Die Free Agency steht endlich bevor! Ab dem 12. März dürfen die Berater der Spieler, deren Vertrag ausläuft, mit anderen Teams in Verhandlungen treten - ab dem 14. März beginnt das muntere Wechselspiel! Bevor es so richtig losgeht, betrachtet SPOX die größten Baustellen aller 32 Teams. SPOX tickert ab dem 12. März die Woche über bis einschließlich Freitag live!
AFC North
Baltimore Ravens (Vorjahresbilanz: 9-7)
Größte Needs: WR, TE
Die Ravens werden in absehbarer Zeit finanziell nicht aus Joe Flaccos Vertrag rauskommen, geschweige denn diesen traden können. Somit muss Baltimore bestmöglich um ihn herum bauen und das beginnt beim Receiving-Corps. Das war schon in der vergangenen Saison über weite Strecken desolat, auch als sich die Offensive Line schließlich fing und sich Flacco so stabilisierte. Mike Wallace und Michael Campanaro haben auslaufende Verträge, Breshad Perriman ist bislang weit weg von den Leistungen, die man sich von einem Erstrunden-Receiver erhoffen würde. Defensiv gilt es, weitere langfristige Lösungen für die Edge-Rusher-Positionen sowie ILB-Hilfe zusätzlich zu Mosley zu finden.
Wichtigster eigener Free Agent: Center Ryan Jensen.
Cincinnati Bengals (7-9)
Größte Needs: LB, TE, OT
Wie erwartet war die Offensive Line in der vergangenen Saison ein riesiges Problem. Nach den Abgängen von Whitworth und Zeitler brach die Bengals-Line immer wieder ein, es ist an der Zeit, wieder für stabilere Verhältnisse für Andy Dalton zu sorgen. Das könnte auch das Tight-End-Corps betreffen, sollte Tyler Eifert nicht gehalten werden. Und selbst dann - wer weiß schon, wie viele Spiele Eifert in der kommenden Saison tatsächlich absolviert? Ein neuer Starting-Linebacker ist ebenfalls ein Thema, Minters Vertrag läuft aus und Burfict bleibt ein Risiko. Immerhin: Mit Spielern wie Cornerback William Jackson oder Running Back Joe Mixon, der angesichts des bevorstehenden Abgangs von Jeremy Hill die Starter-Rolle übernehmen wird, hat Cincy einiges an jungem Talent zusätzlich zum Kern um Atkins, Green und Co.
Wichtigster eigener Free Agent: Tight End Tyler Eifert.
Cleveland Browns (0-16)
Größte Needs: QB, CB, RB
Murmeltier-Geschichten vom Feinsten. Auch in diesem Jahr steht bei Cleveland der Quarterback ganz oben auf der Liste. Kizer scheint schon jetzt nicht als die potenziell langfristige Lösung gesehen zu werden, Cap Management und das Sammeln von Draft-Picks über die letzten Jahre haben die Browns an diesen Punkt geführt: Jetzt ist man in der Position, um seinen Quarterback der Zukunft zu verpflichten. Cleveland muss nur noch zeigen, ob das via Free Agency oder im Draft (oder auf beiden Wegen) erfolgen soll. Ansonsten: Mindestens ein Cornerback muss her, im Backfield läuft der Vertrag von Starter Isaiah Crowell aus. Gleichzeitig aber gilt, dass die Browns eine deutlich bessere Basis haben, als die 0-16-Saison vermuten lassen würde: Die Offensive Line ist überdurchschnittlich gut besetzt, die Defensive Front ebenfalls. Berechtigt ist aber die Frage, ob Defensive Coordinator Gregg Williams der beste Kandidat ist, um bestmögliche Leistungen aus der Defense zu holen.
Wichtigster eigener Free Agent: Running Back Isaiah Crowell.
Pittsburgh Steelers (13-3)
Größte Needs: LB
In Pittsburgh dürften sie noch heute mit sich hadern, dass sie dieses unglaubliche Playoff-Spiel gegen Jacksonville verloren haben und über vier Viertel schlicht keine Antworten auf das Play-Action-Game der Jags hatten - wie sich eine Woche später gegen die Patriots herausstellte, das einzige echte Passing-Mittel, das Jacksonville in den Playoffs bereit war, konstant zu nutzen. Denn der Kader, und das ist noch immer der Fall, gehört was Breite und Qualität in der Spitze angeht zur absoluten Liga-Elite. Le'Veon Bell hat angekündigt, dass er trotz des Franchise Tags in der kommenden Saison nicht streiken wird, diese Baustelle ist also vorerst geschlossen. Somit steht ganz klar eine Position im Fokus: Ein Starting-Linebacker muss her. Schon jetzt ist klar, dass Ryan Shazier infolge seiner Verletzung an der Wirbelsäule in der kommenden Saison nicht spielen wird.
Wichtigster eigener Free Agent: Running Back Le'Veon Bell.
NFC North
Chicago Bears (5-11)
Größte Needs: WR, Pass-Rush, CB
Jedes Jahr gibt es die Teams, bei denen die größten Baustellen einen förmlich anspringen. Chicago passt dieses Mal in diese Kategorie: Die Bears hatten schon in der Vorsaison ein desolates Receiving-Corps, in dem jetzt noch die Verträge von Kendall Wright, Josh Bellamy und Dontrelle Inman auslaufen. Bleibt vor allem die große Unbekannte namens Kevin White, anders gesagt: Chicago muss sein Wide-Receiver-Corps mehr oder weniger komplett umstellen. Das muss auch oberste Priorität genießen, um die Entwicklung von Quarterback Mitchell Trubisky voran zu treiben - die neue Offense von Matt Nagy und Mark Helfrich sollte dabei ebenfalls helfen. Defensiv benötigt der Pass-Rush Verstärkungen, sollte Fuller trotz des Transition Tags gehen, ist die Secondary - Prince Amukamaras Vertrag läuft ebenfalls aus - ebenfalls eine Großbaustelle.
Wichtigster eigener Free Agent: Cornerback Kyle Fuller.
Detroit Lions (9-7)
Größte Needs: RB, LB
Seitdem klar ist, dass die Lions Defensive End Ziggy Ansah den Franchise Tag geben, kann man den Fokus auf andere Positionen richten. Linebacker etwa, wo Whitehead und Worrilow auslaufende Verträge haben. Oder Running Back, wo Detroit seit Jahren schwach besetzt ist. Detroit hat als Team in den letzten vier Jahren nie mehr als 3,8 Yards pro Run zustande bekommen (3,4 - 3,7 - 3,8 - 3,6), der letzte individuelle 100-Yard-Rusher war Reggie Bush im November 2013 gegen Chicago. Es ist an der Zeit, Matthew Stafford ein kompetentes Run Game zur Seite zu stellen. Der Draft bietet sich auch dieses Jahr wieder hierfür an, einen verlässlichen Routinier für ein bis zwei Jahre in der Free Agency zu holen wäre allerdings zusätzlich nicht die schlechteste Idee.
Wichtigster eigener Free Agent: Center Travis Swanson.
Green Bay Packers (7-9)
Größte Needs: CB, TE, Pass-Rush
Die vergangene Packers-Saison dürfte schneller als sonst abgehakt werden - zu wenig Aussagekraft hat eine Spielzeit, die verletzungsbedingt weitestgehend ohne Aaron Rodgers stattfinden musste. Wenn man es doch versuchen will, dann sollte einerseits hängen bleiben, dass Brett Hundley eher früher als später ersetzt werden könnte - und dass Green Bay durchaus in der Lage ist, ein gutes Run Game aufzuziehen. Letzteres sollte auch Rodgers helfen, offensiv steht neben dem auslaufenden Vertrag von Guard Jahri Evans die Tight-End-Position im Fokus. Richard Rodgers' Deal endet, versuchen es die Packers nach dem Martellus-Bennett-Reinfall nochmal mit einem großen Namen? Jimmy Graham etwa wäre ein Kandidat. Defensiv sind Cornerbacks und Pass-Rusher das Thema, um dem neuen Defensive Coordinator Mike Pettine die Mittel an die Hand zu geben, damit er seine aggressive Defense umsetzen kann. Muhammad Wilkerson wäre ein interessanter Anfang.
Wichtigster eigener Free Agent: Safety Morgan Burnett.
Minnesota Vikings (13-3)
Größte Needs: QB, OG
Das individuell spannendste Team dieser Free Agency, denn wenn das Sprichwort: "Wer zwei Quarterbacks hat, hat eigentlich keinen" stimmt - was ist dann mit Teams, die drei Quarterbacks haben? Case Keenum hatte eine großartige Saison in einem großartigen Scheme, Teddy Bridgewater hat sich nach seiner katastrophalen Knieverletzung zurück gekämpft, Sam Bradford hatte eine weitere von Verletzungen geprägte Saison. Alle drei haben auslaufende Verträge und die Frage ist: Welcher Quarterback soll es sein? Bradford ist scheinbar kein Thema, Keenum wird mutmaßlich teuer - und niemand genau weiß, zu welchem Grad seine Leistungen aus der vergangenen Saison wiederholbar sind. Bleibt Bridgewater, der gesundheitlich das mit Abstand größte Risiko und Fragezeichen ist, gleichzeitig aber auch die günstigste Option sein dürfte? Oder gibt es sogar den vierten Kandidat, und Minnesota schlägt tatsächlich mit Kirk Cousins im ganz großen Stil zu? Davon abgesehen haben die Vikes eines der komplettesten Teams der Liga.
Wichtigster eigener Free Agent: Quarterback Case Keenum.
AFC East
Buffalo Bills (9-7)
Größte Needs: DT, WR, QB
Wie bei so vielen Teams in dieser Offseason steht auch in Buffalo die Quarterback-Frage ganz weit oben - im Gegensatz zu vielen anderen Franchises haben die Bills aber einen Starter für 2018 unter Vertrag. Doch die Frage ist, ob Tyrod Taylor wirklich bleibt. Die Bills ließen zuletzt verlauten, dass sie nicht planen ihn zu entlassen - natürlich. Ein Trade soll her. Fakt ist: Die Offense, die Buffalo allem Anschein nach spielen will, verlangt nach einem anderen Spieler-Typ und könnte die Bills etwa ins Rennen um Teddy Bridgewater bringen. Auch das Receiving-Corps muss dringend verbessert werden, hier laufen die Verträge von Matthews und Thomson aus. Defensiv indes war die Interior-D-Line nach dem Abgang von Marcell Dareus im Laufe der vergangenen Saison vor allem gegen den Run ein Desaster. Mit dem auslaufenden Vertrag von Kyle Williams, der möglicherweise seine Karriere beendet, werden die Schwierigkeiten umso größer. Falls dahinter Middle Linebacker Preston Brown nicht gehalten werden kann, entsteht ein weiteres Loch.
Wichtigster eigener Free Agent: Kyle Williams.
Miami Dolphins (6-10)
Größte Needs: OG, LB, TE
Jay Cutler war unter dem Strich ein Fehlgriff, nach der Verletzung von Ryan Tannehill gelang es Cutler und Coach Adam Gase nie, die Offense vielseitig und aggressiv zu gestalten. Miami war so einerseits Scheme-technisch stark limitiert, während gleichzeitig Probleme in der Offensive Line sowie Inkonstanz im Run Game das Bild prägten. Insbesondere da Tannehill jetzt von einem Kreuzbandriss zurückkehrt muss die Protection besser sein. Das Julius-Thomas-Experiment ist derweil gescheitert, Fasanos Vertrag läuft aus - ein neuer Tight End darf es also ebenfalls sein. Defensiv bleibt das altbekannte Problem, ein (Cover-)Linebacker wird händeringend gesucht. Jarvis Landry hat zwar den Franchise Tag erhalten, dennoch wäre es zunehmend eine Überraschung, wäre er zum Start der kommenden Saison noch in Miami.
Wichtigster eigener Free Agent: Defensive End William Hayes.
New England Patriots (13-3)
Größte Needs: OT, Edge, RB, CB
Die Patriots haben eine ganze Armada an Free Agents, darunter neben Solder mit LaAdrian Waddle und Cameron Fleming zwei weitere Tackle - mindestens Kadertiefe ist hier also notwendig, geht Solder, braucht es einen neuen Blindside-Protector für den bald 41-jährigen Tom Brady. Danny Amendola dürfte ebenfalls zu den priorisierten Free Agents in Foxboro zählen, während im Backfield Dion Lewis mutmaßlich zu teuer wird. Aber lässt man gleichzeitig auch Rex Burkhead gehen? Passiert das, muss ein neuer Running Back her. Defensiv waren schon in der vergangenen Saison die Edge-Positionen das große Thema - James Harrison für ein Jahr zu halten macht Sinn, doch braucht es zusätzlich mehr Qualität. Und da Malcolm Butler wohl kaum bleiben wird, rückt auch die Secondary ins Blickfeld.
Wichtigster eigener Free Agent: Left Tackle Nate Solder.
New York Jets (5-11)
Größte Needs: QB, DT, Edge, ILB
Jeder weiß, dass weder Bryce Petty noch Christian Hackenberg die Antwort ist. McCown (Vertrag läuft aus) könnte man nochmals für eine Saison als Übergangslöung zurückholen, New York aber denkt groß: Kirk Cousins soll es allem Anschein nach sein, und dabei wird Gang Green dem Vernehmen nach auch nicht geizen. Klappt das nicht, wäre McCowns Rückkehr genauso denkbar wie ein anderer Übergangs-Kandidat, etwa Sam Bradford. Die Defensive Line ist indes nach dem Trade von Sheldon Richardson sowie der jüngsten Entlassung von Muhammad Wilkerson von einer Stärke zu einer Positionsgruppe mit Nachholbedarf geworden. Die Edge-Positionen sind ebenfalls schon seit einer Weile ein Jets-Problem. Ein neuer Inside Linebacker wird auch ein Thema, spätestens falls Demario Davis nicht gehalten werden kann.
Wichtigster eigener Free Agent: Cornerback Morris Claiborne.
NFC East
Dallas Cowboys (9-7)
Größte Needs: WR, CB, DT
Der unerwartete, rasante Aufstieg von DeMarcus Lawrence, der erwartungsgemäß den Franchise Tag erhielt, hat Dallas' Defense extrem gut getan - jetzt muss auch die Interior-Defensive-Line verstärkt werden. Schematisch wollen die Cowboys noch immer primär über den 4-Men-Rush und ohne Blitzing zum Quarterback kommen, dafür muss mehr Qualität in der Line her. Auf der anderen Seite des Balls springt die Receiver-Position ins Auge: Die offensiven Probleme der Cowboys in der vergangenen Saison hatten mehrere Ursachen, dazu gehörte natürlich die Suspendierung von Ezekiel Elliott, die Verletzungen in der Offensive Line und ein durchwachsenes Jahr von Dak Prescott. Neben Scheme-Defiziten war aber das schwache Wide-Receiver-Corps Woche für Woche auffällig: Dez Bryant mag noch wie ein echter Nummer-1-Receiver bezahlt werden, ist aber sportlich gesehen eine Nummer 2. Die Cowboys brauchen hier dringend mehr gefährliche Waffen für Prescott.
Wichtigster eigener Free Agent: Linebacker Anthony Hitchens.
New York Giants (3-13)
Größte Needs: OT, OG, RB
Es scheint immer klarer, dass das neue Regime in New York tatsächlich voll hinter Eli Manning steht und mit dem Routinier, der in der vergangenen Saison so unrühmlich degradiert wurde, möglicherweise sogar mittelfristig plant. Das macht die Giants schon im Draft zu einer Wildcard - in der Free Agency dürfte New York den Fokus darauf richten, Manning zu unterstützen. Heißt: Die O-Line wird - wenn Pugh geht - einen neuen Guard brauchen, Andrew Norwell wird längst heiß gehandelt. Darüber hinaus muss auch die Offensive-Tackle-Position dringend angegangen werden, der Running Back könnte im Draft kommen. Ein Routinier via Free Agency ist dennoch denkbar, zumal die Verträge von Orleans Darkwa und Shane Vereen auslaufen.
Wichtigster eigener Free Agent: Guard Justin Pugh.
Philadelphia Eagles (13-3)
Größte Needs: LB
Der Titelverteidiger hat kaum wirkliche Baustellen, waren die Eagles doch schon in der Vorsaison das kompletteste Team der Liga - und mit Michael Bennett wurde die beste D-Line-Rotation noch stärker. Am ehesten erfüllt die Linebacker-Position die Baustellen-Definition: Nigel Bradhams Vertrag läuft aus, genau wie die von Ellerbe und Goode. Hier wird Philly also nachbessern müssen. Gleiches gilt möglicherweise im Backfield, wo Blount und Sproles auslaufende Arbeitspapiere haben. Allerdings sind große Sprünge für die Eagles in dieser Free Agency ohnehin nicht drin: Philly geht Stand heute mit 15,2 Millionen Dollar über dem Cap ins neue Liga-Jahr, muss also erst einmal reduzieren. Geht Patrick Robinson, tut das zwar weh - allerdings hat Philly hier mit Vorjahres-Rookie Sidney Jones schon jetzt jede Menge Qualität, die nachrückt.
Wichtigster eigener Free Agent: Cornerback Patrick Robinson.
Washington Redskins (7-9)
Größte Needs: WR, LB
Washington hat seine mit Abstand größte Frage schon beantwortet: Kirk Cousins' Zeit in der Hauptstadt ist beendet, mit dem Trade für Alex Smith haben die Redskins ihre Quarterback-Frage als erstes Team gelöst. Bleibt die Frage, was Smith um sich herum vorfinden wird. Die Abgänge von Pierre Garcon und DeSean Jackson vor einem Jahr konnte Washington nicht auffangen, zwar zeigte Josh Doctson vielversprechende Ansätze - Terrelle Pryor dagegen war ein klarer Reinfall. Zusätzlich haben die Redskins mehrere auslaufende Verträge in der Offensive Line, was die Sache nicht unbedingt einfacher macht. Eine andere Unbekannte: Wie sehr rechnet man in Washington noch damit, dass Jordan Reed eine Saison über fit bleibt?
Wichtigster eigener Free Agent: Linebacker Zach Brown.
AFC South
Houston Texans (4-12)
Größte Needs: OT, TE, CB
252 Quarterback-Pressures ließ Houston in der vergangenen Saison zu - der zweithöchste Wert über die letzten zwölf Jahre. Jetzt kommt Deshaun Watson nach seinem Kreuzbandriss zurück und muss einerseits weiter über das Scheme, andererseits aber auch durch die Line geschützt werden. Dafür braucht es Interior-Hilfe, aber auch zumindest einen neuen Starting-Tackle. Der Trade von Duane Brown während der vergangenen Saison muss noch immer aufgefangen werden. Auch ist die Tight-End-Situation verbesserungswürdig, während die Secondary mindestens einen neuen Starting-Cornerback sowie einen neuen Starting-Safety gebrauchen kann.
Wichtigster eigener Free Agent: Cornerback Johnathan Joseph.
Indianapolis Colts (4-12)
Größte Needs: OG, WR, RB
Wenn Andrew Luck tatsächlich - wie aus Indianapolis auch dieses Jahr wieder berichtet wird - zum Saisonstart fit ist, dann muss es Indianapolis' mit Abstand oberstes Ziel sein, seinen Quarterback besser zu schützen. Ein neuer Guard, um Jack Mewhort zu ersetzen, wäre hierfür ein guter Anfang, auch im Run Game muss sich etwas tun. Die Colts haben Frank Gore bereits mitgeteilt, dass sie nicht mehr mit ihm planen, somit braucht es einen weiteren Backfield-Partner für Marlon Mack. Punkt Nummer drei wäre dann noch das Receiver-Corps, wo es hinter T.Y. Hilton schnell düster wird. Und das nicht nur, weil die Verträge von Donte Moncrief und Kamar Aiken auslaufen. Defensiv sticht das Linebacker-Corps heraus. Die Secondary wurde im vergangenen Draft bereits zumindest teilweise generalüberholt, verlässt Melvin allerdings die Colts, muss ein neuer Starting-Cornerback her.
Wichtigster eigener Free Agent: Cornerback Rashaan Melvin.
Jacksonville Jaguars (10-6)
Größte Needs: WR, QB
Die Verlängerung mit Blake Bortles hatte, so wie der Vertrag jetzt strukturiert ist, primär ein Ziel: Cap Space in diesem Jahr schaffen und sich gleichzeitig die Option geben, 2019 Bortles zu einem vernünftigen Preis loszuwerden, sollte sich der 26-Jährige nicht verbessern. Um ihm dafür die bestmöglichen Bedingungen zu geben, sollten die Jags weiter in ihre Offensive Line investieren, wenigstens ein neuer Starting-Guard wäre gut. Vor allem aber das Wide-Receiver-Corps ist ein großes Thema: Die Verträge von Allen Robinson und Marqise Lee laufen aus, wie viel trauen die Jaguars Allen Hurns, Dede Westbrook und Co. zu? Robinson jedenfalls hat den Franchise Tag nicht erhalten. Die Defense ist glänzend aufgestellt, zwei Baustellen aber bleiben auch hier: Sollte Posluszny gehen, würde ein erfahrener Middle Linebacker Sinn machen. Slot-Cornerback Aaron Colvin zu ersetzen wäre deutlich schwieriger: Colvin ließ in der vergangenen Saison bei 449 Slot-Snaps nur 0,75 Yards pro Snap zu.
Wichtigster eigener Free Agent: Wide Receiver Allen Robinson.
Tennessee Titans (9-7)
Größte Needs: RB, WR, CB
DeMarco Murray dürfte in Tennessee keine Zukunft haben, der 30-Jährige kann ohne Dead Cap entlassen werden und wirkte in der vergangenen Saison extrem behäbig. Tennessee sollte mit Derrick Henry und einem jungen, explosiven Back dahinter in die kommende Saison gehen. Stichwort Explosivität: Die fehlte auch im Receiving-Corps der Titans viel zu häufig. Die auslaufenden Verträge von Eric Decker und Harry Douglas öffnen die Tür für frisches Blut im Wide-Receiver-Room, Corey Davis und Taywan Taylor stehen dabei natürlich noch am Anfang ihrer Entwicklung. Defensiv benötigt Tennessee außerdem ein Pass-Rush-Gegenstück zu Brian Orakpo, während in der Secondary wenigstens ein weiterer Cornerback Sinn macht.
Wichtigster eigener Free Agent: Linebacker Avery Williamson.
NFC South
Atlanta Falcons (10-6)
Größte Needs: DT, OG
Ein Blick auf den Kader der Falcons ist noch immer eindrucksvoll. Wenige wirkliche Löcher und viele Mannschaftsteile mit extrem hoher Qualität. Vor allem an der Line of Scrimmage aber kann Atlanta noch besser werden: Das betrifft einerseits die Defensive-Tackle-Position, wo Dontari Poes Einjahresvertrag ausläuft. Versucht man es möglicherweise bei einem Spieler wie Sheldon Richardson oder Muhammad Wilkerson? Auf der anderen Seite des Balls dürfte ein neuer Guard her: Ben Garland und Wes Schweitzer - Ersterer kam auf lediglich 341 Snaps infolge der Levitre-Verletzung - haben zusammen genommen 46 Pressures zugelassen. Deutlich zu viel. Luxus-Pick: Ein neuer Speed-Receiver hinter Julio Jones und Mohamed Sanu wird kommen, Taylor Gabriels Vertrag läuft aus.
Wichtigster eigener Free Agent: Defensive Tackle Dontari Poe.
Carolina Panthers (11-5)
Größte Needs: WR, Edge
Nachdem die Panthers Kelvin Benjamin im Laufe der vergangenen Saison abgegeben haben, bedarf das Receiving-Corps dringend einiger Verstärkungen, auch wenn Devin Funchess eine solide Saison hatte. Es gilt, Cam Newton wieder besser zu unterstützen. Dazu gehört auch die Offensive Line, falls - und davon muss man inzwischen ausgehen - Guard Andrew Norwell nicht gehalten werden kann. Defensiv braucht es Edge-Rusher, selbst wenn Julius Peppers nochmals für eine Saison zurückkehrt, sowie Tiefe für die Interior Defensive Line: Hier steht Star Lotulelei vor dem Abgang.
Wichtigster eigener Free Agent: Guard Andrew Norwell.
New Orleans Saints (11-5)
Größte Needs: LB, Edge, TE
Die Saints werden 2018 abermals als heißer Titelanwärter in die Saison gehen und könnten mit einigen Upgrades in der kommenden Saison möglicherweise wirklich den großen Wurf hinlegen. Dazu gehören unter anderem abermals der Pass-Rush - selbst wenn Alex Okafor einen neuen Vertrag unterschreibt - sowie die Linebacker-Position. Hier hatten die Saints die ganze Saison über immer wieder Probleme - gegen den Run und gegen den Pass. Offensiv gibt es kaum wirkliche Lücken, ein guter Tight End wäre das mutmaßlich "einfachste" Upgrade. Womöglich kommt es zur Wiedervereinigung mit Jimmy Graham? Über allem steht aber selbstredend die Quarterback-Position. New Orleans muss es gelingen, mit Drew Brees zu verlängern, ehe der möglicherweise ab dem 12. März mit anderen Teams ins Gespräch kommt. Der Franchise Tag war für Brees aufgrund einer Klausel keine Option.
Wichtigster eigener Free Agent: Quarterback Drew Brees.
Tampa Bay Buccaneers (5-11)
Größte Needs: DE, CB, RB
Kein Team braucht so dringend Pass-Rush-Hilfe wie die Bucs. Tampa hatte die zweitschlechteste Pressure-Rate der NFL (12,7 Prozent), nachdem man 2016 mit einer Pressure-Rate von 22,7 Prozent ohne Blitzing bereits den sechstschwächsten Wert hatte. Schematisch will Tampa seine Defense um den 4-Men-Rush herum aufbauen, außerhalb von Gerald McCoy fehlt dafür aber die Qualität. Chris Baker wurde bereits entlassen, Noah Spence hatte in seiner zweiten Saison einen Sack und elf Hurries über 246 Snaps. Tampa muss hier dringend nachbessern. Die aus Cap-Sicht wenig überraschende Entlassung von Doug Martin bringt Tampa auch im Running-Back-Markt ins Spiel, die Offensive Line benötigt ebenfalls Verbesserungen.
Wichtigster eigener Free Agent: Cornerback Brent Grimes.
AFC West
Denver Broncos (5-11)
Größte Needs: QB, O-Line
Trevor Siemian fiel nach hoffnungsvollem Start im Laufe der vergangenen Saison deutlich ab und Paxton Lynch konnte bisher niemanden überzeugen. Die Broncos wollen ihre starke Defense endlich wieder nutzen und John Elway wird das über einen erfahrenen Quarterback in der Free Agency machen. Die oberste Option hierfür ist Kirk Cousins - klappt das nicht, geht der Blick wohl zu Kandidaten wie Sam Bradford, Case Keenum oder womöglich auch Tyrod Taylor. Um den neuen Quarterback dann zu unterstützen, sollte vor allem Center Matt Paradis gehalten und durch einen neuen Right Tackle ergänzt werden. Auch ein besserer dritter Receiver hinter Sanders und Thomas macht Sinn. Defensiv dürfte Denver Shaq Barrett, genau wie Paradis ein Restricted Free Agent, halten wollen.
Wichtigster eigener Free Agent: Center Matt Paradis (RFA).
Kansas City Chiefs (10-6)
Größte Needs: CB, LB, WR
Der Abgang von Alex Smith war trotz dessen glänzender Vorsaison nicht gänzlich überraschend - die Chiefs wollen mit Patrick Mahomes eine neue Ära einleiten. Überraschend dagegen war der Trade von Marcus Peters und in Kombination mit der Entlassung von Linebacker Derrick Johnson, den auslaufenden Verträgen von Bennie Logan und Phillip Gaines sowie den voraussichtlichen Abschieden von Ron Parker und Tamba Hali wird klar: Kansas City steht auch defensiv vor einer Generalüberholung. Das bringt mehrere Löcher mit sich, während offensiv wenigstens ein gefährlicher, ergänzender Wide Receiver neben Tyreek Hill gut täte. Umso mehr, da Albert Wilsons Vertrag ebenfalls endet und es ihn wohl nach Chicago zu Matt Nagy zieht.
Wichtigster eigener Free Agent: Wide Receiver Albert Wilson.
Los Angeles Chargers (9-7)
Größte Needs: DT, FS, OT, LB
Die Offensive Line der Chargers hatte in punkto Pass-Protection eine sehr solide Saison, das Run-Blocking erzählt eine andere Geschichte. Okung, Lamp und Feeney sollten als Starter fix sein, die anderen Positionen sind zumindest offen für Diskussion. Davon abgesehen ist L.A. offensiv noch immer glänzend aufgestellt: Antonio Gates könnte nochmals für ein Jahr zurückkommen, wird seinen Startplatz aber endgültig an Hunter Henry verlieren und im Wide-Receiver-Corps stehen Keenan Allen, Mike Williams, Tyrell Williams und Travis Benjamin alle noch unter Vertrag. Defensiv ist die Lage dagegen nicht ganz so luxuriös: Ein Free Safety mit Reichweite für Gus Bradleys Defense ist noch immer wichtig, die Defensive Line benötigt dringend Interior-Upgrades zwischen Bosa und Ingram. Vor allem gegen den Run. Hier kommt auch ein abgesehen von Perryman mehr als anfälliges Linebacker-Corps ins Spiel.
Wichtigster eigener Free Agent: Safety Tre Boston.
Oakland Raiders (6-10)
Größte Needs: LB, CB
Die maßlos enttäuschende Raiders-Saison blieb nicht ohne Folgen, allen voran die Verpflichtung des neuen Head Coachs Jon Gruden startet in Oakland eine neue Ära. Während es Grudens oberstes Anliegen sein wird, Derek Carr genau wie seine 2017 so schwachen Wide Receiver wieder in die Spur zu bekommen, steht aus personeller Sicht die Defense im Fokus. NaVorro Bowman hatte eine gute Saison, sein Vertrag läuft allerdings aus. In der Secondary wurde Amerson bereits abgegeben, Sean Smith könnte folgen und Reggie Nelson sowie Travis Carrie haben ebenfalls auslaufende Verträge. Kann Gareon Conley den nächsten Schritt machen? Was wird aus Obi Melifonwu? So oder so gilt: Oakland benötigt dringend Cornerback- und Linebacker-Verstärkungen.
Wichtigster eigener Free Agent: Linebacker NaVorro Bowman.
NFC West
Arizona Cardinals (8-8)
Größte Needs: QB, WR, RT
Die Cardinals sind in der kuriosen Situation, ohne Quarterback ins neue Liga-Jahr zu starten. Die Verträge von Stanton und Gabbert laufen aus, Carson Palmer hat seine Karriere beendet. Der neue Offensive Coordinator Mike McCoy hat so in punkto Scheme wenige Vorgaben - klar ist lediglich, das betont Head Coach Steve Wilks regelmäßig, dass das Run Game eine zentrale Rolle einnehmen wird. In jedem Fall muss sich Arizona um mehrere Quarterbacks bemühen, das dürfte den Draft und die Free Agency betreffen. Auch die Offensive Line benötigt auf mehreren Positionen (Guard, Right Tackle) dringend Upgrades, während im Receiving Corps Jaron Brown und John Brown auslaufende Verträge haben. Und defensiv? Da Wilks auf eine 4-3 umstellt, wird man auch auf der Suche nach einem Defensive Tackle und einem Middle Linebacker sein.
Wichtigster eigener Free Agent: Cornerback Tramon Williams.
Los Angeles Rams (11-5)
Größte Needs: OLB, OG, C
Connor Barwin ist zum Start des neuen Liga-Jahres ein Free Agent, Robert Quinn wurde via Trade bereits an die Dolphins abgegeben. Kurzum: Die Rams brauchen Outside Linebacker, um den Pass-Rush auch außerhalb von Aaron Donald aufrecht zu erhalten. Auch ein weiterer Cornerback bedingt durch den Abgang von Nickell Robey-Coleman wird in der Free Agency oder im Draft fällig sein. Der bevorstehende Abgang von Trumaine Johnson wird indes durch den Trade für Marcus Peters mehr als nur aufgefangen, Safety Lamarcus Joyner erhielt den Franchise Tag. Folgerichtig zog Wide Receiver Sammy Watkins hier den Kürzeren - geht er, brauchen die Rams auch einen neuen Starting-Receiver. Der Trade von Ogletree gibt den Rams allerdings theoretisch den finanziellen Spielraum, um Watkins zu halten.
Wichtigster eigener Free Agent: Wide Receiver Sammy Watkins.
San Francisco 49ers (6-10)
Größte Needs: OG, RB, WR, CB
Die Tatsache, dass Jimmy Garoppolo bereits einen langfristigen Vertrag hat, gibt San Francisco viele Freiheiten in der Free Agency sowie im Draft und macht das Team für Free Agents attraktiv. Gleichzeitig aber sollte das nicht vergessen lassen, dass die Niners noch immer diverse Baustellen haben. Ein Edge-Rusher ist genauso ein Thema wie ein Cornerback. Das Wide-Receiver-Corps könnte einen Outside-Nummer-1-Wideout vertragen, in der O-Line geht der Blick auf den Guard-Spot. Dazu kommt das Backfield: Der Vertrag von Carlos Hyde läuft aus, und man kann ohnehin diskutieren, ob Hyde der ideale Back für Kyle Shanahans Offense ist. Mit Garoppolo hat San Francisco die Weichen für die Zukunft gestellt, jetzt gilt es, um ihn sowie um die Qualität in der Defensive Line herum einen Contender aufzubauen.
Wichtigster eigener Free Agent: Safety Eric Reid.
Seattle Seahawks (9-7)
Größte Needs: RT, RB, Edge
Die Karrieren von Kam Chancellor und Cliff Avril sind möglicherweise verletzungsbedingt beendet, während bei Michael Bennett die Trade-Gerüchte inzwischen Realität wurden. Die Seahawks brauchen flexible Edge-Spieler neben Frank Clark. Auch in der Secondary gibt es durch die auslaufenden Verträge von Brad McDougald, DeShawn Shead und Byron Maxwell Handlungsbedarf. Das gilt umso mehr, wenn Richard Sherman tatsächlich bald weg ist. Offensiv steht einmal mehr die Offensive Line im Fokus, und dabei namentlich der Right-Tackle-Posten. Die Seahawks sollten auch an Guards interessiert sein, dürften allerdings auch versuchen, Luke Joeckel zu halten. Das Eddie-Lacy-Experiment darf indes wohl als gescheitert betrachtet werden.
Wichtigster eigener Free Agent: Defensive Tackle Sheldon Richardson.