Rodgers sensationell - Steelers-Debakel

SPOX
10. Oktober 201707:17
Green Bay schlug Dallas wieder in einem unfassbaren Finishgetty
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Unfassbar! Aaron Rodgers liefert die nächste Drama-Show in Dallas - und auch sonst hat Week 5 einige Schocker parat: So verlieren die Pittsburgh Steelers zuhause infolge eines Roethlisberger-Debakels deutlich gegen Jacksonville, die Giants verlieren Odell Beckham. Philadelphia zerlegt die Cardinals, Cam Newton glänzt, Miami wackelt erneut gehörig und die Browns bleiben sieglos. Außerdem: Die Rams verpassen gegen die Seahawks eine große Chance, Baltimore gewinnt in Oakland.

Teams in der Bye Week: Atlanta Falcons, Denver Broncos, New Orleans Saints, Washington Redskins

Dallas Cowboys (2-3) - Green Bay Packers (4-1)

Ergebnis: 31:35 (7:6, 14:6, 0:3, 10:20) BOXSCORE

  • Zwei bärenstarke Quarterbacks. Zwei bärenstarke Running Backs. Ein spektakuläres Finale. Das Aufeinandertreffen zwischen den Cowboys und Packers hatte so gut wie alles zu bieten, was das Football-Herz begehrt.
  • Aufseiten Dallas begann Dak Prescott in überragender Manier und sammelte in der ersten Halbzeit drei Touchdown-Pässe. Dak warf für 223 Yards und lief einmal selbst in die Endzone.
  • Ezekiel Elliott absolvierte seine beste Partie der Saison. Der Runnning Back lief im dritten Spiel seiner Karriere gegen die Green Bay Packers zum dritten Mal für über 100 Yards. Am Ende des Tages standen 116 Rushing Yards bei 4 Yards pro Carry zu Buche.
  • Helfen sollte es allerdings nichts. Grund dafür war einmal mehr ein unfassbar starker Aaron Rodgers. Der 33-Jährige zauberte beim finalen Drive wieder einmal und legte einen 57-Yard-Drive und ohne Timeouts in 62 Sekunden hin. Rodgers warf insgesamt für 221 Yards und drei Touchdowns. Dies bei einem Quarterback-Rating von 122,9.
  • Vorher entschieden sich die Cowboys bei 2nd and 1 für einen Passversuch in Richtung Endzone. Bei Laufversuchen über Elliott hätte man sich wohl sicher ein First and Goal sichern und eine Menge Zeit von der Uhr nehmen können. So hatte Rodgers noch - für Rodgers-Verhältnisse - genug Zeit für den finalen Drive.
  • Ein weiterer Held war Davante Adams. Der Wideout wurde noch in der vergangenen Woche von Bears-Linebacker Danny Trevethan ausgeknocked und musste die Nacht daraufhin im Krankenhaus verbringen. Gegen die Cowboys fing Adams zwei Touchdown-Pässe, darunter den Spielentscheidenden in eben jenem Wahnsinns-Drive.
  • Weiterer Bright-Spot bei den Packers war Rookie-Running-Back Aaron Jones. Der in die Rolle von Ty Montgomery gerückte Fünftrundenpick lief für starke 125 Yards bei 6,6 Yards pro Versuch und einen Touchdown.

Oakland Raiders (2-3) - Baltimore Ravens (3-2)

Ergebnis: 17:30 (3:14, 7:10, 7:0, 0:6) BOXSCORE

  • Die Raiders kassieren ihre dritte Niederlage in Serie und bestätigen dabei einen Eindruck, den man schon in der vergangenen Saison gewinnen konnte. Ohne Derek Carr gehts einfach nicht! Schon als sich der Quarterback in Week 16 der letzten Saison verletzt hatte, wirkten die Raiders plötzlich vollkommen indisponiert. So auch gegen Baltimore.
  • Die Ravens starteten erbarmungslos und fanden mit ihren ersten beiden Drives den Weg in die Endzone. Ein Pick-Six brachte eine frühe 21:3-Führung ein. Dabei überquerte Baltimore bis zur Halbzeit bemerkenswerte 241 Yards. In den Spielen zuvor waren es in der gesamten Partie 288 gegen die Steelers und 186 gegen die Jaguars.
  • EJ Manuel hatte gerade eingangs der Partie große Probleme einen Rhythmus zu finden. Der Carr-Backup beendete das Spiel mit 13 von 26 erfolgreichen Pässen für 159 Yards und einen Touchdown. Lieblingsanspielstation war seinerseits Michael Crabtree. Der Wideout fand einmal den Weg in die Endzone und sammelte bei 6 Receptions 82 Yards sowie einen Score.
  • Wenig Entlastung kam aufseiten der Raiders wieder einmal vom Running Game. Marshawn Lynch lief zwar einmal in die Endzone aber bei 12 Carries für lediglich 3,6 Yards pro Versuch.

Los Angeles Rams (3-2) - Seattle Seahawks (3-2)

Ergebnis: 10:16 (0:0, 10:10, 0:3, 0:3) BOXSCORE

  • Ein erwartet aufregendes Spiel fand im Los Angeles Memorial Coliseum statt. Dabei waren in erster Linie die Fehler bemerkenswert, die sich beide Teams leisteten (Rams: Fünf Turnover). Schon zur Halbzeit hatten beide je zwei Turnover auf dem Konto.
  • Das ausgeglichene Spiel kam durch die Probleme zustande, welche sowohl L.A. als auch Seattle auf der offensiven Seite hatten. Dafür verantwortlich waren jeweils die Seahawks. Auf der einen Seite, weil die Defense gegen die erfolgreichste Scoring-Offense der Liga einen hervorragenden Job gemacht hat. Auf der anderen, weil Seattles O-Line gewohnte Schwächen, vielleicht sogar darüber hinaus, aufwies. Russel Wilson sah sich wieder einmal ungeheurem Druck ausgesetzt.
  • Jared Goff hatte mit dem Druck Seattles Defense gehörige Probleme und brachte nur 22 seiner 47 Passversuche an den Mann. Der Second-Year-Quarterback spielte das schwächste Spiel in einer bislang starken Saison. Dementsprechand verhalfen seine beiden Interceptions und der Fumble im vierten Viertel auch zum Quarterback-Rating von 48,9.
  • Am Ende überquerten die Rams zwar wieder einmal starke 375 Yards, doch auch ein bärenstarker finaler Drive reichte am Ende nicht für den Sieg. Die Division-Führung geht wieder in die Hände der Seahawks.

Pittsburgh Steelers (3-2) - Jacksonville Jaguars (3-2)

Ergebnis: 9:30 (3:0, 3:7, 3:13, 0:10) BOXSCORE

  • Die Jaguars sind und bleiben von Woche zu Woche ein unvorhersehbares Team - eines aber ist klar: Diese Defense kann Spiele gewinnen, so lange die Offense nicht zu viele Fehler macht. Das mussten auch die Steelers erfahren, zwei Pick-Six-Würfe von Ben Roethlisberger (33/55, 312 YDS, 5 INT) innerhalb kürzester Zeit waren der glasklare Knackpunkt in diesem Spiel.
  • Die gingen nicht nur auf Big Ben - der erste Wurf war abgefälscht, der zweite leicht überworfen und dann in die Arme eines Verteidigers abgeblockt - doch waren sie kein Zufall. Jacksonville bereitete der Steelers-Offense das ganze Spiel über Probleme, vor allem Jalen Ramsey hatte erneut ein sensationelles Spiel.
  • Auch wenn Roethlisberger die Partie mit einem Big-Play-Pass auf Antonio Brown (10 REC, 157 YDS) eröffnete - Pittsburghs Quarterback hatte eine weitere schwache, teilweise desolate Partie. Es war das erste 5-Interception-Spiel seiner Karriere, das Passspiel findet in dieser Saison einfach keinen Rhythmus. Viel zu häufig ist es die Antonio-Brown-Show. Und nach dem guten Auftritt gegen Baltimore kränkelte es auch im Run Game, wo Le'Veon Bell bei 15 Runs nur 47 Yards verzeichnete.
  • Und Jacksonvilles Offense? Aufgrund der dominanten Defense konnten die Jaguars konservativ vorgehen. Das war ganz besonders sichtbar im Passspiel, Bortles warf nur 14 Pässe (8/14, 95 YDS, INT)! Leonard Fournette (28 ATT, 181 YDS, 2 TD) dagegen war erneut der Fokus der Offense und zeigte spektakuläre Runs - mit dem Highlight eines 90-Yard-Touchdowns zum Schluss. Herausragende Defense und konstantes Run Gam, so wird mit den Jags auch weiter zu rechnen sein.

Indianapolis Colts (2-3) - San Francisco 49ers (0-5)

Ergebnis: 26:23 OT (3:3, 3:3, 10:0, 7:17, 3:0) BOXSCORE

  • Die Colts haben noch Leben! Unter der Woche stieg Andrew Luck wieder ins Training ein - und Indy bleibt mit zwei Siegen nach fünf Spielen zumindest in Reichweite.
  • Der Erfolg über die Niners trug eine klare Handschrift: Das Run Game funktionierte! Ob Frank Gore (14 ATT, 48 YDS), der Eric Dickerson in der All-Time Rushing-Liste überholte, oder Rookie Marlon Mack (9 ATT, 91 YDS, TD), der seine Explosivität und Big-Play-Fähigkeiten zeigte - Indy konnte den Ball am Boden bewegen. Dabei half auch Jacoby Brissett (22/34, 314 YDS, INT; 8 ATT, 14 YDS, TD) selbst mit.
  • Im Passspiel zeigte Brissett erneut Licht und Schatten, doch konnte er sich vor allem auf T.Y. Hilton (7 REC, 177 YDS) verlassen, der einen herausragenden Nachmittag erwischt hatte. Trotzdem blieb San Francisco im Spiel, weil sich Brian Hoyer (29/46, 353 YDS, 2 TD) im Laufe des Spiels und vor allem in der Schlussphase deutlich steigerte. Späte Touchdown-Pässe zu Juszczyk und Kittle erzwangen die Overtime.
  • Dort brachte Brissett Indy zunächst in Schlagdistanz - doch Ray-Ray-Armstrong fing Brissetts anschließenden Pass in der Endzone ab. Im Gegenzug hielt die Colts-Defense, Mack brachte die Colts dann abermals in Position und Vinatieri verwandelte sein viertes Field Goal - dieses aus 51 Yards - zum Game Winner!

Cincinnati Bengals (2-3) - Buffalo Bills (3-2)

Ergebnis: 20:16 (7:3, 3:7, 0:3, 10:3) BOXSCORE

  • Die Bengals-Offense wirkt seit dem Coordinator-Tausch tatsächlich wie ausgewechselt. Das wird unter anderem im Einsatz von A.J. Green deutlich: Green (7 REC, 189 YDS, TD) ist um ein Vielfaches stärker in den Game Plan involviert - was gegen Buffalo aber nicht immer gut war. Nach einem frühen 77-Yard-Touchdown war er für eine Interception verantwortlich und leistete sich zudem einen Fumble.
  • Dennoch tat Andy Dalton (22/36, 328 YDS, TD, 2 INT) gut daran, seinen Star-Receiver häufig zu suchen - auch weil das Run Game erneut etwas kränkelte. Hier wurde wieder deutlich, dass Joe Mixon (15 ATT, 51 YDS, TD) Cincinnatis bester Running Back ist - und dass er unter Bill Lazor die klare Nummer eins ist.
  • Die Bills auf der anderen Seite waren offensiv nicht konstant genug. Tyrod Taylor (20/37, 166 YDS, TD, INT) hatte einige tolle Pässe gegen Pressure, sein Pick spät im Spiel aber setzte den Schlussstrich unter die Pleite. Zum dritten Mal in dieser Saison kam Taylor nicht über 200 Passing-Yards.
  • Das große Problem dabei: Das Run Game funktionierte erneut nicht. LeSean McCoy, der teilweise auch Outside aufgestellt wurde und sechs Bälle fing, kam auf lediglich 63 Rushing-Yards. So war es offensiv schlicht zu wenig.

Philadelphia Eagles (4-1) - Arizona Cardinals (2-3)

Ergebnis: 34:7 (21:0, 0:7, 10:0, 3:0) BOXSCORE

  • Es war ein waschechter Horror-Start für Arizona: Die Offense hatte früh wieder keinen Rhythmus, das Special Team ließ lange Punt-Returns zu und in der Secondary gab es früh Coverage-Busts. Die Folge war verheerend - Carson Wentz (21/30, 304 YDS, 4 TD, INT) machte anfangs, was er wollte.
  • Kurze TD-Pässe auf Burton und Ertz sowie ein 59-Yard-Touchdown auf Torrey Smith - es war das erste Mal, dass Arizona unter Bruce Arians im ersten Viertel 21 Punkte zuließ. Historisch war es auch auf der anderen Seite, Wentz ist der erste Eagles-QB aller Zeiten mit drei Touchdown-Pässen in einem ersten Viertel.
  • Arizona konnte teilweise zwar Druck erzeugen, vor allem bei Third Down aber war die Defense desolat und wurde immer wieder deutlich geschlagen (11/12, 225 YDS, 3 TD für Wentz bei Third Down). Wentz nutzte hierbei geschickt Matchups - etwa das von Nelson Agholor gegen Budda Baker beim 72-Yard-Touchdown im dritten Viertel - und selbst die Tatsache, dass Tackle Lane Johnson mit einer Kopfverletzung raus musste, schadete Philly in diesem Spiel nicht.
  • Selbst Philadelphias Run Game wachte im Laufe der Partie auf. Nachdem LeGarrette Blount (14 ATT, 74 YDS) anfangs keinerlei Lücken fand, lief er sich in der Schlussphase warm. Wendell Smallwood musste verletzt passen. Defensiv war der Pass-Rush auch ohne Fletcher Cox wie erwartet dominant: Gegen eine Cards-Line, die zwischenzeitlich aus Wetzel, Watford, Shipley, Boehm und Holden bestand, setzte Philadelphia Carson Palmer (28/44, 291 YDS, TD) immer wieder unter Druck. Von Arizonas Run Game kam erneut überhaupt nichts.

New York Giants (0-5) - Los Angeles Chargers (1-4)

Ergebnis: 22:27 (9:0, 0:10, 7:7, 6:10) BOXSCORE

  • Wie desolate kann ein Spiel für ein Team verlaufen? Giants-Fans dürften diese Partie als Paradebeispiel anbringen. New York verspielte nicht nur eine Führung gegen die Chargers und bleiben so auch nach fünf Spielen sieglos - der Fokus ging schnell weg vom Spiel und hin zu den Verletzungen.
  • Hier nämlich war es ein richtig bitterer Nachmittag für die G-Men: Zunächst mussten die Receiver Brandon Marshall und Sterling Shepard sowie Receiver/Returner Dwayne Harris - Harris mutmaßlich mit Fußbruch - raus. Das wahre Drama aber kam spät im Spiel: Bei der Landung nach einem Pass von Eli Manning (21/36, 225 YDS, 2 TD, INT) landete ein Chargers-Verteidiger auf Odell Beckhams Bein, dabei verdrehte sich der Fuß des Star-Receivers böse. Es ist der gleiche Knöchel, an dem sich Beckham schon in der Preseason verletzt hatte, möglicherweise droht jetzt eine Operation.
  • Auf dem Platz derweil war es eine eindrucksvolle Aufholjagd der Chargers - trotz eines Safeties früh im Spiel, trotz einer desolaten Interception von Philip Rivers (21/44, 258 YDS, 3 TD, INT) in der Red Zone und trotz einer Defense, die gegen eine bislang völlig zahnlose Rushing-Offense 152 Rushing-Yards zuließ.
  • Spät nämlich drehten die Chargers den Spieß um und nutzten dabei unter anderem einen Manning-Fumble aus. Rivers suchte und fand häufig Melvin Gordon (20 ATT, 105 YDS; 6 REC, 58 YDS, 2 TD) und mit Hunter Henry verzeichnete ein weiterer Tight End einen Touchdown gegen die Giants-Defense. New York fehlte im Laufe des Spiels die Feuerpower, um offensiv Drives zusammen zu bekommen.

Cleveland Browns (0-5) - New York Jets (3-2)

Ergebnis: 14:17 (0:0, 0:3, 7:7, 7:7) BOXSCORE

  • Eine Offensiv-Explosion hatte bei dieser Paarung wohl niemand erwartet - das, was sich dann tatsächlich auf dem Platz abspielte, aber womöglich auch nicht. Während aufseiten der Jets Strafen und einfache Fehler das Bild prägten, war es für die Browns eine weitere offensive Offenbarung. Kleiner Lichtblick: Nummer-1-Pick Myles Garrett gab endlich sein Debüt - und wie. Sein erster Snap war prompt ein Sack, er beendete das Spiel mit zwei Sacks und zwei Tackles.
  • DeShone Kizer (8/17, 87 YDS, INT, FUM) kassierte derweil erneut Sacks, weil er den Ball zu lange hielt, wirkte insgesamt zögerlich sowie unsicher und hatte noch vor der Halbzeitpause eine grausame Interception in der Red Zone in die Arme des Verteidigers. Dazu ein Fumble von Isaiah Crowell beim Toss, mehrere Field-Goal-Fehlschüsse und zumindest fragwürdiges Play Calling - es war über weite Strecken ein Debakel.
  • Zur zweiten Halbzeit vollzog Hue Jackson dann den trotzdem durchaus fragwürdigen QB-Tausch, Kevin Hogan (16/19, 194 YDS, 2 TD, INT) übernahm für Kizer - und wie schon vor einigen Wochen, als Kizer eine Migräne geplagt hatte, wirkte die Offense kurzzeitig besser und Njoku gelang ein herausragender Touchdown-Catch zur ersten Browns-Führung der Saison. Der 41-Yard-Touchdown von Duke Johnson via Screen Pass machte es erst ganz am Ende nur kurzzeitig nochmals spannend.
  • Die Tür für den dritten Saisonsieg der Jets - mehr, als viele Gang Green vor Saisonstart insgesamt zugetraut hatten - war aufgrund der massiven Browns-Offense-Probleme konstant weit offen. Und irgendwann passierte, was passieren musste: Josh McCown (23/30, 194 YDS, 2 TD, INT) steigerte sich in der zweiten Hälfte, das Highlight war ein 97-Yard-TD-Drive mit dem 24-Yard-Touchdown-Pass auf Kearse, nachdem die Browns ein Fourth Down in der Red Zone nicht hatten für sich entscheiden können. Acht Minuten vor dem Ende war das die Vorentscheidung.

Detroit Lions (3-2) - Carolina Panthers (4-1)

Ergebnis: 24:27 (3:3, 7:14, 0:10, 14:0) BOXSCORE

  • Nach einem mehr als wackligen Saisonstart und dann einem plötzlich herausragenden Spiel in New England war Cam Newton eines der großen Fragezeichen vor Week 5 - er beantwortete alle Fragen eindrucksvoll. Newton (26/33, 355 YDS, 3 TD) spielte ein nahezu perfektes Spiel, zeigte tolle lange Pässe - etwa auf Ed Dickson (5 REC, 175 YDS) oder Devin Funchess (7 REC, 53 YDS, TD) und leistete sich schlicht kaum Fehler. Die drei Touchdown-Pässe kamen aus sauberer Pocket heraus, gegen Pressure brachte er allerdings auch alle sieben Pässe an.
  • Dabei kam auch Christian McCaffrey (5 REC, 31 YDS, TD) zu seinem ersten NFL-Touchdown, und die Panthers-Offense zeigte weiter schematisch die Tendenzen, die man ihr vor dem Start der Saison zugeschrieben hatte: Eine gute Mischung aus kurzen und langen Pässen, vor allem aber Option-Elemente und Plays, die das Spiel für Newton einfacher und für die Defense komplizierter machen. McCaffreys Touchdown etwa war eine Triple-Option.
  • Ein großes Problem aber: Zwar baute Carolina sich eine stattliche Führung auf, die Panthers konnten allerdings dann die Uhr nicht runter spielen - weil das Run Game überhaupt nicht funktionierte. Hier präsentierte sich Detroits Front stark, Carolina kam bei 28 Runs auf ganze 28 Rushing-Yards. Umso beeindruckender war die Vorstellung von Newton, der jetzt der erste Panthers-Quarterback mit mindestens drei Passing-Touchdowns und mindestens 300 Passing-Yards seit Steve Beuerlein 1999 ist.
  • Detroit auf der anderen Seite startete vielversprechend: Schnelle Pässe, Matt Stafford (23/35, 229 YDS, 2 TD) war hier früh sehr akkurat. Dazu kamen früh unglaublich viele Strafen gegen die Panthers, was Detroits Drives half. Doch die Defense knickte schließlich im Passspiel ein - zwei späte Touchdowns von Stafford zu Darren Fells reichten dieses Mal nicht zum Comeback.

Miami Dolphins (2-2) - Tennessee Titans (2-3)

Ergebnis: 16:10 (10:0, 0:3, 0:7, 6:0) BOXSCORE

  • Knapp zwei Stunden vor Kick-Off hatten die Titans traurige Gewissheit: Marcus Mariota würde nicht spielen können. Somit rückte Matt Cassel in die Startformation - und die Offense sah zunächst genau so aus, wie es Titans-Fans angesichts dieser Nachricht befürchtet haben dürften. Cassel (21/32, 141 YDS, TD) konnte lange kaum etwas beitragen, mit dem Negativ-Höhepunkt eines Fumbles bei einem harten Sack, den Reshad Jones zum Touchdown zurücktrug.
  • Das Problem aus Sicht der Dolphins: Die offensiven Probleme setzten nahtlos an die mitunter peinlichen Vorstellungen gegen die Jets und gegen New Orleans in London an. Jay Ajayi (25 ATT, 77 YDS) unterlief ein Fumble, Jay Cutler (12/26, 92 YDS, TD, INT) hatte eine furchtbare Interception und mehrere stark fragwürdige Pässe. Früh schon waren beim ersten Dolphins-Heimspiel der Saison klare Buh-Rufe gegen die eigene Offense vernehmbar, genau wie Rufe nach Backup-Quarterback Matt Moore.
  • Die inakzeptabel inkonstante Offense wurde so zunehmend zum Problem für Miami. Während die Defense das Run Game der Titans eindrucksvoll kontrollierte (20 ATT, 69 YDS), war die Dolphins-Defensive irgendwann zu lange auf dem Platz. Das wurde im Laufe des dritten Viertels zunehmend offensichtlich, als Tennessees Offense langsam einen Rhythmus fand.
  • So blieb es bis zum Schluss eng, in einem Spiel, das Miami vermeintlich hätte bestimmen müssen. Der beste Drive im Schlussviertel mit einigen guten Plays von Ajayi und Landry inklusive eines 6-Yard-TD-Passes von Cutler auf Landry sorgte letztlich für den Unterschied. Sonderlich viel Vertrauen in die eigene Offense wird diese Vorstellung gegen eine der bis dato anfälligsten Pass-Defenses der NFL den Dolphins jedoch nicht geben.

Houston Texans (2-3) - Kansas City Chiefs (5-0)

Ergebnis: 34:42 (0:3, 7:20, 6:0, 21:19) BOXSCORE

Analyse: Smith bärenstark - Chiefs bleiben perfekt

Chicago Bears (1-4) - Minnesota Vikings (3-2)

Ergebnis: 17:20 (2:0, 0:3, 7:14, 8:3) BOXSCORE

Analyse: Trubisky-Drama! Vikings schlagen Chicago

Tampa Bay Buccaneers (2-2) - New England Patriots (3-2)

Ergebnis: 14:19 (0:3, 7:10, 0:3, 7:3) BOXSCORE

Analyse: Kicker-Debakel! Pats gewinnen in Tampa