Teams in der Bye-Week: Cardinals, Packers, Jaguars, Rams, Giants, Titans
Seattle Seahawks (5-2) - Houston Texans (3-4)
Ergebnis: 41:38 (14:14, 7:7, 6:3, 14:14) BOXSCORE
- Welch ein Shootout in Seattle! Die eigentlichen Elite-Defenses hatten große Probleme, die jeweils gegnerische Offense unter Kontrolle zu bekommen. So standen nach der ersten Halbzeit bereits 42 Punkte und 444 Offensive Yards zu Buche. Die Seahawks haben dabei zum ersten Mal seit 2012 14 Punkte im ersten Viertel zugelassen.
- Bei Seattle startete Shaquill Griffin als rechter Cornerback, während Jeremy Lane nach Verletzungspause in die Rolle als Nickelback sprang. Griffin wurde direkt beim ersten Drive von Will Fuller in die Tasche gesteckt.
- Der Wideout spielte nach einer Sperre früh in der Saison sein erst viertes Spiel. Dennoch führt er die Liga inzwischen in der Kategorie Touchdowns an. Nach seiner elften Reception hatte er nämlich bereits sieben (!) Touchdowns auf dem Konto. Kein Texan hatte in der Geschichte mehr Touchdowns nach vier Spielen gefangen. Kollege DeAndre Hopkins hatte mit acht Receptions für 224 Yards und einem Touchdown ein ebenfalls ein überragendes Spiel. Insgesamt hatten vier Receiver über 100 Receiving Yards.
- Houston kann sich außerdem auf die Produktion von Deshaun Watson verlassen. Der Rookie spielt weiterhin auf enorm hohem Niveau und hatte mit den schwierigen Gegebenheiten in Seattle kaum Probleme. Bis auf einen Pick Six durch Earl Thomas warf Watson bereits nach der ersten Hälfte für 216 Yards und zwei Touchdowns bei 11 von 18 erfolgreichen Passversuchen und einem Passer Rating von 116,9. Schlussendlich waren es 19 Completions für 402 Yards und vier Touchdowns. Seine 19 Touchdownpässe nach sieben Spielen sind Rekord für einen Rookie in der Geschichte der Liga. Zwei seiner drei Interceptions gingen in die Hände von Richard Sherman.
- Trotz großer Probleme im Rushing Game zeigten sich bei den Seahawks gerade Play-Action-Plays als besonders effektiv. Russell Wilson warf bei 26 von 41 erfolgreichen Passversuchen für einen Karrierehöchstwert von 452 Yards, vier Touchdowns und ein Passer Rating von 123,2.
- Es war erst das sechste Mal in der Geschichte der Liga, dass beide Quarterbacks für mindestens 400 Yards warfen und dabei mindestens vier Touchdowns erzielen konnten.
- Vor dem Spiel kniete nahezu die gesamte Texans-Mannschaft während der Nationalhymne. Die Geste war eine Reaktion auf eine Aussage des Team-Besitzers Bob McNair, der die Akteure in einem Kommentar mit Gefängnisinsassen verglich.
Washington Redskins (3-4) - Dallas Cowboys (4-3)
Ergebnis: 19:33 (10:7, 3:7, 0:9, 6:10) BOXSCORE
- Die Dallas Cowboys gewinnen zum fünften Mal in Folge auf dem FedEx Field und kapitalisierten dabei in erster Linie von den Fehlern der Redskins. Ein geblockter Field-Goal-Versuch wurde von Orlando Scandrick bis tief in Washingtons Spielhälfte getragen. Zwei Fumbles der Redskins positionierten die Cowboys eingangs der zweiten Hälfte erneut jeweils in aussichtsreicher Position. Ein später Pick Six verhinderte jegliche Comeback-Hoffnungen.
- Begonnen hatte das Spiel aber mit einem ungewohnten Fehler der Cowboys selbst. Ezekiel Elliott fumblte den Ball bei seinem ersten Carry. Im bereits zweiten Drive aber lief er schon für 13 Yards in die Endzone. Einer von zwei Elliott-Touchdowns im Spiel und vier in den letzten zwei Partien. Nach den ersten fünf Spielen hatte Elliott nur zwei Scores auf dem Konto.
- Größere Vorteile konnte sich Dallas aufgrund des großen Drucks des Redskins Pass Rush nicht herausarbeiten. Gerade Ryan Kerrigan bereitete La'el Collins und den Boyz enorm große Probleme, die in einer Vielzahl von Holding-Penalties resultierten. Dallas beendete das Spiel mit acht Strafen für 89 Yards. Außerdem schaffte man es, Dak Prescott in der Pocket zu halten. Der Quarterback lief nur dreimal Mal für 16 Yards.
- Die Redskins mussten ihrerseits ohne drei Strating-Offensive-Linemen in die Partie gehen. Dennoch konnte Dallas keinen konstanten Pass Rush kreieren. Die Cowboys sammelten zwar vier Sacks, erlaubten aber auch viele Completions für über 20 Yards.
- Cowboys-Kicker-Neuzugang Mike Nugent setzte seinen ersten Kick im Dallas-Jersey daneben, als er aus 49 Yards verfehlte. Später wurde er mit vier verwerteten Versuchen bei anhaltend starkem Regen zu einem spielentscheidendem Faktor.
New England Patriots (6-2) - Los Angeles Chargers (3-5)
Ergebnis: 21:13 (0:7, 15:0, 3:0, 3:6) BOXSCORE
- Die Szene des Spiels gehörte Travis Benjaminn - und das nicht auf eine gute Art und Weise: Beim Punt-Return in der ersten Hälfte lief er mit dem Ball knapp zehn Yards zurück in die eigene Endzone und konnte sich dann dem Patriots-Coverage-Team nicht mehr entziehen - Safety! New England hatte insgesamt im Special Team einen sehr guten Tag, etwa auch durch Lewis' 71-Yard-Kickoff-Return zu Beginn der zweiten Hälfte - nur Stephen Gostkowski (4/6) machte nicht mit.
- Man kann den Chargers, bei denen Joey Bosa mit seinem 19. Sack im 20. NFL-Spiel einen neuen Rekord aufstellte, in jedem Fall nicht vorhalten, dass sie ihren Game Plan ohne Kreativität zusammengestellt haben. Vielmehr warfen sie von Anfang an der ohne Dont'a Hightower weiter geschwächten Patriots-Front verschiedene Dinge entgegen: Mehrere Wildcat-Plays, Jet-Sweeps, Misdirection und so weiter. Auch New Englands Pass-Rush war wieder viel zu harmlos.
- L.A. wollte ganz offensichtlich unbedingt das Run Game ins Rollen bringen. Das klappte zunächst auch eindrucksvoll: Melvin Gordon (14 ATT, 132 YDS, TD) eröffnete die Partie mit einem 87-Yard-Touchdown-Run! Es war der längste Run gegen die Patriots in der Belichick-Ära und die Einstellung des Chargers-Franchise-Rekords. Gleichzeitig allerdings waren die Chargers dann zögerlich im Play-Calling, etwa bei 4th&1 in der Pats-Hälfte - das 51-Yard-Field-Goal ging daneben.
- Die Pats auf der anderen Seite agierten zunächst sehr konservativ, der Game Plan hier war relativ deutlich um die Running Backs herum aufgebaut. Lewis (15 ATT, 44 YDS), Gillislee (11 ATT, 34 YDS) bestimmten das Run Game, im Passspiel waren White (5 REC, 85 YDS) und Burkhead (7 REC, 68 YDS) stark von Tom Brady (32/47, 333 YDS, TD) eingebunden . New England kontrollierte so die Uhr, allein in der ersten Hälfte standen 40 Pats-Plays derer 19 für die Chargers gegenüber.
- Auch als es in der zweiten Hälfte nach Benjamins 24-Yard-Touchdown nochmals eng wurde, konnte New England jede Menge Zeit von der Uhr spielen. Das hätte allerdings trotzdem fast nicht gereicht, Rivers finaler Pass landete aber in den Armen von Jonathan Jones. Bittere Nachricht für die Pats: Receiver Chris Hogan musste mit einer Schulterverletzung raus.
Cleveland Browns (0-8) - Minnesota Vikings (6-2)
Ergebnis: 16:33 (6:3, 7:9, 3:11, 0:10) BOXSCORE
- Cleveland begann auch ohne den angeschlagenen Myles Garrett eigentlich gut: Die zuletzt schon starke Run-Defense stoppte die Vikings immer wieder - Latavius Murray kam bei seinen ersten 17 Runs nicht über 38 Yards hinaus - und Case Keenum (27/43, 288 YDS, 2 TD, INT) agierte erneut auffällig ungenau. So gingen die Browns gar durch einen 26-Yard-Touchdown von Crowell in Führung.
- Doch dabei blieb es nicht. Das lag einerseits am wieder einmal glänzend aufgelegten Adam Thielen (5 REC, 98 YDS, TD), vor allem aber machte Jerick McKinnon offensiv einen echten Unterschied aus und könnte Murray bis auf weiteres in die Backup-Rolle gedrängt haben. McKinnon (14 ATT, 50 YDS, TD; 6 REC, 72 YDS) wirkte nicht nur als Runner explosiver, mit seinen Fähigkeiten als Receiver kommt er was seine generelle Rolle angeht auch eher an den verletzten Dalvin Cook ran.
- Außerdem stand sich Cleveland aber auch selbst im Weg. Fehlschüsse im Kicking Game, Fumbles zur Unzeit, ein fallen gelassener Punt kurz vor der eigenen Endzone - für Rookie-Quarterback DeShone Kizer (18/34, 179 YDS), der dieses Mal tatsächlich auch durchspielen durfte, war es im ersten Spiel ohne den verletzten Joe Thomas einmal mehr keine einfache Aufgabe.
- Immerhin vom Scheme her erhielt er dieses Mal aber mehr Hilfe. Coach Hue Jackson, dessen Job Medienberichten zufolge weiterhin sicher sein soll, baute auffällig viele Screens, schnelle Pässe und Play-Action-Spielzüge ein, um Minnesotas dominante Front etwas aus dem Spiel zu nehmen. Zu allem Überfluss verloren die Browns mit Duke Johnson im Laufe des Schlussviertels auch noch ihre wichtigste Waffe: Der Running Back erlitt mutmaßlich eine Gehirnerschütterung.