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Third and Long: Pittsburghs Teilerfolg und das SPOX-All-Pro-Team

Die Steelers hatten gegen die Patriots einen guten Plan - doch keine Antwort für Gronkowski
© getty

Week 15 hatte das Regular-Season-Spiel des Jahres zu bieten: Im AFC-Schwergewichtskampf schlagen die Patriots die Steelers, und das obwohl Pittsburgh defensiv einen sehr guten Game Plan vorbereitet hatte. Der allerdings kam mit einer entscheidenden Schwäche. Außerdem in dieser Ausgabe der NFL-Kolumne: Die Packers sollten Aaron Rodgers für den Rest der Saison rausnehmen, das SPOX-All-Pro-Team und ein prall gefüllter Mailbag!

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Steelers vs. Patriots: Pittsburgh darf nicht so verlieren

Dass die Steelers das Duell mit den Patriots auf diese Art und Weise verlieren, ist unfassbar bitter. Doch erzählt das Chaos beim letzten Steelers-Play des Spiels, das mit Roethlisbergers Interception in der Endzone endete (dazu gleich mehr), nur einen Teil der Geschichte. Denn Pittsburgh hatte über weite Strecken einen guten defensiven Game Plan, den sie endlich an New England anglichen.

In den vergangenen Duellen hatten die Patriots und Brady Pittsburghs Zone Coverage immer und immer wieder zerlegt, und die Steelers reagierten am Sonntag: Ein defensiver Game Plan, der heftig auf Man-Konzepte aufbaute, und gleichzeitig für die Underneath-Rub-Routes, die New England so gerne spielt, gewappnet war.

Anstatt darauf zu warten, dass Brady gegen den 3-Men-Rush zu viel Zeit in der Pocket hat und irgendwann die Lücken in der Zone Coverage findet - so viel zu oft im AFC Championship Game der Vorsaison zu beobachten - ergriff Pittsburgh dieses Mal die Initiative: Die Steelers attackierten Brady mit einem 4-Men-Rush sowie situativem Blitzing, und kombinierten das mit einer aggressiven Coverage.

Immer wieder sah man dabei ein ähnliches Muster, vor allem gegen New Englands 5-Receiver-Spread-Formation: Pittsburgh spielte in diesen Situationen vier Mal direkt Mann-gegen-Mann, mit einem tiefen Safety als Absicherung sowie einem Underneath-Zone-Verteidiger. Und das mit einem Plan: Dieser Zone-Verteidiger konnte einen Spieler in Man Coverage in der Mitte des Feldes übernehmen, um New Englands Rub-Effekte zu eliminieren. Das etwa bescherte den Steelers die Interception.

Das Problem dabei: Die Steelers hatten keinen Plan B für Rob Gronkowski, weder in Zone, noch in Man Coverage. Auch hier lässt sich auf Tape ein Muster erkennen. Gronk lief zahlreiche In-Breaking-Routes, idealerweise weg vom freien Underneath-Verteidiger.

Das machte es für den bemitleidenswerten Sean Davis - Pittsburghs Safety hatte Gronk meist in Man Coverage - unglaublich schwer bis unmöglich, gegen den besten Tight End der NFL standzuhalten. Gronkowski fing 158 seiner 168 Yards am Sonntag, wenn Davis ihn in Coverage hatte. Und auch in Zone war es nicht wirklich besser, hier offenbarten sich die altbekannten Lücken, wenn New England seine Option Routes spielen und so die Schwachstellen gezielt attackieren konnte.

Und der Schluss? Der Play Call der Steelers am Ende war dann, da gibt es nichts zu beschönigen, schlimm. Roethlisberger wollte den Ball spiken, von der Seitenlinie kam die Ansage zum Fake Spike. Die Steelers hatten den nicht zum ersten Mal gespielt, natürlich war New England drauf vorbereitet. Das zeichnet die Patriots aus: Wenn ein Team etwas mal gemacht hat, ist es in Belichicks Kopf. Die Spieler haben das anschließend auch bestätigt, New England hatte konkret diese Situation mit dem Fake Spike defensiv einstudiert.

Und die Durchführung war verheerend: Offensichtlich hatte Roethlisberger eine Fade-Route erwartet, der Receiver lief eine Slant in die mit Verteidigern zugestellte Mitte. So weit, so schlecht, aber dann auch noch den Ball in Double Coverage zu feuern ist einfach desolat von Big Ben selbst.

Und wenn er den Ball in der Situation schon wirft, muss das Ball-Placement deutlich besser sein - vor Rogers, wo jede Menge Platz war. Es war eine chaotische Schlusssequenz auf der einen und eine perfekt auf genau diese Situation eingestellte Defense auf der anderen Seite. Das machte im kritischsten Moment des Spiels den Unterschied aus.

Die Packers sollten Rodgers raus nehmen

Dass der Heilungsprozess von Aaron Rodgers' gebrochenem Schlüsselbein eher bei 80 als bei 100 Prozent ist, war allen bereits vor seinem mit Spannung erwarteten Comeback gegen die Panthers klar. Es beeinträchtigte seine Entscheidungen offensichtlich nicht, andernfalls wären zumindest einige seiner Scrambles nicht zu erklären. Doch gleichzeitig sah man, dass es sehr wohl seine Präzision und Wurfkraft beeinflusste.

Rodgers Interceptions waren auffällig - allesamt waren zu kurze Würfe. Pässe, die Rodgers in Topform anbringen kann. Wenn er eher bei 80 Prozent ist, kommen die Turnover dabei raus, die man am Sonntag sehen konnte.

Das bedeutet nicht, dass sich Rodgers daran nicht anpassen und drum herum spielen könnte, in mehreren Szenen zeigte er gegen Carolina genau das. Doch was können die Packers jetzt noch gewinnen, wenn sie Rodgers drin lassen? Der Playoff-Platz ist durch die Niederlage gegen die Panthers sowie Atlantas Sieg gegen Tampa weg, die Saison also in der Hinsicht gelaufen. Es wäre ein Fehler, würden die Packers Rodgers jetzt weiter Hits aussetzen und so riskieren, dass die Verletzung erneut aufbricht. Auch wenn es sich "nur" um ein gebrochenes Schlüsselbein handelt.

Stattdessen wäre es jetzt die schlaue Entscheidung, Brett Hundley wieder starten und Rodgers voll heilen zu lassen. Letzterer soll für die kommende Saison und die Vorbereitung bei 100 Prozent sein, Hundley indes hat in seinen Einsätzen in den vergangenen Wochen viele Wünsche offen gelassen. Für ihn wäre es so eine gute Möglichkeit, sich nochmals zu zeigen, ehe sein Vertrag nach der kommenden Saison ausläuft. Auch wenn ich mir davon nicht allzu viel versprechen würde. Doch Rodgers jetzt angeschlagen spielen zu lassen bringt den Packers überhaupt nichts.