicht mitwirken. Ohne seinen Starting-Running-Back erliefen die Bucs zwar immerhin noch 89 Yards, das Pendel in der Offense schlug aber eindeutig in Richtung Passing Game (35 Pässe, 21 Runs) aus. Die Saints agierten da deutlich ausgeglichener (34 Pässe, 31 Runs), Mark Ingram (18 ATT, 90 YDS, 2 TD) hatte erneut einen starken Tag.
Gleichzeitig aber konnte New Orleans den Ball früh gut durch die Luft bewegen, Drew Brees (23/34, 299 YDS, TD) war schnell in seinem Rhythmus und Tampas Defense bekam ordentlich Probleme. Vor allem aber machten die Fehler den Unterschied aus.
So leistete sich Jameis Winston (23/35, 277 YDS, 2 TD, 2 INT) gleich zwei Picks - beide gingen an Jairus Byrd - während New Orleans deutlich häufiger in die gegnerische Hälfte kam. Tampa hatte trotzdem spät noch die Chance auf das Comeback, der Onside Kick aber landete bei den Saints.
Seattle Seahawks (9-5-1) - Arizona Cardinals (6-8-1) 31:34 (0:7, 3:7, 7:0, 21:20) BOXSCORE
Unfassbares Spiel in Seattle - die Partien zwischen Arizona und den Seahawks werden zunehmend zu Must-Watch-TV, und die jüngste Ausgabe war da mitnichten eine Ausnahme! Dabei sah zunächst vieles nach einem eher von Defense und Punts geprägten Spiel aus: Die Cardinals gingen früh in Führung, zunächst durch einen 2-Yard-TD-Run von David Johnson (28 ATT, 95 YDS, 3 TD; 4 REC, 41 YDS), der seine Total Touchdowns 18, 19 und 20 auflegte, sowie kurz darauf durch einen 80-Yard-Touchdown-Pass auf J.J. Nelson in Führung. Palmer attackierte dabei gezielt die tiefe Mitte des Feldes, wo Earl Thomas den Seahawks fehlt.
Die Defense dominierte dabei Seattles O-Line, sechs Sacks sammelten die Cardinals und erstickten die Seahawks-Offense früh komplett im Keim. Doch so sollte es nicht weiter gehen: Einerseits half Arizona den Hausherren mit mehreren Strafen zurück ins Spiel, andererseits aber wachte Russell Wilson (29/45, 350 YDS, 4 TD) auch zunehmend auf und nachdem Arizona noch einen Fumble erzwungen und ein Field Goal geblockt hatte, begann Wilson, die Defense mit langen Pässen zu zerlegen.
Das Drama nahm dabei schon seinen Lauf, nachdem Arizonas Defense vier Plays von der eigenen 1-Yard-Line gestoppt hatte, fumbelte Johnson und schenkte Seattle so doch ein Field Goal zur Halbzeit. Allerdings verloren die Hawks Thomas Rawls an eine Schulterverletzung, so dass Wilson (10 ATT, 36 YDS) am Ende Seattles Top-Rusher war. Das störte ihn aber herzlich wenig: Wilson nahm Arizonas Secondary in der zweiten Hälfte komplett auseinander, Baldwin (13 REC, 171 YDS, TD) war der größte Nutznießer davon.
Die Seahawks kamen so immer näher ran, ein 37-Yard-TD-Pass auf Jimmy Graham knapp drei Minuten vor dem Ende des Spiels ließ die Führung auf 31:25 zusammen schrumpfen. Arizona agierte anschließend gewohnt aggressiv, nahm dadurch aber mit mehreren Incompletions wenig Zeit von der Uhr, und ebnete so scheinbar den Weg für das große Seahawks-Comeback: Einige Pässe von Wilson, und schon standen die Hawks in der Red Zone - wo Wilson Richardson zum Touchdown bediente! Ausgleich!
Mit noch einer Minute auf der Uhr machte sich Hauschka auf, den potentiellen Game-Winning-PAT zu verwandeln - doch sein Kick segelte links vorbei! Unglaublich, Erinnerungen an das 6:6 früher in dieser Saison wurden wach! Doch zur Overtime sollte es dieses Mal nicht kommen: Carson Palmer (16/26, 284, TD) fand Johnson und Fitzgerald, Arizona stand mit wenigen Plays an Seattles 8-Yard-Line, weil die Cards aber keine Timeout mehr hatten, musste das Kicking-Team aufs Feld sprinten! Doch mit drei Sekunden auf der Uhr verwandelte Catanzaro den 43-Yard-Game-Winner, Arizona hat jetzt drei seiner letzten vier Spiele in Seattle gewonnen. Die Seahawks, bei denen sich Tyler Lockett im 2. Viertel das Bein gebrochen hat, müssen derweil ernsthaft um ihre Bye-Week in den Playoffs zittern.
Houston Texans (9-6) - Cincinnati Bengals (5-9-1) 12:10 (0:0, 0:3, 3:0, 9:7) BOXSCORE
Analyse: Bengals schenken Houston den Playoff-Platz
Dallas Cowboys (13-2) - Detroit Lions (9-6) 42:21 (14:7, 7:14, 14:0, 7:0)BOXSCORE